Was mich geärgert hat ist die Handelseinstellung. In USA wurde das seitens der Broker gemacht, da von dort auch die Finanzierung der Optionen kam und damit die Broker selbst in Schieflage kamen. Im Fall TR hat der Depotanbieter kein Risiko, da ja nur Orders durchgeschoben werden. Mit gleichem Recht könnte mir dann TR auch den Handel mit anderen Wertpapieren verbieten. Das Vertrauen in TR, das durch die Anlaufprobleme eh nur eingeschränkt vorhanden war, hat damit weiter gelitten. Wir haben gerade am Mittagstisch Familienrat gehalten und werden die Wertpapiere abziehen, das Guthaben auf dem Verrechnungskonto habe ich schon zurückgefordert.
Ich habe bei diesem Verhalten von TR als zwar unebtroffener, jedoch interessierter Bürger ebenfalls ein sehr ungutes Gefühl.
Der aus der Aktion entstehende Eindruck der Unzuverlässigkeit von TR ist das eine. Her liegt es an jedem (potentielle) Kunden, zu entscheiden ob es ein Problem ist oder nicht.
Ich finde es allerdings äußerst fragwürdig, dass TR hier verschiedene, eigentlich getrennte, Rollen annimmt:
- Börsenaufsicht
- evtl sogar die Judikative
- Depotanbieter
Sollten die Vorgänge um Gamestop (& Co) rechtlich problematisch sein, ist es die Aufgabe der Börsenaufsicht und Gerichte dies zu erkennen und zu verhindern. Es sollte jedoch nicht durch einen selbstherrlichen Depotanbieter hier eine Vorabentscheidung getroffen werden.
Im Strafrecht würde man wohl von so etwas wie Selbstjustiz sprechen.