FT-Empfehlung "Trade Republic": ohne eigene Einlagensicherung

  • Hallo,

    warum weist man den geneigten Leser nicht darauf hin, dass "Trade Republic" als Vertragspartner keine eigene Einlagensicherung hat, sondern alles über eine dritte Bank "solarisBank AG" abwickelt.
    Kommt es dann zu einer Insolvenz, muss der Anleger über den Vermittler "Trade Republic"an die "solarisBank AG" herantreten. In anderen Fällen erfolgt der Kontakt direkt mit der Bank. Ein ungutes Konstrukt, das erwähnt sein sollte.

  • Hallo oops , willkommen im Finanztip-Forum.


    Xenia getagt für die Redaktion.


    So ganz verstehe ich die Frage nicht. In der Kundenvereinbarung wird beschrieben, dass TR die Buchhaltung über die Kundegelder hat. Der einzige Unterschied zu einer üblichen Depotbank ist dass die Gelder nicht bei TR sondern bei Solaris auf einem Sammelkonto liegen. Ich wende mich also sowohl im Falle TR wie auch einer anderen Depotbank weiterhin an meine Bank bzw. die Einlagensicherung würde auf Basis der Daten von TR tätig werden.

  • Im Insolvenzfall muss ich hoffen, dass TR sich (noch) darum kümmert, dass ich von der Solaris wieder mein Geld bekomme.
    In anderen Fällen hätte ich den direkten Zugang zur entschädigenden Bank.

  • Zitat

    Im Insolvenzfall muss ich hoffen, dass TR sich (noch) darum kümmert, dass ich von der Solaris wieder mein Geld bekomme.

    In anderen Fällen hätte ich den direkten Zugang zur entschädigenden Bank.


    Nix mit direktem Zugang zur insolventen Bank! Die Solarisbank wird sich im Insolvenzfall nicht mehr um die Einlagen von Trade Republic kümmern und wohl auch nicht mehr um ihren ursprünglich eigenen Kundenkram. Denn diese Forderungen macht man im Fall des Falles hier geltend:


    Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH
    Burgstraße 28, 10178 Berlin, Deutschland
    Postanschrift: Postfach 11 04 48, 10834 Berlin, Deutschland
    Telefon: +49 (0)30 59 00 11 960, E-Mail: info@edb-banken.de


    Das gilt nicht nur für Trade Republic, die Solaris sondern für alle dt. Banken im Insolvenzfall.


    Die Erstattungsfrist beträgt exakt 7 Tage.


    Die Einlagensicherungsinfobögen hast Du sicher schon mal in anderen Bankgeschäften gelesen oder zumindest irgendwo abgespeichert. Das ist alles keine Neuigkeit.


    Wie die Altvorderen unter uns aus der Finanzkrise erinnern, gibt es vor einer Insolvenz meistens noch einen Bankenrun, zumindestes dann, wenn man irgendwie eine legale Ahnung davon hat, dass das Institut in die Pleite rutschen wird. Systemrelevante Banken gehen nicht pleite. Trade Republic ist nicht systemrelevant.


    Sich beschweren ist ja immer easy, sich schlau machen ja wohl nicht ganz so leicht ... ;-))

  • Mein Vertragspartner ist TR ohne Einlagensicherung und nicht Solaris.
    Im Übrigen gibt es zu dieser Thematik so einige Fundstellen im Netz, die hier auch zur Vorsicht mahnen.

  • Empfindest Du TR selbst schlicht nicht als "Fundstelle im Netz"? Ich schon ein bisserl.


    Warum kommst Du erst jetzt ins Grübeln, wenn Du glaubst einem Vertragspartner bei irgendeiner "einer Fundstelle im Netz" aufgegriffen und ja sogar noch bei dem unterschrieben zu haben, der sich erst 2019 gegründet hat und mit Fast-alles-haben-quasi-für-umsonst wirbt?


    Solide, erfahren, solvent ist halt schon was anders, nur dann musst vll auch mal bereit sein von der Geiz-ist-geil-Mentalität weg Dich einem zuverlässiger erscheinenden Trading-Plattform hinzuwenden, oder?


    Depotumzüge bietet fast jeder an. Es kann aber bis zu sechs Wochen dauern, bis das Geld zu einem Anbieter übertragen wurde. Denk vll mal drüber nach ...

  • Mein Vertragspartner ist TR ohne Einlagensicherung und nicht Solaris.
    Im Übrigen gibt es zu dieser Thematik so einige Fundstellen im Netz, die hier auch zur Vorsicht mahnen.

    Dein Referenzkonto ist ein Solaris Bank Konto. Die Solaris Bank ist eine deutsche Bank und ist daher auch bis 100t€ abgesichert. Steht in den Dokumenten zur Einlagensicherung die man von TR erhält. Keine Ahnung in wie fern das jetzt ein Problem ist.

  • Zumal ein nicht zu unterschätzenden profanes Detail vom düperten TR-Kunden gar nicht erwähnt wurde: Wo keine Einlagen lagern - kann es auch keine Einlagensicherung geben.


    TR betreibt trotz Bankenlizenz einfach kein Einlagengeschäft. TR stellt lediglich die IT-technische Infrastruktur für das Trading zu Verfügung. Man kann das gut an deren Stellenanzeigen erkennen: TR ist im Grunde ein App-Entwickler, eine IT-Firma mit ein bisschen Banking.


    Das hat TR gemein mit allen den anderen sehr günstigen App-Brokern, die mit Partnerbanken und Sammelkonten arbeiten (müssen) und ebenfalls erst wenige Jahre am Markt sind.


    Solaris ist hier als Partnerbank ein zweiter Kontraktor. Das bedeutet, dass man als Kunde einen Vertrag im Paket mit TR UND Solaris eingegangen ist. Das Konstrukt ist nicht anrüchig aber auch nicht ganz frei von Risiken. Das ist soooo günstiges Trading aber nie, oder?

  • Das trifft es ganz gut.


    Trotzdem ist das Risiko minimal. Wer hortet schließlich Geld auf seinem Referenzkonto?