Beiträge von Achim Weiss

    ich habe mich im Forum angemeldet um mich mit dem Thema der Geldanlage richtig auseinanderzusetzen.

    Das ist ein guter Anfang, aber als alleinige Maßnahme sicherlich nicht genug.

    - Geerbtes Haus wird kurzfristig an den Mieter verkauft. Summe 450.000€

    - Die Kaufsumme soll komplett als Einmalanlage verwendet werden

    - Die Anlage soll konstant bei 450.000 bleiben und die Zinsen/Erträge sollen monatlich ausbezahlt werden

    - Zugriff auf das Angelegte Kapital innerhalb von einem Jahr sollte möglich sein

    Diese romantische Vorstellung hört man oft. Es erscheint zweckmäßig, sich davon zu lösen und zu einer realistischeren Sichtweise zu kommen.


    Wann ist der Geldeingang zu erwarten?

    Welche Anlagestrategien könnten bei den grob genannten Rahmenbedingungen empfohlen werden?

    Sinnvollerweise überhaupt keine. :)

    Wir sind nicht besonders risikofreudig und würden konservativ gerechnete bzw. mit höherer Sicherheit verbundende Strategien bevorzugen.

    Das war aus Deiner obigen Fallschilderung bereits erkennbar.

    Kann man die gesamte Summe wirkliche in einem "Paket" anlegen oder empfiehlt sich eine Aufteilung, Stichwort Einlagensicherung.

    Du bist ersichtlich von Sicherheitsbewußtsein durchdrungen und wirst deswegen irgendwann einmal an einen Punkt kommen, an dem Du erkennst, daß es die von Dir so innig erwünschte Sicherheit so leider nicht gibt.


    Finanzplanung muß immer ganzheitlich und umfassend sein. Auf die Frage: Ich habe hier plötzlich 450 Mille auf dem Tisch, was soll ich damit machen? gibt es keine seriöse Antwort, wenn man das Umfeld nicht kennt. Immerhin: Wenn Du hier im Forum fragst, besteht zumindest nicht die Gefahr, daß Dir einer das Geld aus der Tasche zieht. Wenn Du zu einem lokalen Finanzprodukteverkäufer gehst, besteht diesbezüglich schon ein erheblich größeres Risiko.


    Du wirst - wo auch immer Du fragst - einen besseren Rat erwarten können, wenn Du mehr über Dich erzählst, über das, was Du hast, über das, wie Du bisher angelegt hast, über das, was Du kurz-, mittel- und langfristig erreichen willst. Das sind in der Tat private Informationen, aber ohne Anamnese gibt es halt weder Diagnose, noch Therapie. Nirgendwo.


    Ich sage den Leuten immer, sie mögen sich Zeit nehmen, damit sie sich schlaulesen können. Das möchte ich auch Dir ans Herz legen.


    Bis Du Dich aufgeschlaut hast, würde ich das Geld erstmal auf ein oder mehrere Tagesgeldkonten packen. Das ist kein großer Rat, sondern eine schlichte Warteposition, nicht viel anders als Girokonto, nur besser verzinst. Ein Geldmarktfonds wäre funktionell äquivalent, aber der übersteigt vermutlich Deine Möglichkeiten. Ich würde die Einlagensicherung nicht allzuhoch hängen, vielleicht den Betrag halbieren, also zwei Tageskonten bei verschiedenen Banken anlegen, mehr nicht. Bei den üblichen Tagesgeldkonten bekommst Du den guten Zins ohnehin nur ein halbes Jahr und müßtest Dich danach umorientieren (oder entschieden haben). Ich halte das für ein akzeptables Risiko.

    In dem link ist das Vorgehen prinzipiell beschrieben und die Frage dort könnte ich auch beantworten. Man kann ein anbezahltes Haus beleihen, das ist der Bank völlig egal, da es lediglich um die Sicherheit geht. Das Problem ist das Finanzamt wenn ich die Zinsen abschreiben möchte. Da ich das Geld für mein eigenen Haus aufnehmen würde, könnte ich es nicht absetzen. Daher würde ich ja den Umweg gehen und die Schenkung gern rückgängig machen und das Haus dann kaufen, dann würde ich das Geld ja tatsächlich für den Erwerb der vermieteten Immobilie nutzen und könnte die Zinsen geltend machen. Es geht eigentlich nur darum ob das Kind jetzt schon in den Brunnen gefallen ist, weil wir es bereits geschenkt bekommen haben.

    Deine Eltern haben Dir und Deinem Bruder vor 3 Jahren ein Haus geschenkt, vermutlich mit dem Plan, irgendwann mal Erbschaftsteuer zu sparen. Das Haus ist vermietet, mit der Nettomiete machen Du und Dein Bruder vermutlich halbe-halbe.


    Ich glaube nicht, daß es rechtlich möglich ist, eine Schenkung bei diesen Umständen zu widerrufen. Ich erkenne auch nicht, wie Du durch Rückgängigmachung der Schenkung aus dem verschenkten Haus Geld herausziehen willst. Was bringt es Dir für Deinen Eigenheimkauf, wenn Du das vermietete Haus nun auf Darlehen kaufst?


    Deinen Plan könntest Du aber auch anders zumindest zum Teil umsetzen. Du könntest nämlich Deinem Bruder Deine Haushälfte verkaufen. Er zahlt Dir Geld dafür, das Du für Deinen Hausbau einsetzen könntest. Das Geld hat er vermutlich nicht, also muß er es aufnehmen, das aber nur kurzfristig. Danach nimmst Du ein Darlehen auf und kaufst Dir dafür "Deine" Haushälfte zurück, so daß Dein Bruder wieder im alten Stand ist. Auf diese Weise hast Du aus dem Haus den halben Wert in Form von Bargeld herausgeholt und ein Darlehen auf das Haus aufgenommen.


    Wenn Du danach Dein eigenes Haus kaufst, könntest Du dieses Geld als Eigenkapital einsetzen.


    So meine theoretische Überlegung. Ob sie funktioniert und vor allem: Ob das Finanzamt sie akzeptiert, sollte ein Steuerfachmann beurteilen, der im Zweifelsfall für seinen Rat haftet.


    Parallel dazu sollte man eine mittelfristige Zahlungsflußrechnung anstellen, damit man abschätzen kann, was dieser Stunt kostet oder bringt.


    Aus dem Bauch heraus zahlt man für ein Hausdarlehen im Lauf von Jahrzehnten vielleicht 150 T€ Zinsen. Wenn man die Zinszahlung von der Steuer absetzen könnte, bekäme man als Mittelbesserverdiener irgendwas zwischen 30 und 45% zurück, also bestenfalls 75.000 €. Allein durch den zweimaligen forcierten Besitzerwechsel fließen 10% Grunderwerbsteuer (sagen wir 50.000 €), dazu zweimal Notar und die Kosten für das Darlehen des Bruders. Mein Bauch sagt, das rechnet sich nicht bzw. nur wenig. Mein Bauch sagt: Schnapsidee.


    Aber eine einschlägige Kalkulation ist natürlich allemal besser als das, was mein Bauch sagt.


    PS: Diese Steuerabsetzkalkationen bringen es übrigens nur dann, wenn man selbst langfristig hohe Steuern zu zahlen hat. Ein guter Freund hat sich diesbezüglich mal mächtig verkalkuliert: Ihm sind die Einkünfte aus seinem Haupterwerb weggebrochen. Daraufhin hat er a) erstmal weniger Geld gehabt und b) seine Finanzkonstruktion ist ihm um die Ohren geflogen, bei der er den Steuerrabatt fest eingeplant hatte.


    Wenn Du ein Darlehen aufnimmst ist es sicher, daß Du Zinsen zahlen mußt. Ob aber auch die erhoffte Steuererstattung eintritt, steht in den Sternen.

    Ich habe ausreichend andere Invests in ETFs, Aktien, und Firmenbeteiligungen, dass ich gerne auch in Immo mir was aufbauen möchte.

    Du drehst ein großes Rad und planst eine Millioneninvestition in Luxusimmobilien. Du fragst hier in einem Forum nach Steuergestaltung und AfA. Das will für mich nicht zusammenpassen. Hast Du vor Ort keinen Steuerberater, der Dir das rechtssicher darlegen kann?


    Man kann mit Immobilien viel Geld verdienen (das haben gehebelte Investments so an sich), aber man kann damit auch auf den Bauch fallen (das haben gehebelte Investments auch an sich).

    Ich befasse mich seit Anfang des Jahres mit dem Thema investieren (ETFs). Ich habe so langsam das Gefühl, dass ich durch das viele Lesen immer mehr verunsichert werde.

    Viel lesen allein bringt nichts, es sollte auch vorzugsweise das richtige sein ...

    Ich möchte gerne für meinen Sohn und mich einen ETF besparen. Mein Plan ist es, den IE00B6R52259 zu besparen. Macht es Sinn wenn wir beide den gleichen besparen? Empfiehlt sich, noch einen anderen zu besparen.

    Neutraler, großer ETF auf den ACWI. Kann man machen. Ja, nicht nur ihr beide, sondern alle Leute können diesen ETF besparen. Keep it simple! Fang erstmal mit einem an. Sobald Du dann 50 T€ oder 100 T€ zusammen hast, kann man über weitere Variationen reden. "Gestalten" ist speziell bei Investmentanfängern sehr beliebt (die lesen nämlich zuviele Börsenzeitschriften). Meistens ist das schlecht, in der Regel kostet "Gestalten" Rendite.


    "Passiv investieren" heißt, daß man nichts macht, außer daß man einfach weiterspart.

    Des Weiteren würde ich gerne mit einer Einmalzahlung von 5000€ bei mir anfangen und dann jeden Monat zwischen 100-300€ drauf sparen (bei Scalable) und bei meinem Sohn eine Einmalzahlung in Höhe von 2000€ und dann monatlich so um die 50€ drauf sparen (bei der ING).

    Macht eine Einmalzahlung Sinn? Oder ist der Markt dafür zur Zeit überhitzt?

    Das wichtigste Gebot beim Sparen lautet: Du sollst nicht gestalten.

    Es gibt ein weiteres wichtiges Gebot. Das heißt: Time in the market beats market timing.

    Es sollen schonmal prospektive Sparer am Spielfeldrand verhungert sein, die dort seit Jahren auf günstige Einstiegskurse gewartet haben.


    Wie es an der Börse weitergeht, weiß niemand. Einen überhitzten Eindruck macht die Börse im moment nicht, aber was hilft diese Erkenntnis, wenn es ab morgen doch abwärts geht? Man soll nur das Geld an der Börse investieren, das man voraussichtlich längere Zeit nicht braucht. Die Börse ist kein Roulette, aber der Einstiegspunkt ist Roulette. Du kannst Glück haben und in eine Aufstiegsphase investieren. Du kannst Pech haben, wenn direkt nach Deinem Einstieg die Kurse fallen. Wenn Du es richtig angehst, wird nach 20 Jahren Bilanz gezogen - frühestens - und nicht bereits nach vier Wochen.


    Ich hätte kein Problem mit der Einmalzahlung.


    Dein Geld, Deine Entscheidung.

    Dass bei selbstständigen Einkünften der Beitragssatz wegfällt, da es keinen AG-Zuschuss gibt, sollte auch für jeden verständlich sein.

    Ich verstehe nicht, was das bedeuten soll.

    Als Selbständiger zahlt man immer den vollen Beitrag, da es ja keinen Arbeitnehmeranteil gibt.

    Es gibt bei Selbständigen weder Arbeitgeber- noch Arbeitnehmerbeitrag. Das erklärt immer noch nicht, warum bei selbständigen Einkünften der Beitragssatz wegfallen soll.


    Im vorliegenden Fall geht es um eine Ungereimtheit im deutschen Sozialversicherungsrecht.


    Wer als Rentner in der GKV pflichtversichert ist, zahlt nur auf die Rente Beiträge, auf alle anderen Einkünfte zahlt er nichts. Im Zuge der Aufrechterhaltung der Großen Deutschen Soziallegende bekommt er von der Rentenversicherung einen "Arbeitgeberzuschuß" zur Krankenversicherung. Das ist Opium fürs Volk, wie der Arbeitgeberzuschuß generell.


    Wer als Rentner freiwillig in der GKV versichert ist, zahlt auf alle Einkünfte Beiträge. Speziell bei Kapitaleinkünften merkt er ganz deutlich, wie hoch der Krankenversicherungsbeitrag wirklich ist, denn dafür bekommt er ja keinen "Arbeitgeberzuschuß".


    In diesem Thread geht es darum, wie man als in der GKV pflichtversicherter Rentner möglichst viel Einkünfte nebenher haben kann, ohne das Privileg der Beitragsfreiheit der Nebeneinkünfte zu verlieren. Das heißt, es geht darum, wie man es schafft, sich mit möglichst hohen Nebeneinkünften aus der (sonst so hochgehaltenen) Solidargemeinschaft abzumelden.


    Der Gesetzgeber könnte (und sollte meiner Ansicht nach) diesen Erwägungen einen Riegel vorschieben, indem er diesen künstlichen Unterschied abschafft. Wieso sollte ein wohlbetuchter Rentner aus seine erheblichen Kapitaleinkünften keinen Beitrag zur Solidargemeinschaft leisten, nur weil er "pflichtversichert" ist? Sein deutlich weniger betuchter Nachbar, der die ominösen 90% der zweiten Hälfte des Berufslebens nicht zusammenbringt, aber doch. Weg mit dem alten Zopf! Schon aus Gerechtigkeitsgründen.

    Für einen Teil des Geldes bietet sich da vielleicht ein Auszahlplan bei der GEFA Bank an: AuszahlPlan eröffnen & monatliches Extra sichern | GEFA BANK (gefa-bank.de) Gibt es vielleicht auch von anderen Banken.


    Das Prinzip dahinter - Betrag x wird angelegt und jeden Monat eine feste Rate automatisch ausgezahlt, bis das Geld leer ist - könnte dem Wunsch Deiner Mutter entgegenkommen. Die Auszahlungen sind planbar, die Einlagensicherung greift, es gibt keine riesige Rendite, aber bei der GEFA mit derzeit 3,1% (immer auf den jeweils noch nicht ausgezahlten Betrag) doch zumindest solide Zinsen und deutlich mehr als derzeit bei der Volksbank.


    Für 1.000 EUR monatlich Auszahlung über 10 Jahre bei 3,1% Verzinsung müsste man 105.000 EUR anlegen (ganz knapp über der Einlagensicherung, aber sobald der Entnahmeplan läuft, ist man da ja schnell wieder unter den 100.000 EUR).

    Ich halte das für eine ziemlich gute Idee. Damit wären immerhin 100.000 € für 10 Jahre "sicher" verstaut. Bereits nach 5 Auszahlungen ist man unter der Einlagensicherung, das sollte "sicher" genug sein. Und der Zins ist für heutige Verhältnisse auch nicht schlecht.


    Stellt sich nur die Frage, was man mit dem restlichen Geld macht, der Erlös des Hauses dürfte wohl höher sein als 100 T€.

    Etwas Aehnliches wurde hier schon diskutiert, zwar nicht die Rueckabwicklung der Schenkung aber eventuell hilft es:


    Die Vorstellung der Threadstarterin ist vage. Ich kann nicht erkennen, wie die Rückgabe der einer Schenkung ihr einen Vorteil bringen sollte.


    In dem verlinkten Thread ist nichts herausgekommen. Es ging dort darum, ob man einen Kredit auf ein vermietetes Haus aufnehmen kann, um damit ein selbstbewohntes Haus zu finanzieren, weil man die Zinsen auf den Kredit auf das Mietshaus absetzen kann, die Zinsen auf den Hauskredit des selbstbewohnten Hauses aber nicht.


    Meines Wissens geht das nicht, man müßte einen Steuerberater dazu befragen.

    Wobei gerade die Verträge "24 Monate Preisgarantie" die teuersten dieser Anbieter sind. Da macht Vattenfall keine Ausnahme.

    Verträge mit 24 Monaten Preisgarantie sind in der Regel teurer als welche mit 12 Monaten Preisgarantie und sie waren es auch in den 10 Jahren bis zum Jahr 2022.


    In Zeiten gleichbleibender Preise wird das auch weiterhin so sein.


    In Zeiten (stark) steigender Preise macht der Kunde mit einer längeren Preisbindung ein Schnäppchen. Ich hatte im Herbst 2022 durch einen reinen Zufall eine 18monatige statt einer 12monatigen Preisbindung, Glück gehabt.


    In Zeiten sinkender Preise zahlt der Kunde mit einer Preisbindung mehr Geld. Mein aktueller Gasvertrag läuft seit dem 01.10.2023 12 Monate; die Preise sind seither um etwa 25% gefallen.


    Preisbindung ist immer ein Zock, für beide Beteiligte, im vorliegenden Fall (Versorgerrechnungen, Preisbindung für 12 oder 24 Monate) auf niedrigem Niveau.

    Ich ein potenzielles Problem darin [Geld für die Mutter zu verwalten]. Anlage für andere Leute ist immer kritisch. Kläre auf jeden Fall ab, dass deine Mutter am Ende mit der Anlagestrategie einverstanden ist und auch versteht, worauf man sich dabei einlässt.

    Ich sehe dieses Problem genauso. Dazu kommt, daß der Sohn mir nicht den Eindruck macht, ein erfahrener Anleger zu sein. Somit wird es wohl auf "das Übliche" hinauslaufen, nämlich daß letztlich der Finanzprodukteverkäufer ("Bankbeamte") entscheidet, was die Leute kaufen.

    20 Jahre Entnahmephase sind recht kurz gewählt, für eine 70-jährige Frau ist das noch besserer Durchschnitt. Die Möglichkeit, länger zu leben, ist sehr realistisch. Üblicherweise plant man über 30 Jahre bzw. ein Alter von 100 Jahren.


    1000€/Monat sind 12k pro Jahr, das benötigt einen Kapitalstock von mindestens 350k für eine sichere Entnahme mit Inflationsanpassung. Die Entnahmerate von 3,5% gilt aber für ein Portfolio aus hauptsächlich Aktien. Mit Zinsprodukten ist die Entnahme langfristig nicht zu realisieren, da man die Inflation schon vor Steuern kaum schlägt und nach Steuern praktisch nie.

    Bei Kapitalverzehr würde ich auch mit Endalter 100 rechnen. Das hat allerdings zwangsläufig zur Folge, daß eine Laufzeit von 30 Jahren gegenüber einer Laufzeit von 20 Jahren die Entnahme grob auf 2/3 verringert (Man darf über so lange Zeiträume eigentlich nicht linear rechnen, für einen Überschlag sollte das aber dennoch gut genug sein).


    Überschlägig würde ich trotzdem den Kapitalertrag als Inflationsanpassung nehmen. Ich pflichte Dir zwar bei, daß der Ertrag einer festverzinslichen Anlage vermutlich die Inflation nicht kompensiert, aber der Wertverlust der gleichbleibenden Auszahlung ist schleichend, daran kann man sich gewöhnen. Dazu kommr: Die Orientierung am Nominalwert ist halt einfach.

    Ich würde deshalb tendieren einen Teil in Aktien anzulegen und zwar nicht nur symbolische 10%, sondern eher in der Größenordnung 40-50%. Hängt aber auch ein bisschen vom verfügbaren Kapital ab.

    Du würdest das, ich würde das.


    Es ist aber bereits unklar, ob der Sohn das für sein eigenes Geld so handhabt (was belegen würde, daß erstmal er selbst grundsätzlich für eine Aktienanlage aufgeschlossen ist), noch eine Stufe unklarer ist daher, ob der Sohn das für seine Mutter so handhaben würde. Allein schon die Tatsache, daß man zugelassen hat, daß ein vermutlich sechsstelliger Betrag auf ein Sparbuch geschoben wird, deutet in meinen Augen auf eine sehr geringe Investmenterfahrung hin.


    Ich bin erstmal gespannt, ob sich der Threadstarter überhaupt nochmal meldet.

    Die [Kinder] sind kürzlich auf die Welt gekommen. Was meinst du mit "gerollt"?

    "Rollen" heißt: Zu Jahresende einen im Gewinn stehenden ETF verkaufen, um damit den Gewinn zu realisieren. Man dimensioniert den Verkauf dabei so, daß man die Gewinne steuerfrei vereinnahmen kann. Unmittelbar danach kauft man den ETF wieder, denn an sich findet man das Papier ja gut. Bei dieser Aktion hat man immer auch die Spesen im Blick.


    Vorteil bei Kindern: Die haben im allgemeinen deutlich mehr Steuerfreibetrag als Erwachsene.

    Was muss ich dafür jährlich tun um für meine Kids bei einem ETF bleiben zu können?

    Ausrechnen, wieviel Gewinn aufgelaufen ist, schauen, was die Aktion an Spesen kostet, und danach machen oder halt bleiben lassen.

    Mir ging es eher um das Risiko, dass dieser evtl. wieder geschlossen wird.

    Das Risiko ist bei einem Kinder-ETF vermutlich relativ gering. Bei einem Sparplan von 100 EUR beispielsweise dauert es >5 Jahre, bis der Sparer-Freibetrag überschritten ist.

    Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob Dir klar ist, was Dein Vorredner sagen wollte.


    Einen expliziten "Kinder-ETF" kenne ich auch nicht. Was soll denn das auch sein?


    Ich ahne auch nicht, warum es bei einem Sparplan von 100 € (wohl gemeint: im Monat) länger als 5 Jahre dauern soll, bis der Sparerfreibetrag überschritten ist. Ich dachte immer, der habe nichts mit der Sparrate, wohl aber mit dem zu versteuernden Kapitalgewinn zu tun.


    Bei Kindern ist der Sparerfreibetrag ohnehin nicht die große Hürde. Wenn die sonst keine Einnahmen haben (was zumindest bei kleinen Kindern wohl die Regel ist) können die ja um die 7000 € Kapitaleinkünfte im Jahr haben, bevor sich die Eltern Gedanken machen müssen (Krankenkasse 12 x 505 + 1000).

    Erst dann müsste bei einem Zwangs-Verkauf Steuer gezahlt werden. Durch Rollen der Anteile kann man hier entgegenwirken.

    Dennoch Spesenfrage.

    So richtig schlägt es doch nur bei wirklich großen Beträgen ein, wenn der Fonds über Jahrzehnte angespart wurde und dann geschlossen wird.

    Was denn auch "richtig große Beträge" sein sollen. Mit einer Sparrate von 100 € im Monat bekommt man die für Kinder wohl nicht hin. Eins-zwei-drei sind die ja erwachsen und keine Kinder mehr.

    Hallo liebes Finanzteam!

    Das Finanztip-Team liest hier leider nicht mit. Viele Leute glauben das, es ist aber nicht der Fall. Versuchs doch mal per E-Mail, wenn Du die Redaktion erreichen willst! Ich sage Dir aber gleich: Die werden Dir auch nichts anderes sagen können, weil einfach die dazu nötigen Zahlen fehlen.

    Ich habe vor 7 Jahren meine 1. eigene Immobilie gekauft und eine Hypothek laufen. Ich bin sehr glücklich über den Kauf und auch mit meinen Konditionen meiner Bank sehr zufrieden.


    Neben Abzahlung meines Kredits der Immobilie, zahle ich auch regelmäßig in meine ETFs ein. Wie ihr ja empfiehlt, sollte die Sparrate auf den ETF 20% vom Einkommen betragen. Ich versuche es, mag mir aber nicht jedes Monat gelingen.

    Finanzplanung ist immer individuell und ganzheitlich. Du versuchst aktuell, 2 Dinge gleichzeitig zu schultern: Die Hypothek zu bedienen und sogar noch zusätzlich zu sparen. Das kann klappen, das kann fast klappen (wie bei Dir), das kann danebengehen. Viele Leute sind schon froh, wenn sie eine Last schultern (das hieße: die Hypothek bedienen).

    Meine Frage nun an euch, da ich ja schon in eine Immobilie investiere, würde das dann nicht auch in das 20% monatliche Investieren reinlaufen?

    Man müßte sich die Sache genauer anschauen, wenn man wirklich substantiiert was dazu sagen wollte, ein Kochrezept gibt es dafür nicht.

    Wie ist die Aufteilung der Spartöpfe Festgeld, ETF, Aktien usw. wenn aktuell eine Immobilie abbezahlt wird?

    Individuell :)


    Es wäre unseriös, wenn man Dir hierzu etwas sagt, ohne die Lage wirklich zu kennen. Du verrätst lediglich, daß Du gute Hypothekenkonditionen hast, die Hypothek gut bedienen kannst, sogar noch darüberhinaus etwas sparen kannst. Das finde ich schonmal ziemlich stark. Es zeigt beispielsweise, daß Du Dich mit Deiner Immobilie nicht übernommen hast, sie klein genug für Deine finanziellen Möglichkeiten ist. Eine interessante Frage ist, auf welche Frist Du sie finanziert hast. Vermutlich endet die Hypothek vor ihrer vollständigen Tilgung. Du mußt sie dann verlängern (was üblich ist). Aber dann mögen neue Konditionen ins Spiel kommen. Vielleicht setzt Du dann auch Dein ETF-Depot zur Tilgung ein. Möglichkeiten gibt es viele.


    Ob irgendwelches Feintuning möglich und/oder sinnvoll ist? Dazu kann, dazu sollte so wirklich keiner etwas sagen.


    Wenn Du wirklich eine Antwort haben willst, geht kein Weg daran vorbei, Zahlen zu nennen.

    Ist das wieder so ein "typisch-deutsches" Verhalten à la "ich kann Steuern sparen *sabber sabber Gehirn schaltet ab*" ? Was ist der konkrete Sinn hinter der Aktion?

    Davon ab (Laienmeinung): Geschenkt ist geschenkt

    Wenn man zwei Häuser hat, eins vermietet, eins, in dem man selber wohnt, und man hat Schulden, dann ist es wirtschaftlich sinnvoller, daß die Schulden auf dem Mietobjekt liegen als auf dem Eigenheim.


    Wie man das bewerkstelligt, überblicke ich nicht, und da es bei Immobilien immer gleich um viel Geld geht, sollte man diesbezüglich einen Steuerberater fragen. Es mag möglich sein, auf das vermietete Haus einen Kredit aufzunehmen und das Geld in ein Eigenheim einfließen zu lassen, wiewohl dabei dann natürlich der Bruder mit im Boot ist, denn das vermietete Haus gehört ja beiden Kindern, mutmaßlich je zur Hälfte. Was auf jeden Fall geht, was hier aber nicht gefragt ist, ist: Einen Kredit auf das vermietete Haus aufnehmen, ein neues Haus zum Vermieten davon kaufen.


    Was das mit der Schenkung zu tun hat, inwieweit also eine Rückgängigmachung der Schenkung der Threadstarterin irgendwie helfen könnte, erschließt sich mir aber nicht.


    Steuerberater einschalten.

    Meine Mutter hat den Luxus, dass sie auf Grund ihres Hausverkaufes nun über eine ordentliche Summe Geld verfügt. Sie möchte damit relativ wenig zu tun haben (Zitat: "Dafür habe ich doch dich!") und hat mir oder weniger auch den Auftrag gegeben, das Geld für sie zu verwalten und anzulegen.


    Aktuell liegt es noch auf einem Sparkonto bei der Volksbank, welches mit 0,0% verzinst wird.

    Eher ungünstig. Warum das? Wenn das Geld auf einem Girokonto liegt, kannst Du jeden Tag beliebig darüber verfügen. Wenn es auf einem Sparkonto liegt, mußt Du größere Summen vorab kündigen oder Vorschußzins zahlen. Ein Sparbuch mit 0% Zins bringt gegenüber einem Girokonto zu 0% Zins keinerlei Vorteil.


    Wieviel ist es denn?

    Wir hatten auch schon letzte Woche das erste Beratungsgespräch mit einem Berater der selbigen Volksbank.

    Ihr hattet ein Verkaufsanbahnungsgespräch mit dem Finanzprodukteverkäufer der Volksbank. :)

    Dieser hat meiner Mutter - nach meinen Angaben, dass wir das Geld eher konservativ anlegen wollen - zu zwei Produkten geraten:

    1. Mehrfach verzinste Festzinsanleihe WKN DJ9AJJ mit einem Zinsatz von 3,70% p.a, Nennbetrag von 1.000€ und Vertriebsvergütung von 2,40%

    2. Rentenfonds mit kurzer Laufzeit, nämlich den UniOpti4 (Ausgabeaufschlag 0%, TER 0,6% und Rendite von 3,76%)

    Was ich bisher im Forum so gelesen habe, scheinen beide Produkte nicht wirklich die besten zu sein, da vor allem die Bank von ihnen profitiert.

    Öhm. Ja.


    Die DJ9AJJ sieht hier


    DJ9AAJ | DZ BANK Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Frankfurt am Main-Anleihe: 4,497 % bis 30.10.2026 | finanzen.net
    DZ BANK Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Frankfurt am Main-Anleihe (DJ9AAJ / DE000DJ9AAJ7): die Anleihe der DZ BANK AG Deutsche…
    www.finanzen.net


    gar nicht mal so schlecht aus. Allerdings sind hier 4,4% Rendite im Jahr angegeben und nicht etwa 3,7%. 1 1/2 Jahre Restlaufzeit. Die Stückelung ist mit 100.000 € nicht gerade Privatanlegerfreundlich. Aber vermutlich habt Ihr das ja im Moment.


    Für einen Rentenfonds sind 0,6% Kosten recht hoch. Die gehen von der Rendite ab.

    Der Einäugige soll für den Blinden entscheiden.


    Es ist nicht seriös, wenn hier irgendeiner etwas Konkretes rät, vielleicht mit einer Ausnahme: Das erhebliche Geld, was jetzt auf einem Sparbuch! dümpelt, sollte auf ein Tagesgeldkonto.


    Du bekommst dort im Moment zumindest ein halbes Jahr lang einen Zins um die 3%, das ist von der Größenordnung das, was ein Festgeld auch bringen würde. Du hast vermutlich also keinen Nachteil, wenn Du das machst. Je nach Betrag kann man an mehrere Konten denken, der Einlagesicherung wegen. Ich sehe das nicht so eng (schließlich dümpelt momentan das ganze Geld bei der Volksbank - wenn die nächste Woche pleitegehen sollte, au weia!), aber den Kollegen hier ist das superwichtig.


    Übrigens: Wenn Du gestaffelte Festgelder bei der Volksbank machst, bist Du vermutlich auch über der Grenze der Einlagensicherung. Alle Leute, die mehr als 100 T€ Festgeld bei jeder Bank haben, sind das.


    Wenn das Geld erstmal auf Tagesgeldkonten liegt, hast Du Zeit, Dich selbst zu informieren. Regelmäßig rate ich den Leuten hier, sich z.B. ein Vierteljahr Zeit zu nehmen und sich selbst schlauzulesen.


    Finanzplanung muß immer ganzheitlich und umfassend sein. Ich bin im Zweifel, ob der Finanzprodukteverkäufer eines Geldinstituts zum aktuellen Zeitpunkt der geeignete Ansprechpartner für Euch ist.


    Übrigens: Akut geht es um Deine Mutter, aber Du sollst ihr zur Seite stehen. Infolgedessen stellt sich die Frage, wie Du bezüglich Geldanlage drauf bist, also wie Du selbst investierst, welche Vorkenntnisse Du hast etc.


    Über Entsparstrategien gibt es meterweise Bücher.

    Danke Achim, das sind harte Worte! Aber wahrscheinlich mit recht, ich halte mich dran.


    Allerdings würde mich interessieren warum nicht 2 laufen lassen also den NASDAQ und ein ACWI ?


    Nur mal so aus meiner Sicht, der tech etf hat doch eine viel höhere Rendite als der ACWI.

    Oberstes Gesetz beim ETF-Sparen:


    Du sollst Deinen Sparplan nicht gestalten, solange Du keine Ahnung hast!


    Ich habe Dir doch oben schon geschrieben: Du hast zuviel Investmentporno gelesen. Das muß erst einmal aus Deinem Kopf heraus. Lies mal was Vernünftiges, etwa Gerd Kommer - Souverän investieren für Einsteiger oder Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff (NICHT die 1. Auflage!).


    Du bist mit allem Verlaub Anfänger und glaubst, Du könntest mit Deiner idealen Investmentidee die Welt schlagen. Nein, das kannst Du nicht. Oder nur per Zufall. Aber mit Elon Musk kannst Du ohnehin nicht mithalten, selbst wenn sich Dein Depot doppelt so gut entwickelt wie seins.


    Hier schneien immer wieder Leute herein, die sagen: Jetzt habe ich monatelang ausgetüftelt, wie ich mein Depot feinstrukturiere. Die folgenden 12 ETFs habe ich mir ausgeschaut, 1000 € will ich investieren! Bei Trade Republic kann ich schließlich Bruchteile von Anteilen kaufen!


    Nein, nein, nein.


    Such Dir einen schönen, breiten Welt-Aktien-ETF heraus. Es ist erstmal egal, ob ein MSCI World, ein ACWI, ein FTSE All World. Such Dir einen raus und bleib bei dem, bis Du ein ordentliches Depotvolumen angespart hast. Das sind nicht 1000 €, eigentlich auch nicht 10.000 €. Es kann noch nicht einmal schaden, wenn da noch eine 0 dran ist. Bis Du das zusammengespart hast, brauchst Du ein Weilchen. In der Zeit liest Du was, in der Zeit wirst Du ruhiger.


    Wenn Du mal wirklich ordentlich Geld zusammengespart hast, magst Du mit dem Strukturieren anfangen. Dafür gibts eine Menge Ideen, die ich übrigens fast alle nicht gut finde! Aber es ist Dein Geld, Du bist dafür verantwortlich, und ich bin keines Mitlesers Kindermädchen.


    Es steht Dir jederzeit frei zu sagen: Rutsch mir den Buckel runter. Schalt mich weg, wenn Du willst, das kostet nur drei Clicks. Ich schreibe hier zwar das, wovon ich selber überzeugt bin, aber es sind ja nicht meine Ideen. Die Vorstellung der ruhigen Hand findest Du an vielen Ecken, die Vorstellung vom ETF auf einen breiten Aktien-Index, die Vorstellung vom möglichst passiven Investieren. Das geht nicht weg, wenn Du nicht lesen willst, was ich hier schreibe. :)


    Es ist Dein Geld, Du legst es an, Du profitierst davon, wenn es gut läuft.

    Und im Moment ist es noch nicht genug, als daß man es strukturieren müßte.

    Ist es denn ratsam, für 40€ mehr im Monat die BU von 500 € auf 1000 € aufzustocken? Der Threadstarter hat die Option oben ja erwähnt. Immer noch nicht die Welt, aber besser als nur 500 €.

    Spricht doch nichts dagegen, in einen weiteren ETF z.b NASDAQ 100 zu investieren oder?

    Doch, dagegen spricht etwas.

    sry, überlesen .. wie meinst du strukturieren ?

    Wer so fragt, sollte erstmal alle Bemühungen unterlassen, seinen Sparpläne und Sparplänchen feinzutunen, sondern erstmal die ganze Sparrate stumpf in den einen ACWI stecken, den er ja schon hat. Wenn dieser Posten mal auf 20.000 € ist oder so, kannst Du ja mit weiteren Vorstellungen wiederkommen. :)

    Ich bekomme für die Fahrten zum Kunden und zur Arbeit Spesen gezahlt. Damit kann ich glaub nichts mehr geltend machen außer die Pendlerpauschale, oder?

    Nö. Die Spesen sind aber ohnehin besser als die Wirkung der Steuerentlastung. Wenn man was von der Steuer absetzen kann, bekommt man ein Drittel bis günstigstenfalls die Hälfte von der Steuer wieder, den Rest zahlt man selber. Wenn der Arbeitgeber alles zahlt, ist das besser.

    Ich komme am Dienstfahrzeug nicht vorbei und habe für meinen Kleinwagen umgerechnet fast genauso viel zahlen müssen, wie für das Dienstfahrzeug (Kombi) zu Beginn meiner Tätigkeit. Da war ich doch sehr verwundert.

    Ärgere Dich nicht über Dinge, die Du nicht ändern kannst. Das Leben ist eigentlich zu kurz zum Ärgern. :)

    Ich muss aber auch sagen, dass ich mich gerade für ein Auto aus dem Fuhrpark entschieden habe, da die Leasingraten für neue Fahrzeuge dermaßen hoch sind, dass ich nur mit geringster Ausstattung einem Eigenanteil entkomme.

    Leasingfirmen kaufen regelmäßig Vollausstattungen, weil die als Leasingrückläufer nämlich leichter verkäuflich sind. Hierbei schlägt die Aufpreispolitik der deutschen Autobranche allerdings empfindlich zu.


    Luxusartikel halt :)

    Ich hatte seit Mitte 1986 bis zum Ausscheiden aus dem aktiven Dienst Ende 2023 immer Dienstwagen


    Mit meinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst habe ich mir einen ... Jahreswagen gekauft und dann bestätigt bekommen, was ich im Vorfeld immer schon vermutet hatte. Der Abstand zwischen den Kosten von 1986 bis 2023 zu heute ist gewaltig.

    Ach!

    Der Fairness halber sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass die jährliche KM-Leistung für den privaten Anteil damals als auch heute bei ca. 35-40 TKM liegt.

    Also etwa das Dreifache der durchschnittlichen Fahrleistung von Privatleuten (die republikweit erfreulicherweise sinkt).


    Autos sind Luxus, Autos sind teuer. Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind, entsprechend sind viele Leute bereit, das Geld in die Blechkiste zu stecken. Der ADAC rechnet schon seit jeher phantastische Zahlen aus, was ein Kilometer Autofahrt kostet, so daß man sich fragt: Wenn das so teuer ist, warum fahren die Leute mit dem Auto und nutzen nicht mehr Öffis oder (huch!) gar das Fahrrad?


    Ganz einfach: Weil sie es wollen und weil sie es zahlen können.


    Du hast Dir einen Jahreswagen gekauft, damit hast Du entweder einen "WA" subventioniert (nämlich einen "Werksangehörigen", der traditionell jedes Jahr subventioniert einen Neuwagen vom Band kauft und den "alten" dann natürlich loswerden muß) oder den größten Wertverlust vermieden. Man kann entsprechend billiger auch ein Auto kaufen, das zwei, drei, vier Jahre alt ist, muß dann aber halt mit dem Gefühl leben, daß schon ein anderer Mann an diesem Steuerrad gedreht hat. :( Man muß beileibe das Auto nicht scheckheftpflegen, und wenn man schon in die Werkstatt geht, muß man nicht in die Marken-Auto-Klinik gehen, wo man fast vom Boden essen kann und wo der Empfang aussieht wie beim Sheraton. Das kostet natürlich alles (oder kostet es nicht, wenn man dort nicht hingeht oder in eine freie Werkstatt geht).


    Mein letztes Auto war bedeutend billiger als vermutlich Deins, aber zugegeben: Es war nicht groß, es war nicht repräsentativ, es war nicht luxuriös. Aber es hatte mindestens 95% der Funktion eines richtigen Autos und hat mich hingefahren, wohin ich wollte, zu einer Zeit, zu der ich es wollte.


    Muß sich jeder selber ausrechnen. :)