Beiträge von tobiasweiss

    Okay, damit könnte ich mir also eine zusätzliche monatliche Rente von 9,25 EUR erzeugen. Das multipliziere ich überschlagsweise immer mit 12 Monaten und 20 Jahren und komme damit auf einen Barwert von 2220 EUR. Das ist nur knapp über dem eingezahlten Beitrag, d.h. es gibt keine große Verzinsung. Nehmen wir an, dass die Rentensteigerungen zumindest die Inflation ausgleichen. Dann hätte ein Sparer auf diesem Weg immerhin die Inflation geschlagen und die Zulagen ausgenutzt. Für den sicherheitsorientierten Rentner wäre das wohl zumindest nicht schlechter als heutige Riesterverträge auf Versicherungsbasis. Dazu kommt evtl. ein Steuervorteil, wenn der Grenzsteuersatz heute höher ist als später in der Rente.


    Ist die "Rendite" aus freiwilligen Einzahlungen in die GRV gleich hoch? Oder niedriger, weil die 175-EUR-Grundzulage fehlt?

    Danke Euch beiden, mein Anlageuniversum wird größer :)


    Falls sich jemand frägt, ob ich jetzt Gold kaufen will: Langfristig mag ich Aktien lieber als Gold. Aber um die Volatilität eines Depots zu reduzieren, hat in der Vergangenheit ein kleiner Goldanteil oft geholfen. Und mit den genannten WKN weiß ich nun also auch, wie ich das in einem Depot bei Trade Republic umsetzen könnte.

    In dem Fall würde ich es nochmal genauer durchrechnen, ob es sich lohnt. Mein Impuls wäre, den Minimalbetrag selbst einzuzahlen, bei dem der Arbeitgeber den Maximalbetrag zahlt. Allerdings kann dabei herauskommen, dass die Kosten eines Riester oder Rürup die Zuzahlungen wieder auffressen.


    Eine große Unbekannte beim Vergleich ist immer der erwartete Grenzsteuersatz im Alter. Wenn der ähnlich hoch ist wie heute, lohnen sich die Versicherungen noch weniger.

    Danke, in dem Artikel ist ja ein weiterer verlinkt, der diverse Vorschläge vor dem Parteitag vorstellt. Zwei Kernfragen möchte ich aufgreifen:


    1) Soll der Staat einen Staatsfonds auflegen und direkt den Verbrauchern anbieten?
    2) Soll es eine Pflicht für die Verbraucher geben?


    Meine Meinung dazu:
    1) Nein, das sollte der Staat den Finanzdienstleistungsinstituten überlassen. Sie haben bereits alle Expertise und Infrastruktur, Finanzprodukte zu verwalten. Sie werden von der Bafin bereits überwacht. Ich sehe keinen Grund, dass der Staat dies besser könnte.


    2) Im Entwurf wurde eine Pflicht zur Investition in einen Staatsfonds vorgeschlagen, aus der die Verbraucher nur rauskommen, wenn sie aktiv ein alternatives Produkt wählen. Außerdem wäre ein "Opt-Out-Modell" denkbar: Jeder nimmt teil, außer er widerspricht und dann kann er es auch sein lassen. Die dritte Option ist die Freiwilligkeit wie beim bisherigen Riester. Das Produkt soll hierbei durch seine Attraktivität überzeugen. Das gefällt mir derzeit am besten.


    Auf dem Parteitag wurde laut Handelsblatt beschlossen, dass die Finanzbranche sich selbst binnen drei Jahren eine Reform ausdenken soll. Wir liegen also im Zeitplan.

    Ich teile Deinen Ärger. Die Bank ist aber leider an die gesetzlichen Vorgaben gebunden. Und diese schreiben leider vor, dass "riskante" Anlagen wie Aktien bei Unterschreiten bestimmter Schwellen verkauft werden müssen.


    Das Problem sind also nicht die ausführenden Banken, sondern der Gesetzgeber, der solche Vorschriften erlässt, um eine Beitragsgarantie für Bürger zu erzielen, die aufgrund geringer Finanzbildung die kurzfristigen Schwankungen des Aktienmarkts nicht gelassen aussitzen.

    Nachfrage zu "Leider kann ich die Beiträge nur entweder in eine Rürup-Rente oder in einen Riester-Vertrag einzahlen. [...] Andere Optionen gibt es aber leider nicht."


    Magst Du noch mehr zu den Hintergründen sagen? Wer zwingt Dich zu dieser Wahl? Denn wenn Du flexibel bleiben willst und eh keine Zulagen erhältst, dann ist m.E. ein (steuerlich ungeförderter) ETF-Sparplan die mit Abstand beste Lösung.

    Hallo @maxs, willkommen hier im Forum! Mir fehlen noch die Erfahrungswerte, ob ich selbst die Kosten bei Fairr Riester richtig interpretiert habe, da ich erst dieses Jahr zu ihnen gewechselt bin. Allerdings bin ich gerade wie manch andere Forumsteilnehmer entsetzt, dass sie ihren Aktienanteil nach Beginn der aktuellen Corona-Krise auf Null reduziert haben. Das wird gerade hier diskutiert:
    Fairr Riester verkauft alle Depotwerte - Altersvorsorge - Finanztip Community


    Deine Fragen zu den o.g. Kosten kommentiert bestimmt noch jemand, stimmt's?

    Nun, an Riester ist genug verbesserungswürdig, aber (Ja, das böse Wort!) dieser Thread behandelt eigentlich den Umstand, dass es bei Fairriester gründlich anders gelaufen ist und läuft als geplant.
    Wenn wir hier in der Community ein neues Riester-Konzept auf die Beine stellen, dann wäre das echt stark, sollte aber der Übersichtlichkeit wegen eher in der Gesprächsecke erfolgen. Es wird sonst irgendwie schwierig zu verfolgen. :S

    Danke fürs Mitdiskutieren! Ich habe den Thread angelegt und freue mich, hier tatsächlich ein gutes Konzept zu entwickeln:
    Riester-Reform - wir entwickeln ein zukunftsfähiges Konzept - Altersvorsorge - Finanztip Community

    Viele fondsgebundene Riester-Versicherungen verkauften ihre Aktienbestände während des jüngsten Kurzrückgangs aufgrund der Corona-Krise. Dies ist für die langfristige Geldanlage ungünstig. Die Anbieter mussten allerdings so handeln, weil sie ihren Kunden eine Beitragsgarantie geben müssen. Dies ist Teil der staatlichen Vorgaben für Riester-Produkte.


    Angesichts dessen ärgerten sich hier viele Forums-Teilnehmer und brachten Ideen für eine Riester-Reform vor. Ich kopiere nun die genannten Beiträge:


    (von mir selbst:)
    Mein Ziel wäre, Informationen über solche Aktionen zusammenzutragen und
    als Datengrundlage zu verwenden, um eine Petition zur Abschaffung der
    Beitragsgarantie zu organisieren. Beim letzten solchen Versuch gabe es
    viel zu wenige Unterzeichner. Wenn diesmal eine bessere Lobby
    organisiert würde... Wichtig wäre, genügend einflussreiche Unterstützer
    zu finden. Leider fällt der klassische Finanzvertrieb dafür aus, weil
    sie ohne Versicherungsmantel zu wenig daran verdienten.


    Grobmodell (das dürfen Profis gerne verfeinern):
    - Riester-Sparer investiert sein Geld in einen "Deutschland-Fonds"
    - "Deutschland-Fonds" darf von zertifizierten Anbietern angeboten werden (Bafin)
    - Anbieter müssen passiv anlegen (globale ETF, bei politischem Wunsch leichte Übergewichtung in DE)
    - Verwaltungskosten minimal (max. 0,1% zusätzlich zu den ETF-Kosten)
    - Staat garantiert Beitragserhalt (gerne gestaffelt nach Haltedauer)


    Vorteile:
    - Sparer: bekommen statistisch deutlich höhere Rendite
    - Anbieter: bekommen trotzdem kleine Provision, ohne Risiko
    - Staat: verringerte Altersarmut, die sonst mit Steuermitteln bezahlt werden müsste



    (von @Spaceman :)
    den von dir beschriebenen Deutschland-Fonds gibt es schon: Nennt sich "DAX ETF". [Blockierte Grafik: https://community.finanztip.de/wcf/images/smilies/wink.png]


    Ich finde es nicht gut, wenn der Staat Garantien für alles und jeden
    übernimmt. Dann würde ich nämlich eine Bank gründen und folgendes
    Riester-Produkt anbieten:
    - Investiert in irgendwelche hoch spekulativen Finanzprodukte
    - Ich kassiere dafür reichlich Gebühren jedes Jahr
    - Ups, das Geld ist weg. Was soll's, der Staat haftet ja dafür!


    Alle Tendenzen in der Regierung gehen in Richtung "all inclusive Staat":
    - Grundrente
    - Grundeinkommen
    - Thomas Cook Pleite: Staat bezahlt den Bürgern den ausgefallenen Urlaub
    - Condor Pleite: Staat vergibt Kredite (die wahrscheinlich nicht zurückgezahlt werden)
    - Kulturveranstaltungen fallen wegen Corona aus: Staat haftet für Gutscheine


    Ich bin dafür, dass die Bürger mehr Eigenverantwortung für ihr Leben übernehmen.
    Das hat jetzt allerdings überhaupt nichts mehr mit dem Thema zu tun.


    Hier hat übrigens jemand genau beschrieben, wie das Risiko bei
    Riester-Produkten berechnet wird und wieso das mit "in 15 Jahren hat
    noch niemand Geld mit dem MSCI World verloren" nicht mit dem Gesetz
    vereinbar ist:
    finanzwesir.com/blog/wochenueberblick-kw16-2020 (Suche nach Beitrag von ChrisS)



    (von @Cortadillo1977 :)
    Der DAX wurde mal entwickelt als Richtschnur.
    Aber wie der DOW JONES eher nicht geeignet als Anlage-Index - wenn auch aus verschiedenen Gründen.
    Der DAX ist zu klein nach Anzahl der Firmen und nicht ausgewogen nach Branchen.


    Ich habe 4 Jahre in der Schweiz gearbeitet - das dortige System finde ich gut.
    Schaut mal hier: Schweiz - 3te Säule
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Vermögen zu verwenden. U.a. Finanzmarkt - incl. Verlustrisiko

    Da möchte ich Dir widersprechen. Ich will die gesetzlichen Vorgaben für Riester-Produkte ja gerade ändern. Und ich bin i.A. auch kein Freund von staatlicher Vollkasko. Aber mein o.g. Grobentwurf eines Deutschland-Fonds ist kein DAX-ETF. Eher ist er mit dem norwegischen Staatsfonds vergleichbar. Sein Anlageuniversum muss weltweit gestreut sein. Und bei einer Anlage von 25-45 Jahren sind weltweite ETF eben keine "hoch-spekulativen Finanzprodukte".


    Der Einsatz eines solchen Fonds als Riester-Nachfolger wäre ja nur ein Anfang. Aktuell ergänzen Riester-Renten die staatlichen Renten im Schnitt vielleicht um ca. 10%. Angesichts der Alterspyramide müsste man das mit einem vernünftigen Produkt deutlich ausweiten.

    @SuSe8, ich bin kein Steuerexperte. Aber grundsätzlich ist ein Freistellungsauftrag dafür da, Kapitalerträge innerhalb des Sparer-Pauschbetrags gleich von der Steuer freizustellen, anstatt sich das Geld erst später bei der Einkommensteuererklärung erstatten zu lassen. Nach meinem Verständnis kann man die Veranlagungsart aber trotzdem bei der Steuererklärung anders wählen; dann wird einfach eine Korrektur-Rechnung durchgeführt, und es gibt eine Nachzahlung oder Erstattung.


    Bei ehegattenübergreifender Verlustverrechnung scheint dieses Prinzip nicht zu gelten, siehe hier:
    https://www.finanztip.de/freistellungsauftrag/


    Aber meine private Interpretation möge ein Experte gerne zurechtrücken!

    @tobiasweiss


    "...- Staat garantiert Beitragserhalt (gerne gestaffelt nach Haltedauer)..."


    Was verstehst du darunter? Was ist verschieden zur Beitragsgarantie?

    Bisher muss der Emittent (also Bank, Versicherer usw.) die Garantie abgeben und meidet daher "riskante" schwankende Anlagen. Wenn der Staat die Garantie übernimmt, muss der Emittent nicht bei kurzfristigen Rückschlägen verkaufen.


    Einfach immer investiert bleiben, wie man es jedem Privatanleger rät, und nach 25 oder 40 Jahren freuen, dass der Wert trotz aller Schwankungen deutlich gestiegen ist. Wir reden von durchschnittlich 6-8% Rendite an den Aktienmärkten, die in der Vergangenheit in vielen Zeiträumen möglich waren. Nach spätestens 10-15 Jahren waren breit gestreute Aktiendepots (ETF!) immer postiv, auch wenn man zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt einstieg.

    Mein Ziel wäre, Informationen über solche Aktionen zusammenzutragen und als Datengrundlage zu verwenden, um eine Petition zur Abschaffung der Beitragsgarantie zu organisieren. Beim letzten solchen Versuch gabe es viel zu wenige Unterzeichner. Wenn diesmal eine bessere Lobby organisiert würde... Wichtig wäre, genügend einflussreiche Unterstützer zu finden. Leider fällt der klassische Finanzvertrieb dafür aus, weil sie ohne Versicherungsmantel zu wenig daran verdienten.


    Grobmodell (das dürfen Profis gerne verfeinern):
    - Riester-Sparer investiert sein Geld in einen "Deutschland-Fonds"
    - "Deutschland-Fonds" darf von zertifizierten Anbietern angeboten werden (Bafin)
    - Anbieter müssen passiv anlegen (globale ETF, bei politischem Wunsch leichte Übergewichtung in DE)
    - Verwaltungskosten minimal (max. 0,1% zusätzlich zu den ETF-Kosten)
    - Staat garantiert Beitragserhalt (gerne gestaffelt nach Haltedauer)


    Vorteile:
    - Sparer: bekommen statistisch deutlich höhere Rendite
    - Anbieter: bekommen trotzdem kleine Provision, ohne Risiko
    - Staat: verringerte Altersarmut, die sonst mit Steuermitteln bezahlt werden müsste

    Danke, die Lösung von Smartbroker bzw. DAB kenne ich. Ich wollte eine ähnliche Lösung (bzw. gleichwertig zu Xetra-Gold), wenn jemand nur ein TR-Depot hat. Das geht dann wohl nicht.

    Ich habe tatsächlich noch Fragen, danke für Deine Mühe.


    Bekomme ich die WKN wirklich nur, wenn ich mich in der App mit einem Depot registriere?
    Auf der Webseite schreiben Sie "Aktien, ETF von iShares, Zertifikate von HSBC". Deine genannten WKN fallen da ja nicht darunter. Welchen Sinn hat es, mehr Produkte anzubieten als man in der Werbung verspricht (rhetorische Frage)?. Und gibt es doch irgendwo eine bessere Übersicht aller handelbaren Produkte?


    Ich suche noch einen ETC, der auch die Option der Gold-Lieferung beinhaltet und damit nach 1 Jahr steuerfrei ist. Wenn bei TR kein solcher ETC verfügbar ist, machen das m.E. die niedrigen Tradingkosten nicht wett.

    Danke, ich geh nur über den Browser zu TR und finde da regelmäßig nichts. Testdepot hatte ich zwar beantragt, aber über App war mir das dann zu umständlich.

    Die Antwort würde mich interessieren.
    Bitte berichten. ^^

    Ich schrieb ja, dass ich Olaf Scholz angeschrieben hatte (Kernfrage: Wann wird endlich die Beitragsgarantie abgeschafft, die solche Verkaufsaktionen bei Niedrigkursen erzwingt?).


    Zugegebenermaßen war es nur über Instagram, und darauf haben er und sein Presseteam leider nicht reagiert. Steter Tropfen...