Canada Life BU

  • Guten Tag zusammen!

    Ich stehe kurz vor dem Abschluss einer BU-Versicherung, war mit mehreren Beratern und einem Makler in Kontakt. Aktuell scheint mir Canada Life ein ganz gut Versicherer, bzgl. meiner gewünschten Bedingungen ein guter Erfüllungsgrad und ein günstiger Beitrag. Besonderheit: keine Beitragsspanne, brutto = netto. Damit werben sie auch und das klingt natürlich gut. Argumentiert wird mit der großen Finanzkraft des kanadischen Mutterkonzerns. Aber: meinen Recherchen zufolge besteht bei dem keine automatische Haftung für die "Niederlassung", bei der man als deutscher Versicherungsnehmer die Versicherung abschließen würde. Deshalb frage ich mich, inwieweit da die Gefahr einer Insolvenz besteht, gerade angesichts dessen, dass es sich nicht gerade um eine traditionelle Versicherung mit vielen Erfahrungswerten handelt.

    Kann jemand vielleicht eine Einschätzung zur Canada Life BU Versicherung geben? Grober Unfug oder günstige Alternative?


    LG Sarah

  • Habe mit der Stiftung Warentest gute Erfahrungen gemacht, weil sie immer ziemlich transparent ihre Bewertungsmaßstäbe offenlegt: https://www.test.de/Berufsunfa…igin=List&sort=hersteller

    Zu BUen allgemein gibt es aber auch gute Videos:

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  • Danke, stiftung warentest und finenztip youtube sind mir bekannt. Nun ist es folgendermaßen, einerseits habe ich die Empfehlung erhalten (mit der Maßgabe, Qualität vor günstigen Beiträgen), man solle auf jeden Fall auf die alte Leipziger setzen, andererseits habe ich mit einem Berater einmal die Canada Life durchgerechnet, und mir ist ehrlich gesagt nicht klar, inwiefern die bei günstigen Beiträgen und eigentlich gutem Wegkommen in sämtlichen Vergleichen nicht die bessere Alternative sein kann...

  • In der Suche nach Perfektion keine BU-Rente abzuschließen ist schlechter, als irgendeine BU abzuschließen!


    Ja, es gibt bei Canada Life eine Besonderheit, die die wenigsten kennen.

    Aber unter uns: selbst eine schlechte BU ist besser als keine BU!

    Ansonsten würde ich immer empfehlen sich von einem Versicherungsberater coachen zu lassen. Vermittler füllen Anträge aus, weil sie regelmäßig für etwas anderes nicht zu gebrauchen sind.
    Das Schlimme ist nur, dass sie völlig überbezahlt sind!

    Suchen sie sich einen für das Thema wirklich qualifizierten Versicherungsberater und kaufen Sie z. B. die alte Leipziger dann als Nettotarif.


  • Welche Besonderheit hat denn die Canada Life? Entschuldigung, ichhabe diese Antwort nicht verstanden...

  • Hey sarahbk,


    Erstmal gut dass du dich mit dem Thema beschäftigen tust. Ich habe es im Jahr 2013 und 2014 versucht aber leider durch eine Vorerkrankung keine bekommen. Ich habe jetzt nach 7 Jahren einen neuen Anlauf gemacht bin 37 Jahre alt und Koch von Beruf. Wie der Kollege bereits sagte es ist wichtig überhaupt eine BU zu haben. Für mich sind eine Unfallversicherung sowie eine Grundfähigkeitsversicherung, Dread Disease keine Alternative. Klar ist der Versicherer auch wichtig noch wichtiger allerdings alles wahrheitsgemäß zu beantworten und wirklich rein gar nix auszulassen. Die Alte Leipziger ist eine Gute Wahl aber auch die Canada life ist einer der Finanzstärksten Versicherer der Welt. Ich habe eine Risikovoranfrage gemacht und dann den Antrag bei der Canada life der läuft seit dem 28.10.2020 bereits in der Prüfung mal schauen ob es dieses mal klappt. Aber BU Versicherer gibts reichlich und die meisten unterscheiden sich nicht großartig in den Leistungen, aber vergleichen lohnt immer. LG olymp30

  • Hallo sarahbk,


    meine Freundin sucht im Moment auch nach einer BU.

    Die canada life ist uns auch ins Auge gesprungen, weil sie für den Beruf meiner Freundin die günstigsten Beiträge anbieten + die Preisstabilität von Netto = Brutto versprechen.

    Um den Thread am laufen zu halten:


    Ich sehe es genauso, dass der Mutterkonzern nicht haftet im Falle einer Pleite der canada life.

    Rein von den Versichertenzahlen scheint die Alte Leipziger rund 5x so viele zu haben.

    Das sagt aber alles nicht wirklich etwas über die Wahrscheinlichkeit einer Pleite aus... :/

    Bei canada life steht für 2019 im Geschäftsbericht zu "Versicherungen mit Überschussbeteiligung":

    Einnahmen: 452,2 Mio€

    Leistungen: -129,9 Mio€


    Bei Alte Leipziger zu "Lebensversicherungen":

    Verdiente Beiträge: 2643 Mio€

    Aufwendungen für Versicherungsfälle: 1861 Mio€


    Sieht jetzt für mich als Laie nicht so aus als ob die schlecht kalkulieren würden und wie es denen in 10 Jahren geht ist wohl Kaffeesatzleserei.



    Wo hast du das mit dem guten Erfüllungsgrad gelesen?

    Wir hatten etwas gestutzt das die canada life nur 2 Sterne bei dem Morgen und Morgen rating hatte. In das Rating geht der Erfüllungsgrad mit rein.

    Wir versuchen uns gerade zu vertrösten, dass die im Endeffekt nicht im großen Stil vertragsbrüchig werden können, also im Normalfall werden zahlen müssen.

    Aber ein tolles Gefühl gibt das einem nicht...


    Die andere Versicherung die wir in Erwägung ziehen ist übrigens die LV1871, die hat für meine Freundin ähnlich niedrige Beiträge.

  • Ein Guter BU Versicherer bemisst sich nicht an niedrigen Brutto oder Nettoprämien,

    Sondern an seiner BU Erfahrung und dem Anteil vom BU Geschäft am gesamten LV Geschäft sowie restriktiver Aufnahme ins Kollektiv.

    LV 1871 und Alte Leipziger sind auf jedenfall Gute BU Versicherer.

  • Hi @ all,


    bei der BU sind vor allem die Bedingungen, Ausschlüsse und BU-Klauseln (Verweisbarkeit etc.) entscheidend... Ich rate euch, einmal einen fähigen, unabhängigen Honorarberater und ggfs. sogar einen auf BU spezialisierten, unabhängigen Versicherungsmakler zu Rate zu ziehen. Vergesst einfach die sog. "Berater" (abhängige Vermittler, Versicherungsvertreter), die sarahbk in ihrem Post erwähnte!


    ... und bleibt gesund!

  • Danke für die Blumen, aber Versicherungen sind nicht mein Spezialgebiet. Hier arbeite ich mit zwei wunderbaren Versicherungsberatern zusammen, die auch bei BU viel Erfahrung mitbringen. Sie lesen hier aber nicht mit; bei Bedarf stelle ich den Kontakt her.

  • Danke JDS , der Thread war bislang tatsächlich meiner Aufmerksamkeit entgangen.


    Zur Frage von sarahbk: Die Canada Life bietet von den Bedingungen her eine ganz ordentliche Berufsunfähigkeitsversicherung an. Nach unserer Kategorisierung (Dacia / Skoda / VW / Mercedes) gehört sie zu den Skodas. Einfach mal nach "Beste Berufsunfähigkeitsversicherung Skoda" googeln - ich darf hier unsere Seite nicht verlinken.


    Bruttobeitrag = Nettobeitrag kann man als Vorteil empfinden. Diese Besonderheit hat aber auch Nachteile, weil die Berufsunfähigkeitsrente im Leistungsfall nicht durch Überschüsse wächst und die Gesellschaft nicht wie andere durch eine Anpassung des Nettobeitrags auf Veränderungen reagieren kann. Außerdem muss man berücksichtigen, dass mangels Hauptsitz in Deutschland Besonderheiten bei Insolvenz (keine Mitgliedschaft im Sicherungsfonds Protektor) und aufsichtsrechtlichen Regelungen gelten. Erfahrung mit biometrischen Risiken hat die CL, allerdings vor allem mit der Schwere Krankheiten Vorsorge.


    Ob man jetzt mit Canada Life, Alte Leipziger, LV1871, HDI, Volkswohl Bund, Basler, Die Bayerische oder Barmenia besser fährt (um zusätzlich mal alle aus den oberen "Autokategorien" aufzuzählen) lässt sich nicht pauschal beantworten. Das klärt man mit dem Berater seines Vertrauens, u.a. im Hinblick darauf, welche BU am besten zum ausgeübten Beruf passt, welcher Anbieter je nach Einkommen die maximale Absicherungshöhe bietet, wo die Gesundheitsfragen möglichst klar formuliert sind, evtl. Vorerkrankungen ohne Einschränkungen versichert werden, etc.


    Was mich an der Frage von sarahbk irritiert ist die Aussage "war mit mehreren Beratern und einem Makler in Kontakt". Das klingt nach Beratungs-Overkill. Ein guter Berater / Versicherungsmakler reicht normalerweise aus. Dann sollten alle Fragen kompetent beantwortet sein, so dass man nicht noch in der geneigten Finanztip-Community nach weiteren Meinungen fragen muss.


    Eine Anmerkung am Rande: Weiter oben wird wieder mal unterstellt (nicht von Ihnen JDS), dass Versicherungsvermittler, zu denen rechtlich gesehen auch Versicherungsmakler gehören, unfähig sind. Und wieder stammt diese Aussage von einem getarnten (ehemaligen?) Versicherungsberater, der so seine Wettbewerber schlecht machen möchte. Da möge sich jeder selbst seinen Reim drauf machen.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Danke für die Antworten. Noch eine inhaltliche Frage: Was mir ein Berater ebenfalls nahelegte: Darauf achten, dass nicht der 'zuletzt ausgeübte Beruf', sondern die 'zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit als XYZ' versichert ist. Wahlloses Beispiel: Bei ersterem könnte ein Herzchirurg, dem ein Finger abgetrennt wurde, gezwungen werden, in der Krankenhausverwaltung zu arbeiten, bei letzterem nicht. Ist das die sog. konkrete Verweisung (aus die abstrakte Verweisung verzichten die BU-Anbieter ja inzwischen alle (oder ?))? Gibt es Anbieter, die das so anbieten (also auf die konkrete Verweisung verzichten)?

  • sarahbk , welchen Nutzen hätten Sie davon, wenn Ihnen hier nun mehrere Forumsteilnehmer ihre Sichtweisen zu dieser weiteren Detailfrage schreiben? Wie würden Sie beurteilen, wer die richtige Antwort gibt? Und wären Sie dann handlungsfähig und könnten "morgen" Ihre BU beantragen?


    Zur Umsetzung einer BU benötigen Sie immer noch einen (in Worten EINEN - nicht mehrere) Berater / Versicherungsmakler, den Sie für kompetent und vertrauenswürdig halten. Ihre bisherigen Berater scheinen nicht in diese Kategorie zu fallen, sonst müssten Sie hier nicht weiter herumfragen. Dieser Ansprechpartner beantwortet Ihnen dann alle (weiteren) Fragen, er begleitet Sie Schritt für Schritt durch den Antragsprozess, ermittelt Ihren konkreten Bedarf, hilft Ihnen die Antrags-/Gesundheitsfragen korrekt zu beantworten, stellt ggf. eine Risikovoranfrage und verhandelt mit Risikoprüfern, reicht den Antrag für Sie ein, unterstützt Sie im Leistungsfall etc. Dafür wird er dann auch bezahlt - entweder von Ihnen mit einem Honorar oder über im Produkt einkalkulierte Courtagen.


    Alles andere ist ineffizient, verschwendet Zeit (vor allem Ihre eigene) und führt dazu, dass Sie vermutlich noch länger ohne eine Berufsunfähigkeitsversicherung unterwegs sind. Gesundheit ist ein fragiles Gut, da würde ich nicht unnötig rumeiern.

    Entschuldigen Sie die klaren Worte. Mal den richtigen "Schubs" zu geben gehört m.E. aber auch zu den Aufgaben eines Finanzberaters.

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