Beiträge von tobiasweiss

    Im Grunde ist das Investieren auf Pump. In diesem Fall ist es "zufällig" unabhängig voneinander entstanden, aber das Ergebnis ist dasselbe: Man spekuliert darauf, dass die ETF mehr Rendite bringen als der Kredit kostet. So wie sich manche für eine Immobilie verschulden und das Ganze mit Wertsteigerung und ggf. Mieteinannahmen "rechtfertigen".


    Solange die ETF ihre Rendite bringen, ist es reizvoll. Du solltest aber auch das Szenario einkalkulieren, dass sie in einem Crash mal 50% verlieren können und dann über 10 Jahre brauchen, um ihren alten Wert wieder zu erreichen. Wenn Du bei dieser Vorstellung nicht ins Schwitzen kommst, dann gut.

    Wenn Du bei 6% Marktrendite nach 1 Jahr verkaufst, hast Du beim neuen ETF mit 0,50% Kosten vor Steuer 5,50% Rendite. Davon gehen 18,5% an Steuern weg, bleiben 4,48% Nettorendite. Beim Altfonds mit 1,65% Kosten hast Du vor Steuer 4,35% Rendite, also weniger trotz Steuerfreiheit.


    Bei 8% Marktrendite überwiegt der Steuervorteil anfangs den Kostennachteil. Aber nur, wenn man auch verkauft. Wenn man den Gewinn weiterlaufen lässt, kommt der Steuerstundungseffekt rein: Der nicht verkaufte ETF gewinnt immer mehr Zinseszinsen und hat in diesem Beispiel nach 8 Jahren dann so viel Vorsprung, dass er auch nach Steuern gewinnt.


    Mir ging es wie Dir: Ich wollte den Steuervorteil nicht verschenken. Aber es lohnt sich nur, wenn man schnell genug den Freibetrag erreicht. Die Altfonds in der Familie zu verschenken, kann da sogar kontraproduktiv sein :)


    Wichtig ist halt die tatsächliche Rendite. Die TER allein sagt nichts über die Performance aus. Darum ist da viel Glaskugel drin.

    Eine hochoffizielle digitale Rentenübersicht finde ich prinzipiell gut. Ich bin nur noch skeptisch, dass die Komplexität und Vielzahl der möglichen Renten gut abgebildet wird. Es gibt ja schon unzählige Rentenrechner von kommerziellen Anbietern, die einen damit zu Vertragsabschlüssen motivieren wollen. Und die sind meist sehr grob und von korrekter Bedienung und Glaskugel abhängig.

    Das ist im hiesigen Elektronikladen schon Realität. Ich hasse das, fühle mich dabei verschaukelt und kontrolliere deswegen nun parallel mit Vergleichsportalen. Das löst bei mir einen Trigger aus, da kann ich noch nicht über meinen Schatten springen. Dabei würde ich viel lieber entspannt die lokalen Händler unterstützen.

    Mit dem S20+ solltest Du dann lieber nicht bei Amazon einkaufen, denn sie werten auch das genutzte Gerät aus und zeigen bei teuren neuen Modellen höhere Preise an. Hab ich gelesen und selber ausprobiert. Billige alte Handys haben nun also einen weiteren Lebenszweck :)

    Bzgl. der Zeitschiene melde ich mich dann hinterher ;)


    Ich bin mit Euch einig, dass der amerikanische Leitindex sich nicht um den DAX schert (nur andersrum). Viele deutsche Firmen sind aber eng vernetzt. Z.B. ist die italienische Wirtschaft zu einem deutlich zweistelligen Prozentanteil abhängig von Zulieferungen nach Deutschland, auch an mittelständische Firmen. Eine größere Insolvenzwelle in Deutschland hätte direkte Auswirkungen auf breit verzweigte Lieferketten und darüber hinaus Signalwirkung in Europa, ebenso wie die staatlichen Konjunkturhilfen. Den Einfluss Deutschlands auf die Weltwirtschaft halte ich daher also für höher, als der reine Anteil am Welt-BIP ausdrückt.

    Alle düsteren Ereignisse sind für 2020 geplant. Zweite Wellen und No-Deal-Brexit ja auch. Also ist das alles wohl schon in den Kursen drin. Dann kann der Crash eigentlich nur 2021 kommen, mit einem noch unbekannten Auslöser. Wir könnten aber auch alles einfach rauszögern, dann haben wir die gleiche Soße noch ein Jahr. Wer will schon Insolvenzen in Deutschland riskieren, so kurz vor der eigenen Wahl. ;)

    Die Mittelbare Berechtigung gilt nur in den ersten Drei Jahren nach der Geburt , wo jeweils 1 Rentenpunk gutgeschrieben werden.

    Danke für die Klärung und das Video. Die 3 Jahre Kindererziehungszeit, in denen man unmittelbar berechtigt ist, hatte ich nicht präsent. @tom70794, in Deinem Satz fehlt noch das "un-".


    Nach den 3 Jahren dann wieder mittelbar, also über den Partner, wenn der unmittelbar berechtigt ist.

    Wie lange hast Du noch bis zur Rente? Ich geh überschlagsweise davon aus, dass sich ein gutes ETF-Depot alle 10 Jahre verdoppelt. Ein Riester braucht wegen der Kosten länger. Je nach Restlaufzeit wirst Du mit dem Betrag eh nicht reich und kannst Dir bei Kündigung die jährlichen Briefe sparen.


    Bedenke dabei, dass Du bei Kündigung auch die bisherigen Steuervorteile zurückzahlen musst; da weiß ich nicht, ob das in Deiner o.g. Rechnung schon drin ist.

    Ich habe dazu keine persönliche Erfahrung. 5-10% Ersparnis im Nettotarif auch bei einer BU werden öfter genannt. Du kannst die Makler ja auch fragen, ob sie gegen Honorar den Nettotarif vermitteln, dann kannst Du Dir die bessere Variante aussuchen.

    Ich kenne die Herren Bierl nicht. Sie sind Versicherungsmakler und bekommen für ihre Empfehlungen Provisionen der Produktgeber. Ich selbst bin überzeugt von Beratung auf Honorarbasis. Da könntest Du über www.bvvb.de einen Versicherungsberater finden. Also Berater statt Makler. Im Raum Stuttgart könnte ich Dir einen persönlich empfehlen (bei Bedarf per Privatnachricht).

    Ich kann es leider nicht genau berechnen. Das geht nur, wenn die vergangene Performance zeigt, dass die Verwaltungskosten dauerhaft die Rendite drücken. Deine Fonds schwanken aber um den Index, weil sie ihn nicht direkt nachbilden. Also müssen wir schätzen, wie viel Mehrrendite ein entsprechendes ETF-Portfolio hätte.


    Ich nehme bei Deinen Fonds einen Startwert von 92.500 € an, und durchschnittlich 1,65% Kosten, um die sich die Marktrendite dann reduziert. Wenn sie vor Kosten also z.B. 8% Rendite hätten, kommt bei Dir nur 6,35% an. Wie gesagt, war das in der Vergangenheit nicht so pauschal.


    (1) Beim ETF-Depot nehme ich zunächst 0,50% an. Wir gehen also davon aus, dass das Depot 1,15%-Punkte p.a. besser abschneiden würde.
    --> Bei 4 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 1 Jahr vorbei und der Freibetrag nach 32 Jahren erreicht.
    --> Bei 6 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 1 Jahr vorbei und der Freibetrag nach 18 Jahren erreicht.
    --> Bei 8 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 8 Jahren vorbei und der Freibetrag nach 12 Jahren erreicht.


    --> Bei 10 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 10 Jahren vorbei und der Freibetrag nach 10 Jahren erreicht.



    (2) In einem zweiten Szenario nehme ich an, dass das ETF-Depot 1,00% Kosten hat, also nur 0,65%-Punkte p.a. besser abschneiden würde.


    --> Bei 4 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 1 Jahr vorbei und der Freibetrag nach 32 Jahren erreicht.
    --> Bei 6 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 18 Jahren vorbei und der Freibetrag nach 18 Jahren erreicht.
    --> Bei 8 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 16 Jahren vorbei und der Freibetrag nach 12 Jahren erreicht.
    --> Bei 10 % Marktrendite wäre der Vorteil nach 14 Jahren vorbei und der Freibetrag nach 10 Jahren erreicht.


    Die Berechnung berücksichtigt 25% Kapitalertragsteuer, 5,5% Solidaritätszuschlag, 0% Kirchensteuer und 30% Teilfreistellung bei Aktienfonds.


    Für die Entscheidung hängt es also davon ab, welche Mehrrendite Du einem ETF-Depot zutraust, und welche Marktrendite wir in den nächsten Jahren bekommen. Ich habe 2018 aus meinem Depot 5 Altfonds verkauft (hohe Kosten, keine Zuversicht mehr) und 3 behalten (Kosten durch bisherige Performance gerechtfertigt).