Beiträge von wawi

    Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Langfristig (100 Jahre) bringt Gold 0% realen Ertrag, aber seine Kaufkraft bleibt - unter Schwankungen - ziemlich konstant. Ich habe das selbst nachgerechnet.


    Fiat-Währungen verlieren hingegen ausnahmslos, sofern sie nicht goldgedeckt sind. Das ist sogar gewollt. Der € soll jährlich knapp 2% an Kaufkraft verlieren. Die Rechnung mit 2% über 100 Jahre lautet:


    0,98 ^ 100 = 0,13


    Nach 100 Jahren sind also noch 13 % Kaufkraft vorhanden, WENN alles nach Plan läuft. Die tatsächliche Geldentwertung von Fiat-Währungen ist oft aber noch viel größer. Der Dollar nach dem Bruch des Goldeinlöseversprechens ist dazu ein schönes Beispiel.


    Wir sind es gewohnt, die Rendite in Fiat-Währungen zu messen. Zumindest langfristig sollte man Renditen in Gold messen.

    Das hatte ich ursprünglich vor, zumal damit mehr Leser erreicht werden, als hier. Ich habe jedoch darauf verzichtet, als Youtube mir folgendes anzeigte: "Mit dem Abschluss dieser Aktion erstellst du einen Kanal und erklärst dich mit den Nutzungsbedingungen von YouTube einverstanden."


    Soweit wollte ich dann doch nicht gehen, zumal damit wahrscheinlich meine Pseudonymität gebrochen wird, die ich für notwendig halte, sobald man persönliche finanzielle Verhältnisse durchblicken lässt, wie ich es getan habe. Ich gehe davon aus, dass die Finanztip-Autoren zumindest hier diese Feedback-Ecke mitlesen. Andernfalls kannst du Saidi gern darauf aufmerksam machen.

    Ich verdeutliche gern mit Extrembeispielen. Nehmen wir an, die zur Rettung vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Maßnahmen freigiebig ausgeschütteten, aus dem nichts geschöpften € führen zur Geldentwertung im Verhältnis 10:1.


    Gleichzeitig gelingt es Trump mit seiner Amerika-First-Politik den US-Aktienmarkt wie auch die Preise stabil zu halten.


    Dabei würde der € gegenüber dem $ auf 1/10 seines bisherigen Werts fallen. Der ETF auf US-Aktien stünde in $ gerechnet unverändert, in € dagegen 10 x höher. Der Euroland-Anleger hätte so sein Vermögen erhalten, weil er mehr von den schwindsüchtigen € bekommt. Hedgen würde bedeuten, dass die Umrechnung in € zu dem alten, inzwischen unvorteilhaften Kurs erfolgt, was 90% Verlust bedeutet.


    Natürlich funktioniert die Überlegung auch umgekehrt. Wenn der € durch Deflation steigt, bekommt der Anleger weniger € zurück, kann sich dafür aber das gleiche kaufen, weil die Preise in Euroland gefallen sind.


    Mit Hedgen hätte er im zweiten Fall natürlich Gewinn gemacht. Aber eigentlich ging es ja nicht um zocken sondern um die Vermeidung des Währungsrisikos. Und dazu ist genau gar nichts zu nötig.


    Kurzfristig ist es so, wie du schreibst. Die Märkte sind kurzfristig eben nicht effektiv, d.h. kurzfristig spiegeln die Umtauschverhältnisse nicht unbedingt die Kaufkraft der Währungen wider.


    Bei Finanztip scheint man noch zu überlegen...

    Während der Xetra-Handelszeit hat sich Gettex verpflichtet, den Xetra-Spread und Xetra-Kursniveau zu bieten

    Das nützt dir nichts, wenn du ein Limit innerhalb der Spanne von Geld und Brief setzt, was oft, wenn auch nicht immer sinnvoll ist. Dann kannst du zusehen, wie der Umsatz auf XETRA läuft und deine Order bleibt oft unbeachtet. "Es gibt kein kostenloses Mittagessen", wie der Deutsche sagen würde. Diese Zersplitterung des Umsatzes auf Mini-Börsen ist anlegerfeindlich.


    Hinzu kommt, dass die Nebenbörsen für Brief und Geld oft nur Tax-Kurse veröffentlichen, ohne das kenntlich zu machen, um Aufträge anzuziehen. Ausgeführt wird zu diesen Kursen nicht unbedingt.


    Siehe auch Preisvergleich XETRA mit GETTEX - Konto & Anlegen - Finanztip Community

    Hallo,


    ich meine, Saidi unterliegt einem Denkfehler, der sich sich zeigt, wenn er z.B. davon spricht, dass "US-Dollar in einem (Aktien-)Fond stecken". Auch wenn die Aktien mit Dollars auf Fondsebene gekauft wurden oder wenn die Aktien in Dollar notieren oder auch wenn der Fonds in Dollar notiert, spielt das alles keine Rolle, denn der Anleger besitzt damit Unternehmensanteile und eben keine Währung mehr. Der Wert dieser Unternehmensanteile hängt nur vom Geschäftserfolg dieser Unternehmen ab, der, wie Saidi richtig bemerkt, durchaus von Wechselkursen beeinflusst wird. So wäre z.B. ein fallender $ für ein in USA produzierendes Unternehmen, das seine Produkte auf dem Weltmarkt verkauft günstig, weil seine Produkte billiger/konkurrenzfähiger würden für alle, die nicht in $ rechnen.


    Bei der Rückgabe der ETF (die ETF-Intern zum Verkauf entsprechender Aktien führt) und Rückzahlung in € spielt es abermals keine Rolle, ob der ETF in $ oder € notiert. Dass ist ebenso belanglos, wie die Angabe einer Stecke in cm oder Zoll.


    Um das noch an Saidis Beispiel der USA-Reise zu verdeutlichen: Nehmen wir an, ein Europäer reist in die USA und kauft dort ein Produkt aus Euroland, nachdem der Dollar stark gefallen ist. Der US-Händler muss dann mehr Dollars ausgeben, um das Produkt in Europa zu kaufen und kann es nur zu einem höheren Dollar-Preis anbieten. Der Reisende bekommt für seine Euros jedoch im gleichen Verhältnis mehr Dollars und kann das Produkt zu gleichen Euro-Kosten kaufen. Genau so verhält es sich mit allen Sachwerten oder verbrieften Sachwert, z.B. Aktien, Aktien-ETFs oder Gold: In welcher Währung sie notieren, ist letztlich egal.


    Das Währungsrisiko schlägt nur bei Anleihen und Anleihen-ETF zu, abhängig davon, welche Währung im ETF liegt, während die Notierung des ETFs wieder bedeutungslos ist, denn es kommt immer auf den inneren Wert an, nicht auf den Maßstab, mit der er gemessen wird.

    Bausparen kommt eigentlich nur in Frage, wenn man ganz sicher weiß, dass man später einen Baukredit braucht. Aber wer weiß das schon Jahrzehnte vorher. Übrigens ist auch Bausparen eine Risikoanlage, falls sie mit Blick auf ein späteres Darlehen abgeschlossen wird. Das Risiko besteht darin,

    • dass das Bauspardarlehen zu teuer ist, im Vergleich zu künftigen allgemeinen Darlehenszinsen, somit nicht in Anspruch genommen wird und sich damit die (in normalen Zeiten) niedrigeren Sparzinsen als vergeblich geleisteter Verlust erweisen. Mit höher verzinster Sparanlage hätte man bereits einen größeren Teil des Kaufpreises decken können.
    • dass das Bauspardarlehen wegen nachlassendem Folgegeschäft (aus dem es typischer Weise finanziert wird) später als kalkuliert gewährt wird und sich damit der Gesamtaufwand der Immobilienfinanzierung verteuert.

    Und wie bei jeder
    Kapitalanlage, die nicht auf Sachwerten beruht (wie Aktien, ETFs usw.)
    besteht das Risiko in starker Geldentwertung oder einer Währungsreform,
    das mir nicht mehr zu vernachlässigen scheint, nachdem mit frisch
    geschöpften Geld riesige Rettungspakte verteilt werden. Ob als Kredit
    oder zum Verbleib macht keinen großen Unterschied - wie wahrscheinlich
    ist denn die Rückzahlung der Kredite, die an Staaten ausgereicht werden?

    Was ist so schlimm daran das Sparbuch "zu plündern". Wenn Urgroßeltern, Großeltern und Eltern schon nichts einviel für das sie ihr Geld ausgeben könnten, warum dann nicht die jüngste Generation?

    Schlimm ist höchstens, Vorfahren, die ihren Kindern etwas hinterlassen haben, mangelnde Phantasie im Geldausgeben zu unterstellen. Sparsamkeit halte ich für ein wichtiges Erziehungsziel, das offenbar nur unzureichend verfolgt wird, wenn man die verbreitete Neigung sieht, "von der Hand in den Mund" zu leben oder gar Konsum mit Kredit zu finanzieren.


    Ich erinnere daran, dass man Kapitalanlagen in Höhe des durchschnittlichen Wertes eines Arbeitsplatzes besitzen muss, damit man nach dessen Ertrag und abzüglich der in den Konsumgütern steckenden Kapitalkosten auf Null kommt. Vor Jahren waren das mal 300 TDM, heute werden das mehr als 300 TEUR sein. Einen solchen Betrag kann nicht jeder im Laufe seines Lebens ansparen. Über mehrere Generationen hinweg ist das aber leicht zu stemmen.

    Dass obiges Angebot mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Betrugsmasche ist, wurde ja schon geschrieben. Hinzufügen möchte ich, dass besonders lukrative Angebote kaum jemals ins Haus kommen. Die muss man mühsam suchen. Ist ja auch logisch: Wer als Anbieter den Kundennutzen maximiert, kann nicht gleichzeitig massiv in Werbung investieren. Er braucht die Werbung auch nicht.

    Edelmetall ist eine sichere, langfristige Anlage, die keinen Ertrag bringt, aber die Geldentwertung vollständig kompensiert. Kurzfristig muss man mit erheblichen Preisschwankungen rechnen, langfristig ist die Kaufkraft von Gold nahezu konstant und kann als Referenz für die Geldentwertung dienen.


    Kunst, Antiquitäten, Teppiche u.ä. unterliegen Moden und damit ebenfalls erheblichen Preisschwankungen. Eine Garantie für langfristige Kaufkrafterhalt gibt es nicht. Vor allem aber sollte man mindestens so viel von den Objekten verstehen, wie der Verkäufer. Wer hier fragt, was von Teppichen zu halten ist, sollte definitiv keine Teppiche zur Geldanlage kaufen.

    Heute wurden die ETFs aus dem Depot bei FlatEx ausgebucht.
    1 Woche Bearbeitungszeit, das nenn ich mal schnell, liegt vermutlich aber daran, das ich wie viele ein Kunde bin, der gekündigt wurde (zum 7.7.), mir wurde telefonisch bestätigt das die Depotüberträge dieser Kunden bevorzugt behandelt wird.

    Das wird so sein. Reguläre Depotüberträge von Flatex zu Smartbroker dauern zur Zeit 14 Wochen, wie ich von Smartbroker hörte.


    Hier auch nochmal der Hinweis: Auslandsaktien handeln kostet bei Smartbroker ein mehrfaches, verglichen mit Flatex. Meine US-Aktien gehen nun zurück an Flatex, auch wenn es unbequem ist, mit mehreren Brokern zu handeln.

    Ich habe hier ja schon einmal geschrieben, dass es nicht sinnvoll ist, eine eng limitierte Order auf Direkthandelsplätze zu stellen. Der Umsatz könnte dann an der eigenen Order vorbei auf der Referenzbörse laufen.


    Nachdem Smartbroker bei GETEX keine Provision mehr vom Kunden nimmt (Kickback aber natürlich schon), habe ich dort eine große Order (60TEUR) eingestellt - großzügig limitiert, damit sie umgehend ausgeführt wird. Meine Erwartung war, dass die Order letztlich bei XETRA landet und zu den dortigen Kursen ausgeführt wird - nur eben ohne die Provision und die Handelsplatzgebühr.


    Tatsächlich findet sich meine Order zum gleichen Zeitpunkt in der XETRA-Tickliste wieder, so dass ich exakt errechnen konnte, was mich meine Kauf-Order bei XETRA gekostet hätte:


    XETRA

    Kurswert 59551,80
    Smartbroker-Provision

    4,00

    Handelsplatzentgelt

    3,91

    Summe

    59559,71

    GETEX

    Kurswert = Summe

    59634,00

    Mehrkosten absolut

    74,29

    Mehrkosten %

    0,12 %


    Auch große Orders lohnen sich also nicht bei GETEX oder vergleichbaren Anbietern! Nur bei kleinen Orders könnten sich vielleicht 5 € einsparen lassen.


    Die eingsparte Provision wird meist durch einen schlechteren Kurs aufgefressen und überkompensiert. Generell ist die Zersplitterung des Umsatzes auf viele Börsen anlegerfeindlich, denn damit vergrößert sich der Spread und die erzieltbaren Kurse verschlechtern sich.
    Es bleibt bei der Regel: Ordere dort, wo der größte Umsatz ist.

    Die Uroma will etwas sicheres und kennt vielleicht noch die Inflation der 20er Jahre - zumindest aus Erzählungen ihrer Eltern. Daran anknüpfen und vorschlagen, das Geld in Gold-Anlegermünzen nicht zu kleiner Stückelung anzulegen.


    Gold bringt keinen Ertrag, gleicht aber zumindest die Geldentwertung zu 100% aus. Angebot u.a. bei der Reisebank auf jedem großen Bahnhof.


    Weiteres Argument: Die Hemmung beim Nachwuchs, ein Goldstück zu "versilbern" ist höher, als ein Sparbuch zu plündern.

    Wenn man große Pakete an ETFs an die Fondgesellschaft verkaufen möchte, dann schau dir mal das Orderbuch an, wie da Kurse gestellt werden.

    Verwechselst du hier etwas? Ich kenne kein einsehbares Orderbuch bei Fondsgesellschaften.

    Viele kleine Häppchen verkaufen geht wesentlich besser. Da fliegt man unter dem Radar.

    Warum nicht statt dessen ein Limit setzen? Obwohl, ich habe schon den Eindruck, dass die Platzierung einer großen Order die Kurse verdirbt. Kleine Einzelorders kosten dafür meist Brokergebühren.

    Falls Betrug im Spiel ist und die Wertpapiere veruntreut werden: Sicherung nur bis 20.000€!


    Für Kontoguthaben gilt 100.000€. Manche Banken (früher so ziemlich alle) sind darüber hinaus noch an ein freiwilliges Sicherungssystem angeschlossen, das wesentlich mehr abdeckt, auf dessen Zahlung aber interessanter Weise kein Rechtsanspruch besteht.


    All diese Systeme sind aber konstruiert für die Insolvenz einzelner Banken. Die anderen Banken legen dann zusammen und tragen den Schaden. Wenn alle gleichzeitig hopps gehen, kann das nicht funktionieren.


    Wie man aktuell bei Wirecard sieht: Die Bafin hat ihre Augen auch nicht überall.

    STAGE-STORES hat kürzlich Insolvenz angemeldet und wird seit dem nicht mehr an der NASDAQ gehandelt. In so einem Fall muss man die Aktien für die 2 oder 3 Cent verkaufen, die man dann pro Aktie bekommt, um wenigstens den Verlustverrechnungstopf zu füllen. Wertlos ausbuchen zählt steuerrechtlich nicht. (Bitte beschweren Sie sich bei Ihrem Bundestagsabgeordneten - formlos - fristlos - fruchtlos.)


    Der Lagerort nach Kauf in USA unterscheidet sich von dem bei einem Kauf in D. Die "international" lagernden Aktien kann man in D nicht verkaufen, nur in den USA.


    Folge bei Smartbroker: Man verkauft in USA völlig problemlos NASDAQ OTC (=over the counter/außerbörslich).


    Folge bei Flatex: OTC wird nicht angeboten. Entweder zeitraubender Lagerstellenwechsel für 65€ und Verkauf in D oder (theoretisch, weil derzeit zu lang dauernd) Aktienübertrag zu Smartbroker.


    Zur Wahrheit gehört, dass Smartbroker beim USA-Handel sehr viel teurer ist, als Flatex.