GRV ungleich Investment

  • Dann wäre es - dieser Deiner These folgend - ja das Beste, wenn sich (auch ohne jede diesbezügliche abgeschlossene Ausbildung) jeder sein Auto, sein Motorrad, seine Zähne, sein Knie usw. selbst repariert bzw. operiert - weil er selbst auch davon betroffen ist, drin sitzt usw. ... ?!

    Nö,

    das habe ich nicht geschrieben.

    Man sollte schon wissen wo die eigenen Grenzen des Könnens liegen. Aber wie jeder Arzt nicht sofort nach seinem Studium eine Herztransplantation macht habe ich auch nicht sofort mit einer kompletten Motorrevision angefangen.

    Ich traue mir aber nach > 30 Jahren Schraubens durchaus eine gewisse Fachkenntnis zu auch wenn ich nie etwas derartiges gelernt habe.


    BTW: Ich arbeite sogar in einem Beruf den ich nie erlernt habe. So richtig mit Verantwortung. ;)

    Offenbar denkt mein AG auch nicht, dass es 'nur' von einem Studium oder einer Ausbildung abhängt, ob Jemand für eine Tätigkeit geeignet ist oder nicht. Möglicherweise haben Ihn auch einfach meine beruflichen Erfahrungen und die positiven Arbeitszeugnisse überzeugt. :/

  • Man könnte fast glauben, daß dies eine Anlehnung an die damalige Formulierung von Gerhard Schröder (Wahlkampf 2005) ist mit seinem "Professor aus Heidelberg" (in Bezug auf Professor Paul Kirchhof). Dann wäre hier in Bezug auf Herrn Professor Bernd Raffelhüschen vielleicht die Formulierung der "Professor aus Freiburg" noch treffender ... ?

    […]

    Oh sorry - Wirtschaftsprofessor aus Niebüll wäre politisch korrekt, soviel Zeit muss sein! Sachlich betrachtet ist noch erwähnenswert, dass er für Lobbyisten wie die INSM und Bund der Steuerzahler tätig war. Super objektiv und neutral wie ich vermute

  • Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Klappe halten......

    Wenn ich mir - nur der guten Ordnung halber - eine kleine Korrektur zu diesem (ansonsten genialen und inzwischen legendären) Zitat von Dieter Nuhr (stammt m. W. vom 21. Februar 2012) erlauben darf - hatte ich an anderer Stelle schon mal hier kurz dargestellt; siehe

    von Dieter Nuhr stammt (Kabarettist, Autor, Komiker Fotograf, TV-Moderator - und Grimme Preis Träger 2014) ... Das korrekte und vollständige Zitat lautet nämlich:


    "WENN MAN KEINE AHNUNG HAT - EINFACH MAL FRESSE HALTEN"

    Den Mann muß ich schon allein wegen seinem ausgeprägten Realitätsbezug (selten geworden heutzutage) gebührend würdigen und wertschätzen - und schon deshalb sollte man ihn, nach meinem Dafürhalten, zum einen auch korrekt zitieren und zum anderen als Urheber diesen Spruchs auch explizit erwähnen. Was beides hiermit erfolgt ist.

  • Oh sorry - Wirtschaftsprofessor aus Niebüll wäre politisch korrekt, soviel Zeit muss sein! Sachlich betrachtet ist noch erwähnenswert, dass er für Lobbyisten wie die INSM und Bund der Steuerzahler tätig war. Super objektiv und neutral wie ich vermute

    ???


    Sollte damit Prof. Bernd Raffelhüschen gemeint sein ? Auf den - in gewissen Kreisen jedenfalls etwas umstrittenen - Prof. Raffelhüschen hatte ich mich doch ganz bewußt und explizit gar nicht bezogen, wie man hier ganz leicht nachlesen kann; siehe Nr. 1.998

    Nur um nicht weiter auf besagten Herrn Prof. Raffelhüschen einzugehen: Um in dem Kontext beispielsweise Prof. Martin Werding zu zitieren (nach Meinung der Bundesregierung offensichtlich ein Experte (und zwar kein vermeintlicher Experte, bei dem man den Begriff in Anführungszeichen setzen muß) - denn er wurde im September 2022 von der Bundesregierung selbst in den Kreis der fünf "Wirtschaftsweisen" berufen

    (nachträglich gefettet von mir)


    sondern auf einen der von der Regierung berufenen Wirtschaftsweisen - Prof. Werding (s. o.) und seine Berechnungen samt Aussagen zu der Rentenreform ... Daher ... ?!

    Diese Ignoranz gegenüber der Demografie hielt sich seitdem fast 40 Jahre - selbst nach den Erfahrungen mit den angeworbenen sogenannten "Gastarbeitern" in den 50er bis 70er Jahren. Das Problem ist hausgemacht. 🤷🏼‍♂️

    (nachträglich gefettet von mir)


    Da stimme ich Dir vollumfänglich zu. Habe ich schon Ende der 80er/Anfang der 90er so gesehen und sehe ich auch heute noch so.


    Umso unverständlicher - beim Mantra "Ein- und Zuwanderung von Fachkräften" - war und ist es aber doch (s. schon Nr. 1.812 sowie 1.984), warum man aus dem ganzen Bereich (Recruiting, Personalberatung, Personalchefs usw.) bei dem besagten Thema "Zuwanderung von Fachkräften" immer wieder den gleichen Tenor zu hören bekommt: siehe

    Warum soll jemand ausgerechnet in ein Land kommen, wo er mehr Lohnsteuer (und/oder auch mehr Einkommenssteuer) zahlt, als in anderen Ländern, wo er mehr Sozialabgaben hat, kaum oder keine Wohnung findet, wo seine Kinder eine eher schlechte Schulbildung erhalten (von privaten Gymnasien vielleicht abgesehen), das in der Digitalisierung hinterher hinkt, einen eher mediokren ÖPNV hat (abseits der großen Städte), eine schwerfällig Bürokratie, ausufernde (auch EU-)Regulatorik usw. ? Das gilt erst recht für sehr Leistungsfähige und/oder Leistungswille noch dazu mit Sprachkenntnissen, die sich - nicht selten - aussuchen bzw. auswählen können, wo sie leben und arbeiten möchten. Zu diesen Hintergründen ist eher selten was zu hören ...

    Unter Realitätsbezug sieht es so aus (Nr. 1.262)

    Wie schon seit Jahren aus dem entsprechenden Bereich (Personalberatung, Recruiting) zu vernehmen ist, zieht es - im internationalen Vergleich - ausgerechnet diese Menschen aber prioritär eher nicht nach Deutschland - sondern in Länder wie USA, Kanada, Schweiz, Neuseeland, Australien, Irland etc. (meines Erachtens kein Zufall, daß auch da ausgerechnet wieder die USA und die Schweiz vorne mit dabei sind).

    Diese Menschen wären doch, wenn sie denn kommen würde ..., ein wahrer Segen für die GRV - gerade vor dem Hintergrund der von Dir (aus meiner Sicht richtigerweise) erwähnten "Ignoranz vor der Demographie" seit "fast 40 Jahren" (s. Deinen Beitrag 2.004).


    Warum handelt bzw. reagiert also die Politik nicht ?

  • Immerhin bringt das gestern vom Bundesrat beschlossene Entlastungsgesetz mir und anderen einen Vorteil.

    Die Versteuerung der Rente wird rückwirkend ab 2023 im Anstieg um 0,5 % pro Jahr zunehmen und nicht, wie eigentlich geplant, um 1 %.

    Man muss einfach auch mal an sich denken und anderen gönnen können.

    BTW: Ich habe mit produzierender Hilfe meiner lieben Frau übrigens 2 zahlungskräftige Kinder in die Welt gebracht und eine davon hat wiederum bereits 1 kommenden Erzeuger von dann weiteren Kindern in den Umlauf gesetzt. :thumbup:

  • Immerhin bringt das gestern vom Bundesrat beschlossene Entlastungsgesetz mir und anderen einen Vorteil.

    Die Versteuerung der Rente wird rückwirkend ab 2023 im Anstieg um 0,5 % pro Jahr zunehmen und nicht, wie eigentlich geplant, um 1 %.

    Man muss einfach auch mal an sich denken und anderen gönnen können.

    BTW: Ich habe mit produzierender Hilfe meiner lieben Frau übrigens 2 zahlungskräftige Kinder in die Welt gebracht und eine davon hat wiederum bereits 1 kommenden Erzeuger von dann weiteren Kindern in den Umlauf gesetzt. :thumbup:

    Den steuerlichen Vorteil sollte man auch nicht überschätzen. Der tendiert in die Größenordnung von einem Eisbecher im Quartal, für jedes Jahr nach 2022 und in Abhängigkeit von der Rentenhöhe wohlgemerkt.

  • Immerhin bringt das gestern vom Bundesrat beschlossene Entlastungsgesetz mir und anderen einen Vorteil.

    Die Versteuerung der Rente wird rückwirkend ab 2023 im Anstieg um 0,5 % pro Jahr zunehmen und nicht, wie eigentlich geplant, um 1 %.

    Man muss einfach auch mal an sich denken und anderen gönnen können.

    BTW: Ich habe mit produzierender Hilfe meiner lieben Frau übrigens 2 zahlungskräftige Kinder in die Welt gebracht und eine davon hat wiederum bereits 1 kommenden Erzeuger von dann weiteren Kindern in den Umlauf gesetzt. :thumbup:

    Das wird einem aber auch nur positiv angerechnet, solange die eigenen Kinder Kindergeld-berechtigt sind. Danach ist man auf demselben Level, wie jemand der keine neuen Beitragszahler in die Welt gesetzt hat.

  • ???


    Sollte damit Prof. Bernd Raffelhüschen gemeint sein ? Auf den - in gewissen Kreisen jedenfalls etwas umstrittenen - Prof. Raffelhüschen hatte ich mich doch ganz bewußt und explizit gar nicht bezogen, wie man hier ganz leicht nachlesen kann; siehe Nr. 1.998

    (nachträglich gefettet von mir)

    […]

    um es kurz zu sagen: siehe 2.008 😉


    Ich habe fertig!

  • um es kurz zu sagen: siehe 2.008 😉

    Um es kurz zu sagen: siehe 1.998 ;)


    Auf Prof. Raffelhüschen hatte ich mich von der Sache her sprich inhaltlich (ganz bewußt) nicht bezogen - sondern explizit auf den Wirtschaftsweisen Prof. Werding.

    Ich habe fertig!

    Das könnte stimmen !


    Denn auf meine Frage (2.024) an Dich bezüglich der notwendigen Rahmenbedingungen zwecks der erforderlichen Zuwanderung

    Warum handelt bzw. reagiert also die Politik nicht ?

    bist Du mit keiner einzigen Silbe eingegangen ^^


    Zur Erinnerung (2.004) : Die Formulierung "Ignoranz gegenüber der Demographie" stammt von Dir ...


    In diesem Sinne ...

  • Hallo Forumsfreund Referat Janders

    Wenn ich es recht gesehen habe,

    dann hast du dieses Thema hier mit der gesetzlichen Rentenversicherung schon vor drei Jahren begonnen und bis heute wollen die vielen Meinungen und Kommentare nicht enden.

    Allerdings habe ich den Eindruck, dass in letzter Zeit immer dieselbe kleine Gruppe noch aktiv ist und die Kommentare immer komplizierter werden.

    Ich bin unverändert der Ansicht, dass man sich auf die gesetzliche Rente als einziges Alterseinkommen nicht verlassen sollte.

    Die aktuell steigenden Beitragseinnahmen kommen vermutlich durch die gestiegenen Löhne im letzten Jahr.

    Viele Grüße und ich bin gespannt, wie lange dieses Thema hier noch so viel Zuspruch findet.

    McProfit

  • Das Mehr an Beitrag kann an gestiegenen Löhnen liegen, an Einmalzahlungen, ggf. auch an Sonderzahlungen oder freiwilligen Beiträgen, die für das Vorjahr gelten sollen.

    Insgesamt ist es positiv für die Stabilität der Rentenversicherung und vielleicht auch für diesen Thread. ;)

  • Ich bin unverändert der Ansicht, dass man sich auf die gesetzliche Rente als einziges Alterseinkommen nicht verlassen sollte.

    Leider ist die GRV für viele Menschen die einzige AV!

    Es gibt sehr viele Unternehmen, die ihren Mitarbeitern überhaupt keine bAV anbieten (z.B. meine Firma).

    Und die private AV kann sich auch nicht JEDER leisten und insbesondere Riester hat sich leider nicht so entwickelt, wie es sich die Politik versprochen hat.

    Wir sollten nicht davon ausgehen, dass die Finanztip-Foristen ein Querschnitt der Bevölkerung sind. Hier sind überwiegend Leute aktiv, die Überhaupt die Möglichkeit haben Geld anzulegen.

    Wer von Monat zu Monat lebt und froh ist nicht regelmäßig im Dispo zu landen, wird sich kaum groß mit seinen Finanzen beschäftigen. :/

    Viele Grüße und ich bin gespannt, wie lange dieses Thema hier noch so viel Zuspruch findet.

    Das Thema wird weiter viel Zuspruch finden, da die grundsätzlichen Probleme der GRV in den nächsten Jahrzehnten nicht gelöst sind.

    Viele Menschen werden dereinst schockiert feststellen, dass nach 45 Jahren Arbeit nurmehr der Gang zum Amt hilft. :/

  • Hallo monstermania

    Das ist ja der Grund, dass die gesetzliche Rentenversicherung schon jetzt jedes Jahr einen Zuschuss vom Staat braucht in Höhe von 140 Milliarden € um die jetzigen Renten auszubezahlen.

    Da die Anzahl der Rentner in den nächsten Jahren weiterhin stark steigt und die Beitragszahler eher weniger werden Wird sich dieser Zuschuss drastisch erhöhen.

    Wie die Politik das lösen will, habe ich noch nirgends gelesen.

    Es gibt ein paar Vorschläge.

    Zum Beispiel, dass auch selbstständige und Beamte in die Rentenversicherung einzahlen sollen.

    Dann würden diese Menschen aber auch Rente erhalten und daher stellt sich das für mich eher als eine Null-Summen-Spiel dar und um keine Verbesserung des Defizits.

    Ein anderer Vorschlag ist die Beiträge zu erhöhen, bei den Menschen mit hohem Einkommen.

    Wenn diese Menschen dann aber auch entsprechend höhere Rente bekommen würden, dann ist das auch kein Mittel gegen das steigende Defizit.

    Zu guter Witz gibt es noch Vorschläge mit der Vermögensteuer.

    Abgesehen davon, dass diese hoch kompliziert zu berechnen ist Kommt hinzu, dass die Vermögensteuer für unzählig andere Finanzierungen schon im Gespräch ist, die Beträge wären auch viel zu gering, wenn man Betriebsvermögen ausnimmt.

    Um diese Themen drücken sich fast alle Politiker.

    Das sind keine Schlagzeilen, um Wahlen zu gewinnen.

    Viele Grüße McProfit

  • Korrekt, bei der GRV gibt es einige Probleme, die ungelöst sind. Daher wird es hier noch viele Diskussionsbeiträge geben.


    Ebenso korrekt ist, dass die ges. Rente für die meisten Bürger die wichtigste AV ist, (zu) oft die Einzige.

  • Das ist ja der Grund, dass die gesetzliche Rentenversicherung schon jetzt jedes Jahr einen Zuschuss vom Staat braucht in Höhe von 140 Milliarden € um die jetzigen Renten auszubezahlen.

    140 MRD hört sich erstmal extrem viel an.

    Man sollte aber mehr auf den prozentualen Anteil am gesamten Haushalt schauen. Der prozentuale Anteil ist über die Jahrzehnte relativ konstant geblieben.

    In der 50'er Jahren war der prozentuale Anteil sogar deutlich höher als heute. ;)

    Da die Anzahl der Rentner in den nächsten Jahren weiterhin stark steigt und die Beitragszahler eher weniger werden Wird sich dieser Zuschuss drastisch erhöhen.

    Genau, das ist die aktuelle Herausforderung vor der die GRV und die gesamte Gesellschaft steht.

    Es gibt durchaus Ansätze. Man könnte durchaus auch alle Menschen ein eine staatliche Rentenversicherung einzahlen lassen. Geht ja in anderen Ländern auch!

    Und wo steht geschrieben, dass das Motto jeder €, den Du in die staatliche AV einzahlst auch zu einer prozentual gleichwertigen Rentenhöhe führen muss? Man könnte bei den Rentenbeiträgen ja auch eine Progression einführen, so dass niedrigere Einzahlungen mehr zählen als höhere Einzahlungen.

    Gibt es in anderen Ländern auch.

    Wäre ja alles machbar, in dem man z.B. einen Bestandsschutz für bereist erreichte Leistungen festsetzt und nur zukünftige Einzahlungen anders behandelt.

    Oder auch die Einbeziehung sämtlicher Einkünfte (z.B. Dividenden, Mieten, usw.). Gibt es in anderen Ländern auch.

    Nur das wären alles Dinge, wie man die GRV in den nächsten 25-75 Jahren umbauen könnte.

    Damit hätten wir aber keine Lösung für die Herausforderungen der nächsten 10-15 Jahre, wenn Millionen von Rentnern dazu kommen und gleichzeitig Millionen von Einzahlern wegfallen.

    Diese (gesellschaftliche) Problem müssen wir anders lösen.

    Es wäre ja schon ein riesiger Fortschritt, wenn es nur noch eine staatliche Altersvorsorge für alle geben würde.

    Evtl. würde dann auch die Politik die Rente etwas anders betrachten, wenn die eigene AV direkt von den Entscheidungen betroffen wäre. :/

  • Der Bundeszuschuss deckt (unzureichend) ab, dass die Rentenversicherung Leistungen erbringt, die von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sind und nicht (allein) durch die Beitragszahler finanziert werden sollen.


    Zu nennen wären da: Kindererziehungszeiten ("Mütterrente"), Aufwertung von Ausbildungszeiten, Bewertung von Anrechnungszeiten, andere soziale Komponenten der Rentenberechnung, Renten für Zeiten in der DDR und/oder dem Ostblock, ...

    Für den ganzen Spaß hat nämlich niemand persönlich einen Beitrag beim Minister virbeigebracht, deswegen muss es der andere Minister stellvertretend für uns machen.