Aus dem Wunsch, mein Geld nachhaltig anzulegen (eigentlich meiner Meinung nach das falsche Wort, es geht eher um ethical investing), habe ich mich vor einiger Zeit umgeschaut was es gibt und schreibe euch gern meine Erkentnisse.
Es gibt aktive managed nachhaltige Fonds, wie z.B. über die GLS Bank bzw. auch (lustigerweise) über die Securvita Krankenkasse:
https://www.gls.de/privatkunde…ekovision-classic/fakten/
https://www.securvita.de/oeko-investment.html
Vorteil ist, dass tatsächlich aktiv als nachhaltige Werte reingenommen werden, es findet also eine Fall-zu-Fall Bewertung statt. Der Nachteil ist natürlich der Preis, z.B. in einem Fall von 2,5% pro Jahr. Das war mir definitiv zu hoch.
Bei passiven Fonds bzw. ETFs gibt es grundsätzlich eine Black-List, es werden Kriterien definiert, nach diesen werden dann Unternehmen automatisch vom Fonds ausgeschlossen. Deshalb sind dann da möglicherweise Nestle, Exxon oder andere Unternehmen drinne, wo man sich wundert, was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Das geht dann nach Branchen, bzw. auch anderen speziellen Kriterien. Die Fonds wurden ja weiter oben schon aufgelistet. Der Vorteil ist hier klar der geringere Preis, und man hat das gröbste an Unternehmen raus, im die man evtl. nicht investieren möchte.
Es gibt dann auch noch die Überlegung, dass man das alles Ignorieren kann und in einen gewöhnlichen World-Index investiert, da ja die Unternehmen selbst keinen bzw. einen verschwindend kleinen Nutzen von der Anlage selbst haben.
Es ist also, wie so oft, abwägungssache und man wird immer einen gewissen Kompromiss eingehen.
Vlt auch noch ein interessantes Kuriosum:
Ich habe mich als praktizierender Muslim für den iShares World Islamic entschieden (IE00B27YCN58). Dort sind Unternehmen aus bestimmten Branchen auf der Blacklist (Alkohol, Tabak, Finanzbranche, Waffenindustrie, Glücksspiel, etc.), aber ein weiteres Kriterium ist auch, dass die Unternehmen ein gewisses (relativ niedriges Maß) der Überschuldung nicht überschreiten dürfen.
Ich habe gelesen (aber leider hatte ich keine Gelegenheit/Zeit es selbst nachzuvollziehen), dass dieser Index in der Finanzkrise 2008 besser abgeschnitten hat, weil die Titel dadurch weniger anfällig waren.