HausInvest Fonds vs. Vanguard FTSE All-World UCITS ETF

  • Hallo miteinander,


    ich habe bereits seit 10 Jahren den Hausinvest Fond der Commerz Real Investment (WKN: 980701). In diesem ist ca ein Betrag von 10.000 Euro investiert. Der Ausgabeaufschlag beträgt 5 % und der TER hat 1,04. Der Fonds wird nicht bespart, sondern der Betrag schlummert einfach so darin.


    Nun habe ich seit kurzem den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (WKN: A1JX52) . Diesen bespare ich mit einem monatlichen Sparplan. Dieser hat ein TER von 0,22 %.


    Ich habe das Depot bei der Consorsbank, dh. ich muss bei dem Vanguard einen Ausgabeaufschlag von 1,5 % und eine Consors Ausgabegebühr von 1,5 % bezahlen.


    Bei dem Hausinvest habe ich eine Teilfreistellung von 60 Prozent, bei dem ETF nur 30 Prozent.


    Nun habe ich gelesen, dass auf Dauer gesehen, die Fonds zu teuer sind und man mit dem ETF viel besser fährt. Also ich würde dann die Fonds komplett verkaufen und 4x 2000 Euro je Monat in den ETF Sparplan. (ich habe gelesen, dass man nicht den gesamten Betrag auf einmal zahlen soll)


    Ich habe auch einen ETF % Fondsrechner gefunden. (https://www.finanzfluss.de/rechner/etf-kostenrechner/), bei diesem kann man aber die Teilfreistellung immer nur bei 30 Prozent einstellen.


    Jetzt würde ich gern eure Meinung haben ich es sinnig ist die Fonds aufzulösen und in den ETF Sparplan einzuzahlen. Ich bin mir da ziemlich unsicher, weil insbesondere die Teilfreistellung doch eine tolle Sache ist. Allerdings die Kosten und ich glaub auch die Entwicklung des Fonds nicht mit dem ETF mithalten kann.


    Da ich recht neu in der Materie der ETF drin bin würde ich mich über eure Hilfe freuen.


    Vielen Dank


    Hubbe

  • Du hattest doch letzte Woche schon mal danach gefragt ...


    Performance-Vergleich https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00B3RBWM25,DE0009807016

    Da hilft auch 60% TFS nichts wenn die Rendite so schlecht ist. Das Risiko ist natürlich viel geringer. Deswegen musst Du für Dich entscheiden in wie weit Du den Immobilienfonds investierst.

    Ich habe das Depot bei der Consorsbank, dh. ich muss bei dem Vanguard einen Ausgabeaufschlag von 1,5 % und eine Consors Ausgabegebühr von 1,5 % bezahlen.

    Das ist mMn falsch. Du dürftest nur die 1,5% von Consors zahlen.

    Also ich würde dann die Fonds komplett verkaufen und 4x 2000 Euro je Monat in den ETF Sparplan.

    Das ist OK sofern Du Dir über das erhöhte Risiko im Klaren bist.


    Auch bitte beachten, dass Du einen eventuellen Wertzuwachs beim Hausinvest versteuern musst. TFS gilt erst ab 2018, der vorige Anteil wird ohne TFS versteuert. Je nachdem was Du sonst hast könnte eine Verteilung des Verkaufs auf mehrere Steuerjahre zur besseren Nutzung des Pauschbetrags zu überlegen.

  • Halllo Hubbe,


    nach dem Lesen Deines Posts mit einigen Ungenauigkeiten (Vergleich Immobilienfonds vs ETF, "Ausgabeaufschlag" bei ETF, "tolle" Teilfreistellung), würde ich Dir raten, nicht übereilt zu verkaufen, sondern Dich erst weiter einzulesen und ein Gesamtkonzept zu machen.


    Der Immobilienfonds ist eher eine Art Sicherheitsbaustein (riskanter als Festgeld, aber wesentlich weniger riskant als Aktien). Jetzt kennen wir den Einfluss der Pandemie auf Gewerbeimmobilien noch nicht vollständig, aber der Hausinvest ist ein OK-Produkt, insbesondere wenn der Ausgabeaufschlag bereits gezahlt ist.


    Und die Teilfreistellung ist nicht toll, denn sie wurde nur deshalb eingeführt, weil im gleichen Zug auf Fondsebene eine neue Besteuerung in Kraft trat, von der man als Investor nichts mitbekommt (und die ist eben höher bei Immofonds, daher ist auch die Teilfreistellung höher, als bei Aktienfonds).


    Mein Rat wäre daher, den Hausinvest quasi als Sicherheitsbaustein liegen zu lassen, den Vanguard weiter zu besparen (das ist ein Top-Fonds!), und damit nach und nach eine höhere Aktienquote aufzubauen. Nur als Anregung...

  • Kater.Ka Das stimmt, ich hab in einem anderen Thread schon ähnlich gefragt. Da ging es aber insbesondere um eine Umschichtung und um einen anderen ETF.

    Die Verteilung bei Verkauf auf mehrere Steuerjahre verstehe ich nicht ganz. Also wenn ich jedes Jahr z.B. 2500 Euro verkaufen würde, dann wäre erst nach 4 Jahren die Fonds komplett abverkauft? Mhmm, das würde ganz schön dauern :)


    Galileo Vielen Dank für deine Erläuterung.

    Ja, du hast natürlich recht. Die Sicherheit ist hier ganz klar nicht zu unterschätzen insbesondere in diesen Zeiten. Das mit der neuen Besteuerung auf Fondsebene habe ich nicht gewusst, also braucht man der Teilfreistellung eigentlich auch nicht so viel Beachtung schenken.


    Ich werde mir weiterhin Gedanken machen und den ETF natürlich weiterhin besparen.

  • Kater.Ka Das stimmt, ich hab in einem anderen Thread schon ähnlich gefragt. Da ging es aber insbesondere um eine Umschichtung und um einen anderen ETF.

    Die Verteilung bei Verkauf auf mehrere Steuerjahre verstehe ich nicht ganz. Also wenn ich jedes Jahr z.B. 2500 Euro verkaufen würde, dann wäre erst nach 4 Jahren die Fonds komplett abverkauft? Mhmm, das würde ganz schön dauern :)


    Galileo Vielen Dank für deine Erläuterung.

    Ja, du hast natürlich recht. Die Sicherheit ist hier ganz klar nicht zu unterschätzen insbesondere in diesen Zeiten. Das mit der neuen Besteuerung auf Fondsebene habe ich nicht gewusst, also braucht man der Teilfreistellung eigentlich auch nicht so viel Beachtung schenken.


    Ich werde mir weiterhin Gedanken machen und den ETF natürlich weiterhin besparen.

  • Die Verteilung bei Verkauf auf mehrere Steuerjahre verstehe ich nicht ganz.

    Es geht darum, dass der Wertzuwachs beim Verkauf zu versteuern ist. Dabei wird unterschieden zwischen Anteilen von vor 2009, zwischen 2009 und Ende 2017 und ab 2018. Erst für den letzten Zeitraum gilt die Teilfreistellung. Je nachdem wie viel Wertzuwachs aufgelaufen ist geht von Deinem Kapital Steuer ab. Daher solltest Du das grob überschlagen und einen Freistellungsauftrag einrichten. Wird der Betrag dann überschritten kann man überlegen in Abschnitten zu verkaufen um Steuern zu sparen.


    Näheres zur Besteuerung s. https://www.finanztip.de/index…stmentsteuerreformgesetz/