Robo-Advisor Aktien/Anleihen

  • Rein aus Interesse würde mich trotzdem interessieren, ob ihr durchweg Robos nicht gut findet und ob es nur an den Gebühren liegt oder ob ihr wirklich denkt das ihr mit einem ETF auf MSCI World wirklich besser fahrt.

    Die Kosten sind m.E. einfach der Punkt. Im Vergleich zu (m)einem 08/15 Portfolio aus 2 ETF bestehend aus MSCI World/MSCI EM muss der Robo Advisor jedes Jahr eine höhere Rendite erzielen um allein nur die Kosten wieder herein zu holen.

    Ob das die Robo-Advisor dauerhaft schaffen werden!? Keine Ahnung. Ich habe da aber meine Zweifel.

    Schauen wir nur mal 2019 und 2020 (Corona Crash) an:

    - MSCI World +27% und +15%

    - MSCI EM +18% und +18%

    Zum Vergleich mal eine Übersicht diverser Robo-Advisors und die Performance:

    https://www.finanzen.net/ratgeber/wertpapiere/robo-advisor

    Dabei natürlich beachten, welches Jahr und Aktienquote dabei betrachtet wurde. Haut mich jetzt nicht um.

    Die Zukunft wird letztlich zeigen, wer besser fährt. :)

  • Oke interessant.

    ich glaube sowieso, dass es den meisten bei Robos nicht darum geht „besser zu fahren“ sondern eher um das subjektive Empfinden „es wird sich darum gekümmert“.

    Denke die wenigsten nutzen den Robo in der Hoffnung er könnte das normale Portfolio schlagen.

  • Robos versprechen häufig tolle Renditen, die häufig durch "Backtesting" als herausragend dargestellt werden.


    Ich kann mich auch neben den Roulette-Tisch stellen. Dann die "letzten" 20 gezogenen Zahlen angucken und dann sagen, dass ich eine Strategie auf Rot (oder schwarz) habe, die in der Vergangenheit in den meisten Fällen gewonnen hat.



    Soll jetzt nicht alles mies machen. Wie überall gibt es gute, ganz viele mittelmäßige und einige schlechte Anbieter.




    Und häufig liegt es trotzdem am Anleger selbst.

    Habe Mal gehört, dass viele private Anleger beim Templeton Growth Fund früher Verluste hatten, obwohl der Fonds sich gut entwickelte.

    Die Anleger kauften den Fonds aber immer oben und verkauften im Crash.


    Zittrige (Ängstliche) Anleger können sogar mit guten Produkten Geld verlieren.

  • Die Fondsgesellschaft Fidelity hat 2015 Ihren Kundenbestand analysiert, um herauszufinden, welche Kundengruppen die besten Renditen erzielten.

    Zur Überraschung des Unternehmens erzielten die Investoren die höchsten Renditen, die ihr Investment "vergessen" hatten bzw. sich nicht darum "gekümmert" haben.


    Der Autor Barry Ritholtz hat es in einem Buch noch drastischer formuliert: "Tote sind die besten Investoren". ;)

    Die Investoren, die investiert haben und ihre Anlage nie umgeschichtet haben, waren erfolgreich.


    Und nein, ich will auch nicht abstreiten, dass es hier auch Leute gibt, die es mit aktivem Handeln schaffen den Markt dauerhaft zu schlagen. Entweder haben die halt Glück, oder einen speziellen Sinn dafür immer die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt zu treffen! Ich kann das nicht! Und ich bezweifle auch, dass es ein Robo-Advisor dauerhaft kann.

  • Es gibt aktive und passive Robos. Wenn Du auf einen passiven Robo referenzierst ist Deine Haltung richtig. Es wird nur das Rebalancing gemacht und das intern und damit steuerfrei. Ferner zahlst Du auf ein Konto ein und musst Dich mit Kauf von Wertpapieren nicht beschäftigen.


    Wenn man jetzt sagt das Rebalancing bekomme ich auch über den Sparplan steuer- und kostenfrei hin und das Depot und Kauf ist kostenlos zahlst Du eben die Robo-Gebühr allein für den Komfort. Speziell bei Aktienanteil <100% zahlst Du unnötigerweise für den Sicherheitsanteil, da Du den als Tages-/Festgeld kostenlos bekommst.


    Wenn langfristig der ETF 7% macht und Du 70% Aktien hast kommst Du so auf 5,x% Rendite p.a. Dann sind 0,5-1,5% Robo-Kosten schon ganz schön viel.

  • Hallo.


    Für mich stellt es sich so dar:

    Der Robo ist eine zusätzliche Dienstleistung, die ich logischerweise auch bezahlen muss. Anhand eines Fragebogens meine Risikobereitschaft zu ermitteln, erscheint mir recht ungenau. (Allerdings kenne ich mich auch schon deutlich länger als der Robo.)


    Momentan fühle ich mich mit einem ETF-Sparplan (MSCI World) ganz wohl. Anlagehorizont eher lang, ggf. mit Zwischenentnahme, wenn die gesetzliche Kündigungsmöglichkeit bei der Hausfinanzierung ansteht.


    Daher sehe ich für mich keine Notwendigkeit eines Robos.