Wenn man unterstellt, dass Gewinne vollständig durch Dividenden ausgeschüttet werden, sind Kursschwankungen im Mittel nur Schwankungen um einen Mittelwert. (Der Performance-DAX spiegelt das nicht wieder, weil der Ausschüttungen enthält.) Folglich stehen Gewinne bei A Verluste beim B gegenüber. Wenn B die Verluste geltend machen kann, wie A die Gewinne, zahlt B gleich viel Steuern weniger, wie A mehr Steuern zahlt. Das ist das Nullsummenspiel, das der Staat vermeidet, in dem er inkonsistenter Weise die Verrechnung von Kursverlusten mit anderen Einkunftsarten verbietet.
Für die realistischere Annahme, dass Kursgewinne auch nicht ausgeschüttete Gewinne beinhalten, würde der Staat ja weiterhin seinen Anteil bekommen. Das Verrechnungsverbot dient also nicht der Steuergerechtigkeit sondern der Steuermaximierung, die ich kurz "Gier" genannt habe.
Wenn man die Existenz des Staates befürwortet, was keiner zwingenden Logik entspringt, sind Steuern möglicherweise nötig, sofern nicht ausreichende Öleinnahmen des Staates diese ersetzen können. Nun geht es noch um deren Höhe und um die zweckmäßige Verwendung.
Unsere Staatsquote liegt mehr oder weniger deutlich über 50%, je nachdem welche Umlagen (wie z.B. EEG) man hinzuzählt. Mehr als 50% der Einnahmen entzieht der Staat damit seinen Bürgern, um sie nach den politischen Präferenzen der Herrschenden (das sind auch in einer Demokratie nicht die einzelnen Mitglieder des Volkes!) zu verteilen, ohne die eigene fürstliche Honorierung zu vernachlässigen. Trotzdem der deutsche Staat über mehr als die Hälfte des Bruttosozialprodukts verfügt, ist er nicht im Stande, Straßen und andere Infrastruktur angemessen zu unterhalten. Er ist auch unfähig, Krisenvorsorge zu leisten, wie die gegenwärtigen Engpässe bereits bei so simplen, billigen Dingen wie Atemschutzmasken zeigen, obwohl die Bundesregierung bereits 2012 über ein solches Szenario informiert war (siehe entsprechende Bundestagsdrucksache). Länder wie Südkorea machen uns als einem einst gut regierten und verwaltetem Staat vor, wie es geht.
Eine hohe Staatsquote ist kontraproduktiv. Die Wirtschaft und die Bürger setzen das Geld, das ihnen der Staat lässt, sinnvoller ein. Die Vergangenheit können wir nicht mit absoluten Maßstäben unserer Zeit messen. Die Relation kann man sich aber schon anschauen. Das Deutsche Kaiserreich gelangte mit einer Staatsquote von nur etwa 15%
https://de.statista.com/statis…ter-laender-im-vergleich/
auf den Gebieten Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Bildung und auch der sozialen Absicherung an die (damalige) Weltspitze: