GRV ungleich Investment

  • Die Sozialhilfe bekommt auch jeder Selbständige, der nie einen Cent einbezahlt hat oder auch Menschen die eingewandert sind und keinen einzigen Tag gearbeitet haben. Das ist alles keine vernünftige Begründung dafür, warum man unbedingt Menschen mit Gendefekten 20% des Einkommens klauen muss.

    Man sollte die Sozialhilfe und die GRV nicht in einen Topf werfen.

    Sozialhilfe bekommt JEDER der in Deutschland lebt und seine Bedürftigkeit nachweisen kann. Um Leistungen aus der GRV zu erhalten muss man zumindest einige Jahre eingezahlt und damit ein Anspruch erworben haben.

    Aktuell erreichen rund 18% aller Menschen in Deutschland nicht das Rentenalter! Nur dass Wenigsten wissen, wie alt Sie tatsächlich werden! Und ich würde das auch nicht wissen wollen.:/

    Da zahl ich lieber die GRV und unterstütze damit die aktuellen Rentner und hoffe, dass ich davon später auch mal davon profitiere einen Rentenanspruch erworben zu haben. ;)


    PS: Das mit der Erbkrankheit tut mir natürlich leid. Aber immerhin ist man auch mit einer solchen Erkrankung über die Solidargemeinschaft in Deutschland krankenversichert und wird zumindest bis zum Schluss medizinisch versorgt.

    In vielen anderen Ländern heißt es dann Pech gehabt und für die Familie dann seht zu, wie Ihr die Behandlungskosten zahlt!

  • Nur zur Klärung: Das mit dem Gendefekt betrifft mich nicht (meines Wissens nach). Aber viele Kinder von den Betroffenen haben z.B bei Chorea H. eine 50% Chance ebenfalls betroffen zu sein, heutzutage kann man das testen, viele wolllen es gar nicht wissen. Nur ein Bruchteil der Leute davon bekommt eine Rente und dieser Bruchteil maximal für eine handvoll Jahre. Die Rentenversicherung ist und bleibt eine Risikoversicherung für Langlebigkeit. Dieses Risiko haben viele Menschen einfach nicht. Es ist vollkommen unsolidarisch solche Menschen zu zwingen in die Rentenkasse einzuzahlen, nur weil diese nichtselbständiger Arbeit nachgehen wollen. Wäre ich davon betroffen, würde ich mir sofort einen Lebensplan ausdenken der 0 Euro für die Rentenkasse vorsieht.


    Ich persönlich werde vielleicht mal 200 Euro Rente bekommen, dazu ein paar Zehntausender aus privaten Verträgen.

  • Die Rentenversicherung ist und bleibt eine Risikoversicherung für Langlebigkeit.

    Diese Auffassung deckt sich nicht mit der Gesetzeslage.


    (Im Mai 2021 wurden knapp unter 25 Millionen Renten gezahlt, davon knapp 1,8 Millionen Renten wegen Erwerbsminderung und knapp 5,1 Millionen Renten wegen Todes.)

  • Es ist unrealistsch ein System wie die GRV auf personenebene zu customizen. Dann könnte man auch den Rundfunkbeitrag davon abhängig machen, wie groß der Fernseher ist, auf dem ferngesehen wird.

  • Die GRV zahlt halt nach Punkten der Einzahlungen wieder aus, nun soll mir mal einer glaubhaft erklären, welcher Job oder welche Krankheit für eine Erhöhung dieser Punkte gerechtfertigt ist. Da sind doch die nächste Bürokratiewalze und Klagewelle schon im anrollen....

  • Die Sozialhilfe bekommt auch jeder Selbständige, der nie einen Cent einbezahlt hat oder auch Menschen die eingewandert sind und keinen einzigen Tag gearbeitet haben.

    ALG2 wird aus Steuern finanziert und ist (mit gewissen Einschränkungen) unabhängig von einer vorherigen Tätigkeit.

  • Es ist unrealistsch ein System wie die GRV auf personenebene zu customizen. Dann könnte man auch den Rundfunkbeitrag davon abhängig machen, wie groß der Fernseher ist, auf dem ferngesehen wird.

    Ein Opt-out wäre ohne große Probleme möglich, für den angesprochenen Personenkreis ist alles andere asozial.

    Aber ich sehe schon, Vollkaskomentalität und irgendwann fängt wieder die Rechtfertigung an, wenn man 20 Jahre auf ein Auto warten muss. Wird wohl Zeit über die Grenze zu hüpfen, so lange man das noch darf und nicht auf ein Lastenfahrrad oder ökologische Grenzübergangserlaubnis warten muss.

  • ALG2 wird aus Steuern finanziert und ist (mit gewissen Einschränkungen) unabhängig von einer vorherigen Tätigkeit.

    Tolle Erkenntnis, die allen bereits bekannt ist außer dem Kerl der sich darüber beschwert hat, dass wer nicht mehr in die Zwangsversicherung einzahlen möchte, dann genau dieses Geld erhält.

  • Ein Opt-out wäre ohne große Probleme möglich, für den angesprochenen Personenkreis ist alles andere asozial.

    Aber ich sehe schon, Vollkaskomentalität und irgendwann fängt wieder die Rechtfertigung an, wenn man 20 Jahre auf ein Auto warten muss. Wird wohl Zeit über die Grenze zu hüpfen, so lange man das noch darf und nicht auf ein Lastenfahrrad oder ökologische Grenzübergangserlaubnis warten muss.

    Mir fallen tausend Themen ein, aus denen ich gern rausoptieren würde. Ist halt nicht vorgesehen. Werd halt Arbeitsminister wenn du das im Falle der GRV ändern möchtest. Du wirst nicht weit kommen.


    Im übrigen hat man auch das Recht alles zu kritisieren (wenn meine Frau mit ner Merkel Frisur heimkommt, lass ich mich scheiden) oder kreative Vorschläge machen (Bauland in Afghanistan wird grad billiger, kauft da mal, is schön da). Viel Glück.

  • Man sollte die Sozialhilfe und die GRV nicht in einen Topf werfen.

    Das vielleicht nicht. Aber in der Zukunft werden sich die Leistungen vielfach betragsmäßig annähern.


    Die gesetzliche Rente leiden m.E. stark darunter, dass viele Geringverdiener nachwachsen, die nicht so wirklich hohe Beiträge in die Rente einzahlen.


    Die Regierung brüstet sich ja gerade damit, dass die Arbeitslosigkeit abgebaut wurde. Allerdings wurden diese Arbeitsplätze sicherlich nicht im Normalverdienerbereich geschaffen.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • derruediger

    Da stimme ich Dir 100%ig zu.

    Die GRV entwickelt sich immer mehr zu einer 'Basisrente'. Viele heutige Geringverdiener werden später im Rentenalter zusätzlich auf ergänzende Leistungen zu Ihrer Rente angewiesen sein.

    Hier müsste der Gesetzgeber m.E. zumindest dafür sorgen, dass der Mindestlohn in D soweit angehoben wird, dass ein 45 Jahre mit Mindestlohn Beschäftigter zumindest einen Rentenanspruch deutlich oberhalb der jeweils aktuellen Grundsicherung erhält.

  • Nur zur Veranschaulichung:


    Wer 750 Euro netto haben will, bräuchte an Rente ca. 840 Euro brutto. Das liegt, je nach Gegend unter dem Sozialhilfe-Niveau, teilweise auch darüber.


    840 Euro entsprechen grob 24,6 Entgeltpunkten.

    In 2020 waren (nach vorläufigen Werten) für einen Entgeltpunkt 40.551 Euro an Beitragsbemessungsgrundlage nötig.

    24,6 × 40.551 = 997.554,60 Euro

    Man sollte also grob eine Million (besser mehr) verdient haben, um rententechnisch über Sozialhilfe-Niveau zu kommen.

  • Ja, dafür ist natürlich ein bedeutender Unterschied zwischen der Rente und der Sozialhilfe, dass man die Rente bekommt ohne erstmal das Vermögen verbrauchen zu müssen. Ich sehe die GRV einfach als einen von mehreren Bausteinen. Ist halt ein Baustein, der kleiner sein wird, als man es gerne hätte. Das System umzubauen und zu verbessern ist aber auch nicht so trivial, wie es manche gerne darstellen.

  • FinanzPanda

    Ja, für Jemanden der durchschnittlich/überdurchschnittlich verdient, wird die gesetzl. Rente sicherlich nur ein Baustein der Altersvorsorge sein.

    Aber man Zeige mir mal die Geringverdiener, der später eine Rente auf Sozialhilfeniveau erhalten werden, die es noch nebenbei schaffen ein nennenswertes Vermögen aufbauen zu können. :/

  • Das stimmt leider, ich sehe aber ehrlich gesagt nicht den richtigen Hebel, das zu ändern. Alles was später die Rente erhöhen kann, führt jetzt erst einmal zu deutlichen Mehrbelastungen. Das scheint mir auch nicht unbedingt sinnvoll.

  • Man könnte nur an die Rente zahlen, die auch eingezahlt haben. Aber das will man wohl nicht.

    Stattdessen werden die Wahlgeschenke noch ausgebaut.

    Besonders ätzend finde ich die Altersrente für besonders langjährig Versicherte. Ein Schlag in die Fresse, für jeden der studiert hat und deswegen die 45 Beitragsjahre nicht zusammen bekommt.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Hallo derruediger ,

    auch wenn ich etwas freundlicher ausgedrückt hätte. Dem Sinn nach muß ich Dir recht geben. Hätte ich nicht studiert, hätte ich nach der Wende die 45 Jahre voll bekommen. So habe ich einen Abschlag von 17,1% akzeptieren müssen.

    Gruß


    Altsachse

  • Man könnte nur an die Rente zahlen, die auch eingezahlt haben. Aber das will man wohl nicht.

    Stattdessen werden die Wahlgeschenke noch ausgebaut.

    Besonders ätzend finde ich die Altersrente für besonders langjährig Versicherte. Ein Schlag in die Fresse, für jeden der studiert hat und deswegen die 45 Beitragsjahre nicht zusammen bekommt.

    Ich würde da 2 Dinge unterscheiden, 1. gehören Studierende später nicht zu den Geringverdienern und holen kräftig Punkte Jahr für Jahr auf 2. wer soll einen Beitragsausgleich für die ewig studierenden (10 Jahre und länger) finanzieren. Für mich sind die die 45 Beitragsjahre voll haben, meist mit körperlicher Arbeit beschäftigt gewesen. Der Vorteil beträgt in der Regel 24 Monate früher in Rente, sollte man das nicht Maurern, Dachdeckern usw. zugestehen?

  • Man könnte nur an die Rente zahlen, die auch eingezahlt haben. Aber das will man wohl nicht.

    Stattdessen werden die Wahlgeschenke noch ausgebaut.

    Besonders ätzend finde ich die Altersrente für besonders langjährig Versicherte. Ein Schlag in die Fresse, für jeden der studiert hat und deswegen die 45 Beitragsjahre nicht zusammen bekommt.

    Wenn Studenten nicht einzahlen, dann ist es doch nur folgerichtig (oder gar konsequent), wenn diese Zeiten nicht bei den 45 Jahren mitzählen, oder?


    Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte hat - damals als sie eingeführt wurde - nur das geboten, was die Regelaltersrente, seit damals anwachsend auf 67 Jahre, bis dahin geliefert hat, abschlagfreie Rente ab 65. Unter erschwerten Bedingungen konnte man wie gehabt mit 65 in Rente gehen.


    2014 wurde dann noch einmal alles über den Haufen geworfen. Und mit der Lage müssen wir jetzt zurechtkommen.