ETF-Sparplan

  • Hallo zusammen.

    Ich werde einen ETF-Sparplan mit einem MSCI World ETF eröffnen.
    Ich bin aber auch daran interessiert, in den Vanguard FTSE All-World zu investieren, aber das Problem bei diesem ETF ist, dass er älter als nur ein Jahr ist.
    Meine Frage ist: Wenn ich mich nach 5 Jahren Investition in einen MSCI World ETF entscheide, nicht mehr in ihn zu investieren und dann in den Vanguard FTSE All-World zu investieren, könnte diese Änderung zu einer vernünftigen Differenzrendite meiner Investition führen, wenn wir davon ausgehen, dass diese beiden ETFs auf lange Sicht eine ähnliche Wertentwicklung aufweisen?
    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

  • Hmm,

    MSCI World ist nicht gleich FTSE All World!

    Wenn Du vergleichen willst, solltest Du den MSCI ACWI (All Country World) mit dem FTSE All World vergleichen.


    Warum willst Du nicht schon ab jetzt in den Vanguard ETF investieren!? Vanguard ist ja quasi der Erfinder der Index Fonds und viele haben nur darauf gewartet, dass Vanguard endlich auch in Europa Seine Produkte anbietet.

    Ich sehe da eigentlich kein großes Risiko nicht schon jetzt in den Vanguard ETF zu investieren.

  • Hallo Stefano , willkommen im Finanztip-Forum.


    Wie von monstermania angesprochen solltest Du Dich erst mal zwischen World und All World entscheiden.


    Wenn es der All World sein von Vanguard seine soll: Den Fonds gibt es seit 2012. Es ist nur eine zusätzliche Anteilsklasse thesaurierend in 2019 dazu gekommen. Daher besteht darin mMn kein Hinderungsgrund den Fonds zu kaufen, auch in der thesaurierenden Variante.


    Mich würde noch interessieren, was Du mit "könnte diese Änderung zu einer vernünftigen Differenzrendite meiner Investition führen" meinst.

  • Hallo monstermania und Kater.Ka und vielen dank für eure Antworten!


    Meine Strategie ist es, einen thesaurierenden "All World" ETF zu investieren, und ich habe mich zwischen MSCI ACWI und FTSE All World entschieden.

    Alle ETFs von MSCI ACWI weisen jedoch eine hohe TER und einen schlechten "Tracking-Difference" im Vergleich zu den ETFs von Vanguard auf.

    Aber die thesaurierende Version von FTSE ist erst ein Jahr alt und daher gibt es nicht so viele Datea über seinen "Tracking-Difference".

    Ich dachte daran, 5 Jahre lang in einen MSCI World ETF (nicht in ACWI) zu investieren, um mehr Data über den "Tracking-Difference" des Vanguard ETF zu erhalten. Wenn es gut aussieht, werde ich aufhören, in den MSCI World ETF zu investieren und wechseln an die FTSE All World.


    Meine Frage war: Wenn ich aufhöre, in einen ETF zu investieren (nicht zu verkaufen, sondern nur auf dem Depotkonto zu lassen), um in einen anderen zu investieren, kann das die Rendite meiner Investition irgendwie in dem "long term" (wie in 15 oder 20 Jahren) senken, anstatt einfach weiter in denselben ETF zu investieren?

    (Ich hoffe, dass es jetzt mehr Sinn macht :)

  • Danke für die Erläuterung, das sind schöne Knobelfragen.


    Zum ersten Punkt würde ich es mir nicht so schwer machen. Der Vanguard ist von 2012 und zumindest nach den gerade greifbaren Daten nimmt sich die neue Anteilsklasse des gleichen Fonds nichts von der Performance. https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00B3RBWM25,IE00B44Z5B48 Checke das bitte noch mal mit den offiziellen Daten, ich habe es auch noch bei Comdirect gecheckt, auch dort keinen Unterschied erkennen können. Insofern wenn Du den Vanguard unbedingt möchtest, nimm ihn.


    Ein Wermutstropfen: Wenn Du im Fondsvergleich den Acc löschst und nur den SPDR und den ausschüttenden Vanguard anschaust ist je nach Zeitraum mal der einen und mal der andere besser, wobei über alles der Vanguard leicht vorne liegt. Positiv gedacht stützt es meine häufige Aussage man möge doch in das investieren, was einem zusagt.


    Zum zweiten Punkt: Das kommt auf die Rendite an. Ganz banal fährst Du dann am besten, wenn Du von Anfang an in den renditestärksten ETF investierst. Solltest Du mit dem schlechteren anfangen wäre es in einer Welt ohne Steuern besser zu verkaufen und in den besseren zu investieren. In der realen Welt hängt es von der Renditedifferenz und der Anlagedauer ab. In einem Fall mit dem historischen Verlauf wie bei SPDR vs. Vanguard mit der Vermutung, dass der Wettbewerb die Differenzen weiter reduzieren wird, dürfte das Halten der investierten Anteile vermutlich besser sein. Ansonsten rechnen mit der x hoch y -Funktion des Windows-Taschenrechners. Also erreichtes Kapital um die 26,375% Steuer auf den Wertzuwachs vermindern, mit (1+ Jahresrendite neu) hoch n Jahre rechnen und wieder Steuer auf den Wertzuwachs vs. erreichtes Kapital mit (1+ Jahresrendite alt) hoch n Jahre rechnen und Steuer auf den gesamten Wertzuwachs.

  • Hi allerseits,


    ich habe mich auch lange mit der Frage MSCI vs. FTSE auseinander gesetzt, um den richtigen Index und ETF zu finden. Bei mir ist die Wahl auf Vanguard/FTSE gefallen, aus folgenden Gründen:


    - Sympathisches Unternehmen / "ETF-Erfinder" und US-Gesellschaftermodell - wenn auch keine direkte Auswirkung auf DE, aber der Eindruck zählt. ;)

    - FTSE All-World umfasst 90% der weltweiten Marktkapitalisierung statt 85% im MSCI ACWI - Der Index ist also smallcap'iger. ;)

    - FTSE All-World hält dadurch mehr Aktien (3.960) - der Vanguard-ETF kauft im Sampling 3.461 davon. Viel mehr als die ACWI's von iShares (1.601 von ca. 3.000) & Co.

    - Daraus resultiert eine Tracking-Differenz nahe 0 (teils sogar etwas besser als der Index).

    - Kostenvorteil wurde etwas aufgefressen nachdem z.B. iShares die Kosten massiv gesenkt haben (von 0,4% bzw. 0,6% TER). Wohl ein Vanguard-Effekt. ;) Aber damit aktuell auf Augenhöhe.


    Vielleicht ist ja noch was für die Entscheidungsfindung dabei.


    Warum Finanztip ihn sich nicht näher anschaut, konnte ich noch nicht so richtig nachvollziehen. Offizielle Begründung: "Da die Indexdaten von FTSE Russell für Finanztip nicht zugänglich waren, konnten wir die ETFs nicht entsprechend unserer Kriterien analysieren – und können sie demnach nicht empfehlen."


    FTSE Russell veröffentlicht viel zu Index und Methode hier: https://www.ftserussell.com/products/indices/geisac. Von Finanztest wird er aber auch empfohlen. Und was nicht ist, kann ja noch werden. ;)


    (Siehe dazu auch mein Beitrag hier: RE: Finanztip der Woche - Videovorschläge und Fragen)


    Grüße!

  • Hallo zusammen,


    Ich benötige eure Rat, welcher Broker zwischen "Smartbroker" und "Scalable Capital" einen Sparplan eröffnen sollte, wobei Folgendes zu berücksichtigen ist:

    Ich werde monatlich 250 Euro in den "Vanguard FTSE All-World OGAW ETF (USD) Accumulating" (ISIN IE00BK5BQT80) zumindest für den Rest von 20 Jahren (dies wird meine Altersvorsorge sein) und gelegentlich eine Pauschale wie zum Beispiel 5000-10000 Euro investieren.


    Welchen der beiden Brokers würdet ihr mir vorschlagen (unter Berücksichtigung ihrer Gebühren) pro Trade und pro Sparplan?


    Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe, ich schätze es sehr!


    Grüße!

  • Gute Wahl, was den ETF angeht!


    Zum Broker: Weder noch. Lies mal die Erfahrungsberichte zu beiden und dann siehst Du, dass der Blick auf Gebühren nicht alles ist. Schau Dir mal die DKB an. Zuverlässige Bank, 1.50 Euro pro Sparplanausführung und 10 Euro flat pro Einmalkauf. Klar ist der Smartbroker etwas billiger, aber eben auch offensichtlich überfordert. https://www.finanztip.de/erfahrungen/smartbroker/

    Hängt von Deiner Leidensfähigkeit ab.

  • Kostenmäßig nehmen sich die beiden nicht viel. Der erste Sparplan bei Scalable ist kostenlos, während der Einzelkauf über gettex bei Smartbroker kostenlos ist. Kopfrechnung sagt leichten Vorteil bei Scalable.


    Ich bin inzwischen mit drei Depots bei Smartbroker. Das funktioniert alles solide auf der alten Direktanlagebank-Plattform, die jetzt zu BNP Paribas wie auch Consors gehört. Gute Abrechnungen, Excel-Export der Transaktionen möglich, finde ich alles soweit OK.


    Scalable kenne ich selbst nicht, die haben / hatten auch ihre Probleme wie z.B. einen Datendiebstahl. Im Hintergrund läuft das über das System der Baader-Bank, das ich wiederum über einen anderen Neo-Broker nutze. Auch damit habe ich bis dato keine schlechten Erfahrungen gemacht.


    Die von Galileo genannte Leidensfähigkeit ist grundsätzlich ein Thema. Ich handle ja häufiger, daher wäre ein Gebührenmodell wie bei der DKB für mich im Tagesgeschäft nicht geeignet. Meine großen Langfristpositionen liegen überwiegend bei etablierten Depotanbietern. Z.T. sammle ich erst mal Stücke bei einem günstigeren Depotanbieter und übertragen sie dann, ggf. das mal im Hinterkopf behalten. Wenn mal ein gewisser Depotstand erreicht ist würde ich sowieso an ein Zweitdepot denken und auch an einen Zweit-ETF. Da stellt man sich auch mit der Einlagensicherung auf dem Verrechnungskonto und der Anlegerentschädigung bei Depot-Transaktionen sowie der Steueroptimierung bei Teilverkäufen etwas geschickter auf.

  • Danke, Kater.Ka, für die Einschätzung. Bei wesentlich mehr Handel sieht die Betrachtung natürlich anders aus.


    Zu Stefano : Ich nehme an, dass der Sparerpauschbetrag bereits mit mind 801 Euro jährlichen Kapitalerträgen (1602 Euro bei Zusammenveranlagung) ausgeschöpft ist oder geplant ist, mit dem Acc-ETF einmal im Jahr durch Verkauf und Kauf Erträge zu erzeugen?


    Denn falls nicht, würdest Du damit wesentlich mehr rausholen (801x (25% Kapitalertragssteuer + Soli) = ca 211 Euro pro Jahr), als durch Optimierung der kleinen Kosten von in Deinem Fall 12x ( 1.5 Euro vs 80ct vs 0ct) + 10 Euro vs 4 Euro vs 1 Euro

  • Vielen lieben Dank für eure sehr hilfreiche Antworten!


    Zu Galileo: Meine Strategie bei dieser Ein-ETF Investment ist einfach: "Kaufen, halten und vergessen" und natürlich alle Kosten niedrig halten.


    Ich weiß, dass ich einen ausschüttenden ETF bis 20.000/30.000Euro kombinieren und einen thesaurierenden umtauschen könnte, um mehr Rendite zu erzielen ... aber ich sehe am Ende nicht, wenn ich dieser Strategie folge, ca. 3000 / 4000Euro mehr in 20/30 Jahren, macht keinen großen Unterschied.


    Nochmal ist dies nur meine passive Strategie und ich werde mehr Rendite aus meiner aktiven Strategie ziehen.