Gemeinschaftskonto und Gemeinschaftsdepot

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe Ihr könnt mir zu meiner aktuell Konto und Depotsituation einen Ratschlag geben.


    Aktuelle Situation:


    Ich bin verheiratet und vor ca. 5 Jahren haben wir uns für ein Gemeinschaftskonto mit Tagesgeldkonto bei der ING Bank entschieden.

    Vor 2 Jahren kam dann noch ein Gemeinschaftsdepot bei ONVISTA dazu, wo wir ETFs besparen.

    Meine Frau arbeitet nur ein paar Stunden in der Woche und deshalb liegt das Gehalt bei 1/6 im Vergleich zu mir.


    Nun würde ich gerne auf eine Depot von Scalable umsteigen, welches aber nur Einzeldepots anbietet. Ergo müsste ich das komplette Depot bei Onvista verkaufen und dann wieder im Scalable kaufen? Macht das so Sinn?


    Kann ich dieses Depot dann weiter mit ETF Sparplänen besparen oder gibt es da Probleme, wenn ich das vom unserem DIBA Gemeinschaftskonto tue (Schenkung?) Sollte man da auch das Gemeinschaftskonto auflösen und auf Einzelkonten umstellen? Auf dem ETF Depot sind ca. 18 k € drauf.


    Ist es generell sinnvoll 2 Einzelkonten zu haben und ein Gemeinschaftskonto? Auf wessen Konto parkt man am besten dann das bisher gesparte? Muss es auf beide Einzelkonten 50 / 50 aufgeteilt werden oder weiterhin auf dem Tagesgeldkonto der ING? Das will ja auch monatlich einen Eingang von 700 € sehen damit es kostenlos bleibt. Gibt es da eventuell gute Modelle wie man es machen sollte? Und wenn ja, meint Ihr ich sollte das dann auch durchziehen mit dem Verkauf der ETFs?


    Danke euch für die Hilfe!

  • Hallo Reimfred


    Wir haben ein Gemeinschaftskonto und sparen auf ein Einzeldepot, nämlich meins. Dies aus historischen Gründen, ich hatte da schon alleine mit angefangen und als wir gemeinsam weiter gespart hatten, war uns nicht bewusst, dass man es nicht in ein Gemeinschaftsdepot umwandeln kann.


    Wenn Ihr in Zugewinngemeinschaft lebt, ist es egal, wo Ihr euer Vermögen mehrt, denn beim Tod eines Partners gehört alles dem Überlebenden und bei Scheidung wird Zugewinngemeinschaft gemacht. Trotzdem gehört zu einem Einzeldepot ein gewisses Maß an Vertrauen, denn wenn der Inhaber 6 Monate vor der Scheidung Geld zur Seite schafft (ETF verkaufen, Barabhebung), kann der andere Partner nicht viel dagegen tun. Bei uns ist das kein Problem, im Falle einer Scheidung wären wir fair.


    Von Schenkungsproblemen bei der Kontengestaltung habe ich für Ehepaare nur etwas gehört, wenn wirklich signifikante Beträge weitergereicht werden. Keine Ahnung, was signifikant ist, ich hätte vermutet alles über Schenkungsfreibetrag also über 500.000 Euro. Wenn du haushaltsübliche Sparpläne von ein paar Hundert oder 1-2 tsd Euro bedienst, wird das Finanzamt sich darum sicher nicht kümmern.

  • Hallo Reimfred , willkommen im Finanztip-Forum.

    Nun würde ich gerne auf eine Depot von Scalable umsteigen, welches aber nur Einzeldepots anbietet. Ergo müsste ich das komplette Depot bei Onvista verkaufen und dann wieder im Scalable kaufen? Macht das so Sinn?

    Warum möchtest Du das Depot bei Onvista nicht stehen lassen solange es kostenlos ist?


    Wir haben aufgrund der Problematik keine Gemeinschaftskonten und auch nur noch auslaufend ein Gemeinschaftsdepot und ansonsten Einzeldepots.


    Zum Thema Schenkung vs. Gemeinschaftkonto wurde hier mal die Meinung vertreten, dass normaler Unterhalt nichts mit Schenkung zu tun hat. Hinsichtlich einer Geldanlage für Dich aus Deinem Einkommen auf Dein Depot könnte mMn jederzeit argumentiert werden, dass dies keine Schenkung ist. Angesichts des Freibetrags von 500 T€ alle 10 Jahre ist dies mMn eh kein Risiko.

  • Danke für eure Antworten!



    Warum möchtest Du das Depot bei Onvista nicht stehen lassen solange es kostenlos ist?

    Ja, das ist eine Gute Frage :) Eigentlich nur um den Überblick nicht zu verlieren. Also wäre dein Ratschlag, einfach das Depot so lassen und einfach ein neues bei Scalable anlegen und bei 0 anfangen?


    Aber wegen der Schenkung bin ich dann schonmal beruhigt!

  • Ich bin hier nicht der Einzige, der eine ganze Kollektion von Depots und ETF bzw. sonstigen Assets hat. Deswegen warum kein zusätliches bei Scalable. Gibt bis morgen über shoop.de noch 30€ Cashback.


    Hinsichtlich Überblick muss ex-ante nur der Freistellungsauftrag stimmen. Für den eigenen Überblick und zum gelegentlich dran freuen hilft ein Musterdepot, das hat den Vorteil, dass man ohne Einloggen / persönliche Daten die Entwicklung einsehen kann. Ich nutze aktuell myOnvista dafür.

  • Wir haben diesen Monat unseren 57. Hochzeitstag. Da ist das Thema Scheidung nicht mehr aktuell. Wir haben Gemeinsamdepot und auch Gemeinsamkonto. Lediglich beim Festgeld habe ich Einzelkontos. Das ist aber der Bank geschuldet. Vor 11 Jahren war meine Frau zu alt für eine Kontoeröffnung.

    Gruß


    Altsachse

  • Wir haben diesen Monat unseren 57. Hochzeitstag. Da ist das Thema Scheidung nicht mehr aktuell. Wir haben Gemeinsamdepot und auch Gemeinsamkonto. Lediglich beim Festgeld habe ich Einzelkontos. Das ist aber der Bank geschuldet. Vor 11 Jahren war meine Frau zu alt für eine Kontoeröffnung.

    Gruß


    Altsachse

    Herzlichen Glückwunsch!

  • Ergo müsste ich das komplette Depot bei Onvista verkaufen und dann wieder im Scalable kaufen? Macht das so Sinn?

    Willkommen auch von mir. Ich teile die Meinung meiner Vorredner und möchte noch ergänzen: Selbst wenn Du vom Gemeinschaftsdepot auf ein Einzeldepot übertragen würdest, müsstest Du das nicht über eigene Verkäufe+Käufe machen. Diese Gebühren und das Kursrisiko könntest Du Dir sparen.


    Die Aktion ginge genauso per Depotübertrag. Nur dass es in diesem Fall die Bank steuerlich als Verkauf behandeln würde und die Steuer auf die Erträge abführen würde.

  • Fast. Sofern keine Gütergemeinschaft vereinbart wurde, gilt: Bei einem Depotübertrag von Einzel- auf Gemeinschaftsdepots oder umgekehrt zwischen Ehepartner erfolgt eine Meldung an das Finanzamt, aber wird es keine Kapitalertragssteuer abgeführt. Das Finanzamt wird die Hälfte des Betrags als Schenkung betrachten, und Schenkungssteuer berechnen sofern der Freibetrag von 500k innerhalb von 10 Jahren überschritten wird.

  • Danke euch nochmal für die super Tipps! Klasse!


    Ich habe nun auch mein Tagesgeldkonto sehr stark bespart. Viele sagen, nur 3 - 4 Moantsgehälter...da bin ich nun weit drüber und möchte nun auch damit aufhören. Aber was soll ich nun damit machen? Habt ihr einen Tipp? Steckt Ihr alles in ETFs? z.B. dann in Anleihen ETFs, die vor Schwankungen schützen, aber ja immer noch besser in der Rendite als Tagesgeld oder Festgeld. Danke euch schon vorab!

  • z.B. dann in Anleihen ETFs, die vor Schwankungen schützen, aber ja immer noch besser in der Rendite als Tagesgeld oder Festgeld.

    Das ist ein Irrrglaube. Die Anleihen-ETF haben vom Zinsrückgang profitiert, haben aber inzwischen vor Kosten eine negative Rendite. Ich analysiere es Dir gerne gegen Nennung einer ISIN.

    Aber was soll ich nun damit machen?

    Überlege wie hoch Dein Sicherheitsanteil = Tagesgeld / Festgeld sein soll. Finanztip hat da was Uraltes https://www.finanztip.de/geldanlage/risikoprofil/

    Wenn Dein Sicherheitsanteil zu hoch sein sollte über höhere Sparraten in den Aktien-ETF Zug um Zug neu balancieren.

  • Hallo zusammen,


    gibt es Nachteile eines Einzeldepots mit entprechenden Vollmachten gegenüber einem Gemeinschaftsdepot?

    Hintergrund der Frage: Ich überlege ein Depot bei Scalable oder Smartbroker zu eröffnen, aber dort sind nur Einzeldepots möglich. Es geht mir dabei weniger um steuerliche Aspekte als vielmehr um Nachteile/Probleme die evtl .meiner Frau entstehen bei plötzlichem Tod, Unfall oder schwerer Erkrankung.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, sind Probleme bei Depotübertrag von einem Gemeinschaftsdepot auf ein Einzeldepot nicht zu erwarten. Falls doch, damit könnte ich leben.


    Schon mal vielen Dank für eure Antworten!