Teil des Geldes anlegen während man Eigenkapital für Immobilienkauf anspart.

  • Guten Abend Finanztip-Community!

    Meine Frage ist folgende: mach es überhaupt einen Sinn, während man dabei ist Eigenkapital für Immobilienkauf anzusparen, ein Teil des bereits angesparten Betrages anzulegen? Gemeint ist eine langfristige Investition in ETF-Fonds, z.B. einmalig plus regelmäßiger Sparplan. Also kann sich so was lohnen, in dem man die nach dem Kauf abzuzahlende Kredite später, nach z.B. 20 Jahren teilweise durch die Anlage und die Anlage-Zinsen zurückzahlt.


    Einfacher gesagt kann man dadurch das Abbezahlen des Immobilien-Kredites beschleunigen?

    Oder lieber dich möglichst mehr, also alles, in den Eigenkapital rein stecken, damit man kleineren Kredit aufnehmen muss und man am Ende weniger Kredit-Zinsen zu bezahlen hat?

    Kann man das überhaupt pauschal beantworten, oder kommt das auf konkrete einzelne Zahlen an und das ist reine Rechenaufgabe?:/


    Vielen Dank

  • Das ist eine Zinsspekulation. Wirst Du mit ETF-Anlage mehr Rendite erzielen, als der Kredit Zinsen kostet? Wahrscheinlich ja, wenn der Zeitraum lange genug ist. In der Vergangenheit gab es aber auch Börsenphasen, wo es nach einem Crash 10-15 Jahre bis zur Erholung dauerte. Wenn Du eine solche Phase durchhalten kannst, ohne den ETF verkaufen zu müssen, dann kannst Du das machen. Wenn nicht, riskierst Du Verlust.


    Außerdem bekommst Du von manchen Banken einen besseren Zins, wenn Du mehr Eigenkapital mitbringst.

  • Wahrscheinlich ja, wenn der Zeitraum lange genug ist. In der Vergangenheit gab es aber auch Börsenphasen, wo es nach einem Crash 10-15 Jahre bis zur Erholung dauerte. Wenn Du eine solche Phase durchhalten kannst, ohne den ETF verkaufen zu müssen, dann kannst Du das machen.

    ... es steht aber nirgendwo geschrieben, dass ein ETF-Investor tatenlos zusehen muss, wenn die Kurse - durch einen Crash bedingt - fallen. In solchen Phasen, die alle bislang indiziert waren, reduzierst du die Gefahr Verluste einzufahren, indem du verkaufst.

  • Hallo.


    Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass ein ETF kontinuierlich X% an Rendite erwirtschaftet, wenn man allerdings auf Summe X keine Zinsen (und Tilgung) leisten muss, dann steht das fest.


    Wenn das ETF-Geld darüber entscheidet, ob es eine 31%- oder 24%-Finanzierung ist, dann könnte man geneigt sein, das ETF-Guthaben nicht als Eigenkapital zu verwenden. Bei der Frage 80% oder 90% sieht es wohl wieder anders aus. Man müsste sich die konkreten Auswirkungen auf die Rahmenbedingungen für die Finanzierung anschauen. Wenn es den Zins und das eigene Wohlbefinden nicht negativ beeinflusst, dann hat der parallele Sparplan auch etwas für sich.

  • Wie heißt es doch so schön: Immobilienkauf soll überlegt sein. Und dabei fließen natürlich auf die Finanzierungsaspekte mit ein.


    Ich würde schauen, wie viel Kredit ich benötige, was der aktuell für Kosten verursacht, und was ich vom Kredit noch nach einer gewissen Zeit abzuzahlen habe. Gleichzeitig schau ich, was ich trotz aller Kosten (Lebenshaltung, Kredit usw.) im Monat noch über habe (Stichwort Puffer).

    Schritt2: Jetzt schaue ich, was passiert, wenn ich mehr Kredit benötige, dafür aber Teile vom Eigenkapital anderweitig investiere. Hierbei orientiere ich mich an dem, was man weiß: Also das ein ETF auf dem MSCI World in der Vergangenheit im Schnitt ca. 7% per Anno gebracht hat und das eine Durststrecke schon mal bis zu 15 Jahre dauern kann. Nun kann ich sehen, was nach xx Jahren als Ergebnis steht. Als eher vorsichtiger Anleger schau ich natürlich auch, was passiert, wenn die Rendite nicht 7% beträgt. Natürlich berücksichtige ich auch, wenn wegen Jobwechsel das Einkommen nicht mehr so ist, wie zum Start.


    Danach kann ich mir überlegen, welches Risiko ich eingehen möchte.

    Kann man das überhaupt pauschal beantworten, oder kommt das auf konkrete einzelne Zahlen an und das ist reine Rechenaufgabe?:/

    Pauschal=Nein, Rechenaufgabe=Ja, aber das Ergebnis muss man selber interpretieren.