Guten Morgen liebe Finanztipp-Forum-Gemeinde!
Ich bin neu hier und habe zu meinem Anliegen leider kein Thema in der Suche gefunden, somit wende ich mich an euch und würde gerne eure Einschätzung zu meiner Situation lesen. Sollte mein "Problem" schon thematisiert worden sein, habe ich leider nicht richtig gesucht.
Jahrelange habe ich mich wenig mit dem Thema Finanzen beschäftigt und mein Geld einfach auf Girokonto und Sparbüchern bei einer Genossenschaftsbank geparkt. Durch die Corona-Pandemie hatte ich nun mehr Zeit und Lust mich mit dem Thema zu beschäftigen. Ich wollte, dass mein Geld für mich arbeitet.
Bevor ich Finanztipp so richtig für mich entdeckt hatte, habe ich letztes Jahr ein Tagesgeldkonto in Verbindung mit einem Girokonto bei einer spanischen Bank eröffnet. Soweit ist da auch alles super gelaufen und funktioniert auch bis jetzt sehr gut.
Nachdem ich mitbekommen habe, dass das Länderrating von Spanien nicht so toll ist und Finanztipp auch keine Empfehlung dazu ausspricht, habe ich mich umorientiert und ein Tagesgeldkonto bei der Renault Bank direkt angelegt.
Den mittleren fünfstelligen Betrag, welchen ich von meiner Genossenschaftsbank auf mein spanisches Konto überwiesen hatte, wollte ich nun bei der Renault Bank direkt anlegen und die drei Monate mit den 0,5%-Zinsen unter deutscher Einlagensicherung nutzen, um zu entscheiden wie ich dieses Geld weiter anlegen möchte.
Ich habe mehrere Überweisungen unter 12.500 Euro getätigt, damit ich keine Meldung bei der Bundesbank vornehmen muss. Wobei ich da mittlerweile mal angerufen habe und festgestellt hab, dass das rein statistische Zwecke hat und die da eigentlich ganz nett sind.
Des Weiteren habe ich an einem Wochenende zwei solcher Überweisungen getätigt, sodass das Gesamtvolumen am Überweisungstag (entsprechend ein Montag) über den 12.500 Euro lag.
Jetzt habe ich von der Renault Bank direkt Post bekommen und werde folgende Dinge gefragt (Zitat des am Freitag eingegangen Schreibens an mich):
"- Handelt es sich bei der Zahlung um Ihre eigenen Vermögenswerte?
- Welche Art Rechtsgeschäft liegt der Transaktion zugrunde?
Bitte reichen Sie uns zu dem Transaktionsbetrag entsprechende Nachweise Ihres Steuerberaters bzw. sonstige Belege ein, aus denen ersichtlich ist, dass der bislang im Ausland angelegte Anlagebetrag in Deutschland ordnungsgemäß angemeldet wurde.
Wir verweisen auf unsere gesetzliche Verpflichtung zur Klärung der Vermögensherkunft sowie des wirtschaftlich Berechtigten gemäß § 15 Abs. 4 Nr. 2 GwG, § 11 Abs. 6 GwG sowie auf B. 1 Ziffer 7 / B. 2 Ziffer 7 unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen für das Einlagengeschäft."
Jetzt bin ich verwirrt und weiß nicht wirklich, was ich machen soll.
Ja, es ist mein Vermögen, was ich einfach zwischen meinen eigenen Konten hin- und hergeschoben habe, wobei eines davon halt im IBAN-angeschlossenen europäischen Ausland liegt.
Ich habe mit keinem Steuerberater gesprochen und ob ein Rechtsgeschäft vorliegt, wenn ich mein eigenes Geld mit meinen Konten bewege, weiß ich nicht.
Als ich am Freitag nach der Arbeit diesen Brief zuhause vorfand, habe ich direkt bei der Renault Bank direkt angerufen und wollte das klären. Der Mitarbeiter, welcher nach einer Viertelstunde in der Warteschleife, ranging, konnte mir nicht so wirklich Auskunft geben. Ich fragte, ob es ausreiche, wenn ich Kontoauszüge und Eigentumsnachweise zu den Konten bringe. Das konnte oder wollte er nicht bestätigen, zum Schluss kam noch der Satz: "Wenn Sie das nicht nachweisen, wissen Sie ja, was Ihnen droht" Jetzt bin ich ein bisschen verängstigt.
Ich gebe die Kapitaleinkünfte aus Spanien aus dem letzten Jahr ja in meiner Steuererklärung in 2020 an, da darf der deutsche Fiskus gerne seine 25% Abgeltungssteuer von haben...
Nun meine Fragen an euch:
- Wo muss ich einen Anlagebetrag in Deutschland anmelden (Die gogolsche, amerikanische Suchmaschine hat mit nichts Vernünftiges diesbezüglich ausgespuckt, vielleicht habe ich auch hier falsch gesucht... und ich habe dazu noch nie etwas gehört)?
- Wie würdet ihr auf dieses Schreiben reagieren?
- Sollte ich mich an einen Anwalt wenden (Ich mach mir ein wenig Sorgen um meinen bislang blütenreinen Schufa-Eintrag)?
Vielen Dank schon einmal für eure Einschätzungen und gegebenenfalls Ratschläge.
Mit besten Grüßen
Danger92
PS: Ich freu mich schon auf "Diskussionen" über, für mich erfreulichere Themen mit euch.