Die Versorgungswerke leiden ganz mächtig unter dem unterirdischen Zinsniveau der letzten Jahre (und teilweise unter der Risikoaversion ihrer Verwalter und der politischen Aufsicht). Dazu kommt, daß der Staat zur GRV mittlerweile ein Drittel deren Haushalts dazuschießt, Versorgungswerke aber nichts von diesem Geldsegen abbekommen.
In der Vergangenheit waren Versorgungswerksrenten in der Tat bei gleichen Einzahlungen teilweise deutlich höher als gesetzliche Renten. Für die Zukunft möchte ich das aber erstmal sehen. In meinen Augen bestehen da nicht ganz unerhebliche Zweifel.
Danke - das bringt es auf den Punkt! Ich stimme allem zu bis auf den letzten Satz, denn ich bin für die Zukunft der Versorgungswerke deutlich optimistischer als bei der GRV. Der Hauptgrund dafür ist das kapitalgedeckte Verfahren, bei dem die große Änderung hin zu weniger Beitragszahlern und mehr Rentenempfängern implizit berücksichtigt ist. Bei der GRV hingegen orientieren sich die Beiträge, die die heutigen Arbeitnehmer bezahlen nicht an dem, was man braucht, um ihrer Generation die Rente zu finanzieren, sondern was für die aktuellen Rentner benötigt wird. Dieses Problem haben die Versorgungswerke nicht.
Bezüglich der Risikoaversion: Ja, ich sehe (wo es öffentlich gemacht wird) maximal 10-20% Aktienanteil (dafür zum Teil deutlich mehr Private Equity und Private Debt) und ich verstehe nicht woher die Risikoaverison kommt. Meine britische Betriebsrente hat einen Aktienanteil von >60%, und fährt damit sehr gut. Ist das nur eine Mentalitätsunterschied? Kommt das auf die Kompetenz des jeweiligen Verwalters an? Oder gibt es in Deutschland Regelungen, die die Versorgungswerke (direkte oder indirekt) von einer Aktien-lastigen Anlage abhalten?