Guten Tag,
zu den sehr kompetenten Ausführungen der Finanztip-Expertin Britta möchte ich noch einen kleinen praktischen Tipp ergänzen.
Nach meiner Erfahrung ist es i.d.R. unproblematisch, von der Bank einen vollständigen Satz an Kopien zum Vertrag zu bekommen. Schließlich gehen Unterlagen ja 'mal beim Umzug verloren ... etc.
Wir haben es uns zur festen Regel gemacht, im Zweifel unsere Mandanten zu bitten, sich die vollständigen Kopien der Unterlagen von der Bank zu holen, bevor wir zu einer Einschätzung kommen. Und tatsächlich findet sich dann in den Unterlagen der Bank oft doch noch Einiges. So waren dann doch in einigen Fällen Widerrufsbelehrungen (mit Kundenunterschriften) in der Bankakte. Selbst wenn die Widerrufsbelehrungen dann im Ergebnis fehlerhaft sind (was meistens der Fall ist), ist es unangenehm, wenn die Bank den Widerrufs-Joker erst einmal mit dem Einzeiler zurückweisen kann, entgegen der Behauptung sei sehr wohl eine Widerrufsbelehrung erteilt worden.
Daher mein Tipp: Wenn Sie sich nicht 100% sicher sind, dass Ihre Unterlagen vollständig sind, holen Sie sich ggf. einen Satz Kopien von der Bank. Das kostet nicht viel Zeit und macht die Einschätzung der Rechtslage und der Handlungsoptionen verlässlicher.
Alles Gute.