GRV ungleich Investment

  • BS.C


    Vielen Dank. Verstehe - jedenfalls so halbwegs. Nicht ganz unkompliziert.


    Bin sozusagen entdeckt bzw. enttarnt worden: Es gehört nämlich zu meinen absolut prioritären Lebenszielen in diesem Internet-Forum im Rang möglichst hoch zu steigen ...


    Spaß beiseite: Habe mich damit noch nie beschäftigt. Das wäre ja dann zum einen ein rein quantitativer Ansatz ? (wobei: Wie sollte man auch die Qualität von Beiträgen objektiv bewerten werden können ? Und wenn ja, von wem sollte das geschehen ?) Zudem: Eher lange Beiträge sind ja dann weniger zielführend (für den Rang) als kurze - jedenfalls unter rein quantitativen Gesichtspunkten ?


    Ich selbst habe noch nie (außer vielleicht mal mit einem Daumen nach oben Smiley im Text) einen Beitrag bewertet (das ist wohl das Piktogramm mit dem "Reagieren" ?). Was mir aber schon einige Male aufgefallen war: Einige bewerten sich hier offensichtlich in einer Art "Ping-Pong-Spiel" ständig (und zwar ganz überwiegend positiv) gegenseitig bzw. wechselseitig ...

    Ist das diesem Rang-System geschuldet ? Oder, weil man sich bei gleicher Meinung und unter Gleichgesinnten wohliger fühlt ?


    Wie auch immer ... Mein Motto diesbezüglich hatte ich schon immer an den "Alten" (Adenauer) angelehnt "Die einen kennen mich, die anderen können mich". Etwas höflicher formuliert: Beliebt sein (noch dazu bei möglichst vielen) hat bei mir eine eher untergeordnete Bedeutung.


    Zur Erklärung: Bei mir wird (unter Sovereign) auch "Sparkönig:in" angezeigt. Da ich verordneten Gendersprech komplett ablehne, hatte ich den Begriff "Sparkönig" verwendet.


    Conclusio: Zur sog. "Koryphäe" werde ich es hier - jedenfalls nach den internen Begrifflichkeiten - wohl eh nie schaffen. Von noch höheren "Rängen" ganz zu schweigen. Damit kann ich leben - so lange die von mir generierten Ergebnisse beim Thema Finanzen passen ...

  • und schon im aktuellen Gesetz bzw. der Verordnung bezüglich Protektor ist eine Kürzung von 5% auf die Garantiesumme festgeschrieben!

    Maßnahmen, die wie Rentenkürzungen (GRV) wirken, hat es aber auch schon einige gegeben (wenn auch meist für die noch rentenferneren Jahrgänge ..., damit der Ärger nicht zu groß wird). Was das Rentenniveau anbetrifft, das Renteneintrittsalter, die sog. anrechenbaren Zeiten für die Rente usw.).

    Wenn ich eine Lehre aus der Finanzkrise gezogen habe, ist es die, dass Verluste gern sozialisiert werden

    Da ist ein bißchen was dran. Meine grundsätzliche Lehre wäre allerdings eine andere.


    Zum einen können Märkte ihre heilsamen Wirkungen nur entfalten, wenn ein vernünftiger ordnungspolitischer Rahmen besteht - aber man ansonsten sie auch noch Märkte sein läßt.


    Zum anderen und noch bedeutsamer: Staaten, Banken und Versicherungen und (leider) auch Notenbanken liegen inzwischen alle im gleichen Bettchen. Die Staaten türmen gerne Schulden auf Schulden auf, mit denen die Banken und Versicherungen sich dann (Banken meist gerne, Versicherungen eher gezwungenermaßen der staatlichen Regulatorik geschuldet) "vollsaugen" - wenn dann beide Seiten nicht mehr weiter wissen, kommt die (eigentlich als unabhängige konzipierte) Notenbank daher und schafft ein paar frische Billiönchen aus dem Nix. So sollte, nach meinem Dafürhalten jedenfalls, das Spiel eigentlich nicht laufen ...

  • Der Grundrentenzuschlag durfte ja auch nichts kosten. Viel Show und noch mehr Rechnerei im Hintergrund.


    War die Berechnung teurer als die jährlichen Auszahlungen?

    Goil: Twitter Files (Nazi, Aluhut, Verschwörung usw. gleichzeitig)

  • Zitat: "Wir starten jetzt mit einer finanziellen Transaktion, das heißt, wir nehmen am Kapitalmarkt Staatsanleihen, für die wir geringe Zinsen zahlen, die zahlen wir ein in das Generationenkapital, da erzielen wir eine höhere Rendite."


    Was wohl passiert, wenn sich die 'höhere Rendite' in den nächsten 10 Jahren nicht einstellt?:/

    Soll ja in der Vergangenheit schon mal vorgekommen sein, dass der Kapitalmarkt auch mal eine Dekade negative Renditen geliefert hat.8o

  • Ganz interessant (eher aufschlußreich) in dem Kontext "GRV" eine aktuelle "Diskussions-Initiative" bzw. "Position" des DIW (das wirtschaftspolitisch links positionierte "Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung" und sein Präsident Prof. Marcel Fratzscher trommeln seit Jahren generell für (noch) mehr Umverteilung in Deutschland).


    Verdeutlicht aus meiner Sicht sehr plastisch, wie prekär (auch und insbesondere perspektivisch) die Lage des Systems GRV ist vor dem Hintergrund, daß "durch den Renteneintritt der Babyboomer in den kommenden 15 Jahren etwa 13 Millionen Erwerbstätige das Renteneintrittsalter überschreiten, was etwa 30 Prozent der derzeit am Arbeitsmarkt tätigen Bevölkerung entspricht".


    Die Herren Peter Haan (Prof. an der FU Berlin und beim DIW Leiter der "Abteilung Staat") sowie Gert G. Wagner (Mitglied im Sozialbeirat der Bundesregierung und Senior Fellow am DIW) plädieren nun (in ihrem Gastbeitrag in der FAZ vom heutigen Tag) für "mehr Umverteilung" im Rentensystem" aus Gründen der "Gerechtigkeit" (Beispiel: Lebenserwartung).


    Dafür soll - nach Meinung der Herren vom DIW - das zentrale Merkmal der "Gesetzlichen Rentenversicherung" die sog. "Beitragsäquivalenz" infrage gestellt werden (im Kern besagt dieses Äquivalenzprinzip, daß die gesetzliche Rente sich im Wesentlichen an den zuvor gezahlten Beiträge orientiert). Der Tenor: Bestehendes System ist alles andere als eindeutig gerecht: Zitat: "Deshalb kann aus der Forderung nach Beitragsäquivalenz nicht der Schluß gezogen werden, daß innerhalb des Rentensystems keine Umverteilung erfolgen darf"


    Selbst diese Herren sehen allerdings ein, daß eine "Mindestrente" das Problem nicht lösen kann (die "Grundrente" dürfte man m. E. bereits als Zwischenschritt zu einer solchen Mindestrente sehen), da (Zitat); "Die Einführung einer ordentlichen Mindestrente würde das Rentensystem freilich nicht entlasten: Im Gegenteil, die Finanzierung würde - bei sonst gleichem Rentenrecht - noch schwieriger werden, als es jetzt absehbar ist".


    Die Lösung der Herren: "Die Beitragsäquivalenz für höhere Beiträge abschwächen und die Rentenformel so anzupassen, daß die Rentenzahlungen bei hohen Rentenansprüchen geringer ausfallen oder Menschen mit hohen Arbeitseinkommen überproportionale Beiträge leisten".


    Zu den juristischen Fragen (bereits durch Beiträge erworbene Anwartschaften bei Renten sind als eigentumsgleiche Rechte anzusehen beispielsweise) lassen sich die Herren nicht näher aus.


    Selbst diese Herren sehen dabei aber dann die Gefahr von "Effizienzverlusten" (ich würde eher und deutlicher von Fehlanreizen sprechen). Zitat: "Effizienzverluste könnten entstehen, wenn Menschen bei einer Abkehr von der gegenwärtigen Form der Beitragsäquivalenz ihr Arbeitsangebot reduzieren, in nicht versicherungspflichtige Tätigkeiten oder ins Ausland ausweichen".


    Retrospektiv könnte ich (vor dem Hintergrund meiner damaligen Entscheidung vom Wechsel als Angestellter zum Selbständigen nicht weiterhin "freiwillige Beiträge" in die GRV einzuzahlen) mich gemäß der Einstufung dieser Herren als "Effizienzverlust" für die GRV einstufen ...


    Nach Einschätzung der Herren werden auf "Basis der vorliegenden empirische Evidenz die Effizienzverluste als gering eingeschätzt, so daß sie einer Erhöhung niedriger Renten und einer Absenkung hoher Renten grundsätzlich nicht im Wege stünden".


    Hoffentlich schätzen die Herren da richtig ... ?


    Ob derartige Vorschläge nun realisiert werden oder nicht, es verdeutlicht zum einen wie stark der Druck auf das System GRV schon ist und insbesondere noch werden wird - und zum anderen in welche Richtung künftige Reformen laufen könnten.


    Beim Umbau solcher Systemen sind ja stets beide Seiten in den Blick zu nehmen, also in dem Fall die davon Profitierenden (Personen mit niedrigen Renten aufgrund geringer Beiträge sprich Einzahlungen) aber auch die das System Finanzierenden (in dem Fall Beitragszahler mit hohen Arbeitseinkommen sowie (leider) auch längst die Steuerzahler; Stichwort: Bundeszuschuß zur GRV). Entstehen dabei - aus Sicht der von dem System Betroffenen - signifikante Unwuchten, dürfte dies für das System und insbesondere dessen Finanzierung nicht unbedingt förderlich sein.


    Nur meine bescheidene Meinung - zu der veröffentlichten Meinung der Herren vom DIW.

  • Gerade im letzten Jahr gab es ja eine Rekordsumme an freiwilligen Einzahlungen. Wären diese Einzahlungen nicht als erstes in eine Rücklage zu legen?

    So wie ich es verstehe werden diese Einzahlungen "normal" für die aktuellen Renten ausgegeben und erhöhen das Finanzierungsproblem in der Zukunft.


    So funktioniert ein Umlagesystem nicht. Du erwirbst durch die "Einzahlung" Rentenpunkte anhand derer sich später deine Auszahlung bemisst. Wenn du Rücklagen bilden würdest und diese auch noch anlegen werden, bist du schnell im Kapitaldecklungsverfahren.