GRV ungleich Investment

  • Korrekt. Genau das soll doch die Aktienrücklage sein, oder?

    Yo, nur dass die Planung Aktuell davon ausgehen, dass der Bund dieses Geld unabhängig für die Anlage bereitstellt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Also die freiwilligen Beiträge werden weiterhin sofort verbraten. Es stellt sich also weiterhin die Frage ob du mit privater Vorsorge eine höhere Renditeerwartung hast.

  • Yo, nur dass die Planung Aktuell davon ausgehen, dass der Bund dieses Geld unabhängig für die Anlage bereitstellt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Also die freiwilligen Beiträge werden weiterhin sofort verbraten. Es stellt sich also weiterhin die Frage ob du mit privater Vorsorge eine höhere Renditeerwartung hast.

    Ich glaube verbraten ist der falsche Ausdruck, wir haben seit rund 100 Jahren eine Umlagenrente und viele Generationen haben davon einen Großteil der Kosten im Ruhestand beglichen. Nun kann man nicht von heute auf morgen alles ändern. Wenn diese Aktienrente oder wie auch immer man sie nennen möge kommt, wird das auf lange Zeit nur als Zugabe verwendet werden können. Fakt ist aber auch, wer im Alter sehr gut leben wollte musste schon immer vorsorgen. Die Erwartungen an die GRV sind allerdings in der Vergangenheit immer mehr gestiegen….

  • Die Diskussion trifft doch das Thema gar nicht richtig …?! Das sog. Generationenkapital soll doch den Zweck erfüllen, dass durch den so dereinst generierten Ausschüttungsgewinn die Beiträge und das Eintrittsalter stabil bleiben. Es soll quasi einen Teil der Steuerzuschüsse ersetzen und diese ergänzen.

  • Na da fühl ich mich ja bestätigt, dass ich das für mich auch als lukrativ einschätzte. Dauert allerdings noch eine Weile. Bis dahin hatte ich gehofft, dass dann die Rente nach 45 Beitragsjahren mit vorzeitigem Bezug kombinierbar wäre. Aber wenn sie jetzt nachrechnen, geht das wohl contra meine individuelle Selbstoptimierung und pro Solidargemeinschaft. Hoffentlich.

  • ..., wir haben seit rund 100 Jahren eine Umlagenrente und viele Generationen haben davon einen Großteil der Kosten im Ruhestand beglichen. Nun kann man nicht von heute auf morgen alles ändern. Wenn diese Aktienrente oder wie auch immer man sie nennen möge kommt,...

    Irrtum. Das Umlagemodell in der Rente wurde erst 1957 in Deutschland eingeführt!

    Das deutsche Rentensystem war seit Bismarck's-Zeiten eine kapitalgedeckte Rente! Der 1. Weltkrieg, die folgende Hyperinflation und anschließend der 2. Weltkrieg haben der kapitalgedeckten Rente in Deutschland aber halt nicht so recht geholfen. :evil:

    Daher der ziemlich geniale Plan die gesetzliche Rente auf ein Umlagesystem umzustellen (Schreiber-Modell). Das führte dazu, dass viele Rentner, die zuvor in bitterer Armut lebten, am wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands beteiligt wurden.

    Wilfried Schreiber hatte mit seinem Umlagemodell wirklich durchdachte Ideen und hat die möglichen demografischen Probleme eines Umlagesystems auch vorhergesehen. Nur leider hat die Politik, wie so häufig, nur die Punkte umgesetzt, die Ihnen die Wählerstimmen gesichert hat.:/


    Um es kurz zu machen. Nun also der geniale Einfall der Politik wieder eine kapitalgedeckte Rentenkomponente in Deutschland einzuführen.;)

    Mal so als Denkansatz. Evtl. wäre ein Mischmodell die optimale Lösung. Eine umlagefinanzierter Rententeil als Basiskomponente und ein kapitalgedeckter Rententeil als Zusatzkomponente.

    Müsste 'nur' noch geklärt werden, wie hoch die Basisrente sein soll und wie wir die aktuellen Rentenanwärter und Rentner weiter mit einer vernünftigen Rente versorgen können und parallel dazu eine Kapitaldeckung aufbauen.

    Ich sag mal so. Es dürfte spannend bleiben. ;)

  • Na da fühl ich mich ja bestätigt, dass ich das für mich auch als lukrativ einschätzte. Dauert allerdings noch eine Weile. Bis dahin hatte ich gehofft, dass dann die Rente nach 45 Beitragsjahren mit vorzeitigem Bezug kombinierbar wäre. Aber wenn sie jetzt nachrechnen, geht das wohl contra meine individuelle Selbstoptimierung und pro Solidargemeinschaft. Hoffentlich.

    Naja, der Vergleich "63 mit Abschlägen" und "65 ohne Abschläge" fällt relativ schnell zugunsten von "65 ohne Abschläge" aus.


    85,6×24/14,4 = ca. 143 Monate

    Also wäre man nach 12 Jahren mit der späteren Rente im Plus, somit pünktlich zum 77. Geburtstag.

  • Ich glaube verbraten ist der falsche Ausdruck, wir haben seit rund 100 Jahren eine Umlagenrente und viele Generationen haben davon einen Großteil der Kosten im Ruhestand beglichen. Nun kann man nicht von heute auf morgen alles ändern. Wenn diese Aktienrente oder wie auch immer man sie nennen möge kommt, wird das auf lange Zeit nur als Zugabe verwendet werden können. Fakt ist aber auch, wer im Alter sehr gut leben wollte musste schon immer vorsorgen. Die Erwartungen an die GRV sind allerdings in der Vergangenheit immer mehr gestiegen….


    Naja, das "Problem" ist seit ca. der 80er Jahre bekannt (Alterspyramide), dass die gesetzliche Rente nicht mehr funktionieren kann. Also anders herum: sie funktioniert normal, nur wird sie immer weniger und der Bürger darf dann immer mehr privat dazuzahlen.

    Wenn man dann auf EU-Ebene eine Nullzinspolitik über Jahre laufen lässt, woran dann so ziemlich sämtliche privaten Vorsorgeinstrumente gekoppelt sind, dann ist das schon grob fahrlässig.


    Oder mit anderen Worten: Die Rentenbeiträge sind gemessen am Monatsbrutto gestiegen, der Payout über die Jahre gesunken und der private Vorsorgebedarf ist gestiegen. Toll. Gleichzeitig propagierst du, dass man bitte auch die Erwartungen noch senken soll.


    Die Wahrheit ist, dass ein Großteil der Bevölkerung gar nicht genug zur Seite legen kann, um ein ähnliches Niveau wie die Generationen davor zu halten, während der Rest eifrig in den ETF-Sparplan pumpt. Das wird eine massive Ungleichverteilung in Zukunft bedeutet, was aber aktuell niemand in der Politik realisiert.

  • Die Wahrheit ist, dass ein Großteil der Bevölkerung gar nicht genug zur Seite legen kann, um ein ähnliches Niveau wie die Generationen davor zu halten, während der Rest eifrig in den ETF-Sparplan pumpt. Das wird eine massive Ungleichverteilung in Zukunft bedeutet, was aber aktuell niemand in der Politik realisiert.

    Welche Wahrheit? Definiere Großteil der Bevölkerung? Sind (zukünftig angenommene) 25-30% ein Großteil der Bevölkerung?:/

    Ja, es gibt eine Einkommensgruppe in Deutschland, die es schwer haben wird eine auf sie zukommende Rentenlücke schließen zu können. Teilweise ist das wegen des geringen Einkommens sogar unmöglich. Ob dieser Teil aber den Großteil der Bevölkerung ausmacht?:/


    Wo bitteschön steht geschrieben, dass es der Bevölkerung eines Landes mit jeder Generation besser oder gleich gut gehen muss?:/

    Evtl. muss man einfach mal akzeptieren, dass es langfristig wirtschaftlich in einem Land und dem Lebensstandard auch seitwärts oder gar abwärts gehen kann. Die Frage ist doch, von welchem Niveau wir zukünftig ausgehen bzw. welches Niveau wir zukünftig den 'Armen' in unserer Gesellschaft zubilligen wollen oder können.


    Das demnächst die Zahl der Rentner so stark steigt ist schon seit den Sechzigerjahren bekannt. Allerdings hat da keine Bundesregierung rententechnisch was unternommen. Egal wer dran war….

    Richtig. Und es wird immer schwerer, gegen die wachsende Rentnerschaft anzuregieren. Von daher erwarte ich keinen großen Wurf, sondern ein stetiges 'wird schon weitergehen'.;)

  • Wobei hier leider der wirklich interessante Teil fehlt, nämlich die Aufschlüsselung der Renten unter 1000€. Rentenansprüche erwirbt man ja recht schnell. Wird man danach aber selbstständig/Hausfrau/Beamter/verlässt das Land/überlegt euch was, steigen die Ansprüche natürlich nicht mehr weiter. Insofern wäre es hilfreich den Bereich genauer aufzuschlüsseln.

  • Was für eine Erwartungshaltung ist das eigentlich?

    Wie viele Arbeitnehmer haben denn ein Netto von mindestens 2000 Euro?


    Oder anders:

    Das vorläufige Durchschnittsentgelt liegt für 2023 bei grob 43.000 Euro, knapp 3.600 Euro monatlich also. 20% für Sozialabgaben runtergerechnet, ergibt 2.880 Euro. Wir bräuchten also ein Rentenniveau von bummelig 70%, damit da eine Rente von 2000 Euro netto herauskommen kann.


    Ergänzend sei noch gesagt:

    Wenn spießumdrehend 95% aller Rentner 2000 Euro und mehr an Netto hätten, dann wäre die Welt voll von Zeter und Mordio, weil die ja alle Steuern zahlen müssten.

  • Was für eine Erwartungshaltung ist das eigentlich?

    2/3 der Rentner weniger als 1.200 Euro Rente "netto" (dieses netto meint nur nach Abzug KV/PV aber ohne Steuern), darunter sind paar Hausfrauen und andere Kleinrenten, die evtl. später in andere Systeme gewechselt haben. Aber eben auch ein Haufen von Leute die 30-40 Jahre gearbeitet haben.


    30-40 Jahre arbeiten für eine Rente knapp über dem Bürgergeld, lohnt sich das?


    Dazu kommt in jüngerer Zeit immer wieder dieses Hirngespinst mit der Umverteilung und weiteren Aufweichung der Beitragsäquivalenz + späterem Renteintritt:

    https://www.diw.de/de/diw_01.c…valenz_verabschieden.html


    => GRV kein gutes Investment. :D


    Da ist meine Rürup-Rente ab 62 tausendfach besser. Renteneintritt steht fest und die monatliche Rente liegt irgendwo zwischen 0 und 40.000 Euro. :D