80.000 Euro in einen oder mehrere ETFs anlegen + weitere Fragen

  • Hallo!


    ich hätte ein paar Fragen und würde mich über eure Meinung freuen.

    Ich habe durch ein vorzeitiges Erbe bzw. eine Schenkung um die 150.000 Euro bekommen und muss mich daher

    nun darum kümmern, wie dieses Geld am besten angelegt wird. Ich bin zu dem Entschluss

    gekommen, zunächst 70.000 Euro auf Festgeldkonten zu lassen und vorerst 80.000 Euro anzulegen.


    Nun würde ich die 80.000 Euro gerne in ETFs anlegen (für ca. 30 Jahre, bis zu meiner Rente), als meine

    Altersvorsorge. Da ich selbst "nur" um die 30.000-35.000 Euro pro Jahr verdiene, fällt meine gesetzliche Altersvorsorge

    wohl eher gering aus.


    Da ich möchte, dass es so halbwegs ethisch korrekte ETFs sind, habe ich folgende drei

    ausgewählt, die in Frage kommen:

    1. Amundi Index Solutions -Amundi MSCI World SRI

    2. UBS (Irl) ETF plc -MSCI ACWI SRI UCITS ETF

    3. UBS ETF -MSCI Emerging Markets SRI UCITS ETF


    Und ich möchte das Geld selbst anlegen, da - so wie ich es verstehe - es nicht unbedingt so viel Sinn macht, jemanden

    dafür zu bezahlen oder eine Bank hierfür zu beauftragen.


    Hierzu habe ich folgende Fragen. Vielleicht hat der eine oder andere von euch ja ein paar Ideen hierzu?


    1. Macht es Sinn die gesamten 80.000 Euro in einen ETF einzuzahlen? (z.B. den Amundi MSCI World SRI) Oder ist es sinnvoller, die Summe in mehrere ETFs einzuzahlen?


    2. Ist es überhaupt sinnvoll die gesamte Summe in ETFs anzulegen oder macht es Sinn einen Teil davon auch noch anderwertig anzulegen?


    3. Zusätzlich will ich einen monatlichen Sparplan machen, bei dem ich pro Monat ca. 100 Euro meines Einkommens (vorerst, Summe kann sich noch ändern) in einen ETF einzahle. Ist es hier sinnvoll den gleichen ETF auszuwählen, in den ich auch das oben genannte Geld eingezahlt habe? Oder macht es mehr Sinn hierfür einen anderen ETF auszuwählen?


    4. Welche Bank für die Depoteröffnung würdet ihr mir empfehlen? Ich schwanke zwischen comdirect oder dkb.

    Gibt es hier sonst noch etwas, dass man dringend beachten muss? (Steuern, nicht gleich die ganze Sume auf einmal einzahlen, ...?)


    Vielen herzlichen Dank schon mal für eure Antworten/Meinungen!

  • Hallo katharinaelisa


    Glückwunsch zum Erbe.


    Ob du die 80.000 in 1,2,3 ETF aufteilst, ist primär Geschmackssache. Einen "echten" Vorteil wirst du nicht erzeugen können. Insofern. Nur 1. Alle 3. Machs wie es sich gut anfühlt. Ich würde alles in 1 stecken.


    Früher oder später wirst du überlegen, ob du alles auf einmal oder 1000 euro über 80 monate investierst (oder irgendwie gestreckt). Statistisch ist alles auf einmal rentabler, psychologisch ist ein Sparplan vielleicht einfacher, weil du dann nicht 1 Tag vor nem Rücksetzer kaufen wirst.


    Es spricht aus meiner Sicht nichts gegen alles in ETF.


    Für den Sparplan würde ich einen anderen ETF auf denselben Index nehmen. Wenn du eines Tages verkaufst wird FIFO first in first out verkauft. Vermutlich also die, die du in 2021 gekauft hast von den 80.000. In 30 Jahren kann es steuerlich günstig sein, spätere Tranchen zu verkaufen. Das geht mit einem anderen ETF. Ist aber ne spezielle Optimierung, die nicht weltbewegend ist.


    Ich bin bei Comdirect und DKB. Comdirect ist exzellent und besser als DKB und etwas teurer als DKB. DKB hat das bessere Girokonto. Wenn du deine Giroverbindung auch vrrschieben willst, würde ich zur DKB gehen. Wenn nur Depot würde ich Comdirect empfehlen trotz höherer Kosten.

  • Kann alles so unterschreiben;)

    Ich bin allerdings "Fan" von der DKB.

    Finde dort die Übersichtlichkeit deutlich angenehmer. Preislich für höhere Sparraten günstiger, da 1,50 Euro anstatt 1,5 Prozent. Bei Einmalanlage kann ich es jetzt nicht sagen.


    Ich würde als Anfänger die Summe aufteilen um den Umgang mit Krisen (und die werden kommen) zu "üben".

    Ansonsten ist eine Einmalsumme statistisch und wissenschaftlich gesehen sehr häufig einer monatlichen Sparrate überlegen.

  • Und ich möchte das Geld selbst anlegen, da - so wie ich es verstehe - es nicht unbedingt so viel Sinn macht, jemanden

    dafür zu bezahlen oder eine Bank hierfür zu beauftragen.

    Das würde ich jetzt pauschal nicht so unterschreiben wollen;)


    Wenn es dir Spaß macht dich mit Finanzen zu beschäftigen und du dich informierst (wie z.B auch hier) und am Ende auch wirklich handelst, dann mag deine Aussage hier stimmen. Viele Leute wollen einfach einen Partner an ihrer Seite.


    Honorarberater: hier zahlst du für die Beratung, dafür vertritt er nur deine Interessen


    Bankberater: Beratung ist "kostenlos", dafür bezahlst du die Beratung über Ausgabeaufschläge und/oder Verwaltungsvergütungen z.B.


    Wenn du noch Fragen hast, gerne melden

  • Hallo.


    Die (nicht alle, aber einige) Amerikaner sagen, dass man mit 35 Jahren ungefähr das 2-fache Jahreseinkommen gespart (d. h. investiert) haben sollte.

    Das wäre mit den 80.000 Euro in einem vernünftigen ETF gegeben. :thumbup:


    Ich persönlich würde Gefallen an der Einmalanlage in einem ETF finden, man kann es natürlich auch ausgefeilter gestalten.

  • Hallo Katharina, zumindest im Moment noch verzichtest du bei SRI-Fonds auf Rendite. Diese Dinger sind nach meiner Einschätzung ganz oft reines Marketing-Wortgeklingel. Ich finde die Idee grundsätzlich super, auf nachhaltige Unternehmen zu setzen, allerdings fehlt mir da noch ein aussagekräftiger Standard (also so eine Art EU-weites Bioland-Label für Finanzprodukte). Ich setze daher als normaler Angestellter und Familienvater zurzeit noch auf die wirklich breitgestreuten ETFs wie MSCI World und Emerging Markets. Guck dir dazu den Saidi an, z.B. hier:

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    schönen Sonntag noch

    Ullrich

  • Hallo Katharina, zumindest im Moment noch verzichtest du bei SRI-Fonds auf Rendite. Diese Dinger sind nach meiner Einschätzung ganz oft reines Marketing-Wortgeklingel. Ich finde die Idee grundsätzlich super, auf nachhaltige Unternehmen zu setzen, allerdings fehlt mir da noch ein aussagekräftiger Standard (also so eine Art EU-weites Bioland-Label für Finanzprodukte). Ich setze daher als normaler Angestellter und Familienvater zurzeit noch auf die wirklich breitgestreuten ETFs wie MSCI World und Emerging Markets. Guck dir dazu den Saidi an, z.B. hier:

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    schönen Sonntag noch

    Ullrich

    Ich sehe es ähnlich, aber finde es trotzdem super, dass die Nachfrage in diesem Bereich deutlich zunimmt.

    Ich merke auch jeden Tag in meiner Beratung, dass es eine erhöhte Nachfrage nach Nachhaltigkeit gibt.

    Es soll auch Leute geben, für die die Rendite nicht an erster Stelle steht.

  • Wenn Nachhaltigkeit bedeutet, dass das Geschäftsmodell in 50 Jahren auch noch funktioniert, dann sollte der Punkt eine deutliche Gewichtung in jedem Sparplan zur Altersvorsorge haben. :saint:

    Das regelt am Ende der Markt:)


    Hier muss man sich nur Mal die "Startwerte" aus dem DAX ansehen. Spannend;)

  • Hallo Katharina, zumindest im Moment noch verzichtest du bei SRI-Fonds auf Rendite. Diese Dinger sind nach meiner Einschätzung ganz oft reines Marketing-Wortgeklingel. Ich finde die Idee grundsätzlich super, auf nachhaltige Unternehmen zu setzen, allerdings fehlt mir da noch ein aussagekräftiger Standard (also so eine Art EU-weites Bioland-Label für Finanzprodukte). Ich setze daher als normaler Angestellter und Familienvater zurzeit noch auf die wirklich breitgestreuten ETFs wie MSCI World und Emerging Markets. Guck dir dazu den Saidi an, z.B. hier:

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    Ullrich

    Vielen Dank für eure sehr hilfreichen Antworten!

    In dem Video wird ja dargestellt, dass die Performance von dem MSCI World und dem MSCI SRI eigentlich ja nicht viel anders ist und es keinen großen Unterschied in der Rendite gibt.
    Darf ich fragen, warum du dann geschrieben hast, dass man mit dem SRI auf Rendite verzichtet?

    Und ebenfalls wäre meine Frage, auf wie viel Rendite verzichtet man, wenn man einen "nachhaltigen" ETF wählt?

    Vielen Dank!