Beiträge von Philharmoniker

    Ich setze mich hier mal mit meiner Frage darunter, um keinen neuen Thread zu eröffnen: Ich stehe kurz vor der Verbeamtung und lasse aktuell über eine anonyme Risikovoranfrage Angebote für die PKV einholen. Aufgrund einer ausgeheilten Krankheit sowie einer Allergie werden Risikozuschläge von 25 bis 30 % verlangt. Kann man da irgendwie gegenargumentieren? Ärztliche Attest habe ich überwiegend bereits eingeholt und eingereicht. Oder sollte man den besten Tarif nehmen und danach den Wegfall des Risikozuschlags einfordern?

    Hallo zusammen,


    ich habe mittlerweile rund 50 % meines Vermögens (die gebundene Altervorsorge spare ich hier mal aus) in einen World ETF investiert. Da ich beabsichtige, meinen Riester-Vertrag wegen mittelbarerer Zulagenberechtigung lediglich mit dem jährlichen Mindestbetrag fortzuführen wollte ich die frei werdende Summe investieren. Der Gesamtvermögenswert liegt etwas unter 100 T EUR, ca. 35 % stecken in einem Tagesgeldkonto mit einem geringen Zinsssatz.

    Ich hatte Kontakt mit der Verbraucherzentrale wo man mir geraten hat, ergänzend zum World ETF und zwecks Risikostreuung eine Anlage in einen ETF Mischfonds mit einem hohen Rating zu prüfen.


    Mir sind dabei über fondsweb.de zwei ins Auge gefallen:

    Xtrackers Portfolio UCITS ETF 1C (LU0397221945) und

    Lyxor Portfolio Strategy UCITS ETF (DE000ETF7011) ausschüttend


    Meine Fragen an Euch:

    - Was haltet Ihr grundsätzlich von dieser Form der Anlage?

    - Ist eine Risikostreuung damit ergänzend zum World ETF sinvoll?


    Ich bin gespannt auf Eure Erfahrung mit Mischfonds? Beste Sommergrüße an die Community

    Da hatte ich wohl zu viel abgeschnitten:

    DWS TOPRENTE DYNAMIK, Zertifizierungs-Nr. 000305, Anbieter-Nr. 0202000022


    Ist wegen meiner Erwerbsbiographie (Student dann selbständig) halt nur ein kleiner Betrag. Aber es ist interessant zu sehen, dass 1/3 eigene Beiträge sind, 1/3 Zulagen und 1/3 Rendite.

    Danke, ich nehme an Du hast das über einen Finanzvermittler abgeschlossen, weshalb die Kosten so niedrig sind. Soweit ich gelernt habe, ist die Problematik bei diesem Riester-Modell, dass es keinen garantierten Rentenfaktor gibt. Das Produkt ist keine Riester-Versicherung sondern wird erst mit der Verrentung in eine Rentenversicherung umgewandelt, was dann - angeblich - höhere Kosten nach sich zieht. Vielleicht kann das jemand verifizieren? Gibt ja ein paar Riester-Cracks hier. :)

    Was die Finanzwende Leute da manchmal behaupten, hat oftmals nicht mit der Realität zu tun.

    Es ist leider so, dass viele Menschen in Deutschland nicht in der Lage sind Verträge zu lesen oder zu rechnen, aber dann jammern, dass die Riester-Rente angeblich nicht rentabel ist.

    Abgesehen davon, dass schlicht nicht jeder ausgebildeter Finanzwirt ist sollte eine Alterversorgung für die breite Masse der Bevölkerung auch keine Promotion voraussetzen sondern mehr oder weniger selbst erklärend sein. Wenn ich mir als Akademiker den Vertrag ansehe, der meiner Riester-Versicherung zugrunde liegt und den vor meiner Vertragsunterschrift einmal komplett gelesen und durchdrungen hätte hätte ich a) die Finger davon gelassen (was nicht im Sinne des Gesetzgebers sein sollte) oder b) würde heute noch lesen (auch nicht zielführend).


    Es ist also nicht dienlich, auf die vermeintlich dummen Versicherten zu zeigen. Vielmehr sollten sich Politik und Versicherungswirtschaft fragen, wie sie ein solides und verständliches Produkt erstellen, dass seinen Zweck erfüllt: Weitere Teile der Bevölkerung vor Altersarmut zu schützen bzw. sie rententechnisch besser zu stellen. Ich denke, die Verbraucherschutzvereine weisen genau auf diesen Mißstand hin, der den Steuerzahler auch noch viel Geld kostet.


    So, jetzt aber eine Frage zu Deinem Anhang. Ist das eine DWS Renten? Wenn ja, welches Produkt und bei welchem Anbieter hast Du das abgeschlossen. Ich erwäge einen Wechsel zur DWS Top Rente Balance aber ich will auch meine eingezahlten Rentenbeiträge nicht bei einem Vertragswechsel zumindest teilweise verlieren.

    Ist mir auch passiert, dass über 4 Jahre hinweg keine Zulagen gezahlt wurden. Mir ist es tatsächlich auch erst später aufgefallen. Da es ein Fehler der Versicherung war, weil ich eine Einmalbeantragung zu Versicherungsbeginn gestellt hatte wurden die Zulagen rückwirkend gezahlt. Vielleicht klappt das ja hier auch.

    Ich mache das nicht und habe mich dazu auch belesen. Für mich ist mein ETF-Investment langfristig gedacht, Schwankungen sind eingepreist. Das Problem beim Stop Loss ist der Wiedereinstieg. Den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden ist Spekulation und genau das möchte ich nicht. Über den Sparplan werden über die Zeitdauer günstige bzw. teure Kaufpreise nivelliert. Ich würde die Finger davon lassen.

    Ich finde ja Eure PV-Diskussion ganz schön würde aber gerne zum Kern meiner Frage zurück kommen: Wie investiert Ihr in Zukunftsbranchen? Klar, die eigene Energieversorgung gehört auch dazu. Gibt es Weiteres? Eigene Bio-Landwirtschaft zum Beispiel. :thumbup:

    Muss es immer die Börse sein? Jeder kann auch anders in die Zukunft investieren. Ich habe eine durchdachte PV-Anlage mit Stromspeicher, die mir 95% meines Eigenstroms liefert, für warmes Wasser (Strom) sorgt und den Überschuss ins Netz liefert. Die Investition hat sofort einen ökologischen Nutzen. Täten dies viele, bräuchten wir keine großen Offshore-Anlagen und Stromtrassen. Die Sonne kostet nichts und bietet uns sehr viel Energie.

    Ich vermute mal, die PV-Anlage befindet sich an / auf Deinem eigenen Haus? Das muss man halt auch erstmal haben, um von so einer - zugegebenermaßen interessanten - Idee zu profitieren.

    Hallo in die Community,


    ich würde gerne wissen, wie die erfahrenen Hasen (und Häsinnen) unter Euch in Zukunftsthemen investieren? Ich spreche von Themen wie Gesundheit, Ernährung, Mobilität, Energie, Digitalierung etc.

    Wer investiert in entsprechende ETFs, aktive Fonds oder gar ausgewählte Unternehmen? Wie sind Eure Erfahrungen, wie steht´s mit den Kosten, was sollte man beachten?

    Derzeit bespare ich kreuzbrav einen World-ETF und das macht auch nicht unzufrieden. Aber vielleicht geht trotz Finanz-Ratsschlag "1 breiter ETF reicht" noch mehr - bei überschaubaren Kosten und ohne den Überblick zu verlieren?


    Grüße vom Philharmoniker

    Danke für den Post. Das ist ein spannendes Thema das mich auch beschäftigt.


    Es kommt ja stark darauf an, wo man sucht. Allerdings sind nicht mehr nur Metropolregionen teuer. Der höchste Preisanstieg passiert in den letzten Jahren in Mittelstädten bis 100T Einwohnern. In Berlin passieren Verkäufe größerer Mietwohnungsbestände immer noch an internationale Investoren, wie Fonds. Aber eine Maklerin hat mir erzählt, dass sich bspw. skandinavische Privatpersonen mittlerweile stark zurückhalten. Die haben vor 10 Jahren spottbillig gekauft und auch wenn Berlin im internationalen Vergleich angeblich immer noch ein Schnäppchen ist - für den Durchschnittsverdiener in Berlin sind die Preise astronomisch. Jedenfalls wenn man einigermaßen anständig wohnen möchte.


    Daher passiert auch viel Umzug ins brandenburgische Umland, wo die Preise explodieren. Da gibt auch eine vernüftige Infrastrukturanbindung aber die Einheimischen wollen gar nicht so viel wachsen. Dann muss die ganze soziale Infrastruktur, wie Schulen etc., nachgezogen werden und das kostet. Ob das ein nachhaltiges Wachstum ist wird sich noch zeigen. Corona verstärkt auch noch den Wunsch nach Land und Eigenheim. Man darf gespannt sein.


    Den Gedanken, einen Kredit gar nicht zwingend tilgen zu wollen bis zum Renteneintritt finde ich recht interessant. So hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht. ich vermute jedenfalls, dass wir mit dem Auslaufen der Corona-Unterstützungsmaßnahmen noch einige Privatinsolvenzen erleben werden und damit möglicherweise auch interessante Immobilienangebote auf den Markt kommen.


    Der Immobilienmarkt ist ja relativ träge. Wenn aber erstmal das Angebot in den nachgefragten Lagen wieder der Nachfrage nahe kommt, kann es auch zu einem Preisrutsch kommen. Zudem werden wir noch einige interessante Entwicklungen in Zusammenhang mit der Demografie erleben. Wenn ich mich hier mal so freitags am Markt umsehe und das Durchschnittsalter des Publikums sehe ...

    Wichtig ist, dass man schaut, was man für die Zulagenoptimierung zahlen muss. Danach geht es dann an die Bewertung, ob sich der Spaß tatsächlich lohnt. (Da kommt Arbeit auf den Taschenrechner zu.)

    Gibt es denn so etwas wie einen Riester-Renditen-Rechner? Ich habe schon danach gesucht aber meist sind das bloss Rechner auf Riester-Anbieterseiten, die keine hinlängliche Auskunft geben. Ich frage mal anders: Wie rechne ich aus, ob sich mein Riester oder in meinem Fall die beiden Riester-Verträge meiner Frau und mir lohnen?

    Ich misch mich hier auch mal ein weil mich ähnliche Gedanken wie @LipovidanD umtreiben. Natürlich unter anderen persönlichen Voraussetzungenn - alles ist ja individuell zu betrachten. Hier in Kürze mein Situation:

    Riester als fondsgebundene Rentenversicherung seit 2015 (HDI Two Trust Vario). Meine Frau hat ihren Riester seit 2006 (Riesterrente über Allianz). Ihr Vertrag scheint mir recht gut zu sein, Abschlusskosten sind schon lange nicht mehr aktuell. Wenn ich bei mir mit spitzer Feder nachrechne, belaufen sich die Kosten meines Vertrags bislang auf knapp 1.900 EUR. Zulagen, Garantieversicherung etc. ergeben in Summe aktuell knapp 1.500 EUR. Steuerersparnis zusammen liegt bei ca. 600 EUR, anteilig ziemlich pari 1:1.


    Nun gibt es eine neue Entwicklung insofern, dass ich über ein Versorungswerk rentenversichert bin und daher nur mehr mittelbar zulagenberechtigt. Ich frage mich daher, ob ich die monatliche Prämie drastisch reduziere(n kann), und trotzdem die volle jährliche Zulage bekomme? Meine Frau nutzt die Zulage noch nicht zu 100 %. Das werden wir versuchen zu ändern.


    Meine Gedanken, den Vertag zu wechseln auf einen Fondssparplan (DWS TopRente) habe ich fast schon verworfen, da bei diesem Produkt zwar keine Abschlusskosten anfallen und auch sonst einiges zu 100% rabattiert wird aber die Beträge mit Renteneintritt erst in eine Rentenversicherung gewandelt werden und dann wohl hohe Kosten kommen. Zudem gibt es keinen garantierten Rentenfaktor.


    Ich kann bei meinem Riester auch die Fonds wechseln aber bei der niedrigen Aktienquote derzeit rechne ich nicht damit, dass damit a) bessere Rendite rauskommt bzw. b) deutlich niedrigere Kosten enfallen. Aber es scheint mir derzeit vernüftiger als ein Vertagswechsel zu sein, da ich ansonsten Geld liegen lasse durch den derzeitigen negativen Guthabenstand.


    Puh, das war jetzt viel Info. Bin gespannt auf Eure Anregungen und hoffe ansonsten auch auf eine Riester-Reform. Es geht mir eigentlich weniger um das monatliche Geld, das kann ich mir leisten (knapp 150 EUR) aber die hohen Vertragskosten finde ich total ärgerlich. Aber im Nachhinein ist man ja immer klüger.


    PS: ETFs mache ich sowie brav nebenbei. Das ist also keine echte Option. :)

    Das I-CPPI der DWS

    :) Wow, jetzt geht es ans Eingemachte. Lauter neue spannende Fachbegriffe.

    Das die DWS keinen Rentenfaktor hat, bzw. dieser eben erst feststeht bei Renteneintritt ist aber genau DAS große Problem.

    ...

    Wenn du heute einen Renten Faktor von 33,47 € hast kann der später auch nur bei 24,76 € liegen, wenn er eben heute noch nicht festgelegt wird. Wer weiß welchen fortschritt wir in der Medizin bis dahin noch machen und eventuell dann schon im Schnitt 105 Jahre alt werden, das weiß eben heute noch keiner.

    ...


    Danke für die hilfreiche Beispielrechnung. Wo sehe ich denn, ob ich einen garantierten Rentenfaktor habe? Ich habe den Vertrag durchgesehen aber daraus geht das nicht hervor. Den einzigen Anhaltspunkt liefern die Jahresaufstellungen und in denen ist der beschriebene garantierte Faktor zumindest seit 2017 stabil (33,47 EUR). Damit müsste der doch eigentlich auch stabil bleiben, oder?

    Der Witz bei der DWS TopRente war die letzten 10 Jahre allerdings auch, dass die Rentenfonds ca. 8% pro Jahr gemacht haben und der (mickrige) Aktienfondsanteil nur 6%.


    Wenn einem der Rentenfaktor in 30 Jahren nicht gefällt, kündigt man den Riester einfach vor der Verrentung und plant seinen Ruhestand halt steueroptimal. Im Ganzen hat man dann immer noch vom Hebel- und Zeitwert der passiven latenten Steuern profitiert.

    Interessant, sollte man dann ggf. bei einem Wechsel einen normalen Rentenfonds wählen? Wobei sich in 20 Jahren auch einiges ändern kann und in meinem HDI derzeit eh fast nur Rentenfonds drin sind. Den Hinweis, den Riester ggf. vor der Verrentung zu kündigen merke ich mir für den Zeitpunkt wenn es soweit ist. :)


    Fazit: Da stehe ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. Na ja, ein bisschen schlauer schon. ;)

    Eine Beitragsgarantie ist gesetzlich vorgeschrieben, die DWS hat aber keinen garantierten Rentenfaktor, vielleicht meinte der Makler das!

    Ja, danke. Ich denke, darum geht es. Ich habe mich jetzt zu dem Begriff der Beitragsgarantie belesen und in den Jahresabrechnungen meiner HDI Two Trust Vario (fondsgebundene Rentenversicherung) nachgesehen. Demnach beträgt die Beitragsgarantie pro 10.000 EUR Guthaben ca. 33,47 EUR. Das scheint kein schlechter Wert zu sein, oder? Und er ist seit Jahren stabil. Mich ärgern ja insbesondere die hohen Kosten für Abschluss bzw. Vertrieb und die laufenden Fondskosten. Kann man die irgendwie drücken z. B. durch Veränderung der Fonds?


    Und: Ist die DWS TopRente trotzdem zu empfehlen? Das scheint ja keine fondsgebundene Rentenversicherung zu sein, sondern der Fonds wird bei renteneintritt in eine Versicherung gewandelt, was wiederum Kosten nach sich zieht. Sind deshalb die Kosten während der Laufzeit so niedrig, wenn man das Produkt über einen Direktvermittler abschließt?

    Nochmal eine Frage zur DWS TopRente: Gibt es etwas zu beachten hinsichtlich der Beitragsgarantie bzw. stehen zu Rentenbeginn die eingezahlten Beträge (Prämien) zzgl. Zinsen in voller Höhe zur Verfügung? Die Broschüre der AVL sagt das aber mein Versicherungmakler, der mir die HDI verkauft hat sagt, dass es bei der DWS keine Beitragsgarantie gibt. Vielleicht handelte es sich dabei um ältere Riester Produkte der DWS ...?

    Ein normaler Job also ein Durchschnittsjob bringt so 5 k brutto. Ein paar 6 - 8 k, ein paar weniger. JEDER der also normal verdient kann MINDESTENS 500 Euro im Monat investieren.


    Ich rede von Durchschnittsjobs, nicht von Jobs als Kellner ect. Gute normale Jobs. Wer da weniger als 4 k macht ist schlicht selbst schuld. Da erzählt mir keiner was.

    Spannend, ihre These. Dann frage ich mich warum so viele Menschen immer noch Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Bei den von Ihnen festgestellten Durchschnittsjobs müsste dieser Anspruch sofort wegfallen. Irgendetwas kann an Ihrer so selbstsicher vorgetragenen Feststellung daher nicht stimmen. Ich empfehle, sich mal außerhalb Ihrer Bubble umzusehen. Vielleicht sprechen Sie mal mit ein paar Leuten bei einer Lebensmitteltafel, welche Einkommen da so mit Durchschnittsjobs erwirtschaftet werden.

    Zudem frage ich mich, warum bspw. Kellner kein guter, normaler Job ist. X/