Allgemeine Geldanlage

  • Hallo Community,


    Ich bin bissle überfordert, wie ich was machen soll/kann.

    Bin 17 bald 18 Jahre alt, mache eine Ausbildung und verdiene ca.900€ pro Monat.

    Ich habe für Finanztip Verhältnise/4 Töpfe Prinzip zuviele Sachen. Deshalb will ich versuchen das ein oder andere zuverbessern.


    Meine aktuelle Situation:

    2 Filialbanken(KSK und VB)

    Eine Rentenversicherung (Sparplan 50€)

    4 Bausparverträge

    ->3davon (Sparplan jeweils 50€)


    Info zu Rentenversicherung:

    Name: IndexGarant von SV.

    https://www.sparkassenversiche…kte/vorsorge/indexgarant/


    Infos zu Bausparverträge:

    1. Bausparsumme 10.000€(1,5%Zinsen/Darlehnungszins: zwischen 3-5%)=>(4k=zuteilungsreif)

    2. Bausparsumme 20.000€(1,5%Zinsen+1,5% Bonuszins/Darlehnungszins: zwischen 3-5%)=>5,5k

    3. Bausparsumme 50.000€(0,5%Zinsen/Darlehnungszins: 2,5%)=>1k

    4. Bausparsumme 30.000€(1% Zinsen/Darlehnungszins: zwischen 3-5%)= 5,4k


    Bausparverträge weiß ich nicht für was ich/Eltern die gemacht habe. Bauen habe ich bisher nicht geplant.

    ->2-4 in Besparung


    Meine Fragen nun:

    Soll ich die Daueraufträge senken für die Bausparverträge ?

    Soll ich die Senkungsbeiträge der Bausparverträge in ETF stecken?

    Wie soll ich am besten mein Geld anlegen ?

    50%Sparen 20%Fixkosten 30%Konsum?


    Viele Grüße

    FoulerHD

  • Hallo.


    Bausparvertrag Nr. 3 würde ich definitiv in einen ETF-Sparplan umwandeln Nr. 4 in der Tendenz auch.


    Die Rentenversicherung würde ich überprüfen und ggf. streichen. Allerdings sollte man das Thema Berufsunfähigkeitsversicherung nicht aus den Augen verlieren.


    Ein wenig Spaß muss man sich während der Ausbildung auch gönnen. Am besten soviel, dass man den Lifestyle auch nach Abschluss der Ausbildung noch (etwas) weiter durchhält und nicht sofort auf großem Fuß leben zu müssen meint.


    Riester sollte man zumindest kurz andenken (auch wenn man den Plan sofort wieder verwirft).

    VWL werden angeboten? VL-Sparen (nicht zwingend im Bausparvertrag) sollte man sich auch einmal anschauen.


    Der erste Schritt (sich eigene Gedanken machen) ist getan! Läuft also. Wer früh anfängt, kann länger durchhalten. :)

  • Ei ei ei ei ei... Schawierig... deine Fragen treffend und für die Zukünft "verbindlich" zu beantworten!


    Ich find's prima, dass du dir solche Gedanken ums liebe Geld machst! Viele junge Leute tun dies nicht oder lassen sich von den "üblichen Verdächtigen" (Bankster, Versicherungsberater, Vermögensverbrater... "arme" Ältere...) die "übliche Sch..." aufschwätzen.


    In erster Linie geht's ja darum, dass du dir heute, morgen und übermorgen das Dach überm Kopf, sowie etwas Vernünftiges zum Essen und Trinken leisten kannst. Nackig sollst du auch nicht rumlaufen; Schuhe und Kleidung gehören wohl auch ins Programm... und was sonst noch so benötigt wird. Etwas Fun und der "kleine Luxus" dürfen auch sein - Leben ist ja nicht gleichzusetzen mit Dahinvegetieren.


    Jetzt, also heute, bis zum Rentenalter zu planen und diesen Plan stur durchzuziehen ist fox alpha... soweit du Plan mit Produkten/Finanzprodukten gleichsetzt. Den Plan bezüglich des Umgangs mit Geld und/oder Geldangelegenheiten kann man schon auf lange Sicht aufstellen, wie zum Bleistift einen gewissen Mindestbetrag oder sogar einen Prozentsatz vom Nettoeinkommen zu sparen und intelligent zu investieren.


    Hier ein paar Ideen zu deinen bisherigen (fremdgesteuerten) Durchführungswegen...


    2 Filialbanken(KSK und VB)

    Wenn dir der Service dieser Servicebanken (später mal) die Gebühren wert ist, die aufgerufen werden, dann bleibe dabei. Möglicherweise kriegst du die Konten als AZUBI noch kostenlos, oder?

    Eine Rentenversicherung (Sparplan 50€)

    50€ sind "nix"... oder besser gesagt nicht wesentlich für eine Altersversorgung. Ausm Bauch heraus... weg mit dem Mist. Sollte ein Deckungskapital zur Auszahlung gelangen, dann nimm es für deine Dreimonatsreserve.

    4 Bausparverträge

    Autsch! Nicht mehr bespeisen, Geld rausholen. MichaG wird dir die Dinger gerne auch durchrechnen...

    Wie soll ich am besten mein Geld anlegen ?

    50%Sparen 20%Fixkosten 30%Konsum?

    Aaaaalso... nur mal so als Anhaltswerte zum Rechnen und Durchdenken der Situation: Klar sollte sein, dass die angenommenen Renditen, die Höhe der Inflations-/Teuerungsrate und selbst das Währungssymbol nicht in Stein gemeißelt sind. Ich nehme also nur mal an, wir würden auf Dauer mit den gleichen Zahlen wie heute rechnen. Wenn du dir deine Aktivitäten und Ergebnisse (Werte) wenigstens einmal pro Jahr anschaust, kannst du entsprechend reagieren.


    Annahme... du brauchst kaufkraftbereinigte 600.000 € * als Teil der Privaten Altersversorgung zum voraussichtlichen Rentenbeginn in 49 bzw. 50 Jahren, dann musst du mit einem Kapitalbedarf von rund 1,6 Mio. vor Steuern rechnen. (Rendite 6%, Teuerungsrate 2%) und monatlich 450€ sparen/investieren. Die letzten 450€, die du dann - in ca. 50 Jahren - sparen/investieren wirst, entsprechen Ebbes um die 200€ nach heutiger Kaufkraft.


    Hast du jetzt oder bald Geld übrig und packst du es als Einmalzahlung in einen ETF (world...), kannst du von einer Verdoppelung des Kapitals im 12-Jahres-Turnus ausgehen.


    Wieviel deines bereits vorhandenen Vermögens du Cash quasi unters Kopfkissen packen willst, hängt von deinem Bedarf an Cash für eventuelle Anschaffungen ab. Wie hoch deine "Dreimonatsreserve" zunächst ausfallen wird, kannst du selbst ermitteln und/oder festlegen.


    Wie weit du voraussichtlich mit 50% deiner Einkünfte im Sinne einer vernünftigen Vorsorge kommen kannst, habe ich grob skizziert.


    Zum * hinter den 600k: Ich gehe eher von einem Bedarf von über 1Mio aus. Da du noch jung bist, wirst du deine Sparraten frühzeitig anpassen können ;)


    So, und jetzt werde ich ein paar Eier für Morgen färben...


    Schöne Ostern!

  • Respekt, mit 17 Jahren schon 4 Bausparverträge, das klingt nach Rekord. (Ironie aus)


    Die grobe Richtung könnte sein (mal ganz pauschal, ohne Deine Situation genauer zu kennen):

    (1) Überleg Dir mal, ob Du rechtzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen willst. Solange Du jung und gesund bist, gibt es die günstig.

    (2) Bausparer sind aufgrund des niedrigen Zinsniveaus heutzutage wenig attraktiv. Falls die Zinsen mals wieder deutlich steigen sollten, ändert sich das. Ich persönlich halte das für unwahrscheinlich. Also ist Bausparen keine gute Investition.

    (3) Langfristiger Vermögensaufbau gelingt mit ETF statistisch am besten. Wenn die nächsten 40 Jahre wieder im Schnitt 6-8% Rendite pro Jahr möglich sind, werden aus einem Sparplan über 400 EUR monatlich 1.000.000 EUR. Das bietet Dir kein Bausparer und keine Rentenversicherung.

  • Zu deinem Punkt "Bausparverträge sind heutzutage wenig attraktiv" habe ich eine andere Meinung.

    Da es sich hier ja um Altverträge handelt, finde ich sie definitiv attraktiv.

    Für den sicheren Teil des Vermögens wird er vermutlich keine bessere Anlage finden.

    Die WOP kann er je nach Einkommen auch noch nutzen, was es zusätzlich noch interessant macht.


    Dein Tipp mit der Berufsunfähigkeit würde ich zu 100 Prozent unterschreiben.

  • Danke für die vielen Antworten, nehme mal zu paar Aussagen Stellung:

    Bausparvertrag Nr. 3 würde ich definitiv in einen ETF-Sparplan umwandeln Nr. 4 in der Tendenz auch.

    Soll ich die Sparrate für 3+4 aussetzen und dafür dann die 100€ in ETF investieren?

    Soll ich diese kündigen oder einfach nur nicht mehr einzahlen ?

    Allerdings sollte man das Thema Berufsunfähigkeitsversicherung nicht aus den Augen verlieren.

    Habe ich schon eine, vergessen zu hinzuschreiben

    Berufsunfähigkeitsversicherung bei AXA: 10€=500€ Nach Ausbildung wird es dann teurer.

    Riester sollte man zumindest kurz andenken (auch wenn man den Plan sofort wieder verwirft).

    Habe ich angeschaut, allerdings schaue ich mal was mein Gehalt macht wenn ich ausgelernt bin, ob es sich lohnt mit der Steuerersparnis.

    VWL werden angeboten? VL-Sparen (nicht zwingend im Bausparvertrag) sollte man sich auch einmal anschauen.

    Ja, diese werden angelegt, habe kein Zugriff auf dieses Geld.

    Möglicherweise kriegst du die Konten als AZUBI noch kostenlos, oder?

    Ja, müsste kostenlos sein, wie ich mich informiert habe. Bei der VB hab ich auch noch Geschäftsanteile mit 250€

    50€ sind "nix"... oder besser gesagt nicht wesentlich für eine Altersversorgung. Ausm Bauch heraus... weg mit dem Mist. Sollte ein Deckungskapital zur Auszahlung gelangen, dann nimm es für deine Dreimonatsreserve.

    Hmm, habe die abgeschlossen, weil meine Beraterin bei KSK gesagt hat: "Wenn ich nur in ETF investiere kann halt sein das mein Geld weg ist". Aber ich bin ja noch jung, bei 0€ werde ich nicht mehr rauskommen auch wenn ich mit ETF investiere. Oder was meint ihr ?

    Autsch! Nicht mehr bespeisen, Geld rausholen. MichaG wird dir die Dinger gerne auch durchrechnen...

    Nicht mehr bespeisen, wäre ich auch dafür.

    Geld rausholen, fände ich nicht so gut, denn die haben gute Zinssätze, die könnte ich als Festgeldersatz nehmen. Oder ist das schlecht ?

    (1) Überleg Dir mal, ob Du rechtzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen willst. Solange Du jung und gesund bist, gibt es die günstig.

    hab ich eine AXA BU 10€ 500€ Leistung

    (3) Langfristiger Vermögensaufbau gelingt mit ETF statistisch am besten. Wenn die nächsten 40 Jahre wieder im Schnitt 6-8% Rendite pro Jahr möglich sind, werden aus einem Sparplan über 400 EUR monatlich 1.000.000 EUR. Das bietet Dir kein Bausparer und keine Rentenversicherung.

    Deiner Meinung nach sollte ich die Rentenversicherung kündigen ?

    Da es sich hier ja um Altverträge handelt, finde ich sie definitiv attraktiv.

    Genau richtig, als Festgeld ideal

  • Ja, Bausparvertrag nicht kündigen, maximal den Sparbeitrag umwidmen.


    Riester könnte jetzt Sinn machen (Verhältnis Eigenbeitrag zu Zulage), allerdings sind vernünftige Verträge spärlich gesät.

  • Okay, bei der Allianz hab ich Effektivkosten von 1,18%.


    Bis zum vereinbarten Rentenbeginn am 01.01.2071 beträgt die Gesamtkostenquote je nach Wertentwicklung (beispielhaft jährlich 1,00 % bis 4,50 %) zwischen 1,09 % und 1,11 %. Sie gibt an, um wie viel sich die jährliche Wertentwicklung Ihrer Altersvorsorge reduziert, wenn Fondskosten, Abschluss- und Vertriebskosten sowie die übrigen Kosten bis zum vereinbarten Rentenbeginn abgezogen werden. Bei der Berechnung der Gesamtkostenquote werden nur der Beitrag zur Altersvorsorge und die staatlichen Zulagen ohne den dynamischen Zuwachs berücksichtigt.


    Kann da in ETFs investieren:












    Der S&P 500 ETF ist wahrscheinlich nicht der beste.

    Was haltet ihr von den anderen 2 ETFs ?


    Würde es reichen nur in eine Rister Rente zu investieren ? Weil man investiert ja quasi in ETF´s deren Kosten gering sind, dadurch eine hohe Rendite rauskommt.

  • In Sachen Riester würde ich den entsprechenden Artikel von Finanztip empfehlen.


    Ansonsten muss man sich überlegen, ob die Förderung in der Ansparphase die Versteuerung und Unflexiblität in der Auszahlphase ausgleichen. Viele hier in der Community sehen es so, dass das "freie" ETF-Sparen im Vergleich zu Riester vielversprechender ist.

    Mein Seelenheil hängt auch nicht am Riestern, allerdings kann es Sinn machen, die Förderung mitzunehmen. Allerdings wird Riester nur einen Mosaikstein in der Altersvorsorge darstellen, nie den Hauptbestandteil.

  • Okay ich werde mich mal erkundigen.

    Das heißt es ist eigentlich gut wenn man außer ETF auch noch Riester und/oder Rentenversicherung hat.

    Riester kann eine nette Ergänzung sein, wenn die Rahmenbedingungen passen.

    Wer Sicherheit deutlich über Ertrag gewichtet (oder es in Form einer bAV angeboten bekommt), der kann sich an einer Rentenversicherung erfreuen.

  • In Sachen Riester würde ich den entsprechenden Artikel von Finanztip empfehlen.

    Hallo,


    habe mir den Artikel und auch das Video dazu angeschaut. Aktuell habe ich einen Riester ebenfalls mit 60EUR p.a. und würde gerne die Gesellschaft wechseln. Die Kosten sind mir hier zu hoch.


    Nun ist die Frage wie finde ich einen möglichst günstigen Riester, wie es Finanztip auch empfiehlt, ohne auf einen Berater angewiesen zu sein. So einer hat mir die Suppe mit meinen aktuellen und sehr teuren Verträgen eingebrockt.


    Am liebsten hätte ich einen der auf ETF aufbaut um auch hier die Kosten niedrig zu halten und keine Abschlusskosten verlangt, gibt es so etwas?


    VG Moritz

  • Hallo attentionotdetail , willkommen hier im Forum!


    So einen gab es, zumindest hatte er es so in Aussicht gestellt. Dann kam die erste kleine Krise im Februar 2020, und er verkaufte alle ETF fast im Tiefpunkt, um die staatlich erzwungene Beitragsgarantie sicherzustellen. Das ganze Drama gibt es hier zum Nachlesen:

    Fairr Riester verkauft alle Depotwerte


    Mein Fazit: Solange sich die gesetzlichen Vorgaben nicht ändern, lohnen sich Riester-Verträge nur für ganz Wenige. Wenn Du mit 60 EUR Zulagen mitnimmst, gehörst Du vielleicht dazu. Welche Anbieter Finanztip empfiehlt, hast Du gelesen?

    https://www.finanztip.de/riester/riestern-mit-fonds/