Finanzierung und Eigenkapital.

  • Hallo,

    Ich habe leider in der Suche nichts gefunden, da ich nicht genau weiß welche Schlagworte ich verwenden soll.


    Ich habe eine Frage bezüglich einer Baufinanzierung.

    Gibt es eine Faustformel wie hoch das Eigenkapital (minimum/maximum) ist das man bei einer Finanzierung einer Immobilie Verwenden sollte x%. Bezogen auf das zur Verfügung stehende Gesamtvermögen und nicht auf die Höhe der Finanzierungssumme.


    Also wenn ich zum Beispiel 150k Gesamtvermögen (Aktien, Fonds, Tagesgeld, Bausparvertrag) habe wie viel sollte ich als Eigenkapital einbringen.


    Ich habe lieber etwas mehr Geld zur Verfügung z.b. um eventuell ein defektes Auto zu reparieren oder neu zu kaufen. Als alles in eine Finanzierung zu stecken und dann monatliche Probleme zu bekommen wenn irgend etwas Unvorhergesehnes eintrifft.

    Außerdem würde ich auch Lieber früher als später in Rente gehen.


    Vielen Dank für die Inspirationen und Denkanstöße.

  • Hallo earlybird123 ,

    1. Geld für ein defektes Auto bzw. eine Neuanschaffung gehört m.E. auf das Tagesgeldkonto (Notgroschen bzw. Sparplan bei Neuanschaffung). Dieses Geld gehört nicht in den Eigenkapitaltopf bei Anschaffung einer Immobilie!


    2. M.E. sollte man sich grundsätzlich entscheiden, ob man in Aktien investiert, oder ob man in eine selbst genutzte Immobilie investiert. Wenn man die Entscheidung für die selbst genutzte Immobilie trifft, gehört m.E. jeder Euro über das obige Tagesgeldkonto hinaus in das Eigenkapital.

    Das sichert Dir die bestmöglichen Konditionen für Verhandlung des Darlehens.


    Eine gleichzeitige Investition in eine selbst genutzte Immobilie/Aktien ist m.E. nicht sinnvoll. Man sollte zusehen, dass der Immobilienkredit schnellstmöglich getilgt wird (z.B. durch vereinbarte Sondertilgungsmöglichkeiten). Erst nachdem der Immobilienkredit getilgt wurde, sollte man sich wieder um die Aktieninvestition kümmern.


    Klar, wenn man z.B. schon alle Sondertilgungsmöglichkeiten für das Jahr genutzt hat und trotzdem noch Geld über ist, kann man das natürlich auch in Aktien investieren.

    Ich weiß, dass dazu die Meinungen auseinander gehen, aber jedes Jahr weniger Immobilienkredit verringert die offene Flanke durch das Lebensrisiko.

    Ich verweise hierzu mal auf den Finanzwesir: https://www.finanzwesir.com/bl…parplan-haus-sondertilgen

  • Es gibt dafür keine allgemeingültige Formel und letztendlich spielen für eine Beurteilung verschiedene individuelle Faktoren wie:


    - Alter

    - Risikomentalität

    - Einkommen

    - Eigentumsverhältnisse Eltern/Erbe

    - Wunschzins

    - Laufzeit/Zinsfestschreibungszeit


    eine Rolle.


    Was von Herrn Müller als ideal bezeichnet wird, muss ihnen nicht zwangsläufig gut zu Gesicht stehen. DIE Immobilienfinanzierung gibt es nicht!!


    Schlussendlich kann man aber ermitteln, ermitteln lassen (je nach Bankauswahl), welcher Beleihungsauslauf mit welchem Einsatz an Eigenkapital (bei Modernisierungen auch Eigenleistung) erzielt wird, als dass mit gezieltem Einsatz die jeweiligen Beleihungsgrenzen (100%/90%/80% und kleiner 60%) erreicht oder verbessert werden.

  • Hallo monstermania,

    bei Zinsen von <= 1% bei einer Finanzierung über 25 Jahre wäre eine Kompletter Einsatz des Eigenkapitals meiner Meinung nach nicht sinnvoll, wenn man alleine mit einer Dividendenaktie >1% Rendite erreichen könnte.

    Da würde ich selbst wenn ich die komplette Finanzierung in bar hätte eher einen Kredit aufnehmen.


    Das ist aber Ja Geschmackssache.

    Ich Persönlich habe ein Problem damit meine gesamtes Erspartes für in eine Immobilie zu investieren, ohne Rücklagen für die Rente zu haben. Da ist mir dann die Diversifikation nicht hoch genug.

    Ich gebe dir recht das man möglichst schnell eine Immobilie abbezahlen sollte aber bei den momentanen Zinskonditionen fehlt mir da etwas die Sinnhaftigkeit, wenn man mit einer Investition die Zinsen aus einem Kredit Raushohlen kann.


    Gruß

  • Kredit, Akten, Fonds - am besten alles auf einmal.... Frag dich mal, wo du unter dem Strich mehr von hast. Was kostet ein Kredit in Höhe von xxx Euro bis er abbezahlt ist? Nicht in Prozent sondern in absoluten Zahlen. Dann stellst du den Kredit mit yyy Euro dagegen. Und dann schaust du, was deine Geldanlage abwirft.


    Und na klar, viele Werte wirst du schätzen müssen. Aber das ist immer das Dilemma, das man erst hinterher schlauer ist.


    Je mehr du dich aber mit beschäftigst, umso gewichtiger wird deine Entscheidung – die wenigsten heiraten schon nach 5 Minuten…


    Am Ende soll jedenfalls eine Entscheidung stehen, auf die du langfristig aufbauen kannst/wirst und wo du dich nach X Jahren immer noch mit identifizieren kannst, ohne jammern zu müssen, das man das doch alles hätte anders machen sollen. Sofern du vorher genau geschaut hast, was aus heutiger Sicht das Beste für dich ist, musst du dich später nicht ärgern, dass eine andere Entscheidung ein paar Prozente mehr gebracht hätten, denn das kannst du erst rückblickend wissen.

    Daher ist es so wichtig, das DU die Entscheidung triffst. Wir können dir nur beim rechnen helfen.

  • Natürlich ist es letztenendes meine Entscheidung, da besteht ja auch kein zweifel.

    Für mich wäre nur ein kleiner Tipp Leitfaden hilfreich.

    Wenn man das nicht Pauschalisieren kann so wird es doch sicher eine Faustformel geben anhand derer man sich orientieren kann.


    So wie man ja auch sagt 20-50% Eigenbeteiligung ist hilfreich bei einer Finanzierung. (Um die höhe des Kredites und die Konditionen anzupassen)


    So macht es für mich ja schon einen unterschied ob ich 20%, 30% oder 40% Eigenanteil erbringe, wenn es keinen Einfluss auf (Höhe, Dauer und Rate) hätte. Also quasi die Rechnung in die andere Richtung rechnet.

  • Ich gebe dir recht das man möglichst schnell eine Immobilie abbezahlen sollte aber bei den momentanen Zinskonditionen fehlt mir da etwas die Sinnhaftigkeit, wenn man mit einer Investition die Zinsen aus einem Kredit Raushohlen kann.

    Hallo earlybird123 ,

    ja die Meinungen gehen da auseinander.

    Es spielen ohnehin noch viel mehr Faktoren eine Rolle (Absicherung Job/BU, Familie, usw.). Wenn beide Familienverdiener Beamte sind, habe ich ein ganz anderes Risikoprofil als ein selbstständiger, dessen Partner wohlmöglich für 450EUR/Monat die Buchhaltung erledigt...


    Leider ist es bei diesen grundsätzlichen Lebensentscheidungen immer so, dass häufig erst viele Jahre später weißt, ob die Entscheidung schlussendlich richtig/falsch/suboptimal war. Man kann sein Leben eben nur einmal leben! ;)


    Aber um mal bei Deiner Logik zu bleiben, wäre es ja auch sinnvoll sich einen Kredit zu holen und diesen in Aktien zu investieren. Bei den niedrigen Zinsen... :evil:

  • ... also, als „alter Sack“ mag ich auch ein bisschen Senf dazu geben.

    Eigenkapital von 20 - 30% ist ok; dann passen auch die Darlehenskonditionen.

    Die Frage nach Immo-Darlehen oder Altersvorsorge erschließt sich mir nicht. Wenn ich für die „Hütte“ bzw. die Finanzierung monatlich etwa das ausgebe, was einem Mietzins entspricht, kann ich doch gleichzeitig auch weiterhin für später vorsorgen. Oder doch?

  • Aber um mal bei Deiner Logik zu bleiben, wäre es ja auch sinnvoll sich einen Kredit zu holen und diesen in Aktien zu investieren. Bei den niedrigen Zinsen... :evil:

    Klar! Dann aber kein Pantoffeldepot, sondern aktives Investieren! Habe ich auch mal gemacht... und es hat richtig Freude bereitet! Hütte mit 150k beliehen... Saldo nach 12 Jahren 2m!

  • Banken beleihen gern (nur) 60%-80% vom Kaufpreis. Aber das ist nicht immer so, es gibt auch Angebote darüber (und drunter). Je nach Bonität kannst du auch Angebote von 100% bekommen.


    Wenn du jetzt eine Faustformel haben willst, nimmst du einfach die Quote, die dir eine Bank gibt.

    Aber: die finanzieren nicht die Kaufnebenkosten (Makler, Steuern, Notar).


    Schau auch mal hier – sind Videos vom Finanztip


    https://www.youtube.com/watch?v=F_HcfTz2Us4&t=5s

    https://www.youtube.com/watch?v=0tRuTNl62CQ


  • Aber um mal bei Deiner Logik zu bleiben, wäre es ja auch sinnvoll sich einen Kredit zu holen und diesen in Aktien zu investieren. Bei den niedrigen Zinsen... :evil:

    Sinnvoll ist das auf jeden Fall aber nur dann wenn man sich sicher ist das die Rendite über due Jahre höher ist als die Zinsen.

    Ich glaube im übrigen das das zur Zeit einige Leute machen.


    ... also, als „alter Sack“ mag ich auch ein bisschen Senf dazu geben.

    Eigenkapital von 20 - 30% ist ok; dann passen auch die Darlehenskonditionen.

    Die Frage nach Immo-Darlehen oder Altersvorsorge erschließt sich mir nicht. Wenn ich für die „Hütte“ bzw. die Finanzierung monatlich etwa das ausgebe, was einem Mietzins entspricht, kann ich doch gleichzeitig auch weiterhin für später vorsorgen. Oder doch?

    Mal Angenommen du hast deine Selbstbeteiligung so gewählt das der Rest deines Eigenkapitals am ende der Kreditlaufzeit die Restschuld übertrifft und du während der Darlehnsphase keine Maximalbelastung haben möchtest und so noch für die Rente sparen kannst, dann müsstest du ja am Anfang wissen wie viel du von deinem Eigenkapital einsetzen musst um die Günstigsten Darlehenskonditionen zu bekommen.


    Ich wollte eigenlich ja nur wissen ob es eine Faustformel für das einbringen des Eigenkapitals bei einer Finanzierung gibt. Bezogen auf das vorhandene Kapital.


    So etwas wie X% Aktien, X% Fonds, X% Gold, X% Tagesgeld, wenn du das alles hast X% Immobilien (Eigenheimeigenkapital)

  • Es gab oder gibt eine Faustformel 30% EK-Einsatz.


    Die mag aber unter den aktuell günstigen Bauzinsen nicht mehr gültig sein.


    Am besten, Du besprichst das direkt mit Deinem Finanzierer, der kann normalerweise recht schnell anhand von kleinen Stellschrauben sagen, wieviel EK sich z.B. wirklich noch lohnt, damit der Zins noch signifkant sinkt.


  • Zitat:
    „Mal Angenommen du hast deine Selbstbeteiligung so gewählt das der Rest deines Eigenkapitals am ende der Kreditlaufzeit die Restschuld übertrifft und du während der Darlehnsphase keine Maximalbelastung haben möchtest und so noch für die Rente sparen kannst, dann müsstest du ja am Anfang wissen wie viel du von deinem Eigenkapital einsetzen musst um die Günstigsten Darlehenskonditionen zu bekommen“


    Wenn man von Eigenkapital spricht, meint man den Betrag oder Anteil, den man zu Beginn mit einbringt. Kaufpreis plus Kauf-Nebenkosten minus Eigenkapital ist Finanzierungsbetrag.

    Und wenn du 20 bis 30% Eigenkapital einbringst, kannst du davon ausgehen einen günstigen Kredit zu bekommen.

  • Wenn sie erwarten, dass man ihnen hier mal nachhaltige Berechnungen mit unterschiedlichem EK Einsatz einstellt, was grundsätzlich kein Problem darstellen soll und unter anderem in anderen Foren wie im Finanz-Forum auch gewährleistet wird, dann sollten sie die komplette Ausgangsbasis bezüglich aller Kosten mal darstellen, ansonsten - so wie es Comandante zurecht schon anmerkt - sollen sie sich einen erfahrenen und unabhängigen Finanzierungsberater an ihre Seite holen.


    Nun ja, auch wenn das wie Eigenwerbung klingt (schlussendlich ist es das ja auch, dafür ein sorry 8):saint:8o) orientieren sie sich mal an meine Signatur, gerne stelle ich ihnen unverbindlich das zur Verfügung, was ihnen fehlt, um sich ihre Frage selber beantworten zu können.

  • Vielen Lieben Dank für die Anregende Diskussion.

    Es hat mir wie immer neue Impulse gegeben mich hier im Forum auszutauschen.


    Der Buhmann ich komme vielleicht auf das Angebot zurück wenn es konkreter wird, auch wenn Braunschweig jetzt nicht gerad um die Ecke von mir ist.

    Gruß earlybird123

  • Vielen Lieben Dank für die anregende Diskussion.

    Es hat mir wie immer neue Impulse gegeben mich hier im Forum auszutauschen.


    Der Buhmann ich komme vielleicht auf das Angebot zurück, wenn es konkreter wird, auch wenn Braunschweig jetzt nicht gerade um die Ecke von mir ist.

    Gruß earlybird123

    :thumbup::saint::D:D


    Nun ja, dafür müssen sie nicht in meinem Büro sitzen, diese Berechnungen erstelle ich als Experten Mitglied im Finanz-Forum tagtäglich für rat-, und hilfesuchende Verbraucher, ohne dass man sich in die Augen schaut;) und selbst eine erfolgreiche und zielführende Begleitung der Vorhaben scheitert seit rund 10 Jahren nicht an den Entfernungen.


    Darum geht es in erster Linie aber gar nicht, vielmehr darum, dass man ihnen fundiert die Rechenbeispiele zur Hand gibt, um mal ein Gefühl für die individuellen Zahlen zu bekommen und diese besser einschätzen zu können.


    Ich bin kein Freund von den "Spielrechnern" der großen Finanzierungsmaklergesellschaften, da es denen in erster Linie erst mal nur darum geht, Kontakt zu Zielgruppen zu erreichen und sich Leads einzukaufen. Fundiert und individuell ist da nichts und geht man dann in die Tiefe - wozu die Gesellschaften in der Regel ja auch bereit sind - stellt man fest, dass es eher Kreditfabriken als Hilfe-bereitstellende Partner sind, Partner die individuell Konzepte entwickeln und rund um die Uhr über die verschiedensten Medien erreichbar sind.


    Das geben deren Tätigkeitsanforderungen und Profile gar nicht her, was nicht heißt, dass man auch dort mal an rührende und kümmernde, vor allem erfahrende Experten gerät, die bereit sind, elementare Vorarbeit in den Anfängen der Überlegungen zu übernehmen. Hier können die Foren in dem Sachbereich viel Vorarbeit leisten, um dann dort konkrete, individuelle Angebote anzufordern oder aber eben man verbindet dies, Hilfe über Foren, für jeden les-, und korrigierbar, sprich zur Diskussion gestellt begleitet durch erfahrene und unabhängige Finanzierungsmakler, denen bezüglich der Konditionen auf das fertige Konzept (dieses ist der Ursprung aller finalen und guten Finanzierungsangeboten) die gleichen Möglichkeiten gegeben sind, auf die die großen Maklergesellschaften auch zurückgreifen.


    Eigentlich alles ganz einfach ;):S:thumbup::saint: