Beiträge von Schwachzocker

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    Ich hatte ein Beratungsgespräch mit einem freien Versicherungsmakler, der selbst bei unserem ersten Treffen klarstelle: eine ehrliche und langfristige Geschäftsbeziehung sei ihm wichtiger als das schnelle Geld. So würden wir am Ende beide verdienen....

    Es ist völlig unnötig, dass der auch nur einen Cent verdient. Es handelt sich um herausgeworfenes Geld.



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    Die Altersvorsorge für uns beide sollte, bei einer anfänglichen mtl. Investition von 400,-€ (später erhöht auf 800 bis 1.000,-€), seiner Sicht nach aus drei Bausteinen bestehen:


    • ETFs (ca. 50%)
    • Eine fondsgebundene Rentenversicherung der Canada Life (Produkt: Generation private plus) (20%)
    • Private Equity (30%)


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    400 Euro monatlich für eine Person oder für Euch beide zusammen? Eigentlich egal! Das ist viel zu wenig für diesen ganzen Strauß an Anlageprodukten. Das ETF-Portfolio soll schließlich zwei Produkte enthalten (was eventuell schon unnötig ist), die fondsgebundene Lebensversicherung soll allein drei Produkte enthalten. Und dann kommt noch RWBmist hinzu.
    Das ist viel zu kleinteilig und verursacht in der Tendenz zu hohe Kosten.
    Hier will jemand möglichst viele Produkte verkaufen.




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    Rentenversicherung
    - Bei der Rentenversicherung soll es darum gehen eine feste, garantierte Rente zu haben...

    Was genau wird hier garantiert?
    Soviel ich weiß, wird bei solchen Versicherungen nur die eingezahlte Summe garantiert. Und eine Garantie ist auch nur so gut, wie derjenige der sie gibt.
    Bei einem Sparguthaben wird Dir auch die eingezahlte Summe garantiert.



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    Ansonsten fand ich gut, das ich mir bis zum Beginn der Auszahlung überlegen könnte, wie ich diese prozentual Gewichte: X Prozent als Kapitel (mit steuerlichen Vorteilen ab dem 62. Lj) und den Rest als Rente. Diese Flexibilität bis zum letzten Moment (vor der Rente) finde ich toll!

    Daran ist nichts toll, sondern es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Du frei über Dein Geld verfügen kannst.


    Solch ein Fondssparplan im Versicherungsmantel hat steuerliche Vorteile. Der Nachteil sind die immensen Kosten und die eingeschränkte Verfügbarkeit während der Laufzeit. Das muss berechnet / kalkuliert werden.


    Wie hoch sind die Abschlusskosten? Wie hoch sind die laufenden Kosten?
    Interessiert Dich das überhaupt? Möchtest Du etwas kaufen, obwohl Du nicht weißt, was es kostet?



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    Was ich mtl. zahlen würde und was am ende bei heraus kommt - das weiß ich.

    Woher willst Du das wissen?


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    Private Equity
    - Als letztes käme dann Private Equity von der RWB. Davon hört ich noch nie - klingt aber gar nicht verkehrt. Das Geld ist für viele Jahre nicht vorhanden, dafür ist die Rendite hoch und ziemlich sicher.

    Solch eine Geldanlage gibt es nicht.
    Je höher die Renditeerwartung desto riskanter ist die Sache.
    Es wäre auch irgendwie zu schön. Dann müsste man eigentlich sein ganzes Geld in ein solches Produkt stecken.



    ... Maklern, die sagen, sie würden dieses Produkt gern verkaufen, auch wenn es weniger Provision bringt, als andere - aber es sei eben sehr gut.

    Du hast Humor! Natürlich ist es das Lebensziel von Maklern, möglichst wenig zu verdienen und die Menschen glücklich zu machen. :thumbup:


    Werfe den Makler raus, und stelle ihm keine Fragen. Du weißt nicht einmal, welche Fragen die richtigen sind.


    Deine Geldanlage ist von Deiner gesamten persönlichen Situation abhängig, zu der Du praktisch nichts geschrieben hast. Wenn Du z.B. beabsichtigt, irgendwann eine Immobilie zu erwerben, kann es sinnvoll sein, vorläufig ganz auf Geldanlage und Altersvorsorge zu verzichten.


    Die hiesige Finanztipseite ist voll von Informationen zu den Themen Geldanlage, Aktien-ETFs, Lebensversicherungen und Riester. Ich habe nicht den Eindruck, dass Du davon irgendetwas gelesen hast.


    Erstelle Dir eine Mixtur aus Aktien-ETF (einer reicht meistens) und sichere Bankeinlagen je nach Deiner persönlichen Risikotragfähigkeit. Daneben solltest Du prüfen, ob sich bei Deiner persönlichen Förderungssituation Riester lohnt. Sollte diese Prüfung positiv ausfallen, dann unbedingt auf einen günstigen Vertrag achten. Den bekommst Du nicht bei einem Makler.
    Das alles solltest Du aber lassen, wenn da noch ein Immobilienwunsch vorhanden ist. Schuldzinsen zahlen und sparen macht zeitgleich nicht viel Sinn.


    Du musst verstehen, rechnen und kalkulieren; und nicht auf irgendwelche Gefühle hören, die Dir ein Makler eintrichtert.


    So, mehr kann ich nicht tun, um Dich zu retten.

    Eigentlich nicht, denn das wäre etwas zu einfach.
    Ein direkter Zusammenhang zwischen Wirtschaftwachstum und Aktienmarktentwicklung ist nicht nachgewiesen.
    Und selbst wenn es einen Zusammenhang geben würde, reden wir hier von öffentlich zugänglichen Informationen, durch die man in effizienten Märkten keinen Vorteil erlangen kann.


    ETFs für die Region Afrika gibt es allerdings bis jetzt nur zwei, die beide – mit einer Ausnahme – keine Unternehmen in nennenswertem Umfang aus den oben genannten Ländern enthalten. Diese ETFs sind der Lyxor Pan Africa UCITS ETF mit den Länder-Schwerpunkten Südafrika (31,2 %), Marokko (23,6 %), Kanada? (17,3 %), Ägypten (13,3 %), Vereinigtes Königreich? (8,6 %), Wertentwicklung 1 Jahr 10,5 %, und der Xtrackers MSCI Africa Top 50 Swap UCITS ETF mit den Schwerpunkten Südafrika (69,3 %), Ägypten und Marokko (jeweils 8,6 %), Kenia (8,0 %) sowie Nigeria (4,0 %), Wertentwicklung 1 Jahr 7,5 %.
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    Der Lyxor-ETF enthält auch Firmen, die überweigend in Afrika tätig sind, jedoch nicht unbedingt dort ihren Sitz haben.
    Beide ETFs sind sauteuer. Die Abweichung vom Index beträgt teilweise 1%.



    Ich neige dazu, einen breiter gestreuten afrikanischen ETF abzuwarten. Ist dieser aber überhaupt realistisch? Wie würdet Ihr vorgehen?
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    Der MSCI ist nach Marktkapitalisierung gewichtet, wie immer. Was wäre Deiner Ansicht nach eine breitere Streuung?

    Interessante (und auf den ersten Blick plausible) These - aber ich glaube sie ist nicht ganz korrekt. Richtig ist sicher: dem Unternehmen ist es erstmal egal, ob die Aktie mir oder meiner Nachbarin gehört.


    Aber wenn ich ihr die Aktie abkaufen will, wird dadurch tendenziell der Kurs (und damit der Wert des Unternehmens) steigen....

    Negativ!
    Wenn A dem B eine Sache abkauft, dann steigt allein dadurch nicht der Preis, auch nicht in der Tendenz.



    ...Und dafür interessiert sich das Unternehmen sehr wohl, denn der höhere Unternehmenswert dürfte diverse Vorteile bieten: nicht nur ist der hohe Wert werbewirksam, das Unternehmen dürfte auch leichter an Kredite und u.U. günstiger an die Märkte kommen.
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    Günstiger an die Märkte kommt Nestle, wenn es ein stabiles Geschäftsmodell hat, viel verkauft und viel Gewinn macht. Ob der Aktienkurs steigt ist nicht von Bedeutung.




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    Dazu kommt: sobald ich Miteigentümer des Unternehmens bin, kann ich auch auf Unternehmensentscheidungen Einfluss nehmen. ...

    Dann müsste der TE ja gerade in Nestle und Total investieren, da er nur dann Einfluss nehmen und die vom ihm beschriebenen Missstände abstellen kann. Und wenn das jeder so macht, werden beide Unternehmen in Zukunft auch nachhaltig und ethisch korrekt.

    OK lasst mich was klarstellen: Es geht mir hier nicht darum, irgendjemanden zu belehren oder zu kritisieren. Es geht mir auch nicht darum, irgendein Verhalten als besser als ein anderes darzustellen.


    Und dass ich auch im Alltag und Konsumverhalten versuche, meinen Footprint kleinzuhalten, sollte hier eigentlich nicht hingehören.


    Ich hatte einfach gehofft, Antworten oder Ideen zu den für mich relevanten Fragen zu erhalten, in der Annahme, dass diese Fragen vielleicht auch für andere relevant sein könnten und sich daher auch andere dazu Gedanken gemacht haben. Denn ich hoffe schon, auch dann in einem Forum für Geldanlage richtig zu sein, wenn ich dabei vielleicht andere Prioritäten habe als andere. Ist ja kein Forum für Renditemaximierung ;)

    Nochmal:
    Die Unternehmen haben nichts davon, wenn Du einem anderen Anleger Aktien abkaufst. Umgekehrt schadet es auch keinen Unternehmen, wenn Du deren Aktien nicht kaufst.

    Hallo Schwachzocker,


    na ja, was du über den Sinn der Geldanlage und Nestlé-Aktien schreibst ist sicher eine Möglichkeit die Dinge zu sehen - aber dann braucht man sich über "ethische" Geldanlagen gar keine Gedanken zu machen.
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    So ist es!
    Du kannst durch Dein Konsumverhalten etwas bewegen, nicht durch Geldanlage. Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen.
    Wo Du da einen Angriff siehst, weiß ich nicht.


    Und wenn ich schon lesen muss, dass Rendite gar nicht mehr das vorrangige Ziel der Geldanlage ist, dann bist Du in einem Forum für Geldanlage schlicht falsch.
    Das war jetzt ein Angriff. :P


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    • Letztlich müsste es aber wohl um eine veränderte Fragestellung gehen. Nicht mehr "wie kann ich nachhaltiger investieren, ohne auf allzu viel Rendite zu verzichten", sondern "wie kann ich mein Geld möglichst produktiv anlegen, ohne durch die Anlage 'unethisches" Wirtschaften zu unterstützen, sondern durch diese positiv auf die Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftssystems einzuwirken"?
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    Meines Erachtens geht das gar nicht. Geldanlage hat nun einmal den Sinn, eine Rendite zu erwirtschaften, sonst nichts.


    Die Fa. Nestle lebt nicht vom Aktienverkauf, sondern vom Lebensmittelverkauf. Wenn Du am Sekundärmarkt eine Aktie von Nestle kaufst, dann hat die Firma davon überhaupt nichts, denn Du kaufst die Aktie ja lediglich von einem anderen Anleger.





      • Wenn ich wirklich "Gutes" mit meinem Geld machen möchte, stoße ich immer wieder auf den auch von Sara Zinnecker genannten Ökovision Classic, der aber durch den hohen Ausgabeaufschlag und die hohen laufenden Kosten ziemlich teuer ist. Ist dieser Fonds trotzdem das Ergebnis einer Renditemaximierung unter den genannten Nebenbedingungen?...

    Wenn Du wirklich "Gutes" mit Deinem Geld machen möchtest, dann kaufe nicht die Nahrung von Nestle, sondern die von dem Bauern im nächsten Dorf.


    Kaufe nicht das Benzin von Shell, sondern fahre Elektroauto.


    Kaufe nicht die Autos von VW, sondern kaufe Dir ein Fahrrad.


    Das möchtest Du aber alles nicht. Du möchtest weiter "sündigen" und Dich nun von Deinen Sünden freikaufen. Das funktioniert aber nun einmal nicht.

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    Dabei spielt es keine Rolle ob der Index in Euro, Dollar oder Punkten angezeigt wird, es geht ja um die Rendite.
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    Doch, Währung spielt eine Rolle. Der Wechselkurs Euro-Dollar verändert sich. Und der Index notiert in Dollar.




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    Verwendet wurde der Punktestand des MCI World Index. Hier gibt es meines Wissens keinen Unterschied zwischen Preis- oder Performance-Index?

    Es gibt immer einen Unterschied zwischen Kurs- und Performanceindex. Du hast den Kursindex in US-Dollar verwendet.

    ...Bei MSCI selbst kann man sich den "richtigen" Net-Index wählen. Der weist für Deinen Zeitraum (Basis 100) 242,58 aus, was so rund 6,5% p.a. sind....

    Das kommt hin, natürlich nur bezogen auf das Kapital, dass im Oktober 2005 investiert wurde.
    In Euro, mit Dividenden und nach Abzug der Quellensteuer.



    Wo liegt hier mein Rechenfehler? Es müssten doch eigentlich an die 7% p.a. sein?
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    Nein, es müssen nicht 7% p.a. sein. Das war der Durchschnitt der Vergangenheit bei Betrachtung verschiedener Zeiträume. Durchschnitt bedeutet, dass es auch besser oder schlechter laufen kann. Und das wird in dem Finanztipartikel auch dargelegt.

    Danke für die bisherigen Antworten.


    Es widerstrebt mir, dass die 25% "Sicherheitsanteil" aktuell auf dem Tagesgeldkonto unter 0,31% an Zinsen bringen.
    Ich möchte mein Geld in o.g. ETF die nächsten 10-15 Jahre dort belassen, wäre es denn in diesem Fall keine gute Idee mit Ausnahme von 20-30.000 EUR auf dem Tagesgeldkonto auch den Rest meines Gesparten ebenfalls in diesem ETF anzulegen ? Es ist ja nicht so, dass ich an das Geld aus dem ETF nicht "rankomme" sondern lediglich das Risiko laufe, eine höhere Summe zu benötigen, wenn der Fond gerade schlecht steht . Unter "schlecht" würde ich verstehen, verglichen mit den schäbigen 0,31% pro Jahr auf das Tagesgeld, was ziemlich unwahrscheinlich eintreten dürfte.

    Sicherheit bringt nun einmal keine Rendite.
    Warum wolltest Du denn überhaupt einen Sicherheitsbaustein, wenn Du eigentlich bereit bist, das volle Aktienmarktrisiko zu tragen?


    Mache Dir klar, dass es auf das Chancen-Risiko-Verhältnis der Gesamtanlage ankommt und nur eines Teils davon.

    Grob überschlagen ist der S&P 500 von 1929 bis 1932 um ca. 70% zurückgegangen. Das ist zwar in US-Dollar gerechnet, dürfte hier aber egal sein, da es ja nur darum geht, zu zeigen, was so alles möglich ist.


    Im Grunde genommen gibt es zwei Denkschulen:


    Die Fundamentalisten meinen, dass Aktien und ganze Aktienmärkte manchmal zu teuer und manchmal zu billig sind. Das glauben sie anhand bestimmten Kennzahlen wie KGV, KBV, Shiller-PE usw. erkennen bzw. einschätzen zu können. Man muss dann nur tief in die Materie einsteigen und sich alle relevanten Informationen heranziehen, um die aktuellen Bewertungen einschätzen zu können.
    Wenn man daran glaubt, ist zumindest der US-Aktienmarkt zur Zeit sehr überbewertet, der Rest der Welt aber nicht unbedingt.


    Die Effizienztheoretiker meinen, dass aufgrund des oben beschriebenen Verhaltens bereits alle öffentlich verfügbaren Informationen in den aktuellen Kursen eingepreist sind, so dass diese die Meinung der Fundamentalisten stets recht gut widerspiegeln. Sie gehen davon aus, dass sie nicht mehr wissen können und sind daher bereit stets und immer in den Gesamtmarkt zu investieren.
    Einen substanziellen Vorteil könnte man demnach nur dann erzielen, wenn man Insiderkenntnisse hat, die nicht öffentlich verfügbar sind.


    Jetzt kann man sich überlegen, wozu man neigt, und was die Thesen von Herrn Dr. Krall und Co. dann jeweils für eine Bedeutung haben.


    Folgt man der Markteffizienzhypothese müsste schon etwas sehr schlimmes und völlig unerwartetes passieren, damit es zu einem Einbruch von 70% kommt. Und klar kann das passieren. Zur Zeit scheint der Markt aber nicht an die Thesen des Herrn Dr. Krall zu glauben, sonst wäre es schon passiert.
    20-30% Rückgang sind aber jederzeit drin.



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    Soweit: So klar. Aber wäre es dann nicht so, dass eine "Nach-Krisen-Erholung" diesmal auf ein niedrigeres Niveau führen müsste, weil die aktuellen Preise zu einem Gutteil aus "Alternativlosigkeit" gespeist wurden?

    Mit "Alternativlosigkeit" meinst Du wohl das geringe Zinsniveau?! Dies muss immer im Zusammenhang mit der Inflationsrate gesehen werden. Und die aktuell niedrige Inflationsrate im Euroraum ist ja gerade einer der Hauptgründe für die niedrigen Zinsen.
    Dass die realen Zinsen (nach Abzug der Inflation) negativ sind, ist eigentlich ein Normalzustand, denn für sehr risikoarme Geldanlagen gibt es nun einmal nichts. Es kann aber sein, dass auch die realen Zinsen auf einen vergleichsweise niedrigen Niveau liegen.
    Und wie sich die Zinsen in Zukunft entwickeln weiß auch niemand. Auch hier könnte die Markteffizienzhypothese gelten. Früher glaube man, dass bei Null Schluss ist. Das hat sich nicht bewahrheitet. Nun glaubt man, dass die Kosten für die Bargeldhaltung die Zinsen nach unten begrenzen. Warten wir`s ab.


    Es bleibt riskant. Nach einem größeren Kursrückgang bleibt es aber genauso riskant.
    Wer Angst hat, sollte halt nicht soviel investieren. Einfach das Risiko nach den eigenen Bedürfnissen einstellen, indem man die Aktienquote entsprechend verringert.
    Aber ganz ohne Risiko geht es nicht.

    Hallo zusammen,


    Ich habe einen Kredit mit 0,99 % Zinsen für ein Kauf eines Eigenheims aufgenommen. Ich weiß die Frage wurde des öfteren gestellt aber immer war der Zinssatz höher... Macht es Sinn in dieser Konstellation das überschüssige Geld anzulegen oder das Geld in die Sondertilgung reinzustecken.


    Danke schon mal für eure Antworten

    Wenn Dein Eigenheim abbezahlt wäre, würdest Du es dann beleihen, um das Geld in den Aktienmarkt zu investieren? Falls ja, dann kannst Du es jetzt auch machen, sonst nicht.


    Was passiert, wenn das Darlehen ausläuft, Du nachfinanzieren musst, und der Zinssatz steht dann bei 6%, und gleichzeitig sind die Aktienkurse im Keller.
    Hast Du dafür einen Plan?




    ...Wenn z.B: ETF-Sparen als Altersvorsorge als investieren angesehen wird, dann sehe ich das schon wieder etwas differenzierter.

    Wenn man es noch differenzierter sehen will, sollte man das Tilgen von Schulden auch als Altersvorsorge ansehen.

    Eine ergänzende Frage noch. Wie kommt der erste Preis zustande?
    Wäre genau wie bei Aktien. Ein Anteil von Audi ist viel teurer als ein Anteil von VW

    Willkürlich! Man teilt den geschätzten Wert der Firma bzw. das Fondsvermögen in kleine Anteile auf. Wie groß diese Anteile sind, ist egal.
    Man kann aus einer Torte zwei einzelne Tortenstücke machen oder auch 30 einzelne Stücke. Die 30 kleineren Stücke wären dann natürlich entsprechend billiger.


    In der Praxis dürfte man aber ein Interesse daran haben, dass die Anteile für Kleinsparer erschwinglich bleiben.

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    Meine Hauptfrage in diesem Thread:
    Was ich aber bei Forenmitgliedern sowie auch in vielen Youtube-Videos und Beiträgen tonmäßig glaube rauszuhören: Es wird immer mal wieder ge- und verkauft. Stimmt das? Muss, respektive, sollte man das?
    Eigentlich dachte ich - ganz vereinfacht gesagt - ich baue mir nun einen Sparplan und bleibe darauf die nächsten 30-35 Jahre sitzen.
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    Wenn man nicht daran glaubt, bestimmte Entwicklungen vorhersehen zu können, und dazu würde ich raten, macht das grundsätzlichen keinen Sinn.
    Eine Ausnahme bildet ggf. das Rebalancing.
    Ich habe mir aufgrund meiner persönlichen Risikotoleranz vorgenommen, stets möglichst 60% meiner finanziellen Mittel in Aktien-ETFs zu halten. Wird dieser Wert unterschritten, weil ich z.B. wieder Geld angespart habe, wird soviel zugekauft, dass es wieder die angestrebten 60% sind. Falls es aufgrund eines Kursfeuerwerks deutlich mehr als 60% werden sollten, wird eben entsprechend verkauft bis es wieder stimmt.
    Macht man das nicht, kann es sein, dass man mit seinem Gesamtvermögen viel höher oder zu niedrig im Risiko steht als man es eigentlich will.



    ...Vllt einen Hauskredit abbezahlen und viel Reisen. Sowas halt.

    Eine riskante Geldanlage tätigen und gleichzeitig Schulden haben, ist ein Investment auf Pump.
    Solange die Immobilienfrage nicht geklärt ist, würde ich Zurückhaltung empfehlen und allenfalls vorsichtig mit kleinen Summen am Aktienmarkt agieren.



    ... Brauche ich noch mehr Säulen für später? Mir ist es wichtig diese Fragen zu stellen, damit ich mit einem sicheren Gefühl in eine hohe Investition gehe.

    Bevor ein Cent investiert wird, solltest Du Deine Absicherung prüfen. Eine Haftpflichtversicherung sollte Standard sein. Außerdem solltest prüfen, ob es Sinn macht, Deine Arbeitskraft abzusichern, Stichwort: Berufsunfähigkeit.
    Ansonsten Vorsicht mit Versicherungen.

    Nein, der Kurs sinkt, die Anleger schätzen die Deutsche Bank schon richtig ein. Aber die Theorie von Dr. Markus Krall über die Ertragserosion (stetige Reduzierung der Zinsmarge, siehe Folien-Seite 11 und 12 von https://www.solit-kapital.de/w…olit-go-for-gold-tour.pdf) besagt, dass die Deutsche Bank gerettet werden müsse....

    Dann wird sie eben gerettet.



    Zitat

    Eine Bank könne ihre Kosten nur reduzieren, indem sie Mitarbeiter entlasse. Dann wiederum müsse die Bank aber die Abfindungen der entlassenen Mitarbeiter bilanzieren (siehe Folien-Seite 16)

    Die Deutsche macht aktuell genau das.





    Zitat

    Es geht mir nicht darum, generell nicht in Aktien zu investieren.

    Magst Du denn mitteilen, um was es Dir geht?


    Ich könnte jetzt wieder auf die einzelnen Punkt etwas entgegnen. Das ist aber sehr mühselig, auch weil Du teilweise Dinge unterstellst, die ich weder gemeint noch geschrieben habe.
    Ich habe z.B. nicht geschrieben, dass die Kurse gleichbleiben werden. Ich meinte lediglich, dass das Shiller-PE automatisch sinkt, wenn Kurse und Gewinne gleichbleiben. Damit möchte ich darlegen, dass das Shiller-PE rückwärts gewandt ist und auch nur Dinge der Vergangenheit in die Zukunft fortschreiben kann.


    Um was geht es Dir also?
    Möchtest Du uns darauf aufmerksam machen, dass es Risiken gibt? Das war uns bereits bekannt.
    Glaubst Du, dass die Risiken zur Zeit außergewöhnlich hoch sind, andere Marktteilnehmer jedoch noch nichts davon bemerkt haben? Wieso glaubst Du das?


    Möchtest Du abwarten bis die Risiken geringer oder nicht mehr vorhanden sind, um dann erst einzusteigen? Dann steht der Dax vermutlich bei 100.000 Punkten, wenn Du es überhaupt erlebst.


    Was ist zu tun?


    Möchtest Du zunächst abwarten, ob die Deutsche Bank Pleite geht? Das ist extrem unwahrscheinlich. Man wird es nicht annähernd so weit kommen lassen.
    Die wirklichen Risiken zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich völlig überraschend verwirklichen und kaum jemand entfernt damit gerechnet hat.

    Hallo Saidi, es gibt schon einige Anzeichen für einen Crash: Höhe des Case-Shiller-Index, Höhe des Buffet-Index, Höhe der Target2-Salden (www.eurocrisismonitor.com von der Uni Osnabrück), Zinskurve war invertiert vor Kurzem ...

    Das Shiller-PE kann man m.E. vergessen. In dem heutigen Wert sind noch die geringeren Gewinne der letzten 10 Jahre enthalten. Bei gleichbleibenden Kursen und gleichbleibenden Gewinnen wird das in den nächsten Jahren langsam herauswachsen und das Shiller-PE sinkt automatisch.
    Wenn man lediglich das aktuelle KGV betrachtet, kann man vielleicht zu dem Schluss kommen, dass US-Aktien sportlich bewertet sind, im Rest der Welt aber nicht.


    Was die Target2-Salden über zukünftige Kursentwicklungen aussagen sollen, weiß ich nicht. Das ist einfach ein Verrechnungssystem. Solange niemand aus dem Euro ausscheidet, können die Salden endlos auseinander laufen.


    Die inverse Zinsstruktur war bisher ein guter Indikator. Aber die Anzahl der Fälle ist bisher viel zu gering, um daraus irgendetwas für die Zukunft ableiten zu können. Außerdem gab es auch Fehlsignale.
    Ferner sind in der Vergangenheit von dem ersten Auftreten der inversen Zinsstruktur bis zum Höhepunkt des S&P500 manchmal bis zu 20 Monate vergangen. Das könnte also auch reiner Zufall gewesen sein.


    Den Buffet-Index kenne ich nicht und will ihn auch nicht kennenlernen.


    Es gibt bestimmt noch 1000 Indikatoren und gute Argumente, nicht in Aktien zu investieren. Man muss sie nur suchen.



    Was ist deine Einschätzung zur fortlaufenden Ertragserosion der Banken (siehe Dr. Markus Krall)? Wettet der Markt nicht wieder darauf, dass z. B. die Deutsche Bank gerettet wird?! Ist diese Rettung in den Kursen nicht eingepreist?!
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    Ja, dann schau Dir den Kurs der Deutschen Bank der letzten 10 Jahre doch einmal an. Was siehst Du da? Optimistische Anleger, die den Kurs irrational in die Höhe treiben?

    Ich nutze Comdirect, vermute aber, dass Onvista analog funktioniert. Bei Comdirect habe ich zwei Sparpläne, meinen Basissparplan, den ich immer laufen habe, und einen zweiten, den ich ausführe, wenn Geld übrig ist, ich einmalig mehr investieren will und den Sparplan dann im nächsten Monat wieder stoppe....

    Wozu benötigst Du denn zwei Sparpläne? Kannst Du nicht einfach die Sparratze einmalig erhöhen und nach der Ausführung wieder auf das übliche Maß reduzieren?

    ...Wenn ich den Fonds verkaufen würde hätte ich seit 2015 etwa 15% Verlust gemacht.


    Diese Wertentwicklung kann ich nicht wirklich nachvollziehen, da der Fonds ja nur auf größere Werte setzt und zusätzlich noch absichert.
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    Der Fonds hat eine TER von 1,5%, und Absicherung kostet Geld. Insofern ist das schon nachvollziehbar.
    Die Rendite kommt vom Risiko. Für Sicherheit und Absicherung gibt es keine Rendite, auch wenn es schön wäre.


    Im selben Zeitraum hätte man sicher mit einem anderen Fonds einen Gewinn gemacht.
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    Irrelevant!



    Dazu kommt noch, dass der Fonds lediglich einen Stern in der Morningstar Bewertung hat.
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    Irrelevant!



    Mein Bedenken beim Verkauf wäre, dass sich der Fonds in Zukunft doch wieder besser entwickelt und ich den Verlust ausgleichen kann.
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    Niemand weiß, was die Zukunft bringen wird. Das ist unser aller Problem.
    Ich weiß jedoch, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass dieser Fonds langfristig eine ähnliche 'Wertentwicklung wie z.B. ein ETF auf den MSCI World hinlegt, weil er nun einmal um ein vielfaches teurer ist.



    Ich wollte diesen Fonds halt verkaufen, da er in den vergangenen vier Jahren immer nur eine negative Rendite erwirtschaftet hat und ich bedenken habe, dass dies auch in Zukunft so ist.
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    Sagt Dir der Begriff "sunk cost" etwas? Sonst bemühe einmal eine Suchmaschine Deines Vertrauens.
    Du machst den Fehler, den unabänderlichen Verlusten der Vergangenheit hinterher zu trauern. Diese Verluste sind auch ohne Verkauf jetzt da. Du kannst es nicht durch Abwarten ändern.
    Entscheidungsrelevant ist lediglich die Erwartungshaltung für die Zukunft. Glaubst Du, dass sich dieser Fonds in Zukunft besser entwickeln wird als z.B. ein üblicher ETF auf den MSCI ACWI? Falls ja, warum? Falls nein, dann gibt es nur verkaufen!
    Allein die Möglichkeit, dass dieser Fonds in Zukunft besser abschneiden könnte, ist kein Grund daran festzuhalten. Dann könntest Du auch in jeden x-beliebigen Fonds investieren. Es geht um die Beurteilung von Wahrscheinlichkeiten.