Erster ETF Sparplan und einige Fragen (FTSE All-World Acc/Dist und MSCI World)

  • Hallo erstmal,


    ich befinde mich momentan in einer Ausbildung und würde gerne meinen ersten ETF Sparplan eröffnen, ich würde gerne mit 25euro im Monat anfangen und den Betrag gerne später zu meinem Verdienst anpassen.


    Nun zu meiner eigentlichen Frage ich habe mich auf YouTube ein wenig schlau gemacht und schwanke nun zwischen dem A1JX52 und A0RPWH oder dem A2PKXG


    Ich weiß, dass der A0RPWH nicht in Schwellenländer investiert aber das z.B Finanztip sagt das dies auch nicht unbedingt nötig ist.

    Für komplette Neueinsteiger wird jedoch ein ''ausschüttender'' ETF Sparplan empfohlen, um den Pauschbetrag bestmöglich auszunutzen.

    Jedoch sehe ich momentan das Problem das die meisten Broker (zumindest die wo der A1JX52 kostenfrei im Sparplan zur Verfügung steht) Gebühren für die Wiederanlage verlangen (wären aufs Jahr bezogen 4x Gebühren für doch eine anfängliche sehr geringe Ausschüttung).

    Ich habe hier im Forum auch gelesen, das man dies umgehen kann, wenn man die Sparrate einfach erhöht, jedoch müsste man dies dann ja 4x im Jahr machen?


    Wie sollte ich es am besten angehen? Wie wichtig ist es wirklich für einen ''Anfänger'' einen ''ausschüttenden'' ETF Sparplan zu haben?


  • Ich würde mir keinne allzu großen Gedanken machen. Ob du in 40 Jahren ein 6- oder 7-stelliges Vermögen hast, hängt davon ab ob du die Sparrate steigerst und das dann Jahrzehntelang durchhältst.


    Welchen ETF du am Ende wählst hat kaum Einfluss auf dein Endvermögen. "Vorab den besten" wirst du nicht finden.


    Ich bespare den A0RPWH.

  • Ich habe hier im Forum auch gelesen, das man dies umgehen kann, wenn man die Sparrate einfach erhöht, jedoch müsste man dies dann ja 4x im Jahr machen?

    Ich bin da ein Freund von einfachen Überlegungen: schau Dir einmal im Jahr das angelegte Kapital an, rechne 2,5% davon als potenzielle Ausschüttung aus, dividiere durch 12 und erhöhe um diesen Betrag die Sparrate.

    Da Du nur 25€ im Monat anlegen möchtest wegen der Ausbildung würde ich was ganz anderes machen: Du erhöhst nach der nächsten Gehaltserhöhung (im nächsten Lehrjahr?) Deine Sparrate und dann ist die Ausschüttung gedanklich mit drin.

    Reich mach - Ratgeber empfehlen die Hälfte einer jeweiligen Gehaltserhöhung anzulegen. Kannst ja mal überlegen, ob das was für Dich ist.

    Wie wichtig ist es wirklich für einen ''Anfänger'' einen ''ausschüttenden'' ETF Sparplan zu haben?

    Es gibt ein Finanztip-Video, in dem bei einem willkürlichen Beispiel der Unterschied nicht so groß ist.


    Du kannst folgendes machen:

    In einen Thesaurierer ansparen

    Freistellungsauftrag 801 € erteilen

    Sobald der Wert der Anteile um knapp 1.144 € gestiegen ist (d.h. nach 30% Teilfreistellung um 801 €) verkaufst Du die Anteile und kaufst sie wieder. Das ist im Rahmen des Pauschbetrags steuerfrei und damit hast Du den Pauschbetrag optimal (und besser und einfacher als beim Ausschütter) ausgenutzt.

  • hallo,

    momentan bespare ich den A0RPWH, bin aber mit der Performance nicht so zufrieden.

    Allerdings ist der ein Langläufer und thesaurierend und damit trotz allem geeignet.


    sieh dir mal den LYX0CB an, der ist ESG- tauglich und hat bei mir eine bessere Performance hingelegt. er ist allerdings ein Ausschütter.

  • sieh dir mal den LYX0CB an, der ist ESG- tauglich und hat bei mir eine bessere Performance hingelegt. er ist allerdings ein Ausschütter.

    Das ist ein Sektor-ETF und hat nur 40 Positionen, von denen die ersten drei zusammen schon knapp 40% Gewicht haben. Ich freue mich für Dich, so Du ihn hast, halte ihn aufgrund der Struktur nicht für ein Basisinvestment geeignet.

  • Erstmal vorab vielen Dank für die ganzen hilfreichen Antworten.


    Ich habe jetzt nochmal den A1JX52 mit dem A2PKXG verglichen.


    Was mir aufgefallen ist das der A1JX52 eine bessere TD hat (könnte natürlich auch daran liegen das der A2PKXG noch nicht so lange auf dem Markt ist).


    Meine Idee wäre folgende (falls dies überhaupt im Sparplan möglich ist). Jedes mal wenn ich einen Eingang auf meinem Konto vom Broker bekomme erhöhe ich den Sparrate vom Sparplan um 5euro). Dies sollte bei allen Brokern kostenlos möglich sein wenn ich mich nicht irre (?).


    Du kannst folgendes machen:

    In einen Thesaurierer ansparen

    Freistellungsauftrag 801 € erteilen

    Sobald der Wert der Anteile um knapp 1.144 € gestiegen ist (d.h. nach 30% Teilfreistellung um 801 €) verkaufst Du die Anteile und kaufst sie wieder. Das ist im Rahmen des Pauschbetrags steuerfrei und damit hast Du den Pauschbetrag optimal (und besser und einfacher als beim Ausschütter) ausgenutzt.

    Würden hierbei nicht Verkaufs/Kaufkosten beim Broker entstehen?

    Mehr oder minder müsste ich ja alle Anteile verkaufen warten bis diese auf dem Girokonto angekommen sind und dann wieder die Anteile kaufen könnte es in der Bearbeitungszeit/Bankbearbeitung nicht im Worstcase zu Schwankungen kommen?


    Mal als Frage nebenbei wieso werden denn überhaupt ''Ausschütter'' bei Neulingen empfohlen? Wenn ich es richtig sehe haben diese doch eigentlich keinerlei Vorteile oder übersehe ich etwas?

  • Das ist ein Sektor-ETF und hat nur 40 Positionen, von denen die ersten drei zusammen schon knapp 40% Gewicht haben. Ich freue mich für Dich, so Du ihn hast, halte ihn aufgrund der Struktur nicht für ein Basisinvestment geeignet.

    nee, ich habe den zur Beimischung

  • Habe mir jetzt nochmal das Video von Finanztip zu dem Thema angeschaut, also eigentlich sollte bei den geringen Beträgen die ich investieren möchte der Unterschied marginal bzw kaum vorhanden sein im Bezug auf die Art des ETF's.


    Mehr oder minder könnte ich auch auf einen thesaurierenden setzen und einen Freistellungsauftrag in Höhe von 100euro beim Broker hinterlegen (für die Vorabpauschale) und müsste nichts anderes beachten und hätte trotzdem fast das gleiche Ergebnis wie wer der deutlich mehr Aufwand betreibt, korrekt? (Wenn die Sparrate noch niedrig ist)

  • Was mir aufgefallen ist das der A1JX52 eine bessere TD hat

    Mag sein, an der Performance kann ich nicht erkennen, dass es einen Unterschied gibt.

    Meine Idee wäre folgende (falls dies überhaupt im Sparplan möglich ist). Jedes mal wenn ich einen Eingang auf meinem Konto vom Broker bekomme erhöhe ich den Sparrate vom Sparplan um 5euro). Dies sollte bei allen Brokern kostenlos möglich sein wenn ich mich nicht irre (?).

    Ok zur Methode.

    Würden hierbei nicht Verkaufs/Kaufkosten beim Broker entstehen?

    Mehr oder minder müsste ich ja alle Anteile verkaufen warten bis diese auf dem Girokonto angekommen sind und dann wieder die Anteile kaufen könnte es in der Bearbeitungszeit/Bankbearbeitung nicht im Worstcase zu Schwankungen kommen?

    Kauf / Verkauf ja, aber bei 26,375% Steuer bei 801 € bekommst Du rund 200€ Steuervorteil. Üblicherweise kann man sofort (innerhalb von Sekunden / Minuten) das Kapital wieder investieren. Bei Flatex definitiv, bei Smartbroker habe ich letzte Woche es ebenfalls so gemacht.

    Mal als Frage nebenbei wieso werden denn überhaupt ''Ausschütter'' bei Neulingen empfohlen? Wenn ich es richtig sehe haben diese doch eigentlich keinerlei Vorteile oder übersehe ich etwas?

    Nachdem die Vorabpauschale für dieses Jahr, die wird Anfang 2022 belastet, 0 ist, verfällt beim Thesaurierer der Pauschbetrag komplett ungenutzt sofern man nichts anderes hat. Wenn der Ausschütter rund 2,5% ausschüttet wird wenigstens das steuerfrei über den Pauschbetrag. Um den Pauschbetrag voll zu nutzen braucht man dann aber rund 40-50T€ im Ausschütter.


    Daher meine Aussage, dass man verkaufen und kaufen muss, um mehr zu haben (6% Wertzuwachs vs. 2% Ausschüttung). Theoretisch könnte man damit ein Vermögen bis ca. 17.000 € steuerfrei halten.

    Mehr oder minder könnte ich auch auf einen thesaurierenden setzen und einen Freistellungsauftrag in Höhe von 100euro beim Broker hinterlegen (für die Vorabpauschale) und müsste nichts anderes beachten und hätte trotzdem fast das gleiche Ergebnis wie wer der deutlich mehr Aufwand betreibt, korrekt? (Wenn die Sparrate noch niedrig ist)

    Ja für niedrige Sparrate. Wenn Du bei den 25€ bleibst stellt sich die Frage bei heutiger Gesetzgebung in ca. 8 Jahren.

  • Kauf / Verkauf ja, aber bei 26,375% Steuer bei 801 € bekommst Du rund 200€ Steuervorteil. Üblicherweise kann man sofort (innerhalb von Sekunden / Minuten) das Kapital wieder investieren. Bei Flatex definitiv, bei Smartbroker habe ich letzte Woche es ebenfalls so gemacht

    Da müsste ich mich bei Scalable Capital informieren wie fix es dort gehen würde bzw. dies sollte man erst machen wenn man die 801euro bzw 1144euro erreicht hat oder lohnt es sich dies auch einfach jedes Jahr zu machen selbst wenn der Betrag noch weit unter den 1144euro liegt (die Kosten für den Verkauf des Sparplans würden 0,99cent betragen und die Neueröffnung wäre kostenfrei glaube ich).


    Ich glaube ich zerdenke das Thema ein wenig :D

  • Da die Baader-Bank dahinter steht und es dort auch geht sollte es kein Problem sein.


    Anmerkung: am Sparplan musst Du gar nichts machen, es wäre einfach nur ein Verkauf für 99 Cent und der Kauf ist aktuell kostenlos.

  • Also ich habe extra nochmal bei scalable capital nachgefragt die Einrichtung des Sparplans ist kostenfrei (ich habe das Free Broker Modell), die einmalige Ausführung im Monat ist kostenfrei alle anderen Order kosten 99cent

  • Sodala ich habe mir noch mal 1-2 Gedanken zu dem Thema gemacht, rein von der Logik her müsste es doch gerade, wenn man eine niedrige monatliche Sparrate am sinnigsten sein auf einen ausschüttenden ETF zu setzen, weil man doch gerade dann die meisten Steuern sparen kann, auch wenn man die 801euro nicht erreicht. Wenn man jetzt einfach mal davon das ausgeht das man den ETF z.B nach 10 Jahren auflösen muss (z.B privatbedingt) dann hätte man ja mit der ausschüttenden Variante rein steuerlich gesehen (weil man es ja schon Jährlich versteuert hat) deutlich geringere Kosten oder nicht?


    Wäre es selbst auf lange Sicht gesehen nicht am sinnigsten so lange in einen ''Ausschütter'' zu investieren bis man die 801euro erreicht hat diesen dann ''still'' zu legen und dann einen neuen Sparplan zu eröffnen in der thesaurierenden Variante?

  • rein von der Logik her müsste es doch gerade, wenn man eine niedrige monatliche Sparrate am sinnigsten sein auf einen ausschüttenden ETF zu setzen, weil man doch gerade dann die meisten Steuern sparen kann, auch wenn man die 801euro nicht erreicht. Wenn man jetzt einfach mal davon das ausgeht das man den ETF z.B nach 10 Jahren auflösen muss (z.B privatbedingt) dann hätte man ja mit der ausschüttenden Variante rein steuerlich gesehen (weil man es ja schon Jährlich versteuert hat) deutlich geringere Kosten oder nicht?

    Das gilt für einen sehr speziellen Fall, nämlich dass der Wertzuwachs aus dem Sparplan, ggf. unter Berücksichtigung der Wiederanlage, bis zum Verkauf <= 801bzw. bei TFS 1.144 € ist. Das sind bei einem 25€-Sparplan weit über 10 Jahre, bei 100 € überschlägig so nach 6-7 Jahren.

    Wenn Du mit Kosten die Steuern meinst hast Du für diesen speziellen Fall recht. Das kippt dann wenn die 1.144 € überschritten werden, dan wäre ein einmaliger (oder mehrmaliger) Verkauf und Wiederkauf günstiger gewesen. Umgekehrt entstehen dabei Transaktionskosten, die man natürlich nur aufwendet wenn die Steuerersparnis dies rechtfertigt.

    Wäre es selbst auf lange Sicht gesehen nicht am sinnigsten so lange in einen ''Ausschütter'' zu investieren bis man die 801euro erreicht hat diesen dann ''still'' zu legen und dann einen neuen Sparplan zu eröffnen in der thesaurierenden Variante?

    Da gibt es zwei Sichten dazu:


    Finanztip hatte mal als Grenze rund 20 T€ genannt, da dann noch eine ganze Reihe von Jahren die Ausschüttung steuerfrei bleibt. Die Grenze liegt bei 2,5% Ausschüttung und 30% TFS bei rund 801 / 0,7 / 0,025 = 45.777 €. Die wird dann je nach Wertzuwachs 15-20 Jahre später erreicht.


    Bis Du die 801 € erreicht hast läuft ja ein Wertzuwachs im Fonds, der nicht ausgeschüttet wird (z.B. 2,5% Ausschüttung und 4,5 % Wertzuwachs). Den Wertzuwachs hättest Du durch mehrmaligen Verkauf und Kauf bis zum Erreichen der 801 € mit Ausschüttungen zumindest anteilig steuerfrei machen können. Die Grenze liegt bei 7% Rendite und 30% TFS bei knapp 17.000 €.


    Um die Sache rund zu machen: Es ist wichtig, dass der Plan für Dich stimmig ist. Bei Deinen derzeitigen Planungen passt der Ausschütter, lass Dich durch meine Überlegungen nicht davon abbringen. Wenn Du dann irgendwann mal die Sparraten erhöhst kannst Du neu überlegen, ob dann ein anderer Plan für Dich besser passt.

  • Vielen Dank für deine ausführlichen Hilfen :), nur damit du es besser nachvollziehen kannst habe einen ausschüttenden ETF Sparplan gefunden bei der Consorsbank der kostenfrei ist und die Ausschüttung wird wieder kostenfrei neu angelegt. Ich melde mich dann einfach nochmal hier im Forum bei weiteren Fragen.


    Again vielen vielen Dank!