Kreditlaufzeit in Rentenzeit

  • Hallo zusammen,


    ich überlege, einen Immobilienkredit aufzunehmen. Dabei stellt sich mir derzeit die Frage, ob eine Finanzierung in die Rente hinein sinnvoll sein kann. Je nach Zinsentwicklung wären dann noch bis zu 8 Jahre Restlaufzeit in der Rente. Die Ratenhöhe wäre etwa bei 40-50% der erwartbaren Rente (wenn nichts dazwischen kommt - aber diese Einschränkung gilt wohl immer bei derartigen Vorhaben :P).

    Ich würde damit die fixen monatlichen Belastungen auf moderatem Niveau halten und finanziell flexibel bleiben wollen. Mit Sondertilgungen würde ich im Idealfall doch vor der Rente fertig werden können.8)


    Sollte ich so eine Finanzierung auf jeden Fall vermeiden und vor der Rente entschuldet sein?

  • Grds. steht erstmal die Frage, ob die finanzierende Bank so etwas mitmacht.

    Andererseits erscheinen mir 40-50% der Rente für Ratenzahlungen relativ hoch, zumal über eine Restlaufzeit von 8 Jahre. Da darf dann möglichst nicht viel verpassen, kaputte Zähne, defektes Auto oder ähnliche (finanziell anspruchsvolle) Unwägbarkeiten... :/

    Das beste Sparen ist derzeit wohl Entschuldung, von daher versuche ich zügig unsere Baufi zurückzuführen und hoffe auf höhere Zinsen für das Kapital, das mir zur Verfügung steht, wenn ich mal Rentner bin.


    Und ich weiß ja nicht, wann deine Rente beginnt, aber die Inflation sollte man wohl auch nicht aus dem Auge verlieren - je länger es noch zur Rente ist, desto prozentual teurer wird die übrige Lebenshaltung, Versicherungen etc. Wenn ich z.B. heute für meinen Einkauf 60 Euro zahle, sind es vllt in 15 Jahren 100 Euro, während die prognostizierte Rente gleich bleibt.


    Hängt also m.E. ein wenig davon ab, wie lange du noch zur Rente hast und welche Reserven für den Fall der Fälle vorhanden sind. Ich glaube, dass es ein generelles "ja" oder "nein" auf deine Frage nicht gibt. Ist ja auch immer ein bißchen Wetten auf die Zukunft: werde ich niemals arbeitslos und bleibe ich für meinen Job gesund, ist die erwartbare Rente also relativ sicher?

  • Restschulden in die Rentenzeit hinein akzeptieren die meisten Banken, warum auch nicht, grundsätzlich kann ich ein Haus dann auch verkaufen und von dem Verkaufserlös abzgl. der Restvaluta mir eine ETW kaufen.


    Denkbar wäre auch, die Restschuld dann neu zu finanzieren und den Tilgungsanteil zu verringern, sodass die annuitätische Rate in die eigene Haushaltsrechnung passt.


    Würde ich aus diesen Gründen z.B. keine Immobilie kaufen, wäre die Alternative eine Mietzahlung, die ich als Rentner auch tätigen muss.


    Würde man alternativ die Überlegung anstellen, sich stattdessen etwas Kleineres zu kaufen, müsste man sich die Frage stellen, ob es den Lebensplanungen nicht gerechter wird, in jungen Jahren etwas "Pompöseres" sein eigen zu nennen, kalkulatorisch eine Restschuld zu sehen, um sich dann lieber im Alter eben über Verkauf im Immobilieneigentum zu verkleinern.

  • :/

    Das beste Sparen ist derzeit wohl Entschuldung, von daher versuche ich zügig unsere Baufi zurückzuführen und hoffe auf höhere Zinsen für das Kapital, das mir zur Verfügung steht, wenn ich mal Rentner bin.

    Bei den niedrigen Kreditzinsen ist das „beste Sparen“ derzeit, Kreditzinsen zu zahlen und das freie Geld sinnvoll zu investieren ?

  • Hallo.


    Natürlich wäre es beruhigender, bis Rentenbeginn mit der Finanzierung durch zu sein, allerdings ist das keine zwingende Voraussetzung.


    Es werden sich wahrscheinlich auch Banken finden, die ein derartiges Unterfangen finanzieren würden, wenn die Restschuld bei Renteneintritt in einem vernünftigen Verhältnis zum Wert der Immobilie steht.


    In den letzten Jahren vor Rentenbeginn, mit einem finanziellen Mühlstein um den Hals, ist man natürlich "verwundbarer" als mit Rücklagen und zur Miete wohnend.


    Daher wäre ich eher zurückhaltend.

  • Vielen Dank, schon einmal für die schnellen und zahlreichen Antworten!

    Daher wäre ich eher zurückhaltend.

    Das bin ich prinzipiell auch. Meine Planungen gingen dahin, 300000€ in 20 Jahren bis zur Rente abzuzahlen. Dann sind die Raten aber recht hoch (300k/20=1500€ + Zinsen).

    Auf die Idee in die Rente hinein zu finanzieren bin ich dann durch die Immobilienberatung gekommen.

    Restschulden in die Rentenzeit hinein akzeptieren die meisten Banken, warum auch nicht,

    Das scheinen die auch so zu sehen.


    Durch eine Verlängerung der Zahlungszeit reduzieren sich die monatlichen Raten wesentlich - was ich ja wieder durch Sondertilgungen ausgleichen kann = mehr Sicherheit, falls Geld vorübergehend woanders gebraucht würde.:saint:

  • Hallo Jan Michael,

    kann es sein, dass du über eine 100%- oder sogar 110%-Finanzierung nachdenkst?

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  • Hallo Jan Michael,

    kann es sein, dass du über eine 100%- oder sogar 110%-Finanzierung nachdenkst?

    Nein, eher 90%.

    Ich frage mich nur, ob Banken mitgehen, wenn ich Flexibilität und damit Sicherheit durch niedrigere Raten gewinne, und ich noch mit der Rente tilge.

    Aus meiner Sicht soll die Sondertilgung aber die Regel sein. Dass ich das vorhabe, wird die Bank sicher nicht berücksichtigen. Deshalb eingangs meine Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, so eine Finanzierungsstrategie zu planen.

  • Kostet die Möglichkeit der Sondertilgung zusätzlich? Wenn ja, und die Sondertilgung ohnehin eingeplant ist, wäre es dann möglich, die monatliche Rate agressiver zu wählen? Oder bleibt dann keine Luft mehr?