Pflegezusatzversicherung

  • Guten Morgen zusammen,


    Mein Arbeitgeber führt als weiteren Benefit eine Pflegezusatzversicherung ein. Leistungen und Kosten sieht man im Anhang. Ich bekomme diese Leistung automatisch ohne Eigenbeteiligung und freue mich darüber.


    Ich könnte allerdings auch meine Frau auf eigene Kosten absichern. Würdet Ihr eine Pflegezusatzversicherung mit <40 Jahren abschließen zu diesen Konditionen? Ich bin etwas unschlüssig.

  • Hi.


    In unserem Clan wurden die Leute (bisher) erst weit in ihren 80ern pflegebedürftig. Da sollte sich von 40 bis 85 doch ein gewisses Polster ansparen lassen.


    Der Beihilfeanspruch meiner Frau macht eine derartige Versicherung (in ihrem Fall) nicht verlockender.


    Nein, insgesamt drängt es mich (noch) nicht zum Abschluss einer solchen Versicherung.

  • Das ist mehr oder weniger der Preis, dass man für eine freifinanzierte Versicherung zählt, deswegen würde ich nur interesse daran haben, wenn ich für eine freifinanzierte hätte.

    Ich persönlich habe keine Interesse: nur bei stationären Behandlung gilt als Absicherung finanzielle Ruine, und dafür zählt man viel. Man wird auch idR nicht jahrzentenlang im Pflegeheim, und selbst wenn, solange es wegen alter ist finde ich akzeptierbar.

    Das gesagt, ich habe eine Art Pflegeabsicherung mit meiner BU, aber die zählt den vollen Betrag ab Grad 2 zuhause.

  • Der Beihilfeanspruch meiner Frau macht eine derartige Versicherung (in ihrem Fall) nicht verlockender.

    Stimmt, Beihilfeanspruch hat meine Frau auch. Ich könnte allerdings nicht sagen, was das an Leistungen bedeutet. :/


    Aber danke Referat Janders , das bestätigt mich.

  • Das mit dem Beihilfeanspruch (und was das konkret an Leistungen bedeutet) müsste ich auch erst in Erfahrung bringen. Ist ja in Bund und Land unterschiedlich. Allerdings hoffe ich auch, dass insbesondere die Leistungen im Pflegefall uns die nächsten Jahrzehnte nicht interessieren müssen.

  • ... lieber privat investieren; dann hat man auch ohne Pflegebedürftigkeit etwas davon.

    Die (geringe) Höhe der Versicherungsleistungen dürfte im V-Fall kaum den Ausschlag zwischen arm und reich ergeben.

  • Wie jede Risikoabsicherung ist auch eine Pflegezusatzversicherung eine Art Wette unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit, Leistungen und Kosten. Die alles entscheidende Frage ist, ob bzw. wann @chris2702 oder seine Frau Pflegefall werden:


    Nie? Dann bitte keine Versicherung abschließen sondern sparen! Inzwischen versterben aber drei von vier Frauen und sechs von zehn Männern als Pflegebedürftige.


    Erst mit 80? Dann hätte er ohne die Pflegezusatzversicherung bis dahin mit einem Zins von 4% insgesamt rund 39.000 EUR angespart und kann damit bei einem Eigenanteil an Pflegekosten von derzeit 2.000 EUR (Bundesdurchschnitt), hochgerechnet mit nur 2% Inflation (die "Pflegeinflation" fällt mit 6-7% deutlich höher aus!) auf dann 4.400 EUR seinen Eigenanteil bei stationärer Pflege insgesamt knapp 9 Monate finanzieren. Vielleicht nicht so lange, wie mancher gemeint hätte? Vielleicht lebt er in dem Alter als Pflegefall aber auch nicht mehr so lange? Man weiß es nicht.


    Oder wie Michael Schumacher mit 45? Dann wäre eine Pflegezusatzversicherung ein sehr kluges Investment gewesen, siehe die Rechenbeispiele dazu auf unserer Website "Pflegeversicherung" (sollte sich per Google leicht finden lassen), die ich gestern noch aktualisiert habe.


    Wenn man das nicht ausreichend sicher prognostizieren kann und mögliche Pflegekosten das freie Budget überschreiten, dann könnte eine solche private Pflegezusatzversicherung durchaus sinnvoll sein.


    Eine weitere entscheidungsrelevante Frage: Ist die Familienplanung schon abgeschlossen? Für angehende Eltern, gerade in reiferem Alter (sorry @chris2702 :) ) ist eine Pflegezusatzversicherung besonders sinnvoll. Immerhin haben laut Ärzteblatt ca. 3 von 100 Neugeborenen langfristige gesundheitliche Probleme (“Immer mehr Frühgeburten”, Ärztezeitung v. 12.11.2010, Studien zu den Langzeitfolgen einer Frühgeburt). Übersetzt in die "Corona-Terminologie" ist das eine Inzidenz von 3.000 auf 100.000 Einwohner! Haben die Eltern selbst eine private Pflegetagegeldversicherung, können sie sogar für ein Neugeborenes mit Gesundheitsproblemen noch gem. § 198 VVG eine vergleichbare Pflegeabsicherung ohne Gesundheitsprüfung abschließen!


    Die vorgeschlagene Konfiguration ist allerdings recht dünn wenn man sich die tatsächlichen Eigenanteile im Pflegefall laut vdek ansieht. Da kann man sich die Absicherung wirklich fast schenken. Der Beitrag ist in Relation dazu auf den ersten Blick (hängt auch von den sonstigen Features des Tarifs ab) nicht supergünstig (außer bei 100% Zuschuss durch den Arbeitgeber - einem geschenkten Gaul ... :)) . Über den Arbeitgeber profitieren Sie vermutlich von einem kleinen Rabatt. Bitte in den Bedingungen aber auch nachlesen was mit dem Vertrag passiert wenn Sie den Arbeitgeber wechseln. Vermutlich entfällt dann nur die Rabattierung.


    Vorrangig sollten natürlich erst mal akutere Themen wie BU, PHV, Krankenversicherung gelöst sein, da gehe ich bei einem aktiven Finanztip Leser aber von aus.


    P.S.: Nein, ich möchte dem Fragesteller keine Pflegezusatzversicherung "verkaufen". :) Beratung zu solchen "kleinen" Versicherungen bieten wir normalerweise nicht einzeln an, dafür beraten wir zu aufwendig, sondern nur im Kontext einer ganzheitlichen Beratung. Außerdem haben wir sowieso schon mehr als genug zu tun. Jetzt an Ostern habe ich aber etwas Zeit und das Thema Pflege ohnehin gerade frisch aufbereitet. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Oh, Altsachse vergibt schon wenige Sekunden nach dem Post einen Daumen nach unten. Sie lesen aber schnell :). Darf ich fragen, was an meinem Beitrag aus Ihrer Sicht falsch ist?

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  • Ah, ok, dann war das wohl ein Missverständnis. Also wenn ich hier mit der Maus auf den Daumen nach unten zeige steht da bei mir "Gefällt mir nicht". Aber ich glaube das lässt sich noch nachträglich ändern wenn man sich vertan hat :thumbup:. Ebenfalls frohe Ostern! :)

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  • Referat Janders , das ist wirklich ein ganz neues Thema - vielleicht eher etwas für einen neuen Thread?


    Auf die Schnelle (ich möchte Ostern nicht nur hier verbringen :) ) : Eine Unfallversicherung finde ich gerade für Kinder grundsätzlich nicht verkehrt, sie wird oft die "kleine Schwester der BU genannt". Meine beiden Söhne sind seit frühester Kindheit in meiner Unfallversicherung mitversichert und zahlen selbst jetzt als Erwachsene im Jahr nur rund 70 EUR pro Nase. Das ist bei einer Maximalleistung von rund 370.000 EUR m.E. zu verschmerzen. Die (längerfristige) Absicherung gegen Berufsunfähigkeit ist aber vorrangig - die haben beide natürlich auch. Schick ist, wenn man eine "Kinderinvaliditätsversicherung" später ohne Gesundheitsprüfung in eine BU umwandeln kann, wie das manche Kinderprodukte anbieten. Gleichzeitig muss man aber auch schauen, dass das ganze Geld nicht nur für alle möglichen an sich sinnvollen Versicherungen draufgeht :).

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