Beiträge von Andreas

    Vielleicht lohnt es sich, lieber mehr Zeit in die Überlegung zu investieren, wie man nachhaltig sein Gehalt steigern kann, als irgendwelchen Gimmicks hinterherzulaufen.

    Weiter oben in diesem Thread hatte ich versproche, den Praxistest zu machen und zu schauen, ob die Erhöhung des Dispos einen besseren Score zur Folge hat. Da sich mein Score nach dem letzten Sturz (s.o.) noch nicht wieder vollständig erholt hat, möchte ich noch auf gleiche Ausgangsbedingungen warten. Bis dahin kann ich euch mit Erfahrungen aus der letzten jährlichen Selbstauskunftsrunde versorgen.


    Auskunftei
    Antrag per
    Reaktion (Tage)
    Schufa Fax 20
    Infoscore Fax 3
    Deltavista Online-Maske 4
    Creditreform Fax 2
    Bürgel Post 14
    DEMDA Online-Maske 1
    Accumio Post 17
    IIRFP Post 6


    Die Schufa ist mit Abstand die langsamste, wahrscheinlich erhält sie aber auch mit Abstand die meisten Anfragen. Accumio hat den Betreib eingestellt.

    Prinzipiell kann sich jeder versichern, wo er möchte, vorausgesetzt er hat ein eigenes Einkommen. Dann wären beide Mitglied bei ihrer (auch unterschiedlichen) Kasse. Würde ein Ehepartner kein Einkommen mehr erzielen, müsste er sich beim anderen familienversichern. Das geht dann natürlich nur bei der Versicherung, bei der der arbeitende Ehepartner Mitglied ist. Insofern hat es, wenn man so möchte, den "Vorteil", dass ein Wechsel zwischen Mitgliedschaft und Familienversicherung unbürokratischer ist.


    Während der Elternzeit bleibt man übrigens Mitglied in seiner Krankenkasse. Wenn beide in der GKV versichert sind, dann kann das Kind bei einem der beiden in die Familienversicherung. Sollte ein Elternteil privat versichert sein, wird das Ganze komplizierter. In diesem Fall kommt es auf die Höhe des Einkommens jedes Ehepartners an, wo das Kind versichert werden kann/muss. Hier muss dann immer der individuelle Einzelfall betrachtet werden.


    Noch als Hinweis:
    Ab 01.01.2015 gibt es übrigens eine Neuregelung der Krankenkassenbeiträge. Den GKV-Kassen wird wieder mehr Beitragsautonomie eingeräumt. Der allgemeine Beitragssatz sinkt auf 14,6%. Darüber hinaus dürfen die Kassen dann einen vom Einkommen abhängigen Sonderbeitrag erheben. Manche kommen ohne aus (Metzinger BKK, BKK Euregio) und manche nehmen satte 1,3% (Brandenburgische BKK). Das bedeutet für jemanden, der oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient, satte 650 EUR mehr im Jahr. Jetzt werden die ersten wieder kommen und sagen, man dürfe seine Entscheidung für eine Kasse nicht nur vom Beitrag abhängig machen. Es gehe ja auch um die Leistung. Ich gebe an dieser Stelle zu bedenken, dass die wesentlichen Leistungen durch den gesetzlichen Leistungskatalog vorgeschrieben sind, d.h. die Leistungen der Kassen sind zu >95% identisch, der Rest ist Schnickschnack wie Homöopathie, Reiseimpfungen etc. Das könnte man auch gut durch die gesparten Beiträge privat bezahlen. Das einzige, was wirklich einen Unterschied macht, ist die Übernahme der Kosten für künstliche Befruchtung. Das betrifft aber wohl die wenigsten. Gerne gebe ich auch zu, dass sich der Service deutlich voneinander abweicht. Letztlich muss dann jeder für sich selbst beurteilen, was einem wichtig ist und für welche evtl. Mehrleistungen er auch einen höheren Beitragssatz akzeptiert. Freilich wird man sich mehr Gedanken an dieser Stelle machen, je höher das Einkommen ist.

    Nach dem Antrag auf Elterngeld bekommt man einen Bewilligungsbescheid und ein Berechnungsblatt. Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes zur Berechnung berichten:

    • Zunächst werden die durchschnittlichen Einkünfte der 12 Monate vor Geburt gebildet.
    • Dann wird pauschal 21% für Sozialabgaben abgezogen.
    • Der Abzug von Steuern und Soli richtet sich nach der Steuerklasse, die man in der überwiegenden Zeit des 12-Monatszeitraums vor Geburt inne hatte. Abgezogen wird also desweiteren der Betrag, den man sonst in dieser Steuerklasse bei diesem durchschnittlichen Einkünften hätte.
    • Das Elterngeld beträgt dann 65% von diesem "bereinigten Nettoeinkommen", max 1800 EUR im Monat, bei kleinen Einkommen >65%.

    Mit dem Elterngeld Plus gibt es ein paar Änderungen, für das klassische Elterngeld bleibt die Rechnung so.

    Hallo @steffen,


    die Grundsatzdiskussion ETF vs. aktive gemanagte Fonds läuft bereits sehr ausführlich in diesem Forum (Habt ihr schon mal in Aktien investiert? - Seite 3 - Gesprächsecke - Finanztip Community).


    1. Man sucht sich doch einen Aktienfonds gezielt aus, indem man sich solche Fonds wählt, die über eine möglichst lange Dauer eine möglichst hohe Rendite hatten. Diese Möglichkeit hat man ja! Zumal durch die zahlreichen Finanzseiten im Internet. Eine Garantie ist das natürlich nicht, aber die gibt es ja auf den Index auch nicht.


    Doch hat man. Die Garantie bei ETF ist, dass man genau das bekommt, was der Markt hergibt. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Investment in einen aktiven Fond ist eine Lotterie. Er kann besser laufen als die Benchmark, kann aber auch viel schlechter abschneiden. Statistisch schneiden die meisten viel schlechter ab. Warum? Weil sie zu viel kosten.


    2. Auf den Ausgabeaufschlag geben die Depotbanken doch mittlerweise oftmals 100% Rabatt


    Das ist nur ein Teil der Kosten. Die größten Kosten sind die laufenden Gebühren und Performance Fees. Da kommen locker schonmal 2% p.a. zusammen. Die Manager müssen das erstmal erwirtschaften, um überhaupt genauso gut wie der ETF zu sein. Und dann müssen sie eigentlich noch mehr rausholen, damit man ein Argument hat, überhaupt aktive Fonds zu kaufen.


    Sicher die 4 genannten Fonds sind die Klassiker für eine Gegenargumentation, aber ich komme gerne auf mein schon mehrfach gebrachtes Argument zurück. Man findet immer irgendwelche vereinzelte Gegenbeispiele. In diesem Fall sind das Fonds gemanagt von alten Herren (>70 Jahre). Ihre Erfahrung ist sicherlich ein Grund für ihren Erfolg. Wenn ich aber jetzt für 25 Jahre investieren will, werden diese Herren nicht mehr diese Fonds betreuen. Was dann? Wer kommt dann? Kenne ich die? Woher weiß ich, dass die auch so gut sind? Lange Rede, kurzer Sinn: Man weiß immer erst im Nachhinein, welche Ausnahmefondmanager über einen langen Zeitraum sehr gut waren. Kein Mensch weiß das vorher. Insofern ist es auch egal, ob ein Fond in der Vergangenheit gut gelaufen ist. Das Risiko hier an einen "falschen" Manager zu geraten ist ziemlich hoch. Beim ETF weiß man, was man bekommt. Wer spekulieren will, kann aktive Fonds kaufen, allerdings muss er sich nur im Klaren darüber sein, dass er in vielen Fällen Geld verliert.


    Viele Grüße,
    Andreas


    ps: Die genannten Fonds zehren alle heute noch von einer zeitich befristeten starken Phase. Die letzten Jahre waren sie alle eher Durchschnittskost.

    Gold ist die finale Währung - seit Tausenden von Jahren. Plötzlich in 20 Jahren nicht mehr? Außerdem ist es die einzige Anlage ohne Gegenparteirisiko. Es ist somit eine Absicherung gegen den Systemkollaps, Krisen, politische Willkür und nicht-legitimierte Entwertung von Papiergeld (s. EZB). Gold gehört damit in physischer Form in jedes gut diversifiziertes Portfolio. Wenn man in Münzen anlegen will, dann sollten es bekannte Namen sein, die man immer und überall auf dieser Welt zu Papiergeld machen kann, also Kruegerand, Maple Leaf, Philharmoniker etc. Goldeuros? Versuch die mal in China loszuwerden... :D

    Nein, der Schlüssel bei diesen Kundengruppen liegt vor allem im Thema Diversifizierung und natürlich der zeitliche Aspekt das langfristig und nachhaltig gedacht wird. Bei vielen Privatanlegern ist der Anlagehorizont schlicht und einfach gesagt zu kurz oder wird durch eine veränderte Lebensplanung über den Haufen geworfen.


    Genauso ist es! Und da sind wir wieder bei meinem Ausgangspunkt. In den meisten Haushalten sind einfach nicht die Mittel vorhanden, einen Großteil seines Vermögens langfristig, nachhaltig und unangetastet anzulegen und von dem Rest trotzdem schön zu leben...

    @Franziska


    Ja, Profis waren wohl auch am Werk. Ich glaube, dass es den Familien einfach so etwas wie eine innere Einstellung gibt, das Familienvermögen als Schatz zu behandeln, es zu vermehren und in die nächste Generation weiter zu geben. Jetzt könnte man sagen, dass es das auch in kleinbürgerlichen katholischen Familien gibt. Richtig, die sind aber bei weitem nicht so vermögend. Und ich meine, der Hauptunterschied, ist die Bereitschaft ins Risiko zu gehen und VOR ALLEM auf Sachwerte zu setzen, die Krisen und Kriege überleben. Natürlich wird das ab einer gewissen Höhe des Vermögens immer einfacher, weil auch global gestreut werden kann und Mittel da sind, "Gestaltungen" zu machen. Dennoch, es sind die Beteiligung am Produktivkapital, der Besitz von Länderein, Grundstrücken, Wälder, Gold, Immobilien und die Steuergestaltung, die hier den großen Unterschied machen...


    Wie soll man als Angestellter im Hamsterrad Deutschland mit einer Abgabenquote von fast 50% auch zu Vermögen kommen? Nur durch die glückliche Geburt oder eine geniale Idee und den Mut, die dann auch zu Geld zu machen...

    @Henning


    "Kapitalerhalt" ist nominell auch immer noch mit klassischen Sparanlagen möglich. Den meisten Leute reicht es auch, dass im kommenden Jahr diese Zahl ein bisschen größer geworden ist. Das Wort "negativer Realzins" ist für viele schon zu kompliziert - und davon lebt dieses System...


    Da du aber mit Kapital wahrscheinlich "Kaufkrafterhalt" meinst, gebe ich dir recht, dass man heute ins Risiko gehen muss. Wobei immer noch die Frage im Raum steht, was Risiko eigentlich ist? Sind es die Schwankung von Aktien? Oder ist es eher ein Risiko, seinen Haufen bedruckter Baumwolle als Einlage bei irgendwelchen Zombiebanken zu haben? Oder ist es das politische Risiko, dass jemand auf die Idee kommen könnte, von allen liquiden Anlagen eine einmalige 10% Vermögensabgabe zu machen? Ich glaube, man muss in diesen Zeiten den Begriff des Risikos neu denken. Höchst spannend finde ich immer den Blick auf jene, die über Generationen, ja sogar über Jahrhunderte, Vermögen erhalten und vermehrt haben - z.B. Adelsfamilien, Bankierfamilien oder auch die kath. Kirche. Wie haben die das gemacht? Mit Sicherheit nicht mit Festgeldkonten!

    Wer von Euch hat sich seine Renteninformation schon mal genauer angesehen und nachgerechnet was die Inflation hierauf für Einflüsse hat?


    Jepp, hab ich gemacht! Das ist der erste Schritt, um den zusätzlichen Bedarf im Alter und damit den nötigen Lebenssparaufwand auszurechnen. Ich habe auch schon mit 29 die Kontenklärung gemacht, da jetzt noch alle Unterlagen da sind und die Erinnerung frisch... ;)


    Sputnik: Die Kritik am Rentensystem ist wahrscheinlich so alt wie das Rentensystem selbst. Fakt ist, dass das Umlageverfahren alle Krisen übersteht.


    Ich Kritik an der Renteninformation ist teilweise berechtigt. Der Normalbürger bekommt von allen Seiten zu hören, dass die Inflation die Rente wegfressen und die Kaufkraft der Zahl in der rechten Box minimal sein wird. Wie soll er nun rechnen? In den meisten Fällen dient der Verweis darauf, man müsse diese Zahl mit 2% abzinsen, nur der Panikmache, weil über lange Zeiträume aus einer heutigen "guten" Rente schnell die Kaufkraft von ein paar Hundert Euro machen. Was hier immer verschwiegen wird, ist, dass dauerhafte Inflation nur über eine Lohninflation möglich ist. Da die Renten aber an den Löhnen hängen, steigen auch die Renten. Sicher, nicht 1:1 und vermindert durch Renteninformationen. Auch muss man über die Rentenanpassungen unterhalb der Inflationsrate die Renten entwerten, um das System noch einigermaßen bezahlbar zu halten. Das ist alles richtig, aber aus meiner Sicht, ist es schlichtweg falsch, die im Rentenbescheid prognostizierte Regelaltersrente immer mit 2% p.a. Inflation klein zu rechnen. Ich würde eher zu 0,5-1,0% tendieren. Wer konservativ rechnet, nimmt halt den höheren Wert.


    Ich würde mir in der Renteninformation auch eine Matrix wünschen, die genau diese Problematik abbildet. Dann kann jeder für verschiedene Szenarien sich die Kaufkraft seiner Rente raussuchen. In den Spalten könnte man die Rentenanpassungen abbilden, auf der anderen die Inflationsrate. Die Einträge in den Zellen wären dann die Rente bezogen auf die heutige Kaufkraft.


    Auch sollte man für die gesetzlich Versicherten genau sagen, was an Sozialversicherungsbeiträgen (Stand heute) noch abgeht. Das kann später natürlich ganz anders sein, aber der Hinweis würde schonmal ein Problembewusstsein erzeugen. Und wenn man dann noch einen draufsetzt, und für einen einfachen Standardfall auch noch die Steuer abzieht und den Leuten im Bescheid ihre wahrscheinliche Nettorente schwarz auf weiß in großen Zahlen präsentierte, dann würde sich manch einer verwundert die Augen reiben. Ein anderer auf den Schreck auch erstmal einen Hochprozentigen nehmen. Ich vermute auch, dass diese Transparenz politisch nicht gewollt ist. Auch hier würde ich Volker Pispers bemühen: "Was meinen Sie, was hier los wäre, wenn mehr Leute verstünden, was hier los ist?" Wenn man diese Transparenz in der Renteninformation anlegte, würden man sofort sehen, dass der Durchschnittsverdiener als Rentner zum Sozialhilfeempfänger würde. Viele würden sofort verstehen, dass dieses Rentensystem, so wie es gestrickt ist (ich betone: nicht das Umlageverfahren!), eigentlich längst tod ist. Wir haben es nur noch nicht gemerkt.

    Hallo @Henning,


    herzlichen Dank für die Info aus deinem Netzwerk. Ich denke, ich werde dann mal meinen Makler beauftragen, diese anonyme Voranfrage zu starten. Meine Idee mit gleichzeitigem Antrag bei verschiedenen Versicherern kann man danach ja immer noch machen, um ganz sicher zu gehen.

    Hallo Katja, hallo @Henning,


    an dieser Stelle möchte ich mal in die Diskussion einklinken und ich nehme vorweg, dass das keine Freudentänze auslösen wird. Katjas Beispiel ist - das muss ich leider so sagen - genau so ein Fall, vor dem ich in diversen Beiträgen schon gewarnt habe (u.a. Artikel im Focus:¨Der Weg ins eigene Heim¨ - Aktuelle Themen diskutieren - Finanztip Community).


    Die Information, die Katja gegeben hat, sind schon mal notwenig, aber aus meiner Sicht stellen für eine vollumfängliche Betrachtung noch nicht hinreichend. Es ist z.B. noch wichtig:

    • Sind sie verheiratet oder alleinstehend?
    • In welchem Beruf arbeiten Sie? Mit welcher Einkommensentwicklung kann üblicherweise gerechnet werden?
    • Ist eine Absicherung bei Berufsunfähigkeit in Höhe von ca. 1800 EUR vorhanden?
    • Ist eine Absicherung bei langen Krankheitsfällen vorhanden?
    • Gibt es schon Altersvorsorgeverträge?
    • Wo liegt das Grundstück? Auf dem Land oder in der Stadt? Wie viel ist es wert?

    Der geneigt Leser merkt anhand dieser Fragen schon, worauf ich hinaus will. Und das sind einige Gedanken, über die Sie, Katja, auch etwas länger und vor allem offen und ehrlich nachdenken sollten, bevor Sie dieses Projekt angehen. Zunächst finde ich es super, dass Sie 800 EUR bei einem Einkommen von 1800 EUR sparen können. Das ist eine Sparquote von über 40% und zeigt, dass Sie nicht kurzfristigem Konsum erliegen. Das ist schonmal die beste Voraussetzung zum finanziellen Glück. Auf den zweiten Blick frag ich mich natürlich, wie diese Sparquote zustande kommt, denn 1000 EUR für Konsum, Auto, Miete, Nebenkosten, Altersvorsorge und Risikoabsicherung, Urlaub, Gesundheit, Kleidung etc. klingt doch ein bisschen zu schön, um wahr zu sein. Also, wo liegt der Fehler versteckt? Gibt es vielleicht kein Auto und soll das langfristig auch so bleiben? Ist die Risikoabsicherung doch noch nicht mit drin oder nicht ausreichend? Ist vielleicht zwar ein Vertrag für die Altersvorsorge vorhanden, wird aber nur mit 50 EUR bespart? Also lange Rede, kurzer Sinn: Mir erscheint das auf den ersten Blick sehr knapp kalkuliert zu sein. Hier müsste man vielleicht nochmal ehrlich (nicht zu mir sondern zu sich selbst) Inventur machen.


    Prinzipiell würde ich die Sache von hinten anfangen zu denken. Ihr Spruch

    - hinsichtlich des Zeitraums bin ich recht flexibel und offen - je nach dem was am besten und günstigsten ist


    zeigt eher, dass hier noch kein Problembewusstsein vorhanden ist. Und das fängt mit der Absicherung im Rentenalter an! Wissen Sie, mit welchem Betrag sie in der Rente rechnen können? Wie hoch wird die Rente ausfallen? Können Sie davon leben? Ich probier mal eine Abschätzung: Grob überschlagen entsprechen 1800 EUR netto in der StKl I 2900 EUR brutto. Das ist ein ziemlich genau das Durchschnittentgeld in Deutschland und entspricht einen Entgeltpunkt, d.h. Sie haben in etwa 40 Entgeltpunkte zu Beginn der Rente angesammelt. Das wären heute nur 1144 EUR Rente brutto. Davon gehen noch Sozialabgaben ab und ist auch nur der Wert, den sie heute kriegen würden. Nach 40 Jahren und 2,5% Inflation ist das Ganze dann noch 416 EUR wert. Sicher, auch der Rentenwert wird steigen, aber das Rentensystem wurde ja so umgebaut, dass es nicht mit der Inflation schritt hält. D.h. ihre Rente wird weniger als 1144 EUR wert sein. Sie sollten sich deshalb Gedanken machen, welche Rente sie haben möchten bzw. brauchen und dann einen Zeitraum bestimmen, den sie brauchen, um das Kapital anzusparen. Mit anderen Worten: Es ist nicht wurscht, wann die Hütte abbezahlt ist, sondern das sollte deutlich vor dem 67 Lebensjahr sein. Ansonsten haben Sie im Alter zwar ein Haus, aber kein Geld für Brot - und dann ist die Hütte schneller weg, als man gucken kann.nullnullWeiter frage ich mich, wie Sie langfristig mit 1000 EUR (und Gehaltssteigerung wollten Sie nicht mit einkalkulieren) leben wollen? Wie soll ein neues Auto bezahlt werden? Was, wenn die Waschmaschine kaputt geht? Eine Zahnfüllung muss ersetzt werden, oder eine Brücke muss rein - was dann? Was ist, wenn Sanierungskosten anfallen? Was ist mit Instandhaltungskosten? Das kostet alles ganz schnell vierstellige Summen. Woher dann nehmen?

    Also zu Thema Absicherung ist eigentlich nichts weiter zu beachten.


    Also zu Thema Absicherung ist eigentlich nichts weiter zu beachten.[/quote]
    Oh doch! Das ist im Grunde das Allerwichtigste. Was wenn das Einkommen wegfällt? Was ist, wenn eine längere Krankheitsphase eintritt? Was, wenn gar Berufsunfähigkeit droht?


    Sie sehen, Katja, der Frage, wie man am besten finanziert, gehen eine ganze Reihe viel wichtigerer Fragen voraus. Und erst, wenn man diese hinreichend für sich beantwortet hat, kann man eigentlich konkret über Zahlen reden.


    Das @Henning ja schon versucht, kurz anreißen und sehr schön gezeigt, dass man mit 800 EUR bei dieser Darlehenshöhe selbst bei den derzeit niedrigen Zinsen nicht weit kommt. Also in ihrem konkreten Fall, ist das Projekt jetzt schon nicht zu stemmen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Was ist, wenn beim Neubau die 300kEUR nicht eingehalten werden. Wenn die Reserve von 30kEUR wie bei Henning abgezogen wird, dann wären wir bei nur 10% Eigenkapital.

    Außerdem sind doch 80% Beleihung eine kritische Größe bei den Banken oder?


    Eigentlich sind es 60%, und das bezieht sich nicht auf Ihre Investitionssumme, sondern auf den Beleihungswert. Das ist Ihre Investition minus einen Sicherheitsreserve der Bank von ca. 10%. Damit machen sie faktisch eine Vollfinanzierung. Ab 60% Beleihung gibt es in der Regel Risikoaufschläge. Da Ihr Einkommen für diese Darlehenssumme so schmal ist, müssten Sie sich mit längerer Zinsbindung mehr Sicherheit erkaufen, weil jede Zinserhöhung am Ende der Zinsbindung (z.B. bei 5, 10, 15 Jahren) Ihnen das Genick brechen wird. 30 Jahre kosten ca. 2,8% p.a. Sollzins bei 80% Beleihung (für Sie wahrscheinlich etwas mehr), so dass Sie bei Raten von 800 EUR mit 0,76 tilgen und nach 30 Jahren eine Restschuld von 174000 EUR haben. Das ist absoluter Wahnsinn. Sie werden so nicht mal bis zu Ihrem Lebensende fertig, mal ganz abgesehen von obigen Vorüberlegungen.


    Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber Sie sollten dieses Projekt so schnell wie möglich beerdigen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich will Sie nicht ärgern, sondern nur vor einer großen Fehlentscheidung bewahren. Die Darlehenssumme ist für Ihr schmales Gehalt, viel viel zu groß! Mich würde es auch wundern, wenn Sie diesen Kredit kriegen würden. Das ist für Sie einfach nicht tragbar und kann leider auch nicht passend gemacht werden.


    Als Lichtblick habe ich eine andere Idee. Sie sind 30 und jung, haben ein Grundstück mit Haus geerbt und 60kEUR auf der Bank. Damit geht es Ihnen viel viel besser als den meisten Altersgenossen. Sie haben bisher alles richtig gemacht und haben beste Startvoraussetzungen. Der Neubau aber würde mit Sicherheit ihr finanzieller Tod. Was spricht gegen den Verkauf des Grundstück? Angenommen Sie würden noch 60kEUR dafür bekommen, dann könnten Sie mit ca. 100kEUR Eigenkapital und einer Reserve von 20kEUR auf der Bank ganz gelassen eine schöne Eigentumswohung (wenn es denn unbedingt Eigentum sein muss) in der Stadt für z.B. 200kEUR kaufen. Dann sind sie nach 16 Jahren mit einer Rate von 650 EUR schuldenfrei, haben noch 150 EUR für Hausgeld und Instandhaltungsrücklagen und können Ihr Leben in finanzieller Freiheit genießen. Ihr geplantes Vorhaben von oben dagegen ist ein einziger Käfig. Sie versklaven sich lebenslänglich für die Bank!


    Bitte denken Sie in Ruhe darüber nach.

    Bei mir wird demnächst auch das Thema "Doppelte Haushaltsführung" relevant, weshalb ich die Diskussion sehr spannend finde.


    Der o.g. Fall von Gast ist insofern etwas komplizierter, als dass hier ein Ehepartner Vollzeitstudent ist. § 9 Abs. 1 Ziffer 5 EStG wird immer gerne herangezogen, um Absolventen im ersten Job die doppelte Haushaltsführung zu verwehren. Dann heißt es seitens des Finanzamt, dass 1. der Lebensmittelpunkt bei Absolventen logischerweise auch zur Tätigkeitsstätte verlegt wird und 2., wenn 1. nachweislich nicht zutrifft (Freundeskreis, Vereinsleben etc. ), ein Zimmer bei den Eltern nicht ausreiche, um eine doppelte Haushaltsführung zu begründen. Das ist der klassische Streit, der aber, wie ich finde, nicht auf den Fall von Gast zutrifft.


    Die Ehefrau von Gast hat zweifellos ihren Lebensmittelpunkt in Berlin, weil Sie hier mit dem Ehepartner zusammen wohnt. In Erlangen unterhält sie zwar keinen eigenen Hausstand, wohnt aber dort, weil es"beruflich" notwendig ist. Ob sie sich an den Kosten in Erlangen beteiligt, ist aus meiner Sicht wurscht, da sie ja dann auch keine Kosten absetzen kann. Die könnte allerdings auch ein fiktiver Arbeitgeber erstatten, weshalb aber kein Recht zur doppelten Haushaltsführung verwirkt wird. Es trifft hier also das BFH-Urteil vom 4.10.1989 (VI R 44/88) BStBl. 1990 II S. 321 zu. Jetzt könnte man sagen, dass die doppelte Haushaltführung zunächst privat veranlasst war, weil die Ehefrau ja schließlich schon immer dort wohnte, und nur fortgeführt wird. Wenn dem so ist, dann berechtigt die doppelte Haushaltsführung nicht zum Werbungskostenabzug (FG Köln, 11.05.2000 - 7 K 499/94, EFG 2000, 786). Allerdings macht die Rechtssprechung eine Ausnahme im Falle der Verlegung des Hausstands nach Heirat (BFH-Beschluss vom 20.1.2003, VI B 113/02, BFH/NV 2003 S. 616), was in unserem Fall hier zutrifft, oder Gast?


    Wichtig ist: Die Ehefrau muss den Hausstand ihres Lebensmittelpunkts, also der gemeinsamen Wohnung in Berlin, persönlich und finanziell wesentlich mitbestimmen, also in aller Regel einen Teil der Lebenshaltungskosten tragen (BFH, 14.10.2004 - VI R 82/02, DStR 2004, 2091). Es ist auch gut, wenn z.B. der Mietvertrag in Berlin von beiden Ehepartner unterzeichnet ist, also jeder ein Nutzungsrecht an der Wohnung hat. Aus meiner Sicht, trifft hier schon eine berechtigte doppelte Haushaltsführung zu, nur wird wahrscheinlich die Ehefrau als Vollzeitstudentin kein so hohes Einkommen haben, dass der Werbungskostenabzug viel bringt. Wahrscheinlich würde ein steuerlicher Verlust generiert, der bei getrennter Veranlagung ins nächste Jahr geschoben wird. Wie es bei gemeinsamer Veranlagung aussieht, bin ich überfragt. Aber das sind dann steuerrechtliche Fragen.


    Was in jedem Fall geht: Das Ehepaar begründet in Erlangen einen gemeinsamen Hausstand und der wird Lebensmittelpunkt. Dann nimmt sich der Ehemann in Berlin ein Zimmer und kann ohne Probleme die Kosten der doppelten Haushaltsführung als Werbungskosten absetzen.

    @Henning


    Du wirst verstehen, wenn ich meine gesundheitliche Lage nicht in diesem Forum diskutieren werde. ;) Trifftige Gründe? Na ja, sagen wir es könnte eine niedrige Schwelle überschritten sein, die bei der ein oder anderen Versicherung einen Risikoaufschlag rechtfertigen würde. Aber eben nicht bei jeder, da wie oben erwähnt, die Kriterien für Risikoaufschläge nicht einheitlich sind. Als Beispiel: Ich weiß von zwei Versicherungen, dass sie die Grenze des BMI Normalgewicht -> Übergewicht anders handhaben und daher auch Risikoaufschläge anders gestalten. Das macht dann in der Prämie einen Unterschied. Nur, ich weiß vorher ja nicht im einzelnen wie die Versicherung kalkuliert, deswegen die Idee, einen Antrag an drei Versicherer gleichzeitig zu schicken und den günstigsten zu wählen.



    @Franziska


    Punkt 3 erübrigt sich. Im Zweifel einfach die NSA anrufen. Die werden dann die gewünschte Version aus dem Archiv holen.

    Dein Beispiel, @Henning, zeigt ganz wunderbar, dass sich in vielen Fällen kaufen einfach nicht lohnt. Zumindest nicht, wenn man nur 1% tilgt und letztlich "nie" in den Genuss des mietfreien (Achtung: nicht kostenfreien) Wohnens kommt. Hinzu kommt das Zinsänderungsrisiko nach 25 Jahren und die Sanierungskosten, die noch gar nicht mit aufgeführt sind. Das Beispiel enthält nämlich nur die normale Instandhaltung. Wenn man den Mietvorteil in Alternative 2 in einen 50-jährigen Aktiensparplan mit 5% Rendite nach Kosten und Steuern steckt, hat man am Ende 645kEUR. Glaubt jemand im Ernst, er würde diesen Preis nach 50 Jahren für eine verfallende unsanierte Wohnung bekommen? Ok, fairerweise sollte man auch die Mieterhöhungen in der Zukunft berücksichtigen, also eine Plan über alle Zahlungsströme für 50 Jahre aufstellen...


    Hennings Beispiel zielt auf die Selbstnutzung ab. Bei der Fremdnutzung muss man ein bisschen anders rechnen, weil auch Steuervorteile und Abschreibung ins Spiel kommen. Wer wissen will, wie man wirklich die Rentabilität eines "Zinshauses" ausrechnet, dem empfehle ich wärmstens die aktuelle Kolumne aus der FAZ:


    http://www.faz.net/aktuell/fin…ch-genau-ab-13162634.html

    @Henning


    Na ja, ich weiß halt nicht, wie weit man mit einer Vorabanfrage kommt, wenn wegen der höheren Versicherungssumme sowieso eine ärztliche Untersuchung ansteht? Dann steht wird in der Vorabanfrage nur stehen "vorbehaltlich einer Gesundheitsuntersuchung können wir folgendes Angebot machen" ...

    Das ist in der Tat ein sehr wichtiger Gedanke. Ich habe die Selbstauskunft bei der IIRFP für meine Frau und mich organisiert und weiß daher, wie die Versicherer damit umgehen. Ich empfehle dringend, dort regelmäßig am Ball zu bleiben, sonst kommt u.U. das böse Erwachen.


    Ein weiterer Punkt ist: Die Versicherer verlangen Risikozuschläge bei zu hohem BMI, Cholersterin, bestimmte Berufe etc. Die Grenzen oder Risikobewertungen sind aber nicht einheitlich oder gar identisch. Deswegen schwebt mir vor, einen Antrag mit identischen Anfangsparametern gleichzeitig bei drei Versicherern einzureichen und sich dann für das günstigste Angebot zu entscheiden. Vermutlich würde dann auch ein Arztbesuch reichen. Die Ergebnisse kann man dann ja allen Versicherungen zukommen lassen.


    Die Betonung auf Gleichzeitigkeit kenne ich aus dem Bereich der BU. Hier kann es auch sein, dass man bei einem konservativ kalkulierenden Versicherer aufgrund gesundheitlicher Risiken abgelehnt wird, während man bei anderen mit einem einfachen Ausschluss durchkommt. Stellt man aber bei ersterem den ersten Antrag, landet das Ergebnis in der HIS und man hat für die Zeit bis zur Löschung des Eintrags keine Chance eine Police zu bekommen. Gute Vermittler beantragen daher zuerst eine anonyme Risikoprüfung. Leute, die direkt abschließen, sollten unbedingte mehrere Anträge parallel bei verschiedenen Versicherern stellen.


    Henning: Danke für die Übersicht, sowas in der Richtung habe ich gesucht. Wenn ich das richtig sehe, ist die Dialog auch der einzige Anbieter, der eine wahlfreie Versicherungssumme anbietet.


    Als nächstes stelle ich mir gerade die Frage, ob es auch eine Versicherung gibt, die eine Leistung in Form einer garantierten Rentenzahlung anbietet. Das ist natürlich letztlich das gleiche wie der ausgezahlte Barwert der Versorungslücke als Einmalbetrag, hätte aber den Vorteil, dass man die Hinterbliebenen nicht mit der Geldanlage belasten müsste - zumal es da um dicke sechsstellige Summen geht. Kennt sich da jemand aus?

    Henning:


    Die KMV-Methode ist ja nichts was Finanztest erfunden hat. Das Kaufpreis-Mieteinnahmen-Verhältnis ist eine Kennziffer, mit der man den Preis einer Immobilie beurteilen kann. Für selbstgenutzte Immobilien ist sie nicht ganz so wichtig, aber wenn ich Kapitalanlage betreibe spielt sie eine überragende Rolle. Ein Verhältnis von 20 bedeutet eine Anfangsbruttorendite von 5%, und das sollte eine untere Grenze sein. Wenn man diese unterschreitet, wird man es sehr schwer haben, noch eine ordentliche Realrendite zu erwirtschaften. Da aber viele völlig überteuert kaufen, wundert mich auch gar nicht, dass sie damit keine Gewinne erwirtschaften (s. aktuelle DIW Studie zum Thema "private Immobilienanlagen" http://www.wertgrund.de/immoDateien/00/6_20140918101000.pdf). Ganz im Gegenteil. Ich vermute, dass in Zukunft noch einiges abgeschrieben werden muss. Wer bei KMVs von >30 kauft, muss schon enorme Zukunftserwartungen bzgl. Mieterhöhungen haben, damit das ein lohnendes Investment werden soll.


    Ich verstehe auch nicht, warum sich die Leute das antun - einzelne Objekte mit hohem Klumpenrisiko zu hohen Preisen zu kaufen, die Verwaltung selbst stemmen, die Instandhaltungskosten schultern, um dann in den meisten Fällen nur 2% Rendite herauszubekommen - mal ganz abgesehen vom Risiko. Man hat in Vergangenheit viel auf die offenen Immobilienfonds (OIF) eingedroschen und leider das Kind mit Bade ausgeschüttet. Aber aus meiner Sicht, ist eine Anlage in OIFs die bequemste und risikoärmste Art, ein privates Immobilieninvestment zu machen. Sicher, die Renditen wachsen auch hier nicht in den Himmel, aber verglichen mit den meisten Einzelinvestitionen können sich die OIFs sehen lassen. Stressärmer sind sie allemal.


    Im Übrigen liegt ein ganz entscheidender Grund, warum professionelle Investoren besser Renditen einfahren, in der Erfahrung, was Lage und Mikrostuktur der Umgebung anbelangt, aber vor allem der Einstiegspreis. Richtige Profis kaufen nicht über einem KMV von 15 und das muss man als privater erstmal schaffen. Kurzes Beispiel gefällig? Die TAG Immobilien AG hat vor kurzem Plattenbauten für KMV von 18 verkauft (http://www.handelsblatt.com/fi…u-verkaufen/10718576.html). Einstiegspreis war ein KMV von 10. Ein sehr gutes Geschäft! Private reißen den Profis diese Hütten auch für KMVe von 25 aus den Händen! - und dann braucht man sich nicht mehr wundern....