Altersvorsorge: Fondsgebundene Rürup-Rentenversicherung vs. ETF Rürup vs. ETF-Fondssparplan

  • Hallo liebe Community,


    ich beschäftige derzeit mit dem Thema Altersvorsorge. Ich plane meine gesetzliche Rente (ich bin Angestellter) mit einer Fonds-basierten Kapitalanlageform zu erweitern. Bis zur Rente habe ich noch ca. 30 Jahre Zeit.


    Seit ein paar Jahren bespare ich monatlich einen ETF-Fondssparplan über mein Depot, welche auch als Teil meiner Altersvorsorge dienen soll.


    Diesen Baustein möchte ich nun gegen eine geförderte Vorsorgemöglichkeit ergänzen. Hierbei bin ich auf die Rürup-Rente gestoßen. Vorteil ist, dass man Steuern sparen kann.


    Folgende Varianten sehe ich aufgrund des langen Zeitraums bis zur Rente für mich als relevant an:

    - ETF Rürup

    - Fondsgebundene Rürup Rentenversicherung


    Nun stellt sich mir die Frage, welche der beiden Varianten welche Vorteile bzw. Nachteile bietet?


    Macht es denn überhaupt Sinn zusätzlich zum ETF-Sparplan eine Rürup Rente abzuschließen, oder würdet Ihr den ETF-Sparlan einfach weiter besparen und keine Rürup-Rente dazunehmen?


    Gibt es die Möglichkeiten bei fondsgebundene Rürup-Rentenversicherungen oder ETF-Rürup während der Laufzeit auf risikoarme Fonds umzuschichten um sich gegen Kurseinbrüche kurz vor dem Rentenbeginn abzusichern?


    Ich würde mich sehr freuen, Eure Sicht auf Dinge zu lesen.


    Danke und viele Grüße,


    Danny

  • Hallo DennMue,

    Ich bin dieses Jahr nun schon 20 Jahre in Altersrente. Bei mir kommt immer erst die Frage hoch, ob für Nachkommen etwas übrig bleiben darf ? Wenn ja, erübrigt sich die Frage nach dem Kurseinbruch. Den können dann die Nachkommen gegebenenfalls aussitzen.

    Über Rürup habe ich mich leider wenig informiert, warscheinlich war mir das nicht atraktiv genug. Risikoarme Fonds halte ich in der derzeitigen Situation auch nicht für sinnvoll.,

    Währe noch zu klären, was Du darunter verstehst. Finanztest stuft Fonds in 12 Risikoklassen ein. Die wichtigsten MSCI-World-ETFs sind in Klasse 7.

    Ich hoffe, ich konnte Dir einige gedankliche Anregungen liefern.

    Gruß


    Altsachse

  • Viele Rürup Versicherungen sind teuer. Daher wirst du renditetechnisch regelmäßig schlecht abschneiden. Auf die Kosten solltest du zu allererst achten.


    Außerdem sieht du das Geld erst mit Rentenbeginn in Form einer Rente. Willst du dich wirklich für 30 Jahre von deinem Geld trennen, ohne zu wissen, was in dieser Zeit in deinem Leben passiert? Du hast keine Chance, auch nur einen Cent deiner Einzahlungen zu verflüssigen, jemals. Ich hatte auch mal einen Rürup, im Nachhinein war das Konstrukt völliger Schwachsinn für einen jungen Menschen, der sein ganzes Leben noch vor sich hat.


    Zu guter letzt. Der Steuervorteil beruht darauf, dass du Steuern verschiebst. Die Werbeaussagen sind meist, dass du heute 42% Steuern zahlst und im Alter unter 20%. Aber woher weißt du, dass das so sein wird? Sobald du Ehegattensplitting hast, musst du schon sportlich verdienen, damit du 42% Steuern zahlst. Vielleicht wirst du vermögend, dann zahlst du garantiert mehr als 20% Steuern im Alter. Und schon schmilzt der Steuervorteil dahin.

  • Hallo.


    Die steuerliche Förderung von Rürup gibt es auch im Original: Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung! :)


    "30 Jahre bis zur Rente" lässt vermuten, dass Nachzahlungen für Ausbildungszeiten grundsätzlich möglich sein sollten.

    Ab 50 könnte man auch zusätzlich einzahlen. (Alles steuerlich wie Rürup zu behandeln.)


    Langjähriges ETF-Sparen ist nicht wirklich als risikobehaftet zu sehen, daher würde ich vorläufig dabei bleiben. Ansonsten könnte man je nach Sicherheitsbedürfnis mehr oder weniger Tages- bzw. Festgeld beimischen.