Hallo microcommerce ,
ab 55 wird es zunehmend schwierig (aber nicht unmöglich), noch eine BU zu bekommen. Viele Anbieter winken dann ab. Und natürlich fallen die Beiträge in fortgeschrittenem Alter etwas höher aus. Kein Wunder, das BU Risiko ist dann ja am höchsten.
Außerdem: Meistens haben sich bis dahin aber auch schon einige Zipperlein eingeschlichen oder beim letzten MRT wurden Abnutzungserscheinungen wie ein Bandscheibenvorfall oder Arthrose festgestellt, so dass eine BU nur noch mit Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen möglich wäre bzw. ein Antrag ggf. aus medizinischen Gründen ganz abgelehnt wird. Vor einem eventuellen Neuabschluss sollte man in diesem Alter die Krankenakten besonders sorgfältig prüfen.
WIr empfehlen daher, wie auf unserer Seite "Laufzeit Berufsunfähigkeitsversicherung: Endalter 67?" genau analysiert und beschrieben (wer mag darf gerne verlinken ), die BU auf alle Fälle bis zur Rente abzuschließen, am besten mit einer Verlängerungsoption bei der absehbaren Heraufsetzung des Rentenalters. Dass eine BU bis 60 deutlich weniger kostet ist klar. Wie microcommerce gerade feststellt ist das aber zu kurz gedacht.
Was würde ich an Ihrer Stelle tun?
Variante A: Volles Risiko
Sie haben eigentlich ausgesorgt, kommen mit Ihrem gesparten Kapital bis 67 über die Runden und haben für danach genügend Altersvorsorge? Dann könnte man das Risiko eingehen und pokern, bis 67 nicht berufsunfähig zu werden.
Variante B: Neue BU abschließen
Anders als Ruebenzahl befürchtet ist das durchaus noch möglich und auch finanzierbar. Wenn Sie noch gesund genug für eine neue Berufsunfähigkeitsversicherung sind würden Sie als nicht rauchender kaufmännischer Leiter mit akademischem Abschluss und 90% Bürotätigkeit bei einem "guten" Anbieter (in unserer Kategorisierung ein "VW") für eine monatliche BU Rente von 3.000 EUR mit 3% Leistungsdynamik (= garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall) nach Verrechnung von Überschüssen 189,25 EUR pro Monat bezahlen. Eine Beitragsdynamik wird in dem Alter nicht mehr angeboten.
Ich finde das ganz erschwinglich, die Kosten machen nur 6,31% der versicherten Summe aus. Die Maximalleistung wenn Sie "morgen" berufsunfähig werden beträgt immerhin noch rund 276.000 EUR. Werden Sie bis 67 nicht BU, haben Sie knapp 16.000 EUR an Beiträgen vergeblich bezahlt. Sie müssen also nur ein knappes halbes Jahr BU werden, dann haben sich die maximalen Beiträge "amortisiert". Oder anders gerechnet: Um ein Jahr BU Rente mit Gespartem zu finanzieren, müssten SIe den BU Beitrag gute 12 Jahre lang mit 5% Rendite nach Steuern und nach Kosten ansparen.
Variante C: Zu wenig Geld, nicht gesund genug für neue Absicherung
Es gibt noch ein paar Umwege zu einer (kleinen) BU ohne bzw. mit eingeschränkter Gesundheitsprüfung, Die meisten davon werden aber altersbedingt nicht mehr funktionieren. Das müsste man sich im Einzelfall noch mal genauer anschauen.
Fazit: Am besten lassen Sie sich von einem Spezialisten beraten, der etwas von BU versteht und sprechen mit ihm mögliche Lösungen durch. ´
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