GRV ungleich Investment

  • Ja und was soll uns das jetzt sagen!? :/

    Prof. Bernd Raffelhüschen, der ja bereits diverse kontrovers diskutierte Vorschläge zur Stabilisierung der GRV gemacht hat, ist ebenfalls Beamter. Wäre also von seinen Ideen ebenfalls nicht betroffen.

    Ich finde es schon problematisch, wenn man über die "beste Lösung für andere Leute" referiert, diese Lösungen im Wesentlichen aus Kürzungen bestehen und man selbst davon nicht betroffen ist. Zum Thema Pension fordert Raffelhüschen nämlich lediglich zukünftig weniger zu verbeamten ;)

  • Ich finde es schon problematisch, wenn man über die "beste Lösung für andere Leute" referiert, ...

    Er referiert ja eher über die 'beste' Lösung um das System GRV zu stabilisieren (aus seiner Sicht).

    BTW: Und so unrecht hat er teilweise nicht. So hat die Boomer-Generation schlichtweg zu wenig Kinder bekommen, und verabschiedet sich dann auch häufig noch früher in Rente.

    Fair gegenüber den nachfolgenden Generationen ist das nicht. Aber das Leben ist halt nicht fair!

    Mein Vater durfte mit 58 ohne Abschläge in Rente gehen (Ende der 80'er Jahre). Trotzdem hätte ich nicht mit Ihm tauschen wollen!

  • Ist wie ein Metzgermeister, der daheim nicht seine eigene Produkte, sondern das Fleisch der Konkurrenz frisst.

    Exakt so hatte ich Deinen Beitrag (908) auch verstanden.


    Diese Vorgehensweise (könnte man auch als Attitüde bezeichnen) ist mir unzählige Male begegnet. Vor allen Dingen in der Berliner und Brüsseler "Blase" und deren (auch angrenzenden) Communities.


    Aber auch im "Alltag" (wobei die genannten Blasen ja leider auch zum Alltag geworden sind). Insofern ist auch Dein Metzgermeister-Beispiel treffend und schlüssig. Beispiel: Damals wohnte in der Parallelstraße ein Mann mit einer ziemlich großen Renault-Vertretung. Überall trommelte er für seine französischen Kisten von Sportclubs angefangen bis zu diversen Vereinen. Vor seinem Wohnhaus oder in seiner Doppelgarage parkierten ausnahmslos aber andere Marken. Er selbst fuhr beispielsweise privat stets einen aktuellen 911er, seine Familie entweder eine Mercedes E-Klasse Kombi oder einen BMW 5er Kombi ...


    So viel also hierzu.


    Erinnerte mich schon damals ein bißchen an die Notenbanken. Statt ihrem eigenen (!) Produkt (Papiergeld in der jeweiligen Währung) und dessen Werthaltigkeit (ihre originäre Aufgabe und Zuständigkeit) zu vertrauen - bunkern diese als Reserve ausgerechnet Tausende Tonnen von Gold. Warum nur, wenn doch dem eigenen Produkt vollumfänglich vertraut werden kann ? Das hier aber nur am Rande.

  • Sovereign

    Bekomme ich jetzt auch ein 'Herzchen' von Dir? ;)

    Um mal so zu tun, als ob ich diese Deine (hoffentlich nicht ernst gemeinte) Frage ernst nehme: Eher nicht. Das wird also wohl eine Ausnahme bleiben. Zudem "reagieren" - nach meiner diesbezüglichen oberflächlichen Wahrnehmung - ja eh (mehr oder weniger; eher wohl mehr ...) immer nur die gleichen Protagonisten - und das dann auch noch wechselseitig in einer Art Ping-Pong-Spiel. Auch war nicht selten ein kausaler Zusammenhang zwischen der/den Reaktion(en) und der Qualität des jeweiligen Beitrages schwer erkennbar. Jedenfalls für mich als - zugegebenermaßen - eher schlichtes Gemüt und nur mit rudimentären Grundkenntnissen in dem Bereich der Finanzen ausgestattet. Immerhin noch besser als gar nix darüber zu wissen - wie wohl die meisten oder zumindest sehr viele Menschen in Deutschland.


    Für den ausgezeichneten da fachlich-fundierten Beitrag Nr. 916 überlege ich mir noch eine zweite Ausnahme zu machen - und eine positive Reaktion zu vergeben. Der User oder die Userin ist mir nämlich schon einige Male mit hervorragenden und sachbezogenen Einlassungen aufgefallen.


    Wenn ich es hinbekomme, werde ich aber gleich noch auf einen Beitrag von Dir antworten, der mir ins Auge gefallen ist (Rubrik: "Hilfe, der Crash kommt" - oder so ähnlich).


    In diesem Sinne ...

  • Meine Güte. Bin ja vollständig einverstanden damit, immer und immer wieder Kritik zu üben, aber wenn es nur noch darum geht, wie man von der Bonner, Berliner, Brüsseler Blase (ob es was zu bedeuten hat, dass alle Quellen des Bösen mit B beginnen?!) gegängelt, gequält und genervt wird und wie man freiwillig oder unfreiwillig wo ausgestiegen ist - ja Gott, da muss ich sagen: Aus einem Club, wo mir die Musik nicht gefällt, gehe ich raus. Allen, denen es hier so gar nicht gefällt, steht doch frei, sich in einem politischen und wirtschaftlichen System niederzulassen, wo sie es besser finden. Aber sich statt dessen mürrisch mit einem Pils an den Tresen stellen und allen, die vorbeikommen, verklickern, wie schlecht hier die Musik ist und dass es gar keinen Spaß macht … das ist doch, Hand aufs Herz! … nichts.

  • Sovereign

    War auch nicht erst gemeint.;)

    Nur hast Du den Beitrag #910 'geherzt', obwohl die dahinterstehende Aussage oder Tatsache eine absolute 'Null'-Aussage ist. Und Du hast auch explizit betont, dass Du das gemacht hast!:/

    Auf Prof. Raffelhüschen hattest Du Dich schließlich auch schon bezogen. Der dürfte dann ja als verbeamteter Professor ebenfalls keine Aussagen zum System 'GRV' treffen.

    Und damit ist es m.E. auch gut (auch ganz ohne Herzchen;)).

  • ... ja Gott, da muss ich sagen: Aus einem Club, wo mir die Musik nicht gefällt, gehe ich raus. Allen, denen es hier so gar nicht gefällt, steht doch frei, sich in einem politischen und wirtschaftlichen System niederzulassen, wo sie es besser finden

    Erinnert mich an eine Szene in der Schule. Meine Sitz-Nachbarin Claudia wagte mehrfach Kritik an der Politik zu äußern - der Lehrer sagte dann irgendwann mal: "Wenn es Dir hier nicht paßt, dann geh doch nach drüben" (womit er die damalige DDR meinte) ...

    Aber sich statt dessen mürrisch mit einem Pils an den Tresen stellen und allen, die vorbeikommen, verklickern, wie schlecht hier die Musik ist und dass es gar keinen Spaß macht … das ist doch, Hand aufs Herz! … nichts.

    Nur am Rande: "Mürrisch" bin ich nur ganz selten - eher sogar meist recht lustig und vergnügt. Nichtsdestotrotz muß es doch möglich sein, sich einen kritischen Blick zu bewahren und/oder auch Kritisches zu schreiben ?!


    Das sehe ich allerdings anders. Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft bzw. aufgibt, hat schon verloren. Zudem: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch wenn ich nur noch wenig Chancen sehe - ganz aufgegeben habe ich dieses Land noch nicht (bin schließlich hier geboren).


    Übrigens: Einen alternativen Standort für mich habe ich längst organisiert und installiert. Um eine ganz persönliche Anmerkung hinzuzufügen: Bedingt durch langjährige familiäre Pflege- und Betreuungsfälle (Menschen inzwischen jenseits der 90 Jahre) fühle ich mich verpflichtet und bin hier - sozusagen auch räumlich - noch gebunden.


    Wenn sich die Dinge allerdings so weiterentwickeln wird mein Abschied aus Deutschland (und insbesondere auch aus der Eurozone) ein unvermeidlicher sein.

  • Erinnert mich an eine Szene in der Schule. Meine Sitz-Nachbarin Claudia wagte mehrfach Kritik an der Politik zu äußern - der Lehrer sagte dann irgendwann mal: "Wenn es Dir hier nicht paßt, dann geh doch nach drüben" (womit er die damalige DDR meinte) ...

    Da stellt sich mir die Frage, ob die Doreen bei der gleichen Kritik 'drüben' auch die gleiche Antwort erhalten hätte.;)

    Wohl kaum, statt dessen dürfte Doreen eher einen Verweis bekommen haben und auch Ihre Eltern dürften zumindest zu einem klärenden Gespräch in die Schule einbestellt worden sein.

    Und da liegt eben der Unterschied. Claudia durfte Ihre Meinung offen äußern. Und ja, auch der Lehrer durfte Ihr eine offene Antwort geben. Halt Seine Meinung.

  • Und da liegt eben der Unterschied. Claudia durfte Ihre Meinung offen äußern. Und ja, auch der Lehrer durfte Ihr eine offene Antwort geben. Halt Seine Meinung.

    So weit, so einfach. Und selbstverständlich. Dabei bleibt es aber oft nicht. Jeder der Kritik äußert muß natürlich auch die Erwiderung darauf und/oder Gegenkritik aushalten. Völlig klar und logisch. Wer hierzulande aber Kritik an bestimmten Themen äußert, wird inzwischen nicht selten dann auch persönlich diskreditiert (und/oder hat weitere Folgen zu befürchten) - und/oder bekommt schnell ein bestimmtes "Mäntelchen" umgehängt (Islamophobie, Fremdenfeindlichkeit, Rassist, EU-Feind, Nationalist usw. usw. - oder gerne auch noch schlimmer).


    Ist mir hier übrigens auch schon passiert. Unfassbar und unvorstellbar, aber wahr.


    Mir ist das völlig gleichgültig. Kenne aber genug Leute, die sich zu bestimmten Themen deshalb gar nicht mehr (öffentlich) äußern (das - also meine Beobachtung - belegen übrigens auch repräsentative Umfragen) - oder wenn überhaupt, nur noch in sehr kleinem Kreis und/oder sehr vertrautem Umfeld. Das dürfte weder dem Diskurs noch der Demokratie insgesamt dienlich bzw. förderlich sein. Diese lebt ja u. a. von der Diskussion und dem Austausch von (auch unterschiedlichen oder sogar gegensätzlichen) Meinungen.


    In dem Kontext muß ich manchmal an "Aktivisten" oder auch die "Klimakleber" denken (bei nüchterner und sachlicher Betrachtung nicht selten eher Straftäter; siehe damals (2017 ?) in Hamburg beim G20 Gipfel beispielsweise mit schwersten Straftaten), die nicht selten auch generelle Systemkritik transportieren. Wie deren "Aktionen" wohl in anderen "Systemen" ankommen würden und welche Reaktionen darauf in anderen "Systemen" zu erwarten wären ? Da könnte man in China anfangen und muß in Russland nicht enden. Das hier aber nur am Rande.

  • So mal eine Fremdwerbung, in der neusten Ausgabe von Finanztest Mai 2023, ist ein wirklich gelungener Artikel über freiwillige Zahlungen in die GRV ab 50. Auch auf steuerliche Auswirkungen wird gut eingegangen.

  • Ich halte den verlinkten Artikel für Stimmungsmache, wie sie in diesem Zusammenhang leider üblich ist.


    Wer 40 Jahre Durchschnittslohn bezogen hat (und 40 Jahre kann man trotz Abitur und Studium schaffen) bekommt mit 40 Entgeltpunkten 1440 Euro plus Krankenkassenzuschuß.

    1440 minus 11% KV und PV wohl eher.


    Schaffen können entspricht dann dem Durchschnitt?

  • Mehrfach geschnitten, noch immer zu kurz:


    https://www.ihre-vorsorge.de/n…-im-schnitt-993-euro.html

    Ich halte den verlinkten Artikel für Stimmungsmache, wie sie in diesem Zusammenhang leider üblich ist.


    Wer 40 Jahre Durchschnittslohn bezogen hat (und 40 Jahre kann man trotz Abitur und Studium schaffen) bekommt mit 40 Entgeltpunkten 1440 Euro plus Krankenkassenzuschuß.

    1440 minus 11% KV und PV wohl eher.

    Schaffen können entspricht dann dem Durchschnitt?

    Es gibt zur nominalen Rente zusätzlich einen Krankenkassenzuschuß. Bei anderen Altersversorgungssystemen gibt es diesen nicht. Der Beitrag zur kranken Kasse ist aber derselbe, und es besteht Krankenversicherungspflicht.


    Vorteil gesetzliche Rente.


    "Klein- und Mittelverdiener" gehen nach der mittleren Reife ab (mit etwa 16 Jahren). Sie können bis zum 66. Lebensjahr 50 Jahre lang berufstätig sein.


    Diese Besserverdienenden können das nicht schaffen, die gehenja erstmal noch einige Jahre zur Schule und studieren dann, bevor sie mit Mitte 20 ins Berufsleben eintreten. Eine Karriere von mehr als 40 Berufsjahren ist dann kaum noch möglich.


    Ich wundere mich immer über die kleinen Durchschnittswerte, die für die gesetzliche Rente genannt werden, und wüßte gern, wie sie zustandekommen. Wie allgemein bekannt, sollte man keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gestaltet hat. Ein Durchschnittsverdiener mit nur 40 Berufsjahren kommt ja schon auf mehr als 50% über dem genannten Wert.

  • Bei der Betrachtung des Renten- und Krankenkassenkomplexes werden wir uns nicht einig werden, daher kein Grund die ewig gleichen Argumentationen zu wiederholen.


    Erwerbsbiografien sind diverser als es ein Durchschnittswert vermuten lässt.