BU-Versicherung vor der Rente kündigen

  • Ich habe seit ca. 20 Jahren eine BU-Versicherung und habe vor, in ca. 2 Jahren in Rente zu gehen.

    Die BU-Versicherung schützt ja hauptsächlich vor dem kompletten Einkommensverlust bei Berufsunfähigkit, die i.d.R. ja durch Krankheit eintritt. Da die (gesetzliche) Krankenversicherung bei einer dauerhaften Erkrankung ja bis zu 18 Monate Krankengeld zahlt, stellt sich mir folgende Frage:

    Würde es nicht Sinn machen, die BU-Versicherung bereits 18 Monate vor dem geplanten Renteneintritt zu kündigen?

  • Hallo.


    Ob es Sinn macht, vermag ich nicht zu beurteilen.


    Es wäre ein Risiko, das wahrscheinlich beherrschbar ist. Ggf. könnte man anhand der Rentenauskunft den frühesten Rentenbeginn bestimmen und so das Risiko nicht überborden zu lassen.

  • Würde ich nicht machen. Man kennt sein Schicksal nicht.

    Meine BU-Rente wurde neben dem Krankengeld gezahlt. Ende der Zahlungen war zum Vertragsende, da war ich mit einer Schwerbehinderung bereits 1,5 Jahre in vorgezogener Altersrente.

    Aber wie immer: Genau in den BU-Vertrag sehen, bis wann und wie gezahlt wird.

  • puetzfu , stark vereinfachend könnte man sich Ihrer Frage wie folgt nähern:

    1. Wenn Sie ausreichende Ersparnisse haben, um a) die Zeit bis zur Rente zu überbrücken und b) die dann etwas geringere Rente auszugleichen und somit nicht mehr auf Ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind, dann könnten Sie Ihre BU jetzt eigentlich kündigen.
    2. Bei “kaufmännischer Betrachtung” mag aber auch die höhere Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen, von einer BU-Rente im höheren Alter zu “profitieren”. Der BU Beitrag ist ähnlich kalkuliert wie der Beitrag in der privaten Krankenversicherung, d.h. in jungen Jahren zahlen Sie einen Beitrag, der über Ihrer individuellen BU-Wahrscheinlichkeit liegt und im Alter ist Ihr Risiko höher, als Ihr Beitrag. Mit der Ersparnis aus den jüngeren Jahren wird die Beitragsstabilisierung im Alter bezahlt, so dass der Beitrag konstant bleibt. Das heißt letztlich, dass die Jahre ab 60, für die Sie in jüngeren Jahren bereits einen höheren Beitrag bezahlt haben, für den Kunden rechnerisch die “lohnendsten” sind. Deshalb könnte man - trotz des nun geringeren Bedarfs - die BU auch fortführen.

    Ich persönlich würde mich für Variante 2 entscheiden. Hilft das bei Ihren Überlegungen? Dann freue ich mich über ein Like :thumbup:.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • puetzfu , stark vereinfachend könnte man sich Ihrer Frage wie folgt nähern:

    1. Wenn Sie ausreichende Ersparnisse haben, um a) die Zeit bis zur Rente zu überbrücken und b) die dann etwas geringere Rente auszugleichen und somit nicht mehr auf Ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind, dann könnten Sie Ihre BU jetzt eigentlich kündigen.
    2. Bei “kaufmännischer Betrachtung” mag aber auch die höhere Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen, von einer BU-Rente im höheren Alter zu “profitieren”. Der BU Beitrag ist ähnlich kalkuliert wie der Beitrag in der privaten Krankenversicherung, d.h. in jungen Jahren zahlen Sie einen Beitrag, der über Ihrer individuellen BU-Wahrscheinlichkeit liegt und im Alter ist Ihr Risiko höher, als Ihr Beitrag. Mit der Ersparnis aus den jüngeren Jahren wird die Beitragsstabilisierung im Alter bezahlt, so dass der Beitrag konstant bleibt. Das heißt letztlich, dass die Jahre ab 60, für die Sie in jüngeren Jahren bereits einen höheren Beitrag bezahlt haben, für den Kunden rechnerisch die “lohnendsten” sind. Deshalb könnte man - trotz des nun geringeren Bedarfs - die BU auch fortführen.

    Ich persönlich würde mich für Variante 2 entscheiden. Hilft das bei Ihren Überlegungen? Dann freue ich mich über ein Like :thumbup:.

    Interessanter Ansatz..

    Mich würde interessieren wie die "Zahlungsmoral" der einzelnen Anbieter im Leistungsfall ist?

    Gibt es hier Anbieter die besonders zügig zahlen (vorausgesetzt die Gesundheitsfragen wurden ehrlich beantwortet)?


    Finde die Absicherung enorm wichtig, habe aber leider schon zweimal feststellen müssen, dass am Ende mit vielen Mitteln versucht wird, nicht zu zahlen.


    Vielleicht gibt es hier im Forum Personen, die aus eigener Erfahrung berichten können. Würde mich sehr interessieren.

  • Es wäre ein Risiko, das wahrscheinlich beherrschbar ist. Ggf. könnte man anhand der Rentenauskunft den frühesten Rentenbeginn bestimmen und so das Risiko nicht überborden zu lassen.

    Exakt so ist es zu bewerten!

    Mit der Angabe 18 Monate vor Rentenbeginn bzw. Rentenantragstellung, ist das Risiko überschaubar und man kann es bewusst eingehen oder lassen.

  • Bei mir hat es von der Beantragung der BU bis zur Zahlung ganze 14 Tage gedauert. Antrag mit Sachbearbeiter am Telefon und den Rest zu Hause ausgefüllt. Zahlstelle war die Allianz, verwaltet über das Presseversorgungswerk im Rahmen der bAv.

  • puetzfu , stark vereinfachend könnte man sich Ihrer Frage wie folgt nähern:

    1. Wenn Sie ausreichende Ersparnisse haben, um a) die Zeit bis zur Rente zu überbrücken und b) die dann etwas geringere Rente auszugleichen und somit nicht mehr auf Ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind, dann könnten Sie Ihre BU jetzt eigentlich kündigen.
    2. Bei “kaufmännischer Betrachtung” mag aber auch die höhere Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen, von einer BU-Rente im höheren Alter zu “profitieren”. Der BU Beitrag ist ähnlich kalkuliert wie der Beitrag in der privaten Krankenversicherung, d.h. in jungen Jahren zahlen Sie einen Beitrag, der über Ihrer individuellen BU-Wahrscheinlichkeit liegt und im Alter ist Ihr Risiko höher, als Ihr Beitrag. Mit der Ersparnis aus den jüngeren Jahren wird die Beitragsstabilisierung im Alter bezahlt, so dass der Beitrag konstant bleibt. Das heißt letztlich, dass die Jahre ab 60, für die Sie in jüngeren Jahren bereits einen höheren Beitrag bezahlt haben, für den Kunden rechnerisch die “lohnendsten” sind. Deshalb könnte man - trotz des nun geringeren Bedarfs - die BU auch fortführen.

    Ich persönlich würde mich für Variante 2 entscheiden. Hilft das bei Ihren Überlegungen? Dann freue ich mich über ein Like :thumbup:.


    Bei mir hat es von der Beantragung der BU bis zur Zahlung ganze 14 Tage gedauert. Antrag mit Sachbearbeiter am Telefon und den Rest zu Hause ausgefüllt. Zahlstelle war die Allianz, verwaltet über das Presseversorgungswerk im Rahmen der bAv.

    Interessanter Ansatz..

    Mich würde interessieren wie die "Zahlungsmoral" der einzelnen Anbieter im Leistungsfall ist?

    Gibt es hier Anbieter die besonders zügig zahlen (vorausgesetzt die Gesundheitsfragen wurden ehrlich beantwortet)?


    Finde die Absicherung enorm wichtig, habe aber leider schon zweimal feststellen müssen, dass am Ende mit vielen Mitteln versucht wird, nicht zu zahlen.


    Vielleicht gibt es hier im Forum Personen, die aus eigener Erfahrung berichten können. Würde mich sehr interessieren.

  • Bei mir hat es von der Beantragung der BU bis zur Zahlung ganze 14 Tage gedauert. Antrag mit Sachbearbeiter am Telefon und den Rest zu Hause ausgefüllt. Zahlstelle war die Allianz, verwaltet über das Presseversorgungswerk im Rahmen der bAv.

    Danke für deinen Beitrag.

    Allianz scheint nicht günstig zu sein, aber dafür auch "großzügig" wenn es um Leistung geht.

    Das ist wirklich schnell gewesen, top!

  • Einer unserer kürzlichen BU Leistungsfälle (passenderweise jemand, der unter Erfahrungen mit Dr. Schlemann (Berufsunfähigkeitsversicherung) eine gute Bewertung unserer Beratung abgegeben hat) wurde nach kurzer Vertragsdauer berufsunfähig. Diese Person erhält nun von zwei Anbietern (Alte Leipziger und Barmenia) nach recht zügiger Leistungsprüfung eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente i.H.v. insgesamt 4.500 EUR.


    Wenn man mit Unterstützung eines kompetenten Beraters

    1. bei der Antragstellung alles richtig macht, vor allem bei den Gesundheitsangaben,
    2. sich leistungsstarke Tarife vernünftiger Anbieter aussucht und
    3. wirklich zu mehr als 50% berufsunfähig ist,

    dann gibt es im Leistungsfall nur selten Probleme. Der von uns im Leistungsfall häufig zugezogene Versicherungsberater kommt auf eine Prozessquote von nur einem von 153 Fällen = 0,0065%. Hilft das MichaG ?


    P.S.: "günstig" ist beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ein eher nachrangiges Kriterium. Zu billig kann hier richtig teuer werden!

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  • Ups, danke, völlig richtig Carpenterzz - iudex non calculat ^^

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