So, nach reichlich Rechnerei und Information sammeln habe ich für mich jetzt folgenden weg gewählt:
Der Riester zieht um in einen Klassischen Vertrag mit 0,9 % Garantiezins bei 0,4 % Kosten in der Sparphase.
Das liegt einfach daran das ich in der Vergangenheit zu sehr vom Sonderausgabenabzug profitiert habe.
Unter dem Strich würde ich, nachdem die Sutor den Verlust (24,7 %) ja schon realisiert hat, nach Abzug der Zulagen und Rückzahlung der Steuererstattungen einen Betrag zurückbekommen der gerade zu ein Witz ist gemessen an dem was eigentlich an Cash vorhanden wäre.
Da wie gesagt, der Verlust schon realisiert ist, bzw ich daran zweifel das die Sutor diesen in absehbarer Zeit wieder ausgleichen kann mit ihrer Strategie, kann ich auch jetzt umziehen.
Ich ziehe bewusst in einen "Sicheren Hafen" mit klassicher Riesterversicherung. Aktuell sehe ich nichts auf dem Markt was mich an einer Fonds/ETF-Gebundenen Variante reizen würde. Entweder einfach zu teuer, undurchsichtig (Rentenartfaktor steht nicht fest, ist viel zu niedrig) oder der Versicherer lässt keinen Übertrag zu. Hinzu kommt die "Knäbelung" durch die gesetzlichen Vorgaben von Riester.
Ich verfolge jetzt eine andere Strategie in dem ich mir vom Staat einen freien ETF-Sparplan zahlen lasse anstatt das Geld ausschließlich im Riester zu parken. Okay, zumindest rechnerisch mache ich das.
Ich nehme meine Steuererstattung von den Riesterbeiträgen aus dem Vorjahr, teile diese durch 12 und kürze diesen Betrag in der monatlichen Zahlung in meinen neuen Riester.
Diese monatlich frei gewordenen Summe zahle ich monatlich, durch einen kostenfreien Sparplan, in einen separates Depot ein.
Um im kommenden Jahr wieder auf die volle Zulage zu kommen und möglichst viel vom Steuerersparnis zu haben, wird der Anteil "Riester-Steuererstattung" vom Vorjahr einfach in den neuen Riester eingezahlt. Der Anbieter muss das natürlich erlauben. Der ZFA und dem Finanzamt ist es völlig egal ob die Riesterbeiträge monatlich oder 1x jährlich kommen. Hauptsache sie sind rechtzeitig eingezahlt um für das laufende Jahr wieder alle Bedingungen zu erfüllen.
Somit habe ich exakt die gleiche monatliche Belastung als wenn ich direkt nur in den Riester einzahle und lasse meinen zusätzlichen flexiblen und freien ETF-Plan quasi vom Staat finanzieren da ich die Steuererstattung ja nur bekomme weil ich Riester. Ich könnte ja auch die Steuerersattung in einen ETF-Depot zahlen. Das widerstrebt mir aber weil a) Einzelkäufe nicht kostenfrei sind und b) ich lieber einen Sparplan habe und kein Martk Timing betreiben muss. Und der Versicherung ist es, bis auf ein paar Cent Zinsen egal, ob die einmal Zahlung am 12.05 oder am 26.6 gut geschrieben wird. Da muss ich kein Auge auf den aktuellen Kurs werfen.
Ich habe das jetzt 3x durchgerechnet, mit meinen persönlichen Parametern (Gehalt, Steuerlast, Zulagen, Sparrate)
Bei sehr defensiver Auslegung, in dem ich im Riester die Garantierten 0,9 % nehme (ohne Überschüsse) und im ETF eine konservative Entwicklung von 4 % annehme auf eine Rendite von 3,8 % NACH Kosten
Wenn ich jetzt etwas offensiver rechne und davon ausgehe das ich im Riester 1,5 % Zinsen (incl. Überschüsse) erhalte und der ETF Macht 6 % habe ich eine Rendite von 4,6 % NACH Kosten. Der rendite zuwachs ist nicht so hoch da ja nach wie vor der größte Anteil im Rendite schwachen Riester liegt. Dennoch finde ich die Werte für ein Riester-Modell NACH Kosten nicht so schlecht
In beiden Fällen habe ich aber, neben der Altersabsicherung durch Riester noch den frei verfügbaren ETF am ende stehen.
Somit habe ich 2 Modelle zum Preis von einem und bin dadurch etwas flexibler geworden ohne unter dem Strich einen Euro mehr gezahlt haben. Und habe mir, indirekt, vom Staat einen 2. Riester (ETF) als Rendite Baustein zahlen lassen.
Mir ist klar das das ganze nur auf die aktuelle Lage basiert, aber wie bei allem weiß keiner was morgen oder gar übermorgen ist oder sein wird.
Meinungen oder Anregungen hierzu sind gerne willkommen 