Einstieg in ETF / Private Rente kündigen?

  • Hallo zusammen,


    nun habe ich schon eine Weile hier mitgelesen und dachte, ich könnte mir meine Fragen so beantworten. Ich möchte aber doch einen eigenen Thread starten, um meine konkrete Situation zu schildern. Viel Text, die entscheidenden Fragen stehen am Ende :)


    Nach dem ich mich lange zu meinen Finanzen habe "beraten" lassen, will ich das nun selbst in die Hand nehmen. Danke an Saidi, der mir mit seinem Podcast die Augen geöffnet hat.

    Direkt mal die Bank gewechselt und ein Tagesgeldkonto eingerichtet. Jetzt kommt der nächste Schritt: ETF


    Ich habe vor, bei der DKB ein Konto zu eröffnen und den DJ Global Sustainability (WKN: A1H7ZT | ISIN: IE00B57X3V84) zu besparen. Womöglich erst mal mit 50€ oder so. Hauptsache anfangen. DKB deswegen, weil meine Frau bereits dort ihre Kreditkarte hat, ich die Homepage übersichtlich finde und es nicht per App machen möchte. Außerdem sind die Kosten transparent und glaube ich günstig genug.

    Für den genannten ETF habe ich mich entschieden, weil ich weniger USA und mehr "Nachhaltigkeit" haben möchte. Mir ist bewusst, dass das keine komplett grüne Weste ist, aber immerhin ein wenig. Und ein bisschen weniger Rendite ist mir das auch wert. Ändert sich ja vielleicht auch irgendwann einmal. Als Alternative habe ich mir den UBS MSCI World Socially Responsible (WKN: A1W3CQ | ISIN: LU0950674332) rausgesucht. Da ist mehr USA drin, aber ich glaube, der "performt" auch besser? Kann mir das jemand sagen? ;)


    Jetzt aber zu meiner konkreten Frage. Ich habe noch eine Allianz PrivatRente Klassik, aktuell beitragsfrei. Vor der Befreiung habe ich 71€ monatlich gezahlt und konnte mir einer Rente von 153€ mtl. rechnen. Im letzten Schreiben habe ich gelesen, dass Kapital mit 3,1% vor Abzug der Kosten verzinst wird. Und da gingen bei mir die Alarmglocken an. 3,1% vor den Kosten? Durch die Beitragsfreistellung ist die Rente aktuell auf 17€ mtl. garantiert. Die Entwicklung sieht, bei bleibender Beitragsfreistellung, eine Rente von 22€ bis 43€ (6.000€ bis 9.500€ Einmalzahlung) vor. Und da ich jetzt in den ETF sparen möchte, der wohl in den nächsten 34 Jahren (2055 in Rentenbeginn) immer über einer Rendite der Allianz liegen wird, wären das die Beträge, mit denen ich zu rechnen habe.


    Wenn ich die Versicherung kündige, dann bekäme ich wohl 3.200€ zurück. Da ist ein vereinbarter Abzug bei Kündigung bereits mit eingerechnet. Mein aufgebautes Kapital liegt laut einer Standmitteilung bei 3.100€. Ich weiß nicht, ob es Abschlusskosten gab oder ähnliches, aber das würde ich mal als Lehrgeld verbuchen. Nur bevor ich jetzt wie wild meine Verträge kündige, will ich euch einmal fragen ob das Sinn ergibt.


    Hier die Frage noch mal zusammengefasst:

    - Welchen der beiden ETFs sollte ich wohl eher wählen? Habe ich die "wesentlichen" unterschiede bereits gesehen? Die Rendite sollen automatisch wieder angelegt werden. Ich will nur die Überweisung für den Sparplan ausführen und fertig. Das sollte ja bei beiden gegeben sein.

    - Sollte ich meine PrivatRente kündigen oder einfach immer wieder beitragsfrei stellen? Das geht allerdings immer nur für drei Jahre, dann muss ich einen Monat zahlen und dann kann ich wieder für drei Jahre eine Beitragsbefreiung beantragen. Das also schon auch mit Aufwand verbunden.


    Danke für die Zeit, die ihr euch beim lesen genommen habt.

    viele Grüße

    Kuddel

  • Hallo Kuddel,

    zu 1.

    der iShares ist länger am Markt und ist breiter aufgestellt. Dafür ist die TER deutlich höher als beim UBS.

    Welcher ETF dann schlussendlich besser performt, weißt Du in 30 Jahren. :)


    zu 2.

    Lieber eine Ende mit schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

    Solche Privatrenten lohnen sich fast nie (außer für die Versicherung). Ich würde das Geld lieber nehmen und langfristig anlegen. Bei einem Anlagezeitraum >30 Jahre wirst Du mit fast 100%iger Sicherheit eine deutlich bessere Rendite erzielen.

    Dazu bist Du mit einem ETF noch wesentlich flexibler was evtl. Änderungen in der Lebensplanung angeht. Zur Not kannst Du den ETF auch schon in 20 Jahren zu Geld machen um sich z.B. einen Lebenstraum zu erfüllen.

  • Danke monstermania,


    klar, sehe ich erst später welcher besser abgeschnitten hat. Das stimmt.

    Ich kann mir leider nicht vorstellen, wie groß der Unterschied der TER ist. In Zahlen sind das doch die 0,60% und 0,22%, oder? Aber wie groß ist der Unterschied am Ende tatsächlich? Wie gesagt, geht es mir nachher nicht um das letzte bisschen Rendite. Es ist mir da wichtiger weniger in die USA und mehr in andere Länder zu investieren. Aber wenn die Kosten natürlich stark unterschiedlich sind, kann ich auch mit den USA leben ;)


    Und zu 2.

    Da bestätigst du mich nur in dem, was ich mir schon dachte. Danke dafür!

  • Hallo Kuddel ,

    Du kannst das hier einfach mal durchrechnen, wie sich die TER auf 30 Jahre auswirkt.

    https://www.zinsen-berechnen.de/fondsrechner.php

    Aber bedenke dabei, dass sich die TER auch über die Jahre mal ändern kann. Viele ETF sind im Laufe der Jahre günstiger geworden.

    Wichtig ist. Hauptsache anfangen und immer investiert bleiben! Man kann jederzeit auch einen anderen/zusätzlichen ETF besparen, wenn sich im Laufe der Jahre die Anlageziele ändern.


    Nochmal zum Thema Versicherung:

    Hast Du da die Themen Privathaftpflicht und BU angegangen/abgedeckt?

  • Nochmal zum Thema Versicherung:

    Hast Du da die Themen Privathaftpflicht und BU angegangen/abgedeckt?

    BU habe ich glaube ich ganz gut abgedeckt. Muss ich aber auch noch einmal konkret vergleichen. Bin da aber zumindest versichert und würde nicht ganz ohne alles dastehen.


    Privathaftpflicht habe ich mit meiner Frau zusammen, da geht es bestimmt günstiger zu ggf. ähnlichen Konditionen. Dazu werde ich mich auch noch mal belesen.


    Aber zumindest beides abgedeckt und kein ganz dringender Handlungsbedarf. Eher noch bei der BU, weil die ja mit der Zeit auch nicht günstiger wird.

  • Zum Thema USA, ich sehe die Marktkapitalisierung für mich als wichtiges Indiz. Deshalb habe ich bei mir USA übergewichtet.

    Mir ist dabei auch klar, dass die Firmen der USA ihre Geschäfte in der ganzen Welt machen.

    Gruß


    Altsachse

  • Ich habe jetzt noch mal ein wenig geschaut und wollte mich bei der DKB anmelden. Aber um den Broker zu nutzen, muss ich noch ein richtiges Konto anlegen (als Verrechnungskonto). Ist nicht schlimm, brachte mich aber dazu noch mal zu schauen.


    Da bin ich auf Smartbroker gestoßen. Da sind die Ordergebühren durchaus geringer. Auch bei einmaligen Einzahlungen ist Smartbroker günstiger. Kreditkarte habe ich, Konto habe ich. Spricht noch was für die DKB im gegensatz zu Smartbroker? FT empfiehlt ja durchaus beides.


    Den iShares DJ bekomme ich ja bei beiden. Den UBS MSCI gibt es nur bei der DKB. Ist das für mich der entscheidende Unterschied?


    Danke für eure Hilfe :)

  • Ich habe mein Depot bei der DKB. Allerdings habe/hatte ich bereits seit Jahren auch mein Girokonto dort. Insofern war es am einfachsten auch das Depot dort einzurichten.


    Ich würde mir an Deiner Stelle Trade Republic mal ansehen. Dort sind wohl alle iShares ETF kostenlos besparbar. Zugriff bei TR ist aber nur per App möglich!

    https://www.justetf.com/de/etf…ic-etf-sparplan-test.html


    PS: Das mit dem Verrechnungskonto wirst Du bei jedem Broker haben (außer Du hast Konto/Depot bei der gleichen Bank! ;))

  • Hab ich mir gerade mal angeschaut.

    Wenn ich das da richtig gelesen habe, muss ich da auch kein "klassisches" Konto neu erstellen, sondern kann als Verrechnungskonto mein vorhandenes Girokonto angeben. Ist wahrscheinlich auch gar nicht so wichtig, eigentlich.


    Den iShares Dow Jones haben die auch, den MSCI eben nicht. Aber das war ja eh mein Favorit.

    Danke dir für deine fixen Antworten.