Steigende Bauzinsen

  • Hallo liebe Community,


    eine Frage bezüglich dem Thema Baufinanzierung. Wir hoffen derzeit darauf, innerhalb dieses Frühjahrs einen Zuschlag für ein Grundstück zu erhalten und uns ein Eigenheim zu errichten. Bis zum Notartermin bzw. Baubeginn könnte es allerdings noch mehrere Monate dauern.


    Nun zeichnet sich ab, dass die Bauzinsen seit Jahresbeginn wieder steigen und in wenigen Monaten die heutigen Niedrigwerte merklich überschreiten könnten.


    Gibt es eine Möglichkeit, sich die derzeitigen Konditionen für einen Neubau zu sichern, wie es beispielsweise bei einer Anschlussfinanzierung mithilfe eines Forward-Darlehens möglich wäre? Oder muss ich wohl oder übel dem Preisanstieg zuschauen, bis wir den endgültigen Zuschlag erhalten und loslegen können?


    Für eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße, Marco.

  • Hallo Marco,


    Du kannst auch die Erstfinanzierung mit einem Forward-Darlehen angehen.


    Du hast natürlich die Schwierigkeit, dass Du anders als bei einer Anschlussfinanzierung noch nicht weißt, wann genau und wie viel genau Du benötigst. Diese Unsicherheit hast Du beim Neubau allerdings immer.


    Es lohnt sich, intensiv auf die Konditionen zu schauen, die sich gerade in den Details, wie lange kostenfrei aufgeschoben werden kann und wie hoch die Bereitstellungszinsen danach sind, markant unterscheiden können.


    Viele Grüße, Guido

  • Hallo Guido,


    vielen Dank für die schnelle und informative Antwort. Grundsätzlich wäre das eine Überlegung wert bzw. sollte mal von unserem Finanzierungsberater überprüft werden.


    Prinzipiell wäre es ja sinnvoller, jetzt einen kleinen Aufschlag von 0,05% o.ä. In Kauf zu nehmen, ehe der Zinssatz im Sommer schon 0,3% höher liegt.


    Natürlich abhängig vom Zinsaufschlag, den die Bank dann für das Forward-Darlehen aufrufen würde.


    Liebe Grüße, Marco

  • In der Zeit, in der Forward-Darlehen in Deutschland im breiten Markt angeboten werden, haben sie sich für die weit überwiegende Zahl der Kunden nicht gelohnt. Im Gegenteil, Du hast erst einen Zinsaufschlag für die Garantie bezahlt und dann ist der Marktzins noch weiter runtergegangen. Es ist ja keine Option, sondern Du bist zur Abnahme des Darlehens verpflichtet. Aber es waren ja auch verrückte Zeiten...


    Der Aufschlag ist im Moment wirklich super niedrig. Und die Zinsen müssen doch einfach irgendwann steigen. Oder tun sie es dann doch nicht, weil "man" das nicht will, weil wir alle schon lange abhängig sind vom billigen Geld und man fürchtet, dass alles zusammenbricht, wenn jetzt die Zinsen steigen? Wir wissen es nicht.


    Du kannst ja die Hälfte mit Forward machen und die andere Hälfte ohne. Und wenn das Haus fertig ist, meldest Du Dich nochmal und erzählst, was besser lief. Wie wär's?

  • Hallo,

    normalerweise ist es möglich sich mit eines Forward-Darlehens den jetzigen Zinsstand zu sichern. Dies kann wie oben genannt dafür sorgen, dass man künftig nicht höhere Zinsen bezahlt.

  • Hallo allerseits,


    vielen Dank für eure Rückmeldung und entschuldigt die späte Antwort. Pantoffelheld, den Rat habe ich beherzigt und mich mal bei unserem Finanzierungspartner diesbezüglich gemeldet - bin gespannt wie hoch der Zinsunterschied dann tatsächlich wäre. Das mit dem Aufteilen klingt eigentlich ganz gut, zumal zwischen dem Grundstückskauf und dem Hausbau ja auch noch etwas Zeit liegt und bevor ich dann während der Erschließungszeit für das Baugebiet unnötig Vorfälligkeitszinsen zahle, bietet es sich an, die Darlehen aufzuteilen und sich so mithilfe des Forward-Darlehens vielleicht den bestmöglichen Zinssatz auf die Gesamtfinanzierung zu sichern.


    Ich danke für eure hilfreichen Tipps! Feedback werde ich gerne geben!


    Liebe Grüße,

    Marco

  • Hallo allerseits,


    vielen Dank für eure Rückmeldung und entschuldigt die späte Antwort. Pantoffelheld, den Rat habe ich beherzigt und mich mal bei unserem Finanzierungspartner diesbezüglich gemeldet - bin gespannt wie hoch der Zinsunterschied dann tatsächlich wäre. Das mit dem Aufteilen klingt eigentlich ganz gut, zumal zwischen dem Grundstückskauf und dem Hausbau ja auch noch etwas Zeit liegt und bevor ich dann während der Erschließungszeit für das Baugebiet unnötig Vorfälligkeitszinsen zahle, bietet es sich an, die Darlehen aufzuteilen und sich so mithilfe des Forward-Darlehens vielleicht den bestmöglichen Zinssatz auf die Gesamtfinanzierung zu sichern.


    Ich danke für eure hilfreichen Tipps! Feedback werde ich gerne geben!


    Liebe Grüße,

    Marco

  • Hallo zusammen,


    ich hatte versprochen mich zu melden. Habe die Tage mit der Finanzierungsgesellschaft telefoniert und dort sagte man mir, dass Forwarddarlehen nur für bestehende Objekte bewilligt bzw. vergeben würden und das für uns nicht in Frage käme. Die Zinsschwankungen aktuell seien normal und man solle sich nicht zu viele Gedanken deshalb machen.


    Hat jemand konkrete Erfahrungswerte damit oder wo sind euch die von euch benannten Forwarddarlehen für Neubauten begegnet?


    Auch beim Thema „zweigeteilte Finanzierung“ bei separatem Grundstückskauf hieß es, dass sei so einfach nicht zu splitten. Viele Banken würden keinen Kredit allein für Grundstücke vergeben und man würde sich dadurch unnötige Kosten beim Notar verursachen - letzteres ist nachvollziehbar.


    Wie sind eure Meinungen diesbezüglich?


    Schönes Wochenende und liebe Grüße,

    Marco.

  • Hallo Marco,


    ich habe nochmal selbst eine kleine Marktrecherche gemacht und muss meine ursprüngliche Aussage "klar gibt es Forwarddarlehen auch für die Erstfinanzierung" deutlich einschränken zu "Forwarddarlehen sind auch für die Erstfinanzierung denkbar, aber -zumindest- ungewöhnlich".


    Es scheint für die Anbieter vor allem bei einer Anschlussfinanzierung attraktiv zu sein, diese Angebote zu machen. Vielleicht sind es beim Neubau denn doch zu viele Variablen, die die Kalkulation erschweren? Genau genommen ist ja jede Neufinanzierung schon ein Fordwardgeschäft, mit den Auszahlungszeitpunkten nach Baufortschritt. Da ist die Anschlussfinanzierung mit Zeitpunkt X, Restschuld Y und ausreichend vorhandener Besicherung besser planbar.


    Ist jemand aus der BauFi-Szene an Bord, der dazu Stellung nehmen kann?


    Viele Grüße, Guido

  • Es gibt da einen BauFi-Erklärbären aus Krefeld, der auf YouTube recht aktiv ist und bei dem ich ab und an mal zusehe.

    Der vermittelt auch Baufinanzierungen, daher will ich nix verlinken. :saint:

    Ansonsten ist das Netz ja auch voll von Vermittlern.

  • Hallo,

    ich denke, ohne Grundstück und Unterlagen zum Objekt (Bauzeichnungen etc.) wird dir keine Bank ein Darlehensangebot oder Forwarddarlehen geben. Wie sollte das Darl. auch abgesichert werden?

  • Stimmt schon. Marco hat noch gar nichts in der Hand. Und ab dem Moment, wo es die Verträge gibt, geht auch schon ein normales Darlehen, dessen Auszahlung ja immer mehr oder weniger flexibel terminiert ist. Da bleibt nicht viel Platz für Angebote von Forward-Darlehen.


    Auf der anderen Seite wäre die Auszahlung wie sonst auch immer erst nach Baufortschritt, so dass die Sicherheiten immer da sind. Und wenn der Kunde doch nicht abnimmt, kassiert man als Bank eben statt dessen eine Vorfälligkeitsentschädigung. Gut, für die hat man denn keine Sicherheit, aber als Bank auch wenig zu verlieren. Also doch ein Geschäftsmodell? Jetzt schon einen Kredit für die Saison 2025/26 mit attraktiven 1,99% sichern - wer möchte? Aber gab es da nicht schon...