Swap-Geschäfte in physisch replizierenden ETFs

  • Liebe Community,


    ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen! :)


    Danke für alle spannenden Beiträge und Kommentare, die mir sehr geholfen haben bei meinen Investmententscheidungen. Nun habe ich mich auch entschlossen mich anzumelden und starte leider direkt mit einer Frage - bitte verzeiht mir.


    Durch Zufall bin ich im Verkaufsprospekt von iShares plc (Seite 50: https://www.ishares.com/de/pri…lc-de-emea-prospectus.pdf; bespare den MSCI EM IMI mit A111X9) und iShares III plc (Seite 59: https://www.ishares.com/de/pri…date-de-de-prospectus.pdf; bespare den MSCI World mit A0RPWH) auf unten zitierte Aussagen gestoßen.


    Die Aussagen beziehen sich auf fast alle Teilfonds der jeweiligen Investmentgesellschaft inkl. meiner oben genannten.


    Was ich nun konkret verstehe ist, dass auch ein physisch replizierender ETF SWAP-Geschäfte vollziehen kann und das scheinbar bis zu 100% des NIV.


    Meine 2 - wahrscheinlich doofen Fragen - an euch sind nun:

    1. Verstehe ich da einfach grundsätzlich etwas falsch und das ist nicht so? :)

    2. Ist so ein Swap-Deal nicht auf 10% des NIV begrenzt oder verwechsel ich da was (https://www.justetf.com/de/new…en-risiko-reduzieren.html)?


    Ich danke euch schon jetzt für eure Hilfe und entschuldige mich für diesen Einstieg mit einer Frage.


    Beste Grüße,

    Ramoon


    "Darüber hinaus kann ein Fonds in derivative Finanzinstrumente (DFI) investieren, wozu u. a. Optionen und Futures, Swaps, Termingeschäfte, Termingeschäfte mit Barausgleich, Kreditderivate (wie Single-name-CDS und CDS-Indizes), Devisenkassageschäfte, Caps und Floors, Differenzkontrakte (mit Ausnahme des iShares £ Corp Bond ESG UCITS ETF) und andere Derivattransaktionen zur Direktanlage gehören (sofern zutreffend), um zur
    Erreichung seiner Anlageziele beizutragen und um beispielsweise ein Engagement in bestimmten Bestandteilen des Referenzindex oder im Referenzindex selbst zu erzielen, um eine mit der Rendite des Referenzindex vergleichbare Rendite zu erzielen, um die Transaktionskosten bzw. Steuern zu reduzieren oder um ein Engagement in illiquide Wertpapiere oder in Wertpapiere, die aus markt- bzw. aufsichtsbehördlichen Gründen 51 nicht verfügbar sind, zu ermöglichen oder um Nachbildungsfehler (Tracking Errors) zu minimieren, bzw. aus anderen Gründen, die nach Ansicht des Verwaltungsrats für den Fonds vorteilhaft sind."


    "Der maximale Anteil des Nettoinventarwerts der Fonds, der bei Total Return Swaps und Differenzkontrakten eingesetzt werden kann, beträgt 100 %, außer beim iShares £ Corp Bond ESG UCITS ETF, bei dem der maximale Anteil des Nettoinventarwerts, der bei Total Return Swaps eingesetzt werden kann, 100 % und bei Differenzkontrakten 0 % beträgt. Der erwartete Anteil des Nettoinventarwerts der Fonds, der bei Total Return Swaps eingesetzt wird, beträgt 0 %, und der erwartete Anteil des Nettoinventarwerts der Fonds, der bei
    Differenzkontrakten eingesetzt wird, beträgt 0 %. Die erwarteten Anteile stellen keine Obergrenze dar und die tatsächlichen Prozentsätze können im Laufe der Zeit abhängig von Faktoren wie z. B. den Marktbedingungen variieren."

  • Hallo Ramoon , willkommen im Finanztip-Forum.


    Bitte den justETF-Artikel noch mal lesen, da stehen auch 100%, wobei 90% durch Sicherheiten abgedeckt sind. ishares nimmt ebenfalls auf die OGAW-Richtlinie Bezug, z.B. in Anhang II.


    De facto ist kaum etwas über Swaps realisiert, findet man jeweils am Ende der Vermögensaufstellung im Jahresbericht.

  • Hi Kater.Ka,


    vielen Dank für Deine Antworten und Dein Willkommen. :)


    Habe nochmal bei just-ETF nachgeschaut und finde primär folgende Aussage: Die Europäische Union (EU) hat Richtlinien für synthetische ETFs in Europa aufgestellt. Es handelt sich dabei um die sogenannte UCITS-Richtlinie (Undertakings for the Collective Investment in Transferable Securities) - zu deutsch OGAW-Richtlinie (Organismen für Gemeinsame Anlagen in Wertpapiere). Demnach ist der Umfang von Swap-Geschäften in einem ETF auf maximal 10 Prozent des Net-Asset-Value (NAV), also des Fondsvermögens, beschränkt.


    ==> Das widerspricht ja gefühlt meiner oben zitierten Aussage aus dem iShares Prospekt, wo von bis zu 100% geredet wird. :D


    Bezüglich Anhang II aus dem iShares Prospekt: Sehr guter Punkt: Dort findet sich Folgendes:

    Das Engagement in den Basiswerten von DFI, einschließlich in Wertpapieren oder Geldmarktinstrumenten eingebetteten DFI, darf zusammen mit etwaigen aus Direktanlagen resultierenden Positionen die in den OGAW-Vorschriften der Zentralbank festgelegten Anlagegrenzen nicht überschreiten. (Diese Bestimmung gilt nicht im Fall indexbasierter Derivate, sofern der zugrunde liegende Index den in den OGAWVorschriften der Zentralbank festgelegten Kriterien entspricht.)===> Denke dieser Aspekt ist dann wiederum ein Hinweis, dass am Ende OGAW gilt und somit die 10% relevant sind. :D



    Du hast natürlich absolut Recht. Am Ende macht das fast nichts aus und iShares schreibt ja selbst sie erwarten 0% :D. Ich war nur etwas überrascht, dass es möglich ist...


    Liebe Grüße und vielen Dank Dir,

    Ramoon