Beiträge von tobiasweiss

    Wenn Ihr monatlich das Kindergeld in je einen ETF-Sparplan investiert, können bis zum 18. Geburtstag je 50-100 Tsd. EUR zusammenkommen. Mit diesem eigenen Vermögen werden die Kinder kein Bafög mehr bekommen. Ab einem Eltern-Einkommen von ca. 60 Tsd. EUR bekämen sie das eh nicht (nach heutigem Recht). Beim Befög gibt es leider keine genauen Grenzen, sondern viele Einflussfaktoren:
    https://www.finanztip.de/bafoeg/


    Die Steuer frisst davon wenig auf, weil Ihr wegen der Nichtveranlagungsbescheinigung ggf. immer wieder steuerfrei verkaufen und neu kaufen könnt, wenn die Erträge knapp unter der erlaubten Einkommensgrenze angesammelt wurden.


    Bei diesem langen Anlagezeitraum sehe ich persönlich keinen Sinn in einem Tagesgeld- oder Festgeld-Anteil. Wenn die Aktienquote im Depot unter 100% sinkt, reduziert das zwar die möglichen Schwankungen nach unten, aber ebenso die langfristige Rendite nach oben. Tagesgeld würde ich nur vorhalten, wenn eine bestimmte Summe in absehbarer Zeit fest benötigt wird.

    1. Mir sind keine Fälle bekannt, dass eine Verwahrung in GB oder LU jemals gefährlicher war als eine in DE.
    2. Jeder Fonds, der in Deutschland vertrieben wird, muss von der Bafin genehmigt werden und unterliegt dadurch deutschem Recht. Die Verwahrstellen müssen dem Kapitalanlagegesetzbuch § 68 ff. genügen (https://www.gesetze-im-interne…JNR198110013BJNE006905118).
    3. Ja, der ETF ist Sondervermögen, unabhängig von der Verwahrstelle.
    4. Die Verwahrstelle wird in den WAI (Wesentlichen Anlegerinformationen) meist genannt:
    http://documents.fww.info/fwwdok_v4yNxo7vul.pdf


    Gerne :)

    Klingt gut! Bzgl. der ETF-Auswahl würde ich grundsätzlich den MSCI World mit einzelnen ETF nachbilden, dabei den Europa-Anteil erhöhen und China beimischen.


    In den letzten 30 Jahren haben zwei Indizes deutlich besser abgeschnitten als der breite Markt: Der Nasdaq 100 (weshalb ich diesen gerne übergewichte innerhalb des US-Anteils), und der MDAX (weshalb ich diesen gern übergewichte innerhalb des Europa-Anteils). Je nach Risikobereitschaft kann man diese Wette eingehen. Man sollte sich dabei aber bewusst sein, dass man damit vom passiven Investmentansatz abweicht. "Die vergangenen Renditen sind keine Garantie für die zukünftige Entwicklung."


    Evlt. einen Goldanteil mit dazu, wenn Du daran glaubst, dass das Depot dadurch bei einem evtl. Crash weniger verliert (klappte in der Vergangenheit manchmal, aber auch nicht immer). Wenn Du mit der vollen Volatilität des Aktienmarkts leben kannst und langfristig drin bleibst, sollte Gold eher rausbleiben, weil es historisch weniger Rendite als Aktien brachte.


    Je weiter Du vom Weltindex abweichst, desto intensiver musst Du das Depot beobachten.


    Anleihen gefallen mir persönlich nicht: Kurzläufer bringen keine Rendite, und Langläufer werden deutlich einbrechen, falls das Zinsniveau doch mal wieder steigen sollte.


    Da die Märkte schon recht gut gelaufen sind in den letzten Monaten, ist die Frage des Markttimings noch interessant. Grundsätzlich gelingt ein perfektes Timing meist nicht. Aber um das Risiko eines unglücklichen Timings (und damit auch die Chance eines glücklichen Timings) zu reduzieren, könntest Du das Geld schrittweise investieren. Z.B. mit einem Sparplan in Kombination mit zusätzlichen Limitkäufen.

    Die Dekafonds überzeugen mich nicht: Zwar geringe Schwankungen, aber hohe Verwaltungskosten und langfristig niedrige Rendite. Die Kernfrage ist für mich: Wie hoch ist Deine Risikoklasse wirklich? Denn der Wohnwagen ist ja ein Luxus und kein zwingender Lebensunterhalt.


    Ich persönlich lebe seit über 20 Jahren mit den Schwankungen am Aktienmarkt und würde hier lieber langfristig in ETF anlegen. Dabei besteht halt das Risiko, dass die Kurse in 3 Jahren niedriger sind als heute. In diesem Fall würde ich den Wohnwagen nicht ausgerechnet dann kaufen, sondern 1-2 Jahre mit Ausleihen überbrücken. Aber damit würde ich mir die Chance auf eine langfristig deutlich höhere Rendite erhalten, wie sie ein breit streuender Aktien-ETF wie der MSCI World bietet:
    https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-world/

    Das ist eine deutsche Bank, damit unterliegt sie der Aufsicht der Bafin und der Einlagensicherung bis 100.000 EUR. Dein Geld ist dort also genau so sicher wie bei jeder anderen deutschen Bank.


    Die Festgeld-Angebote laufen tlw. auf EUR (niedrige Zinsen) und tlw. auf USD (höhere Zinsen). Falls Dich das USD-Angebot interessiert, zitiere ich von der Weltsparen-Homepage: "RISIKOHINWEIS: Der Wechselkurs zwischen diesen Währungen unterliegt Schwankungen, d.h. es liegt ein Währungsrisiko vor. Sollte der Euro während der Laufzeit gegenüber USD an Wert gewinnen, kann es zum Zeitpunkt der Rückzahlung zu einem Wertverlust kommen."

    Ich zucke immer zusammen, wenn jemand langfristig Geld anlegen will und nicht 100% in Aktien geht. Dafür kann es immer gute Gründe geben, und die muss man betrachten und bewerten.


    Aber jetzt einfach mal provokativ: Wenn Du 13 Jahre anlegst, gibt es mit einem guten ETF-Depot eine hohe Chance auf eine Verdoppelung des Kapitals. Natürlich gibt es keine Garantie, dass nach 3 Jahren, wenn der Wohnwagen gekauft werden will, das Depot im Plus ist. Aber deswegen das Geld ohne nennenswerte Rendite verstauben zu lassen? Was ist Dir wichtiger: Sicher ein kleines Vermögen oder wahrscheinlich ein größeres Vermögen?


    Bei der Direktversicherung musst Du nachrechnen, welche Rendite am Ende herauskommt. Die Steuern in der Anspar- und Auszahlphase spielen mit rein, und auch die Auswirkung auf die Rentenbeiträge (Einkünfte oberhalb Beitragsbemessungsgrenze?). Hast Du eine Prognose der Ablaufleistung erhalten? Auch hier: Bei 13 Jahren Restdauer übertrifft ein ungefördertes ETF-Depot die geförderte Direktversicherung oft unterm Strich. Je nach persönlicher Situation kann es aber auch anders aussehen, und als Stabilitätsanker in der persönlichen Vermögensstruktur kann es auch sinnvoll sein.

    Ja, das kannst Du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit machen. Die Ausschüttung gibt es ja nur 2x pro Jahr, aber Du kannst Dir einen Entnahmeplan einrichten und jeden Monat z.B. Anteile im Wert von gut 150 EUR verkaufen. Davon wird noch die Steuer abgezogen (i.d.R. ca. 20% des Zugewinns, aufgrund Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag nach Teilfreistellung 30%). Dein Auszahlwunsch von 150 EUR monatlich entspricht 1,80% der Anlagesumme. Die Durchschnittsrendite des Fonds in den letzten Jahren lag mit über 10% pro Jahr weit darüber. Der MSCI World (allgemein) lag bei über 5% im Schnitt der letzten 30 Jahre.


    Wichtig bei einem solchen Entnahmeplan ist, dass die Verkäufe keine hohen Gebühren kosten. Also entweder zu einer günstigen Bank wechseln oder die Entnahmen statt monatlich lieber quartalsweise oder halbjährlich durchführen.

    Hallo pirol,


    gut, dass Du hier ins Forum gefunden hast, denn ich würde auch die ganze Beratung der Hausbank in Frage stellen. Die Risikoeinstufung könnte auch anders ausfallen, je nachdem welcher Berater die Fragen stellt und ob er sie nur von einem Fragebogen abliest. Für eine solide Empfehlung wären noch weitere Infos zu Deiner finanziellen Situation erforderlich. Z.B. welche Einnahmen und Ausgaben Du für die Zeit nach dem Renteneintritt erwartest. Falls die regelmäßigen Bezüge die normalen Ausgaben schon abdecken, könntest Du die 70.000 € z.B. auch komplett in ETF stecken und Dir bei Bedarf immer eine Auszahlung gönnen.


    Wichtig wäre mir an Deiner Stelle, keine unnötigen Gebühren an Banken und Fondsverwalter zu zahlen, wenn Du dafür keinen Mehrwert bekommst, denn die gehen über die Jahre immer zu Lasten der Rendite. Deine Bank war in all den Jahren vermutlich immer gut erreichbar, das ist ja auch ein Mehrwert. Aber die Empfehlungen müssen dann für Dich passen, sonst bist Du mit der eigenverantwortlichen Anlage besser dran.


    Bei einem Robo-Advisor musst Du mit jährlichen Gebühren von 0,5 - 1,0% der Anlagesumme rechnen. Das ist ca. halb so viel wie bei einer persönlichen Vermögensverwaltung (die meist lieber größere Depotsummen betreut). Dafür bekommst Du beim Robo meist ein Depot aus günstigen großen Fonds mit geringen laufenden Kosten. Ob das Depot für Dich taugt, hängt aber wieder wesentlich davon ab, wie Du die Standard-Fragebögen ausfüllst. Ein paar Mal "zu vorsichtig" oder "zu übermütig" angeklickt, und schon ist der Aktienanteil im Depot zu hoch oder zu niedrig. Ähnliche Depot-Empfehlungen bekommst Du auch "gratis" z.B.
    hier: https://www.flatex.de/geldanlage/anlage/etf-anlagerechner/
    oder hier: https://www.justetf.com/de/portfolio-templates.html


    Lass uns wissen, wie es weitergeht. Du hast die richtigen Fragen gestellt und wirst am Ende bestimmt eine gute Lösung bekommen!


    Gruß, Tobias

    Ich möchte noch ergänzen: Der ETF World ist ein guter Index, weil er weltweit streut und das empfehlenswerte Prinzip der passiven Anlage gut umsetzt. Mir persönlich ist der USA-Anteil aber mittlerweile zu hoch. Er beträgt aktuell über 62%, was dem Anteil der Wirtschaftskraft entspricht, aber das Klumpenrisiko erhöht. Außerdem ist es meines Erachtens überfällig, dass der Indexanbieter MSCI endlich China in den Weltindex mit aufnimmt, da es längst die zweitgrößte Volkswirtschaft ist. Aus historischen Gründen (chinesischer Markt für externe Anleger lange Zeit abgeschottet) ist China aber immer noch "nur" im MSCI Emerging Markets enthalten.

    Hi Chris,


    willkommen im Forum. Von diesem Fonds ("JPM GlobalMacroA (dist)- EUR (hedged)") gibt es ein aktuelles Informationsblatt, er scheint also noch aktiv zu sein. Kann sein, dass er nicht an den gängigen Börsen gehandelt wird. Aber Du musst bei Flatex beim Verkauf normalerweise nur als Handelsort "KAG/Emittent" auswählen, damit gibst Du ihn ohne Börse direkt an JPM zurück.
    Falls das nicht gehen sollte, ruf bei Flatex an. Der Support hilft eigentlich immer schnell und kompetent.


    Gruß, Tobias

    Ich habe zum 01.02. von der BEV zu einem anderen Versorger gewechselt. Haltet Ihr es für erforderlich, das SEPA-Lastschriftmandat zu widerrufen, wie es in einem der verlinkten Artikel empfohlen wird? Auf der BEV-Insolvenzseite steht, die ordnungsgemäße Schlussabrechnung würde zu einem späteren Zeitpunkt erstellt. Bis dahin wird doch niemand wild abbuchen, oder?


    Die Kündigung mit Einschreiben+Rückschein müsste ja auch erstmal von jemandem entgegen genommen werden. Die normale BEV-Adresse wird dies vermutlich nicht tun, und der vorläufige Insolvenzverwalter weist ausdrücklich darauf hin, dass er keine individuellen Anfragen entgegen nimmt und nicht als allgemeiner Ansprechpartner auftritt.