Welchen Anbieter für Businesskunde Depot ?

  • Hallo liebe Community,


    bei welchem Anbieter habt Ihr Erfahrungen / könnt Ihr Empfehlen für ein Business Depot ?


    Hintergrund ist der, dass ich mit meiner aktiven GmbH (Tätig im Baugewerbe) gerne Gelder und auch Gewinne in ETF Anlegen möchte, statt es einfach auf dem Geschäftskonto versauern zu lassen. Mein Steuerberater riet davon ab, ohne sinnvolle Erklärung hierzu. Aber ich sehe da ehrlich gesagt keine Probleme die Gelder anzulegen, die ich definitiv aktuell nicht benötige.

    Einen Cash-Puffer für den unternehmerischen Bedarf habe ich definitv bereits eingeplant.


    Seht ihr da Bedenken, die ich aktuell nicht sehe? Es spricht doch nichts dagegen, als GmbH vom anderen Gewerbe auch Investments zu tätigen ?

    Sollte ich ausschließlich in ein MSCI World ETF Anlegen, um auch den (Verwaltungs) Aufwand von unterschiedlichen ETF's zu mindern ?


    Ich bedanke mich schonmal für die Antworten und Ratschläge ! :)


    Viele Grüße

  • Hallo soulexx, das kann man schon so machen. Die Anlagen sollten - wie bei privat auch - zu Verfügbarkeit, Risikotragfähigkeit und -toleranz passen.


    Bei Baugewerbe fällt mir noch ein, dass da gerne mal was schiefgeht und das oft mit erheblichen finanziellen Auswirkungen. Auch um Dein Privatvermögen vor solchen Risiken zu schützen, wirst Du das Geschäft als GmbH betreiben. Wenn Du nicht benötigtes Kapital in der GmbH belässt, würde es im schlimmsten Fall zur Insolvenzmasse gehören. Wenn Du es Dir als Gewinn ausschüttest, musst Du es zwar sofort versteuern, aber danach ist es auch vor dem Zugriff aus der GmbH sicher.


    Man könnte versuchen, die Gewinne in eine zweite GmbH zu verlagern als "Cash-GmbH". Das sollte man aber mit einem Steuerberater besprechen, der sich auch wirklich damit auskennt. Ich hatte solche Probleme (leider?) noch nicht.


    Viele Grüße, Guido

  • In dieser Sache wäre es sinnvoll, sich nicht nur vom Steuerberater coachen zu lassen, sondern ganz direkt mal bei einer Bank oder mehreren Banken. Es käme vll auch ein berufsständischer Verband in Frage. Denn der ein oder andere Business-Spezialist kann sicher auf profunde Erfahrungen von GmbH-Investments zurückgreifen.


    Ein aktiv gemanagter Fonds wäre einem ETF aus verschiedenen Gründen vorzuziehen. ETF-Volatilität und Co. ist m. M. viel zu riskant für ein(en Teil des) Firmenvermögen. Möglich wäre zB als Unternehmer eine gut verzinste Unternehmensanleihe (Inhaber-Schuldverschreibung) einer anderen interessanten Firma zu erwerben? Kannst Du ja gerne mal prüfen, wenn das interessant klingt. Das finanzielle KleinKlein (Investmentkosten am Kapitalmarkt) sollten eine nachrangige Rolle in Deinen Überlegungen spielen.


    ETF´s halte ich auf alle Fälle für viel zu gewagt. Ausplaudern würde ich das Vorhaben oder dessen Umsetzung an Deiner Stelle auf keinen Fall im Betrieb. Dies nur eine Laien-Meinung.

  • Bei Finanztip wird ja eher davon abgeraten, sich mit Fragen zur Geldanlage an Banken zu wenden. Genau genommen waren die regelmäßig schlechte Beratungsqualität und die insgesamt dürftigen Resultate sogar die Motivation für die Gründung von Finanztip.

    Aber wer erklärt einfach und verständlich, wie das alles funktioniert? Wer sagt, was für Dich wirklich Sinn macht – und wovon Du besser die Finger lassen solltest?


    Genau dafür gibt es Finanztip.

    Und wenn man sich nebenan im redaktionellen Teil umtut, erfährt man auch, warum aktive Fonds keine Vorteile gegenüber ETF bieten, man sich Mischfonds sparen kann und dass eine hochverzinste Unternehmensanleihe keinen Beitrag zur Risikominderung leisten wird.

  • Alles richtig. Nur ist Finanztip ein Portal für den Vebraucherschutz von Privatpersonen und explizit nicht für GeschäftsinhaberInnen, UnternehmerInnen, Business"kunden". Neben steuerlichen Aspekten, die auf dem Gewerbe an sich gründen, spielen bei Geschäftsleuten mit Verantwortung für Belegschaft, Haftungsfragen noch ein paar andere Sachen eine Rolle.


    Aber dies sei Sache von Experten, wie zB Unternehmensberatern und kann demnach hier im Forum nicht schlüssig von Laien analysiert und rechtssicher beantwortet werden.

  • Lass dir das von deinem Steuerberater solange erklären, bis du es verstanden hast. Da gibt es bestimmt gute Gründe. Wie willst du z.B. ďie Wertpapiere rechtskonform nach HGB bilanzieren? Wahrscheinlich wäre das für deinen Steuerberater ein unverhältnismäßig großer Aufwand. Du hast doch dein Geschäftsführergehalt. Nimm das doch und lege es in ein Depot.