ETF MSCI World

  • Hallo FoulerHD , willkommen im Finanztip-Forum.


    Ich sehe das so:

    Es wird alle paar Jahre einen starken Rücksetzer geben. Ich habe schon etliche miterlebt 1987, die Dotcom-Blase 1999/2000, Finanzkrise 2008, dann Griechenland, Fukushima, den Weihnachtscrash 2018, Corona, ... Irgendwie ist es immer weiter gegangen, da Produkte benötigt werden und man an der Bereitstellung derselben Geld verdienen kann. Solange es nicht zur Staatswirtschaft kommt wird es immer weitergehen.


    Daher finde ich weiterhin den Ansatz von Finanztip in ein Mischportfolio aus nicht-schwankendem Festgeld / Tagesgeld und Aktien-ETF zu investieren gut. Ob der MSCI World der Weisheit letzter Schluss ist oder mehr Schwellenländer besser sind oder mehr Europa - wissen wir alles nicht. Durch den relativ hohen Nicht-Euro-Anteil hat man noch ein wenig Währungsdiversifikation.


    Die letzten beiden Jahre waren extrem gut. Deswegen sind meine Erwartungen 2021/2022 eher nicht so hoch. Trotzdem schätze ich die Anlage in einen ETF immer noch als besser ein als nichts zu tun.

  • Mich treibt die Frage rum, kann es nicht sein das irgendwann es zu einem Boom kommt wo der Markt zusammenbricht.

    Ja, könnte durchaus sein!

    Es könnte z.B. sein, dass in den nächsten Jahren ein Krieg zwischen Indien/China, USA/Russland oder USA/China ausbricht und die Weltwirtschaft zusammen bricht.

    Oder es könnte sein, dass ein Meteor auf die Erde stürzt und Alles Leben vernichtet.

    Und ja, es könnte auch sein, dass Du morgens in der Dusche ausrutscht und dabei zu Tode kommst.

    Genau so könnte es aber auch sein, dass Du die nächsten 30 Jahre Gesund bleibst, stur einen Sparplan auf einen MSCI World durchhälts und trotz aller Marktschwankungen am Ende 6% Rendite p.a. damit gemacht hast. ;)

  • Hört sich ja nicht schlecht an die 6%.

    Ja Ja, hört sich gut an. :)

    Das Problem ist halt, dass die Renditen aus der Vergangenheit keine Rückschlüsse auf die Zukunft zulassen. ;)

    Niemand weiß, ob sich bei der Weltwirtschaft nicht irgendwann das Beispiel von Japan wiederholt. Wer in Japan 1989 in den Nikkei-Index investiert hat, wäre 2021 immer noch deutlich im Minus! Das sind schon über 30 Jahre...

    Aber, sonst wäre Börse ja auch langweilig, oder?:)

  • Wobei man die Streuung auch nicht übertreiben sollte nur um der Streuung wegen. Wichtig ist mit seinem Portfolio einen Plan zu haben und eine Strategie zu verfolgen. Da können im Zweifel Tagesgeld und ein ETF schon genügen. Ich würde lieber nicht in etwas investieren als nur um der Diversifikation wegen in Dinge zu investieren von denen man keine Ahnung hat.


    Ich persönlich fahre aktuell mit 10% Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto, 25% Festgeld sowie 60% in MSCI World und EM (70%/30%) sowie 5% zum zocken wie jetzt zuletzt mit Gamestop.

  • Wichtig ist mit seinem Portfolio einen Plan zu haben und eine Strategie zu verfolgen. Da können im Zweifel Tagesgeld und ein ETF schon genügen. Ich würde lieber nicht in etwas investieren als nur um der Diversifikation wegen in Dinge zu investieren von denen man keine Ahnung hat.

    ... sowie 5% zum zocken wie jetzt zuletzt mit Gamestop.

    Mit dem Plan stimme ich 100%ig zu! Und auch mit dem keine bzw. wenig Ahnung haben. ;)

    Mein Plan ist, als Rentner den Lebensstandard halten zu können (evtl. ein paar Jahre früher in Rente wäre auch nicht schlecht) :thumbup:. Außerdem möchte ich möglichst wenig Arbeit mit dem Depot haben! Ich lebe ja schließlich im hier jetzt und will mich nicht ständig mit irgendwelchen Aktien/Trends beschäftigen.


    Damit mein Plan funktioniert muss ich meine Sparleistung erbringen und die Rendite muss stimmen.

    Meine Sparleistung kann ich beeinflussen, die Rendite nicht (bei meinem Plan!). Sollte die Rendite in den nächsten 20 Jahren 6% p.a. betragen (so wie in den letzten Jahrzehnten) geht mein Plan auf. Wenn nicht, dann muss ich halt im Alter kleinere Brötchen backen...


    Und hey, evtl. hat es ja Jemand mit Gamestop geschafft richtig Geld zu machen. Das ist aber spekulieren und hat so gar nix mit Plan zu tun! ;)

  • Da ich kaum noch Sparleistung erbringen kann, habe ich an der Rendite gedreht. Leider hat sich da auch das Risiko erhöht. Ich bin der Meinung, die Rendite kann ich doch beeinflussen.

    Meine Rendite seit 2004 ist heute erstmalig über 8,0% gesprungen. Da mein Festgeld auf einer anderen Schiene läuft, ist es hier nicht mit berücksichtigt.

    Gruß


    Altsachse

  • Liebe Finanztip-Gemeinschaft,


    ich habe eine Fragen zum Thema Diversifikation und nutze diesen Threat, um keinen neuen aufzumachen. Vorab ein kurzer Abriss meiner aktuellen Situation:


    - ETFs: ich bin seit Anfang 2018 per Sparplan in den MSCI Core World investiert. Die Rate habe ich über die Zeit immer wieder nach oben angepasst. In einen EM ETF bzw. einen ACWI habe ich nicht investiert, 1. weil sich die EM einige zeitlang nicht gut entwickelt haben, 2. weil ich einem Rat des Finanzwesens gefolgt bin, dass ich mit einem MSCI Core World 75 % Marktkapitalisierung erreiche und das für einen kleinen Privatanleger wie mich reicht und 3. um Kosten für einen zweiten ETF zu sparen. Ich nutze den DKB Broker, ist einfach weil ich da auch sonst „untergebracht“ bin und die Kosten mit 1,5 pro Sparrate in einem vernünftigen Rahmen bleiben.


    - Tagesgeld habe ich u.a. über Weltsparen mit einem geringen Zinssatz angelegt.


    Insgesamt sieht meine Vermögensverteilung derzeit in etwa so aus 50 ETF / 50 Tagesgeld. Das liegt ja auch auf einer Linie mit den Finanztip empfehlen, zumindest was die Produkte betrifft. Wir sprechen aktuell von rund 80 T EUR.


    Ich bin Mitte 40, da ist also noch Zeit bis zur Rente, um an einigen Stellschrauben zu drehen, sodass ich auch bereit bin. ggf. die Aktienquote zu erhöhen. Ich habe mich ein wenig über (defensive) Mischfonds informiert, um das Aktienrisiko im ETF abzusichern und das Tagesgeld etwas gewinnbringender anzulegen aber die Kosten erscheinen mir zu hoch und die Anleihenrendite unattraktiv. Zudem habe ich die Zeit (und langsam auch etwas mehr Selbstvertrauen), dass ich mein finanzielles Glück selbst steuere. Ein aktives Fondsmanagement läuft mir etwas zuwider.


    Um das Bild abzurunden: ich bin über ein Versorgungswerk (gesetzlich) rentenversichert und habe zusätzlich eine fondsbasierte Rentenversicherung sowie (derzeit noch) einen leider unrentablen Riester-Vertrag (Kosten), den ich plane stillzulegen um stattdessen einen Rürup-ETF zu besparen.

    Es würde zu weit führen aufzählen, in welche Fonds die beiden letztgenannten Investieren. Beim Versorgungswerk bleibt das leider sowieso undurchsichtig.


    Nun meine Frage: Welche Anlageform würden ihr anstelle des Festgelds empfehlen, um den rentablen Anteil zu erhöhen? Ein weiterer ETF (z. B. EM) oder den MSCI Core World ausbauen (Diversifikation ?). Oder alles so lassen - man weiß ja nie? Oder etwas ganz anderes?

    Meine Strategie: moderate Rendite bei "überschaubarem" Risiko, langfristig investieren per Sparplan und nicht zu viel herumdoktern, um Kosten zu sparen.


    Herzlichen Gruß, der Philharmoniker

  • Ich mache meine Standardaussage: Finanztip empfiehlt eine Ein-ETF-Lösung mit MSCI Word oder ACWI oder die nachhaltige Variante.


    Die einfache Lösung wäre bei Dir die Aufteilung der Sparrate zwischen ETF und Tagesgeld neu zu justieren und damit die Aktienquote zu erhöhen.


    Das war jetzt eine kurze Antwort zu einer lange Frage, falls sie nicht passt gerne weiter fragen.