GRV ungleich Investment

  • Ach Sovereign , immer wieder interessant deine langen kritischen Artikel gegen alles und jeden zu lesen. Besonders interessant wenn man einen Großteil der Bevölkerung als dämlich darstellt. Hilft nur alles keinem weiter. In diesem Land was nur von Deppen regiert wird, geht es den Menschen seit den 50iger Jahren besser als den meisten Menschen auf diesen Planeten, man erwischt Rentner überall auf der Welt beim Urlaub oder Überwintern oder zur Kur. Davon lebt der Großteil von der GRV und seinem Ersparten. Jetzt kann man natürlich über ein bewährtes Rentensystem sich weiterhin hier laut aufregen und beschweren, auf andere Systeme verweisen und das auch mehrmals im Jahr im Forum tun, allerdings bringt uns das nicht weiter… Das dieses System reformiert werden muss steht außer Frage, allerdings ist auch jeder für sein eigenes Vermögen im Alter zuständig und deshalb gibt es unter anderem dieses Forum. Der typische deutsche Schildhochhalter „Dagegen“ hilft da nicht weiter. Freue mich auf deinen Daumen nach unten, wie bei kritischen Beiträgen von dir üblich. Schönes Wochenende

  • Ach Sovereign , immer wieder interessant deine langen kritischen Artikel gegen alles und jeden zu lesen.

    Es gibt doch hier keinen Lesezwang, oder ? Du mußt es also doch nicht lesen. Oder war das mit dem interessant etwa ernst gemeint ?


    "Gegen alles und jeden" hatte ich gar nichts geschrieben - ich hatte mir nur erlaubt eine sachliche Kritik an der GRV (sowie der Einheitswährung zu äußern). Das auszuhalten scheint Dir aber schon extrem schwer zu fallen ...

    Besonders interessant wenn man einen Großteil der Bevölkerung als dämlich darstellt.

    Wo steht denn das in meinen beiden Beiträgen (396, 400) ???


    Hatte doch sogar explizit auf mir bekannte positive Gegenbeispiele von Durchschnitts-Verdienern in Sachen privater Altersvorsorge verwiesen (siehe 400, Abs.3) ... ?

    In diesem Land was nur von Deppen regiert wird,

    Hast explizit Du geschrieben - ich mit keiner einzigen Silbe.

    Jetzt kann man natürlich über ein bewährtes Rentensystem sich weiterhin hier laut aufregen und beschweren, auf andere Systeme verweisen und das auch mehrmals im Jahr im Forum tun, allerdings bringt uns das nicht weiter…

    Wenn ich mich "laut aufrege" (wie Du mir fälschlicherweise unterstellst), klingt das völlig anders und bekommt auch einen völlig anderen Tenor. Da kannst Du sicher sein.


    Ich hatte mir nur erlaubt (s. o.) sachliche Kritik zu äußern.

    Sollte doch noch möglich und erlaubt sein, oder ?


    Apropos "bewährtes Rentensystem": So bewährt und attraktiv scheint es nicht zu sein - wenn viele, die können, zusehen daß sie aus diesem System rauskommen und/oder versuchen in andere Systeme reinzukommen (Stichwort: Berufsständige Versorgungswerke - um nur ein Beispiel zu nennen) ...

    Das dieses System reformiert werden muss steht außer Frage,

    Sehe ich ebenso. Allerdings schon seit mehreren Jahrzehnten. Insofern finde ich das Ignorieren, Totschweigen inklusive des Diskreditierens jeder sachlichen Kritik wenig zielführend.


    Da kann ich mich wenigstens mal mit Prof. Biedenkopf verwandt fühlen - dem erging es damals nämlich ähnlich. Hätte man damals begonnen zu handeln - würde es heute um die GRV und ihre Leistungen für Rentner besser stehen. Diese Ansicht darf mal wohl vertreten.

    Freue mich auf deinen Daumen nach unten, wie bei kritischen Beiträgen von dir üblich.

    Wer wenigstens lesen kann, ist immer (so also auch hier) klar im Vorteil.


    Trotz meines fortgeschrittenen Alters und nachlassendem Gedächtnis meine ich mich zu erinnern, daß ich hier noch niemals und an keiner Stelle als "Reaktion" einen "Daumen nach unten" unter einen Beitrag gesetzt habe.


    Da dieser "Daumen nach unten bei kritischen Beiträgen von mir üblich ist", kannst Du mir ja sicherlich und ohne Probleme dafür mal Beispiele nennen ... Ein einziges Beispiel würde mir übrigens schon reichen ... Darauf freue ich mich jetzt.

  • Bei dem Daumen nach unten erinnere ich an die BUV.

    Ich möchte nicht wissen wie es ist, wenn du dich aufregst.

    Deine Ausführungen hatten das Wort Deppen nicht dabei, allerdings hast du alle, außer Herrn Biedenkopf unter Generalverdacht gestellt, da ist das Wort auch egal.

    Die Wortwahl war dann halt Staatsgläubig.

    Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte, hier ist ein Forum in dem man sich über alle möglichen Finanziellen Dinge austauschen kann. Wo interessierte Teilnehmer Fragen stellen können und diese von einem Großteil der Teilnehmer nach besten Wissen und Gewissen beantwortet werden.

    Rundumschläge gegen Verhältnisse bekommt man besser bei seinem gewählten Bundestagsmitglied oder mit einem Schreiben an die Bundesregierung geklärt. Vermutlich lesen diese nicht im Forum mit und alle anderen sind bei ihren Einfluss auf solche Entscheidungen doch recht begrenzt.

    Weiterhin finde ich rege Diskussionen über Geldanlagen und all die anderen Themen sehr bereichernd, allerdings sollten ein paar Lösungsansätze dabei sein, gegen etwas zu sein ist zwar einfach, aber ohne bessere Lösungen, unnütz. In diesem Sinne ein ruhiges und besinnliches Wochenende

  • Bin jetzt noch nicht soo alt aber immerhin seit ich mich zum Thema erinnern kann (ca. 15-20 Jahre) wird die GRV von bestimmten Seiten für tot erklärt. Und irgendwie läufts immernoch gut.Wüsste auch nicht warum es nicht klappen soll wenn ein Großteil der Bevölkerung ein berechtigtes Interesse hat, dass es weiter läuft.

    Genauso wie die Gewinne aus Kapitalanlagen subventioniert werden (Rettung 2009, 2020, Übernahme der Energiekosten 2022/2023, permanent fließende Wirtschaftssubventionen uvm). So kann eine Gesellschaft sich auch entschließen z.B. die Altersversorgung seiner Bevölkerung zu bezuschussen.

    Weiß nicht warum sinnvolle Dinge sich immer von alleine finanzieren sollen und alles andere laufend mit Geld zugeschüttet wird.

    Die GRV ist eine große sozialpolitische Errungenschaft die wir uns nicht so einfach von Leuten die mit unserer Altersvorsorge profite machen wollen schlecht reden und kaputt machen sollten. Das einiges schief läuft und optimiert werden kann, keine Frage...

  • Die Variante "einfach alle Löcher mit dem Bundeszuschuss stopfen" ist jetzt keine besonders innovative Idee, das wird schon so gefahren. Nicht nur bei der GRV, auch bei der GKV. Ich bin mal gespannt wann der notwendige Bundeszuschuss die Einnahmen des Bundes übersteigt ;)

    Außerdem hat die Sache noch einen weiteren Haken. Auch Steuern müssen erst von irgendjemand bezahlt werden. Klar kann man einfach Schulden machen und die EZB kauft Staatsanleihen zu Negativzinsen. Hat die letzten Jahre super funktioniert und bestimmt keine Nebenwirkungen...

  • Mitglieder gibt es in Vereinen und die sind auch nach dem BGB geregelt, das, oh Unheil, vom Bundestag geändert werden kann.8|


    Der Terminus ist "Versicherte/r".

    Die Versicherten und auch die Arbeitgeber wählen die Mitglieder der Selbstverwaltung. Die Mitglieder wählen die Geschäftsführung. Und am Ende bestimmt der Bundestag. :D


    Die Arbeitgeber würde ich gleich noch mit rauschmeißen, für das Abführen von Beiträgen die öknomisch dem Arbeitnehmer gehören, haben diese keine Mitspracherechte verdient.

  • Auch Steuern müssen erst von irgendjemand bezahlt werden

    Offensichtlich nicht, läuft doch alles auf Pump. Aber eben wie ich schon geschrieben habe laufen nicht nur sinnvolle Dinge auf Pump (GKV, GRV) sondern alles. Vorallem die Gewinne der Kapitalanleger. Den Staaten im Süden oder den Rentner etc wird regelmäßig vorgeworfen, dass sie über ihre Verhältnisse leben. Mag sein aber Aktionäre etc eben genauso. Wo ständen denn die Aktienkurse OHNE die regelmäßigen staatlichen Rettungsmilliarden? Sehr sehr viel niedriger. Wenn dann muss man überall kürzen nicht nur bei den (vermeintlich) schwächeren.

  • Freue mich auf deinen Daumen nach unten, wie bei kritischen Beiträgen von dir üblich.


    Bei dem Daumen nach unten erinnere ich an die BUV.

    Interessant. Da ich nach meiner schwachen Erinnerung (zugegebenermaßen bin ich schon ziemlich alt) noch keine "Reaktion" unter einen Beitrag platziert habe, würde mich ernsthaft interessieren, wo mein "Daumen nach unten" unter welchem konkreten Beitrag denn steht ...?! Da dies bei mir "üblich" ist (siehe oben Dein Zitat), sollte es ja ganz einfach sein, mir diverse entsprechende Beiträge zu verlinken oder wenigstens konkret zu nennen, unter denen die besagte Reaktion von mir (Daumen nach unten) zu finden sind.

    hast du alle, außer Herrn Biedenkopf unter Generalverdacht gestellt, da ist das Wort auch egal.

    Die Wortwahl war dann halt Staatsgläubig.

    Wie man in Beitrag 396 Abs. 2 nachlesen kann, habe ich diese von Dir unterstellte Pauschalierung (alle) ganz bewußt vermieden. Eine ausgeprägte Staatsgläubigkeit würde ich den Deutschen aber tendenziell auf jeden Fall konstatieren (iVz den USA beispielsweise). Was daran ein "Generalverdacht" sein soll, erschließt sich mir nicht ansatzweise. Es ist meine Wahrnehmung (im Vergleich etwa Deutschland vs USA; und in beiden Ländern war ich schon längere Zeit beruflich tätig).


    Wie auch immer und ganz generell: Es ist Aufgabe der professionellen und bezahlten Politiker (dafür werden sie ja bezahlt) Systeme (wie GRV, GKV usw.) funktionstüchtig und nachhaltig auszugestalten oder auch eine Währung (Beispiel: Europäische Einheitswährung als typisches politisches Projekt) wetterfest und als stabiles Geld für alle Bürger zu konstruieren. Da braucht es von mir als bravem Bürger (und auch sehr kräftigen Steuerzahler) keine Lösungsansätze für eben jene Politiker.


    Für die Eurozone hätte ich aber dennoch einen ganz simplen: Im ersten Schritt ganz einfach mal an die EU-Verträge halten, die man sich selbst gegeben hat :D

  • Auch wenn in den USA eine Kombination von 801k und Aktienkultur schon lange sehr vorzeigbare Ergebnisse liefert, würde ich das Konzept der Altersvorsorge nach eigenem Ermessen nicht als leuchtendes Vorbild für uns nehmen wollen. Es sind zwar viele, für die das sehr gut funktioniert. Dazu kommen auch gerade unter den Arbeitern noch etliche mit einer guten Betriebsrenten-(Zwangs-)Versorgung. Wenn es nicht ganz so toll lief, hat die Mittelschicht in aller Regel immer noch ein Eigenheim, dass sie verrenten kann. Dann gibt es noch viele Nebenjobs für Renter. Aber es bleiben viel zu viele, die das alles nicht haben.


    Bei unserer Rente bin ich in den letzten Jahren beruflich bedingt zum Blümeraner und Sozialisten geworden: 1. Ist die gar nicht so schlecht (und sicher sowieso). 2. Dürfte sie gerne auch verpflichtend für weitere Bevölkerungskreise (insbesondere kleine Selbstständige würden profitieren).

  • Bei unserer Rente bin ich in den letzten Jahren beruflich bedingt zum Blümeraner und Sozialisten geworden ...

    Als gebürtiger Hesse fand ich den Nobbi aufgrund seiner Mundart sprich seinem ausgeprägten hessischen Dialekt recht lustig und putzig. Und mit seinem damaligen Mantra "Die Rende is sischä" lag er zudem vollkommen richtig: Seine Rente war sicher - und zudem auch top ...

  • Also, da hier ja irgendjemand Wert auf Titel legt, sollten wir doch festhalten, dass Dr. Norbert Blüm 7 Jahre vor dem ollen Kurt zum Pfeifenraucher des Jahres gekürt wurde und mit Sozialismus nichts am Hut hatte. Eine Forderung nach Schaffung von VEBen oder ähnlichem habe ich nie vernommen.


    Soziale Sicherung kann auch aus dem konservativen Lager begründet werden.

  • Soziale Sicherung kann auch aus dem konservativen Lager begründet werden.

    Logisch und eine Binse. Jedenfalls dann, wenn dabei Anreize erhalten bleiben und richtig gesetzt werden und ökonomische Grundregeln Beachtung finden. Bei den sog. "Herz-Jesu-Sozialisten" bzw. "Herz-Jesu-Marxisten" (darunter würde ich den Dr. Nobbi Blüm subsumieren) kann man davon nicht immer und automatisch ausgehen. Wobei diese Protagonisten aber - jedenfalls nach meiner langjährigen Erfahrung - zumeist schön darauf achten, für sich selbst eigene Regeln zu schaffen und/oder von den eigenen Regelungen nicht betroffen bzw. auf diese wenigstens nicht angewiesen zu sein ...


    Für meinen Teil ist es jedenfalls angezeigt, Politiker-Phrasen mit einer gesunden Skepsis zu begegnen und sachlich zu hinterfragen. Das galt nicht nur das damalige "Die Rende is sischä" (siehe auch schon Nr. 413) von dem Herrn Dr. Blüm (die meisten - in meinem Umfeld jedenfalls - haben schon damals darüber gelacht).


    Sondern auch für Dutzende von andere Aussagen. Da könnte man bei Ulbrichts "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen" anfangen bei Nixon weitermachen, der ankündigte die Konvertierbarkeit des Dollar gegen Gold lediglich und explizit "temporarily" (vorrübergehend) auszusetzen und dem auf ein Jahr begrenzten Solidaritätszuschlag Ost im Kontext der Wiedervereinigung bis hin zu der EU-Propaganda im Rahmen der damaligen Einführung der Einheitswährung (um nur ganz wenige Beispiele zu erwähnen).


    Was aus oben gennannten Aussagen wurde, kann jeder leicht selbst überprüfen: Der Bau der Berliner Mauer, aus Nixons vorrübergehend wurde ein "für immer", den auf ein Jahr begrenzten Solidaritätszuschlag gibt es m. W. 31 Jahre später immer noch (?!) und die grandiose Einheitswährung geriet bereits kurz nach ihrer Einführung in die Eurokrise (der große Knall konnte nur mit einer hyper-expansiven Geldpolitik der EZB verhindert werden, mit der Folge der zunehmenden Liraisierung des Euro; von den vielen weiteren Kollateralschäden ganz abgesehen).


    Aus meiner Sicht lohnt es sich daher bei Themen, die einem persönlich wichtig sind (hier bzw. in oben genannten Beispielen: Freiheit, werthaltiges Geld, Sicherheit und Planbarkeit der Rente sowie der Steuererhebung, Preisniveaustabilität des im Alltag gezwungenermaßen zu verwendenden Geldes siehe § 14 Bundesbank Gesetz Abs. 1, Satz 2) genau hinzuhören und die Aussagen von Politikern sachlich zu hinterfragen.


    Manchmal, wenn es auch selten sein mag, sind diese ja auch von entwaffnender Offenheit:


    "Wenn es ernst wird, muß man lügen"

    (Jean-Claude Juncker, April 2011, bei einer Abendveranstaltung zur Eurokrise in Brüssel)


    Fast noch besser gefällt mir seine präzise Beschreibung des "Raumschiffs Brüssel" schon vor 23 Jahren:


    "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein zurück mehr gibt"

    (Jean Claude Juncker, zitiert von Dirk Koch aus die "Brüsseler Republik", Der Spiegel 52/1999 vom 27. Dezember 1999, Seite 136)

  • Nixon meinte "vorläufig" im Sinne von "bis auf weiteres" und das stimmt ja auch. Seine Nachfolger hätten das jederzeit wieder ändern können.


    Aber zurück zum eigentlichen Thema:

    Wenn man sich die Teile der Argumente, die gegen die gesetzliche Rentenversicherung (insbesondere den Aspekt Versicherungspflicht) vorgebracht werden, in ihrer "Vollhonkigkeit" anschaut, hat man sehr gute Argumente für die Versicherungspflicht.


    Es wird ja gerne argumentiert, dass der Rentenbeitrag in einem ETF-Sparplan besser angelegt sei, was die Betrachtung auf die Altersrente einengt und somit einen Großteil der Leistungen der Rentenversicherung unterschlägt.

    Zudem wird dann regelmäßig ein annähernd ideal verlaufendes ETF-Szenario mit einem mittleren bis schlechten Szenario für die Rentenversicherung verglichen. Ehrlicherweise müsste man dann für die Rentenversicherung ständiges Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung unterstellen und zusätzlich das komplette Leistungsspektrum der Rentenversicherung berücksichtigen.

    Aber wer den unvollständigen Vergleich aufstellt ohne über diese Fehler zu stolpern, der sollte sich insgeheim über die Versicherungspflicht freuen, selbst wenn er eher aus der freiheitlichen Ecke kommt.

  • Ich dacht ich bin im Finanztip Forum!

    Und ich dachte doch glatt, daß Themen (s. Beitrag 415, Abs. 5) wie Rente, werthaltiges und stabiles Geld, Steuern und Steuererhebung, Preisniveaustabilität etc. mit dem Themenbereich Finanzen zu tun haben ! Der Tip dabei: Politischen Phrasen - besonders in dem Themenfeld - kritisch hinterfragen. So wird ein instruktiver - und noch dazu ganz grundlegender - Finanztip daraus.


    ...zum Thema Sachlichkeit.

    Die von mir gesetzten Anführungszeichen bei dieser Begrifflichkeit (die einige EU-Politiker in Brüssel selbst benutzen, wenn sie vom Brüsseler Raumschiff sprechen und diese Terminologie ob der teilweise Abgehobenheit des eigenen Betriebes verwenden) überhaupt wahrgenommen ?


    Im Übrigen: Meine Beispiele (s. 415) sprechen für sich.

    Die Zitate von Herrn Juncker ebenso.


    In diesem Sinne ...


    Gruß Sovereign

  • Nixon meinte "vorläufig" im Sinne von "bis auf weiteres" und das stimmt ja auch. Seine Nachfolger hätten das jederzeit wieder ändern können.

    Da könnte man fast - bei allem gebotenen Respekt für Deine Erläuterung - von einem Ausflug in den Bereich der Rabulistik sprechen.


    Ein Beispiel aus Hunderten: Erinnert mich an die Aussage von Herrn Wolfgang Schäuble (damaliger Finanzminister) "Die Euro-Rettungsschirme laufen aus - das haben wir klar vereinbart" (aus FAZ, in 2010 am 24. Juli). Ebenso Frau Dr. Merkel (damalige Bundeskanzlerin) am 27. Oktober 2010: "Der Rettungsschirm läuft 2013 aus. Das haben wir genau so gewollt und beschlossen. Eine Verlängerung wird es mit Deutschland nicht geben, weil der Rettungsschirm nicht als langfristiges Instrument taugt, weil er Märkten und Mitgliedsstaaten falsche Signale sendet ..." Daraus sind aber inzwischen schon lange ewige Rettungsschirme geworden. Darauf von mir angesprochen ein Bundestagsabgeordneter der Union: "Das stimmte doch, der Rettungsschirm EFSF wurde doch beendet - es gibt jetzt nur einen neuen, der nicht mehr EFSF sondern halt ESM heißt" ...


    Aber zurück zum eigentlichen Thema:

    Wenn man sich die Teile der Argumente, die gegen die gesetzliche Rentenversicherung (insbesondere den Aspekt Versicherungspflicht) vorgebracht werden ...


    ... der sollte sich insgeheim über die Versicherungspflicht freuen, selbst wenn er eher aus der freiheitlichen Ecke kommt.

    Damit hier kein falscher Tenor aufkommt: Die GRV - als ein (mehr oder weniger gewichtiges) Element im Altersvorsorgemix - halte ich nicht per se für schlecht bzw. sogar für durchaus sinnvoll. Beziehe selbst eine (kleine) gesetzliche Rente aus meiner Zeit als Angestellter.


    Die fehlende Bereitschaft der Politik veränderte Realitäten und Rahmenbedingungen anzuerkennen und dieses System darauf auszurichten bzw. rechtzeitig zu reformieren, macht mich allerdings (schon sehr lange) skeptisch. Das war auch der Grund, warum ich mich - übrigens nach gründlicher Recherche - damals bei meiner Kündigung des Vertrages als Angestellter (und Aufnahme meiner Selbständigkeit) entschlossen hatte, diesem System den Rücken zu kehren (sprich keine weiteren dann freiwilligen Beiträge mehr zu entrichten). Allein schon aus Gründen der Risikostreuung aber auch, weil die GRV letztlich politische Verteilungsmasse darstellt.


    Ein gutes System (der Altersvorsorge) benötigt wohl auch keine Versicherungspflicht - sondern wirkt durch seine Attraktivität und die Menschen schließen sich diesem dann gerne und freiwillig an.


    Eine Verpflichtung zur Altersvorsorge (etwa für Selbständige ohne Zugangsvoraussetzungen für berufsständige Versorgungswerke) halte ich nichtsdestotrotz für wichtig. Warum solle jemand, der Jahrzehnte gut verdient hat (was in aller Regel auch mit viel Arbeit verbunden ist), dann im Alter der Solidargemeinschaft der Steuerzahler zur Last fallen ?! Dabei kann natürlich auch die GRV eine gewisse Rolle spielen. Muß es aber natürlich nicht, um den Nachweis einer (ausreichenden) Alterssicherung zu erbringen. Es könnten eben auch andere Elemente (wie Aktien, Immobilie(n), festverzinsliche Wertpapiere, private Rentenversicherungen, adäquate sonstige Rücklagen usw.) sein und/oder iVm einer gewissen gesetzlichen Rente. Hauptsache das Ganze ist (insgesamt) ausreichend bzw. dann im Alter auskömmlich.


    Dieses System (Alterssicherung) aber unabhängig davon deutlich breiter (Beispiel: Mischung bzw. Kombination aus umlagefinanzierter und kapitalgedeckter Rente) und auch deutlich diversifizierter (Mischung aus staatlicher und privater Rente auch mit unterschiedlichen Anlageklassen) aufzustellen, scheint mir seit Jahrzehnten angezeigt. Dazu sind aber die Förderungen und/oder steuerlichen Anreize hierzulande auf einem - nach meinem Dafürhalten - viel zu niedrigem Niveau.


    Selbst das Schweizer Modell (m. W. quasi ohne Beitragsbemessungsgrenze und iVm einer Höchstrente sprich damit hohen und sehr hohen Beiträgen, die nicht mehr rentenerhöhend wirken) fände ich bedenkenswert und hat einen gewissen sozialen Charme. Dürfte aber mit der Rspr. des BVerfG (Äquivalenzprinzip innerhalb der GRV bezüglich Beiträgen und Renten) schwer oder gar nicht vereinbar sein. Zudem sind die Steuern in der Schweiz viel niedriger - hier würde es die Abgabenlast (Steuern plus Sozialabgaben) auf utopische Niveaus anheben.


    Verstehe von den Tiefen und Untiefen der GRV en detail schlicht zu wenig. Nach damaliger summarischer Prüfung würde ich aber meine Ruhestandsplanung (allein) diesem System nur sehr ungern anvertrauen - und halte es auch für den sog. Durchschnittsverbraucher für nicht besonders attraktiv.


    Nur meine bescheidene Meinung.