Private Altersvorsorge statt bAV

  • Hallo Leute, ich habe mich bei der App Clark angemeldet und wollte mich noch mal dem Thema Altersvorsorge widmen. Ich arbeite als Mediengestalter in einer Werbeagentur, die keine konkrete bAV anbietet. Nach dem Gespräch mit dem Berater von Clark, war schnell klar, dass eine bAV in meiner jetzigen beruflichen Situation wenig Sinn macht und schlug mir folgendes Produkt vor Angebot.pdf. Leider erschließt sich für mich nicht der Sinn und Nutzen dieses Produktes. Ich führe bereits selber einen Etf Sparplan und ein weiterer läuft beim Roboadvisor whitebox. Kann mir hier jemand sagen, was mir dieses Versicherungsprodukt bringt? Vielen Dank, Emmi

  • Hallo Emmi , willkommen hier im Forum!


    Der Sinn des Produkts ist, dass der "Berater" von Clark eine möglichst hohe Provision erhält.


    Die App soll Leute dazu animieren, neue Produkte abzuschließen. Daher ist sie "kostenlos". Das ist keine Beratung, sondern Produktverkauf.


    Ich kenne Deine persönliche Situation und Deine Anlageziele nicht. Aber ich bezweifle stark, dass Du wirklich eine Rentenversicherung willst, wenn sie netto höchstwahrscheinlich eine deutlich schlechtere Rendite als Dein ETF-Sparplan hat.


    Das Beratungsprotokoll würde ich ja zu gerne sehen. Auch Versicherungsvermittler müssen die Ziele ihrer Kunden berücksichtigen.

  • Hallo.


    Der Arbeitgeber muss aber ein Angebot zur bAV machen. (Das muss aber nicht gut sein.)


    Der Sinn (aus Kundensicht) einer Rentenversicherung erschließt sich mir auch nicht direkt. Fondsgebunden kann sie nicht wirklich als Gegengewicht zum ETF-Sparplan gesehen werden.


    Wie sieht denn die Gesamtstrategie aus?

  • Das Angebot ist ja ein „Kurzvorschlag“. Frag doch mal den „Berater“ nach allen anfallenden Kosten (Abschlussprovision, Vertriebs- und Verwaltungsgebühren, etc), die zusätzlich zu den geringen ETF-eigenen TERs anfallen und frag auch, wann diese anfallen und wie sich diese auf das Vertragsguthaben in den ersten fünf Jahres auswirken. Dann wirst Du den Sinn dieses Vorschlags verstehen.

  • Vielen Dank für die Antworten. Ich bin irritiert: Grundsätzlich finde ich eine Provision ja nicht verwerflich. Immerhin ist das ja der Job eines Versicherungsvermittlers. Ich nehme ja schließlich seine Dienste in Anspruch. Ich finde, eine ETF Rentenversicherung parallel zum eigenen Depot eigentlich eine ganz sinnvolle Ergänzung. Hierzu habe ich mir auch diese Folge hier angehört https://versicherungsgeflueste…ndene-rentenversicherung/ – da werden die Vor- und Nachteile eigentlich perfekt gegeneinander aufgewogen. Nur leider kann ich jetzt überhaupt nichts zur Qualität des Angebots sagen. Oder anders gefragt: Wie findet man denn nun eine gescheite Rentenversicherung?

  • In Bezug auf welche Aspekte siehst Du die Versicherung denn als sinnvolle Ergänzung an (spricht welche Dinge möchtest Du haben, das der Sparplan nicht darstellen kann?).


    Finanztip hat diesen Artikel hier:

    https://www.finanztip.de/alter…/flexible-altersvorsorge/

    (gibt es auch als youtube-Video)


    Dort lautet die Empfehlung einen Nettotatrif vom kostenpflichtigen (als unabhängigen) Berater zu wählen.


    Die Autoren des Podcasts vertreiben ja hauptberuflich Versicherungen. Die erstellen bestimmt auch gerne ein Angebot :-), allerdings vermutlich keine Netto-Tarife. Wenn es Dir wirklich auf Aspekte ankommt, die nur eine Versicherung darstellen kann, dann ist das vielleicht sogar ein gangbarer Weg. Erwarte nur keine unvoreingenommene Beratung zur Frage ob es eine Versicherung sein muss/soll (selbst wenn das von dort beteuert wird).

  • Mit einer Rentenversicherung erkaufe ich mir ein lebenslanges Einkommen und sichere mich so gegen das Risiko der Langlebigkeit ab. Diese Absicherung kostet. Das geht zulasten des Rentenfaktors. Wenn ich mir den Rentenfaktor für in X Jahren heute schon garantieren lasse so kostet das noch einmal extra. (Die Versicherung muss ja mit diversen Puffern rechnet, damit sie sich nicht zu ihren Ungunsten verkalkuliert.)


    Muss man wissen, ob man das tatsächlich will.