Beiträge von pipapo

    Der Ansatz der "technischen Vorreiterrolle" ist auch ein guter Weg. Deswegen ist es für uns Deutschen wichtig zu sagen "Wir preschen vor bei Umbau der Wirtschaft auf Klimaneutralität". Auch wenn wir nur für weniger als 2% der globalen Emissionen verantwortlich sind – die Signalwirkung des Kliamschutz-Vorreiters ist deutlich.

    Der Markt wird seinen Teil zur Energiewende beitragen. Eine KWh Strom kann mittlerweile für 1 bis 2 Cent erzeugt wird. Das ist wesentlich billiger als Kohlestrom.


    Es geht weniger um "Verzicht" als vielmehr darum aufzuhören damit den Wohlstand durch das Verbrenner von Kohle, Öl und Gas zu generieren. Es muss auf alternative Energie umgesteltl werden. Unsere ganze Vergangenheit ist eine große Schadschöpfung. Viel Wohlstand – erkauft mit enormer Zerstörung von Lebensgrundlagen (unausgewogener Treibhausgas-Haushalt).

    Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass diese "CO2-Budget-Ansatz pro Kopf" durchgesetzt wird.
    Warum?
    1. Wir (globaler Norden) müssten uns eingestehen, dass wir extrem runter müssen mit den Emissionen. Von 8 auf 2 Tonnen = -75% pro Kopf, um auf ein indisches Niveau zu kommen. Sogar auf eine Tonne / Kopf / Jahr runter um mit den Pariser Klimazielen konform zu kommen.

    2. Wir müssten den globalen Süden dafür bezahlen, dass er seine Emissionen nicht weiter erhöht und auf einem Niveau von 1,7 Tonnen / Kopf / Jahr bleibt. Das ginge u. a. indem wir mit Technologie und Geld die erneuerbaren Energie dort fördern.

    Vielen Dank für die Erläuterungen. Einige dieser Dinge hatte ich auch schon auf dem Schirm (Haltung der Kirchen, Lobbyismus bzw. Entwicklungshilfe-Industrie usw.). Solange ein derart wichtiges Thema aber nicht mal adressiert wird, scheint mir die Debatte zumindest etwas unehrlich.

    Der Grund warum "Überbevölkerung" in dieser Debatte nicht als Lösung auf das Problem der Erderhitzung adressiert wird ist nicht Unehrlichkeit – sondern das Verständnis, dass wir im Norden mit unserer extrem klimaschädlichen Lebensweise den Planeten mehr schädigen als der bevölkerungsreiche Süden der Erde.

    Ehrlich wäre zu sagen: Ich belaste das Klima viermal mehr als ein Inder. Ich höre auf damit. Ich esse vegan und spare eine Tonne Co2 pro Jahr. Sobald wir auf dem Emissions-Niveau eines Inders sind könnten wir darüber sprechen, dass wir insgesamt die Bevölkerung weniger stark entwickeln.

    Bisher hat wachsender Wohlstand und Gleichberechtigung von Frauen immer dazu geführt, dass die Geburtenrate eingebrochen ist.

    Mehr globale Gerechtigkeit könnte die Lösung sein:
    _ Bildung zum Thema Verhütung
    _ Finanzielle Gerechtigkeit > Keine Ausbeutung von Entwicklungsländern > Mehr Wohlstand in den Entwicklungsländern
    _ Mehr Rechte und Bildung für Frauen

    Das könnte dazu führen, dass weniger Kinder geboren werden, weil in den Entwicklungsländern Kinder nicht mehr als Altersabsicherung verstanden werden.

    Systematisch zusammengetragen sind diese Lösungen in den sogenannten "Sustainable Development Golas" der vereinten Nationen:
    https://unric.org/de/17ziele/#…hutz%20unseres%20Planeten.

    Du gehst davon aus dass
    1. Die Anzahl der lebenden Menschen auf der Erde ein oder das wesentliche Problem der Erderhitzung sind


    2. Dass eine Lösung auf die Erderhitzung wäre weniger Menschen zu "erzeugen".

    Ich bezweifle aber, dass da Dir viele Menschen zustimmen werden. Der eigentlich Problem ist die "doppelte Überbevölkerung."
    Es gibt einerseits zuviele Menschen und zweitens lebt der globale Norden (Industrienationen) deutlich klimaschädlicher als der globale Süden (Entwicklungsländer).


    Pro Kopf Emissionen eines Deutschen 2021: 7,75 Tonnen CO2 / Jahr
    Pro Kopf Emissionen eines Indes 2021: 1,69 Tonnen CO2 / Jahr

    Quelle: https://de.statista.com/statis…2DEmissionen%20pro%20Kopf.

    Wir (Du und ich) belasten die Erde und Klima als in einem erheblichen Masse mehr, als Menschen aus Indien. Trotzdem sind Entwicklungsländer von unserem klimaschädlichen Lebenstil und den Folgen der Erderhitzung mehr betroffen als wir.
    Zudem kommt hinzu, dass wir in der Vergangenheit so extrem viel CO2 emittiert haben, dass unser Budget längst verbraucht ist. Wir sollten deswegen den Entwicklungsländern mindestens so viel Budget an Treibhausgasen eingestehen wie uns selbst. Oder wir bezahlen dafür, dass sie Kohle und Öl in der Erde lassen. Dann erkennen diese Länder, dass sie mit der Vermeidung von Emissionen Geld verdienen könnten.


    Hier spricht man von Klimagerechtigkeit: Jeder darf das Klima gleich intensiv belasten.
    Das ist der Budget-Ansatz für den z. B. Ernst Ulrich von Weizäcker plädiert

    Ja... dein Hinweis auf die round about 10% stützt ja meine These. Das "grüne" Verhalten in Bezug auf den 'Konsum', denke ich, und da bin ich nicht alleine, hat wesentlich mehr Einfluss im Sinne der Nachhaltigkeit, als die tatsächlich getätigten Investitionen.


    Ich selbst investiere bzw. bin in 'konventionelle' Aktien investiert, und dies seit mehr als 30 Jahren. Wenn ich's nüchtern betrachte, sind da gar keine 'so richtig Bösen' (bei den AGen) dabei. Und ja, das leicht 'grüne Verhalten' praktiziere ich schon lange.

    Bei der Bewertung von Unternehmen wird ja meist mir mit wagen Worten beschrieben:
    - die Bösen / die Guten
    - die hellgrünen, die mittelgrünen, die dunkelgrünen

    Spannend wäre auf welcher Datenbasis das alles einmal konkret werden könnte:
    - Emissionen pro Tonne Umsatz (Wie weit ist das Unternehmen auf dem Weg zur Dekarbonisierung)
    - Reduktionsrate der Emissionen pro Jahr (Unternehmen ist auf einem guten Pfad zur Dekarbonisierung)

    Für mich sind Unternehmen nachhaltig die wenig Treibhausgase emittieren oder ihre Emissionen massiv reduzieren. Denn sie adressieren damit das größte Problem der Menschheit: Die Erderhitzung.
    Da lege ich meinen Fokus drauf. Andere Kriterien (Wasserverbrauch, Recycling, Mitarbeiter-Behandlung, Unternehmensführung) sind auch wichtig – aber unwichtiger als die Emissionen.

    Glaubst du wirklich, dass die 'paar' auf Nachhaltige Investitionen ausgerichteten Sparer-Investoren mit ihrem Kleingeld die Welt verändern?

    Vergleiche einmal nüchtern die Sparraten mit den allgemeinen Lebenshaltungskosten und frage dich, ob ein nachhaltigerererer Konsum nicht wesentlich tiefergreifende Auswirkungen haben könnte, als die paar 'lumpigen' Investitionen (in Relation zu den Ausgaben fürs Wohnen, den Individualverkehr, Essen und Trinken, Technik, Urlaub, Klamotten...?

    Es sind immerhin knapp 10% (Anteil "Nachhaltiger Investments"):
    https://www.bibessen.de/wir-fu…4%20auf%209%2C4%20Prozent.

    Aber auf jeden Fall sehe ich das ganzheitlich: Meine "Grünen" Invests sind Teil einer Gesamtstrategie: Grün leben. z.B. kein Verbrenner-Auto, kein Fleisch usw.

    Allerdings von der anderen Seite aus gesehen. In ihrem Depot liegt der absolute Schwerpunkt schon sehr lange auf "sündige Aktien" (sozusagen gerade nicht der "political correctness" folgend). Mit diesen Aktien (u. a. aus den Bereichen Tabak, Alkohol, Öl, Rüstung usw.) war sie über die Jahrzehnte ziemlich erfolgreich. Das anfangs eher bescheidene Depot ist inzwischen immerhin siebenstellig.

    Natürlich muss jeder für sich selber entscheiden, was einem wichtig und was nicht. Und man muss daran glauben, dass man mit seinen Invest-Entscheidungen die Welt einen kleines bisschen in die Richtung entwickelt in die man will dass sie geht z. B. Dekarbonisierung.

    Die andere Frage ist die der Rendite. Es wäre spannend dem Depot Deiner Bekannten einen MSCI World SRI (ca. 370 Werte mit insgesamt 75% weniger CO2-Emissionen im Vergleich zum normalen MSCI World) gegenüber zu stellen und die Rendite zu vergleichen.

    Natürlich lässt sich mit den Sündigern (fossile Brennstoffe, Tabak/Alkohol, Waffen, Skandal-Firmen, Genmanipulation, Atomkraft etc.) Geld verdienen. Aber lässt sich das nicht auch mit grünen Werten (Erneuerbare Energie, Kreislaufwirtschaft, Gesundheit, gesunde Ernährung, klimaschonendes Bauen und Wohnen, grüne Infrastruktur, Holz usw.)? Und vielleicht sogar mehr Rendite weil weniger emissionsintensive Branchen eine bessere Zukunft haben (z. B. Belastung durch CO2-Preis für Shell, Exccon und Verbrenner-Techniken)?

    Hmm,

    das Pendel schlägt ja in beide Richtungen aus.

    In diesem Zusammenhang wäre ja zu klären, ob die Umweltbank oder die GLS-Bank nun auch aktive Beratung zu Atom-Investitionen anbieten. Ist ja schließlich nach den EU Kriterien jetzt auch 'nachhaltig'. :evil:

    Die Umweltbank hat sehr strenge Ausschlusskriterien.
    Atomkraft wird ausgeschlossen. Die eigenen Ausschlusskriterien stehen über der EU-Taxonomie.
    https://www.umweltbank.de/uebe…altigkeit/anlagekriterien

    Das gleiche gilt für die GLS-Bank.
    https://www.gls.de/privatkunden/warum-gls-bank/gute-gruende/

    Die ziehen das sehr streng und transparent durch.

    Hier steht, dass man als Mieter 20% der reinen Handwerkerkosten, maximal 1.200 € pro Jahr der Handwerkerkosten absetzen kann:

    https://taxfix.de/steuertipps/…o%20pro%20Jahr%20absetzen.
    Das gilt aber wie ich es verstehe nur für "Erhaltungskosten" also z. B. eine Reinigung des Daches und auch nur wenn man es selber bezahlt hat (und nicht der Vemieter)
    Normalerweise bezahlt so etwas der Vermieter und legt es über die Nebenkostenabrechnung/Betriebskosten auf die Mieter um.

    Hier steht, dass man nur als Besitzer der Immobilie die Sanierungskosten steuerlich geltend machen kann:
    https://www.rathscheck.de/maga…sofort%20abziehbar%20sind.

    Von daher ist die Antwort: nein.

    Hallo Sebastian,


    klingt sehr solide und ausgewogen. Die Frage nach der Höhe des Notgroschens musst Du für Dich selber entscheiden. Mit welcher Summe fühlst Du Dich sicher? Ich verdiene ähnlich wie Du, bin gut ausgebildet und mir reichen 10.000 € als Notgroschen, davon 2.500 in bar und 7.500 auf einem Tagesgeldkonto. Das würde mir im Notfall (Jobverlust) 5-6 Monate reichen wenn ich sehr sparsam lebe und ich bin mir sicher bei Jobverlust wieder schnell einen Job zu finden.


    An Deiner Stelle würde ich den Notgroschen nicht weiter Auftstocken sondern eher den Teil zusätzlich in den ETF-Sparplan stecken.


    Beim Auto: Ich fahre einen Renault Megane 1.6 von 2006 mit 180.000 km. Für 1.300 gekauft und 600 reingesteckt und wieder neu HU bekommen. Es geht also deutlich günstiger als 20.000. Aber dafür mit höherem Risiko.

    Du könntest jetzt an der Höhe deines Einkommens arbeiten – also eine Lohn- oder Einkommenserhöhung. Die solide Basis ist da und das verfügbare Geld ist sinnvoll investiert.


    Also wie immer: Eine genaue Einschätzung der eigenen Risiko-Affinität ist notwendig. Danach kommen die Taten: Rücklage, Investieren, Konsumieren.

    Wenn sie bei der Volksbank bleiben will, soll sie den UniGlobal nehmen. der hat in den letzten drei Jahren den ishares MSCI World ETF locker überboten. Kostet zwar 5% Eintritt, das gleicht sich aber über 10 Jahre Anlage wieder aus.

    Laut finanzen.net einmal beide Fonts gegenübergestellt, Performance über die letzten 5 Jahren:
    iShares Core MSCI World ETF (WKN: A0RPWH): 82,9% | 0,20 % TER
    UniGlobal Fonds (WKN: 849105): 81,9% | 1,45% TER + 5% Ausgabeaufschlag

    Als keine deutliche Outperformance, sondern eine minimale Underperformance. Jetzt muss man vom aktiven Fond "UniGlobal" noch den Ausgabeaufschlag und die deutliche teureren laufenden jährlichen Kosten abziehen, dann wendet sich das Blatt deutlich hin zum MSCI World ETF. Der aktive Fond muss pro Jahr eine Outperformance von 1,25 % erzielen um eine gleichwertige Perfomance wie der ETF erreichen (wegen der höheren TER).

    Der Begriff "Schulden" ist nicht passend. Dieser wird verwendet wenn man juristisch gesehen eine Straftat begeht oder verurteilt wird (Schuldig gesprochen).
    Besser passend ist der Bergriff "Zahlungsverpflichtung". Danach sieht die Situation schon anders aus.

    Ich würde es stark davon abhängig machen, wie sich der Zahlungspflichtige verhält und wie sein Plan ist.
    1. Hat er/sie eingesehen, dass die Schulden abgebaut werden müssen? Hat er dafür einen Plan, so dass er sagen kann in X Jahren bin ich schuldenfrei.

    2. Ist der Plan realistisch z. B. im Verhältnis zum Einkommen?
    3. Hat er generell eine finanzielles Verständnis oder erhöht er die Schulden weiter?
    ...

    Wenn Du Dich mit Einzelaktien befasst ist es sehr zeitaufwendig aus dem "Ich glaube...." ein "Ich weiss..." zu machen. Es ist auch nach 1 Jahre Recherche zu einer Firma kein Wissen sondern eine fundierte Aussage - es betrifft die Zukunft.

    Ich würde wie folgt vorgehen:
    1. Was ist das aktuelle Problem in der Mobilität > Verbrennertechnik, Verbrennerverbote, Klimaschutz, Hohe CO2-Emissionen, Dieselgate etc.
    2. Kann die Elektromobilität auf dieses Problem eine Lösung sein?
    Rohstoffe, Ausbau der Ladenetze, Batterietechnik, Software, Autos, Services
    3. Welches Potential bietet die eMobiltät? Wie gross ist der Markt? Wie schnell wächst der Markt? Was sind Risiken und Chancen (z. B. Staatliche Förderungen) im Markt? Eine staatliche Förderung kann auch ein nachteil sein. Wenn diese ausläuft ... bricht dann der Markt ein?

    Dazu gibt es beste Infos auf YouTube oder von Analysten.

    4. Welche Hersteller hat das Potential den Markt zu beherrschen? Werden chinesische Hersteller von eAutos in Europa akzeptiert? Wie gross ist die Chance, dass die dt. Hersteller mit ihrem schweren Rucksack der Verbrennertechnik den Wandel zu eAutos schaffen?
    5. Einzelne unternehmen analysieren. Wachstum, Verkäufe, Margen etc. die klassische Aktienanalyse.


    Bei allen systematischen Vorgehensweise zu Einzelaktienanalyse bleibt es immer eine Wette/Zock. Eine mildere Form wäre in einen ETF für Elektromobilität zu investieren z. B.

    iShares Electric Vehicles and Driving Technology
    (keine Empfehlung! lediglich eine Idee!)

    Risiko: sehr hoch!
    Chance: sehr hoch!

    Ich höre immer häufiger von Nio und denke selber, dass das Unternehmen eine gute Zukunft hat.

    Beim "Denken" geht das Problem schon los. Warum denkst Du das? Welche Gründe sprechen aus Deiner Sicht für NIO und welche dagegen? Du musst Dir konkret bewusst sein welche Risiken in der Aktie/Unternehmen stecken (z. B. Hype-Anteil, extreme Erwartungen aufgrund von Tesla) und welche Chancen (extremes Wachstum). Nio bietet z. B. Battery as a Service (BaaS) an. Kunden können verschiedene Akkus abonnieren und monatlich bezahlen.

    Letzendlich erfordert es viel Recherche die Vorteile und Nachteile von Einzelaktien auf zu listen und danach für sich zu entscheiden, ob man bereit ist das hohe Risiko ein zu gehen.

    Wenn man Aktien nur aufgrund von "glauben" kauft und nicht mal einen Grund nennt, warum das glaubt – so ist es ein reiner Zock, genauso gut könntest Du Xpeng kaufen oder einen anderen E-Auto Hersteller. Warum also NIO?

    Ich würde es nicht zu kompliziert denken. Mit einem "grünen" ETF hast Du lediglich einen halbgrünen ETF. Es werden immer Unternehmen dabei sein, die bei genauer Betrachtung nicht grün sind. z. B. Total (Öl) oder Nestlé (Lebensmittel, Wasserprivatisierung).


    Einen Ausweg von halbgrünen ETFs hin zu dunkelgrünen ETFs bietet nur der WEg über Einzelaktien oder Aktive Fonds z. B. von der Umweltbank. Das wiederrum widerspricht der Idee des passiven Anlegens. Es ist also immer ein Kompromiss erforderlich.