Altersanlagekonzept basierend auf Steuerhebel

  • Ein paar Fragen zu deinem Excel:


    1) Willst du wirklich den Entnahmeplan mit dem selben Zinssatz für beide Anlagevarianten rechnen? Ich würde mit Riesterrenditen von 1-3% und mit ETF Renditen von 5-7% meine eigenen Anlagen hochrechen.


    2) Wenn die monatlich notwendige Sparrate 1000 Euro brutto beträgt, wieso braucht man dann für die Sparrate geförderte Produkte 700 Euro? 825 Euro hätte ich verstanden, dann füllt der Staat die Differenz zu den 1000 mit der Riesterzulage.


    3) Wieso ist der Kostenaufschlag geförderte Produkte 10%?


    4) Wieso erhältst du eine Steuererstattung auf den Kostenaufschlag von 10%? (E36*B37)


    Sorry wenn ich jetzt irgendwo nen offensichtlichen Denkfehler hatte. Ich versuche nur zu helfen.

  • Hi @chris2702 ,

    danke für Deine Fragen, ich versuch das mal zu beantworten:


    1. Der Entnahmeplan ist grundsätzlich identisch gerechnet da ab dort ja ein Kapitalstock vorhanden ist, egal ob der per ETF oder bAV mit Einmalauszahlung entstanden ist. Rürup & Co sind zwar Renten, aber wenn ich das Kapital als monatliche Rente entnehme durchaus vergleichbar. Anlage eher konservativ und kein ETF da in der Auszahlungsphase meist empfohlen nicht mehr (komplett) in Aktien investiert zu haben. Aber wie gesagt, Fokus liegt in der Ansparphase und weniger Auszahlphase, daher diese Annahme
    2. Das genau ist ja der Hebel! Ich zahle monatlich 700,- ein und bekomme (weil eben steuerlich gefördert) im Lohnsteuerjahresausgleich ca. 30-40% (ja nach Steuersatz) wieder. Riester ist da nochmal etwas anders aufgrund der zusätzlichen pauschalen Zulagen. Diese knapp 300,- reinvestiere ich direkt wieder in bspw. einen ETF, so komme ich in Summe auf 1.000,-€ welche ich pro Monat spare. Die Steuerbelastung kommt ja erst bei der Auszahlung zum tragen...
    3. Geförderte Produkte habe i.d.R. einen größeren Wasserkopf als bspw. ein günstiger ETF, es kommen von 10,-€ Einzahlungen also nur bspw. 9,-€ im "Spartopf" an, ein Euro sind Kosten usw. Daher der pauschale Aufschlag um hier diesen Fakt zu berücksichtigen
    4. Die Erstattung erfolgt auf Basis der gezahlten Summen, was davon angelegt wird ist der Steuer erst mal egal

    Hoffe die Gedanken sind soweit nachvollziehbar und korrekt, ansonsten gerne weiteres Feedback! :)


    Danke & Gruß,

    Hannatz

  • Seid Ihr in der gesetzlichen Krankenversicherung und werdet das auch in der Rente noch sein? Dann zahlt Ihr auf Rentenzahlungen aus Versicherungen auch KV-Beiträge. In Pflicht-GKV voller Beitrag zur KV+PV auf Renten oberhalb 160 EUR. In freiw. GKV voller Beitrag zur KV+PV auf ganze Rente. In PKV keine Auswirkung der Rente.


    Die Steuervorteile der Versicherungen werden nach meiner Erfahrung fast immer von den Kostennachteilen aufgefressen. Sollte doch ein Vorteil in der Nettorendite übrig bleiben, macht den meist ein viel zu niedriger Rentenfaktor kaputt, d.h. man muss sehr lange leben. Und dann bleibt nicht mal was zum Vererben.

  • tobiasweiss

    PKV ist keine Option, ich halte dieses System für falsch und werde mich nicht, wo ich dank staatlicher Unterstützung studieren gehen konnte, mich nun aus der Solidargemeinschaft ausklinken. Finanziell vielleicht nicht optimal, aber man will ja auch ein gutes Gewissen dabei haben.


    Bzgl. Steuerersparnis vs. Rendite, das ist ja genau die Diskussion welche ich durch Zahlen untermauern und nicht Verallgemeinerungen nachlaufen will. Ein signifikanter Anteil geht eh in ETFs, aber ein paar Sachen kann ich mir vorstellen in Richtung Riester/Rürup & bAV zumachen. Wenn es sich rechnet ! ?

  • PKV ist keine Option, ich halte dieses System für falsch und werde mich nicht, wo ich dank staatlicher Unterstützung studieren gehen konnte, mich nun aus der Solidargemeinschaft ausklinken. Finanziell vielleicht nicht optimal, aber man will ja auch ein gutes Gewissen dabei haben.

    Dann sind wir ja schon mindestens zu zweit ??

  • PKV ist keine Option, ich halte dieses System für falsch und werde mich nicht, wo ich dank staatlicher Unterstützung studieren gehen konnte, mich nun aus der Solidargemeinschaft ausklinken. Finanziell vielleicht nicht optimal, aber man will ja auch ein gutes Gewissen dabei haben.

    Halleluja <3

  • Bzgl. Steuerersparnis vs. Rendite, das ist ja genau die Diskussion welche ich durch Zahlen untermauern und nicht Verallgemeinerungen nachlaufen will. Ein signifikanter Anteil geht eh in ETFs, aber ein paar Sachen kann ich mir vorstellen in Richtung Riester/Rürup & bAV zumachen. Wenn es sich rechnet ! ?

    Na dann, lieber Hannatz , musst Du in die Rechnung noch die Krankenkassenbeiträge in der Rente einbeziehen.


    Erlaube mir eine ketzerische Frage: Wieso musst Du all diese Rechnungen selber machen, wenn Du das Konzept doch von einer Finanzberaterin hast? Solltest Du nicht alle Fragen mit ihr klären, und sie berät Dich in Deinem bestmöglichen Interesse? Oder ist sie eine Produktverkäuferin, und Du vertraust ihr nicht?

  • tobiasweiss

    Ich will solche Sachen halt verstehen und nicht nur glauben, kann dann einfach besser schlafen. Meine Beraterin ist prinzipiell auch im Strukturvertrieb unterwegs, allerdings recht transparent und damit ok. Bislang stimmen Ihre Aussagen im Grundsatz ja auch, von daher alles gut.

    KV-Beiträge sind in der Tabelle mit gut 7% berücksichtigt.