Geldanlage für Enkel

  • Guten Abend liebe Community,

    ich bin selber begeisterter Leser habe allerdings noch viele Fragen was das Thema Vorsorge etc angeht.

    Heute frage ich aber für meine Eltern und würde mich über Vorschläge/Empfehlungen sehr freuen.

    Und zwar, sparen meine Eltern für ihre Enkel ganz klassisch monatlich Geld auf ein Sparbuch, was sie den kleinen dann zum 18. schenken wollen. Da alle sechs noch relativ jung sind (älteste ist 6) fragen sie sich nun, ob sie weiterhin ganz klassisch auf ein Sparbuch sparen sollen oder eventuell in eine Kombination von Festgeld und Tagesgeld.

    Was das investieren in ETFs angeht, sind sie auch nicht ganz abgeneigt (Finanztip empfiehlt ja mindestens 10-15 Jahre Geduld zu haben damit etwaige Schwankungen ausgeglichen werden). Meine Frage ist nun, wie das spätere auszahlen möglich wäre, da der Verkauf ja mit den erstgekauften beginnt, die ja meistens die wertvollsten sind.

    Ich hoffe ich hab mich hier nicht zu wirr ausgedrückt.

    Würde mich aber über eure Meinung/Gedanken/Ideen/Vorschläge sehr freuen.

  • Das Sparbuch ist ein Buch, das man sich sparen kann!


    Weshalb nicht einfach hergehen und das Spargeld in einen ETF packen? Die ETF- Anteile können den Kids später übertragen werden; niemand muss die Anteile verkaufen. Die Kids können die ETF weiter halten und bei Bedarf Anteile verkaufen.

  • Mein Vater hat Depots für jedes seiner Enkel. Da geht per Dauerauftrag jeden Monat Geld drauf und wird per Sparplan in den MSCI World angelegt. Die Depots sind bei Comdirect, nicht die billigsten aber Top Service. Ich habe eine Vollmacht für jedes Depot, da mein Vater sich um technisches nicht kümmern möchte.

  • Von Finanztip gibt es da einen Grundsatzbeitrag https://www.finanztip.de/geldanlage/sparen-fuer-kinder/


    Quintessenz: angesichts der noch langen Anspardauer (> 12 Jahre bis zum 18.) wäre ein Sparplan mit ETF wahrscheinlich die bessere Wahl. Du müsstest jeweils ein Depotkonto für die sechs anlegen, die Großeltern könnten dann auf das jeweilige Verrechnungskonto überweisen und von dort werden die Sparraten abgebucht.


    Hinsichtlich Steuer kann man das so machen, dass man einen Thesaurierer bespart - da fällt zunächst kein Gewinn und keine Steuer an, da die Vorabpauschale derzeit 0 ist - und wenn entsprechend Gewinn aufgelaufen ist den Bestand verkauft und wieder neu kauft. Bei einer 25€-Sparrate und 7% würde man nach 18 Jahren immer noch unter der GKV-Grenze bleiben, d.h. ein einmaliger Verkauf vor dem 18. wäre mit einer zuvor zu beantragenden NV-Bescheinigung sozialversicherungs- und steuerfrei. Das alles unter der jetzigen Rechtslage, die künftige Bundeskanzlerin möchte auf Kapitalerträge mehr Abgaben erheben, daher wird man auf zukünftige Änderungen achten müssen.


    Gestern habe ich auf ähnliche Fragen geantwortet ETF Sparplan für unsere Tochter in ihr in Deka Bank Depot

  • Hallo,


    volle Zustimmung zu meinen Vorschreibern. Auf einen Aspekt im konkreten Fall möchte ich aber hinweisen. Heute bieten Banken und Sparkassen kaum noch ein klassisches Sparbuch an. Insofern sind die folgenden Überlegungen für Neuabschlüsse ziemlich theoretisch. Wenn man ein Sparbuch aber bereits hat, bietet es gegenüber allen ETF-/Festgeld- Produkten einen Vorteil. Das Sparbuch läuft auf den Namen des Kindes, die Steuerfragen sind also aus der Perspektive der Kinder zu regeln. Das Sparbuch ist aber in der Hand der Großeltern. Sie haben die volle Kontrolle über die Abhebungen. Und wenn das Kind, bzw. wenn noch minderjährig seine Eltern, gegen den Willen der Großeltern an das Geld heran will, müsste es im schlimmsten Fall die Großeltern verklagen. Dann hängt der Familienfrieden aber mächtig schief. Sicherlich erkauft man diesen „Vorteil“ mit dem Nachteil geringerer Erträge gegenüber Kapitalanlagen, aber eine Überlegung sollte dieser Aspekt wert sein.


    Gruß Pumphut

  • Hallo, an euch alle! vielen lieben Dank für eure Hilfe und die Zeit die ihr euch für eure Antworten genommen habt. Hab’s schon früher gelesen, aber erst jetzt die Zeit dazu gefunden euch zu danken.