ich habe mich im Forum angemeldet um mich mit dem Thema der Geldanlage richtig auseinanderzusetzen.
Das ist ein guter Anfang, aber als alleinige Maßnahme sicherlich nicht genug.
- Geerbtes Haus wird kurzfristig an den Mieter verkauft. Summe 450.000€
- Die Kaufsumme soll komplett als Einmalanlage verwendet werden
- Die Anlage soll konstant bei 450.000 bleiben und die Zinsen/Erträge sollen monatlich ausbezahlt werden
- Zugriff auf das Angelegte Kapital innerhalb von einem Jahr sollte möglich sein
Diese romantische Vorstellung hört man oft. Es erscheint zweckmäßig, sich davon zu lösen und zu einer realistischeren Sichtweise zu kommen.
Wann ist der Geldeingang zu erwarten?
Welche Anlagestrategien könnten bei den grob genannten Rahmenbedingungen empfohlen werden?
Sinnvollerweise überhaupt keine.
Wir sind nicht besonders risikofreudig und würden konservativ gerechnete bzw. mit höherer Sicherheit verbundende Strategien bevorzugen.
Das war aus Deiner obigen Fallschilderung bereits erkennbar.
Kann man die gesamte Summe wirkliche in einem "Paket" anlegen oder empfiehlt sich eine Aufteilung, Stichwort Einlagensicherung.
Du bist ersichtlich von Sicherheitsbewußtsein durchdrungen und wirst deswegen irgendwann einmal an einen Punkt kommen, an dem Du erkennst, daß es die von Dir so innig erwünschte Sicherheit so leider nicht gibt.
Finanzplanung muß immer ganzheitlich und umfassend sein. Auf die Frage: Ich habe hier plötzlich 450 Mille auf dem Tisch, was soll ich damit machen? gibt es keine seriöse Antwort, wenn man das Umfeld nicht kennt. Immerhin: Wenn Du hier im Forum fragst, besteht zumindest nicht die Gefahr, daß Dir einer das Geld aus der Tasche zieht. Wenn Du zu einem lokalen Finanzprodukteverkäufer gehst, besteht diesbezüglich schon ein erheblich größeres Risiko.
Du wirst - wo auch immer Du fragst - einen besseren Rat erwarten können, wenn Du mehr über Dich erzählst, über das, was Du hast, über das, wie Du bisher angelegt hast, über das, was Du kurz-, mittel- und langfristig erreichen willst. Das sind in der Tat private Informationen, aber ohne Anamnese gibt es halt weder Diagnose, noch Therapie. Nirgendwo.
Ich sage den Leuten immer, sie mögen sich Zeit nehmen, damit sie sich schlaulesen können. Das möchte ich auch Dir ans Herz legen.
Bis Du Dich aufgeschlaut hast, würde ich das Geld erstmal auf ein oder mehrere Tagesgeldkonten packen. Das ist kein großer Rat, sondern eine schlichte Warteposition, nicht viel anders als Girokonto, nur besser verzinst. Ein Geldmarktfonds wäre funktionell äquivalent, aber der übersteigt vermutlich Deine Möglichkeiten. Ich würde die Einlagensicherung nicht allzuhoch hängen, vielleicht den Betrag halbieren, also zwei Tageskonten bei verschiedenen Banken anlegen, mehr nicht. Bei den üblichen Tagesgeldkonten bekommst Du den guten Zins ohnehin nur ein halbes Jahr und müßtest Dich danach umorientieren (oder entschieden haben). Ich halte das für ein akzeptables Risiko.