SBU-Nettopolice sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine SBU bei der Alten Leipziger (AL) im Studium abgeschlossen. Das ist ca. 10 Jahre her. Die abgesicherte Rente ist für meine heutigen Lebensumstände nicht mehr angemessen, sodass ich mich auf die Suche nach Anpassungsoptionen begeben.


    Bisher stehen auf meiner Liste folgende Möglichkeiten:

    1. Nulloption bzw. Nichtstun falls es keine attraktiven Alternativen gibt: Keine weitere, (stufenartige) Erhöhung der Rente, sondern einfach über die 5% Dynamik über die Jahre erhöhen.
    2. Nachversicherung bei nächster Gelegenheit (Hochzeit, Geburt...). Nachversicherungsmöglichkeit ist vorhanden.
    3. Neue, ergänzende SBU abschließen.
    4. Alte SBU kündigen und komplett durch neue ersetzen.

    Ich habe nach einigen Recherchen gelernt, dass sowohl die AL als auch andere Anbieter vor wenigen Jahren ihre Tarife deutlich attraktiver gestaltet haben (bessere Leistungen / geringere Prämien), was 3. & 4. attraktiv macht.


    Bei Recherchen für 3. & 4. bin ich auch auf Nettopolicen gestoßen. Leider finde ich so gut wie gar keine Infos / Erfahrungen dazu.


    Finanztip empfiehlt z.B. unter Anderem den Anbieter Zeroprov (https://www.finanztip.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/), welcher auch Nettopolicen anbietet.

    Im zugehörigen Erfahrungsthread von 2017 finden sich leider keine Einträge (Erfahrungen mit Zeroprov (BU-Makler)).


    Meine Fragen:

    Was sind Pro/Contra von Nettopolicen bei SBU?

    Hat jemand Erfahrung mit einem Anbieter von SBU-Nettopolicen, vllt sogar Zeroprov?


    Besten Dank und viele Grüße!

  • Die Versicherungsberater*innen, die ich kenne, ermitteln den individuellen Bedarf zunächst völlig unabhängig von Brutto- oder Nettotarifen. BU ist ja eine der teuersten und individuellsten Versicherungen, die es gibt. Der Vertrag muss genau zum Bedarf und zu eventuellen Vorerkrankungen passen. Wenn am Ende durch den Nettotarif noch etwas gespart werden kann, umso besser.

  • BU-Nettotarife gibt es zwar bei einigen Versicherern u.a. Alte Leipziger, aber die meisten Berater tun sich schwer damit, weil sie lieber Provisionstarife verkaufen - auch die unabhängigen (Makler). Ist halt einfacher und der Mensch ein Gewohnheitstier. Außerdem gibt es keine allgemeine Honorarübersicht, an der man sich orientieren könnte, so wie bei Ärzten, Steuerberatern oder Rechtsanwälten mit ihren Gebührenordnungen. Von 2,5% bis 7,8% Honorar auf die Beitragssumme habe ich da schon Angebote bekommen. Wieder andere rechnen nach Stunden oder Pauschalen ab. Also erst mal viel Recherchearbeit. Aber lohnt sich bei diesen Beträgen meiner Meinung nach. Wobei mich bei meiner BU nicht allein Preis-Leistung interessiert, sondern welche Reputation der Versicherer bei BU-Fällen hat. Gibt es dazu Übersichten bzw. Empfehlungen?

  • ich kenne kein Portal, das solche Listen führt. Die Berater und Makler haben aber immer welche, wobei ich nicht sagen kann, ob da immer die gleichen Gesellschaften vorne liegen. Veröffentlichen wollen sie die Listen normalerweise nicht, weil man bei der BU als Laie auch nach meiner Überzeugung nicht ohne fachkundigen Rat abschließen sollte.

  • Da das Angebot an Tarifen egal welcher Sparte, Gessellschaft , Ver provisionierung ständig sich ändert bedienen sich Makler etc. der Datenbanken wie Morgen& Morgen .

    Ich nutze das indirerekt als Mitglied im Bund der Versicherten habe ich Zugriff auf die Berater und deren Datenbank zugang. Und hatte mir auch schon zu Sach bzw. BU nur für Nettopolicen suchen lassen.

    https://www.bdv-beratung.de/beratungsmodell-und-kosten

  • Hat mittlerweile jemand Erfahrung mit BU-Nettotarifen bzw. Honorarberatung? Lohnt sich das eher als Provisionsberatung für die BU? Finanztip empfiehlt ja irgendwie beides.

  • Ich habe mich gegen einen Nettotarif entschieden. Es hätte bei mir etwas über 5 Euro monatlich Unterschied gemacht dafür wäre das einmalige Honorar 999€ gewesen (hab damals nichts günstigeres gefunden). Also erst nach etwa 17 Jahren eine Ersparnis, wenn man das Geld in der Zeit nicht verzinst bekommt. Lohnt sich in meinen Augen daher nicht wirklich.

  • Ob Brutto- oder Nettotarif:


    Das kommt drauf an. Bei langer Laufzeit sind Nettotarife in der Regel günstiger.


    Bei kurzer Laufzeit *kann* ein Bruttotarif günstiger sein, man sollte also immer vergleichen.


    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Tino Baumgart (fiseba.de) gemacht, habe dort folgende Nettotarife abgeschlossen:


    1) Fondsgebundene Rentenversicherung bei der Alten Leipziger, 250€ monatlich (inkl. 2% Beitragsdynamik)


    2) BUZ-Versicherung zu (1) bei der LV1871 (3000€ abgesicherte Jahressumme inkl. 2% Beitragsdynamik), ohne Gesundheitsfragen (aber 36 Monate Wartezeit)


    3) BU-Versicherung bei Volkswohlbund (1500€), Endalter 65, Beitragsdynamik 5%, Leistungsdynamik 3%, Überschussverwendung Fondsanlage, inkl. AU-Klausel


    4) Zweite BU-Versicherung bei "Die Bayerische"(1700€), Tarif " Comfort Plus", 3% Beitragsdynamik, keine Leistungsdynamik, Endalter 60


    5) Risikolebensversicherung bei der LV1871 360000 €, Endalter 59, Beitragsdynamik 10%. Hier wäre der Abschluss über lv1871.de günstiger gewesen, allerdings wären dann bestimmte Konstellationen (z.B. 10% Beitragsdynamik) nicht möglich gewesen.


    Der Abschluss eines jeden Nettotarifs hat 149€ gekostet. Anonyme Risikovoranfragen sind auch möglich.


    Man sollte sich halt selber bestmöglich informieren, und besonders bei BU-Versicherungen die Gesundheitsdaten penibel aufarbeiten: also etwa die Datenauskunft bei der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung anfordern, die Patientenquittung der Krankenkasse (wenn gesetzlich krankenversichert), ggf. noch Patientenakten aller behandelnden Ärzte.


    Eigenerklärungen zu den Gesundheitsfragen separat auf Beiblättern, damit sich die Risikoprüfer ein besseres Bild machen können.

  • Hast du alle diese BU-Versicherungen parallel laufen? :huh:

    Alle? Es sind doch nur zwei SBU.


    Die BUZ der LV1871 dient ja nur dazu, im Fall der Berufsunfähigkeit etwas für die Rente zu tun (denn in diesem Fall würde ja nicht mehr in die gesetzliche RV eingezahlt).

  • Sparen im Versicherungsmantel, weil der Sparerpauschbetrag i.H.v. 1000€/Jahr bereits durch Fondsausschüttungen erreicht wird.


    Die Versicherungsmantel der AL ist relativ günstig, der besparte ETF und der besparte Fonds ebenso; und außerdem sichere ich durch den Versicherungsmantel (BUZ: Beitragsbefreiung im BU-Fall) halt meinen Lebensstandard im Falle einer BU ab.


    600€ werden jeden Monat in einen kostengünstigen und breit streuenden Aktien-ETF angelegt, meine Frau spart den gleichen Betrag.

  • 2) BUZ-Versicherung zu (1) bei der LV1871 (3000€ abgesicherte Jahressumme inkl. 2% Beitragsdynamik), ohne Gesundheitsfragen (aber 36 Monate Wartezeit)


    3) BU-Versicherung bei Volkswohlbund (1500€), Endalter 65, Beitragsdynamik 5%, Leistungsdynamik 3%, Überschussverwendung Fondsanlage, inkl. AU-Klausel


    4) Zweite BU-Versicherung bei "Die Bayerische"(1700€), Tarif " Comfort Plus", 3% Beitragsdynamik, keine Leistungsdynamik, Endalter 60

    Also ist Punkt 2 keine BUZ im Sinne einer „Berufsunfähigkeitszusatzversicherung“ sondern die dazugehörige Rentenversicherung? In Summe dann 3.200€ BU-Summe aufgeteilt auf zwei Anbieter scheint mir je nach Situation sinnvoll/angemessen, 6.200€ eher nicht… ;)