Beiträge von Zitronenelch

    @johannesD @Zitronenelch


    Folgende Überlegung zu der hier aufkeimenden Diskussion


    Ich mag den Ausdruck "Deppen" zwar persönlich nicht, aber das Phänomen das JohannesD meint sehe ich genau so. 175 Euro Riesterförderung von 25 bis 67 Jahre sind 7350 Euro. Wen rettet das bitte vor der Altersarmut? Den Leuten wird vorgegaukelt, sie hätten alles richtig gemacht, dabei haben sie eher sehr viel falsch gemacht.

    Ich verstehe, was du meinst. Es ging mir aber auch gar nicht um Riester, sondern ganz speziell um VL. Der Arbeitgeber bietet zusätzlich zum Gehalt einen monatlichen Betrag an. Den kann man mitnehmen oder darauf verzichten, und zwar völlig unabhängig von der staatlichen Förderung für Geringverdiener. Wer die VL beispielsweise in einen ETF investiert, sammelt dabei erste Erfahrungen, ohne sein eigenes Geld zu gefährden - und kommt vielleicht auf den Geschmack, sich mit Geldanlagen zu beschäftigen. Da wollte ich wissen, wen und warum @johannesD in dem Zusammenhang als Depp bezeichnet.

    Ich verstehe nicht, wieso du VL als Deppenförderung bezeichnest. Meinst du damit, dass nur Deppen (=Geringverdiener) eine staatliche Förderung erhalten? Oder bezeichnest du diejenigen als Deppen, die die VL vom Arbeitgeber als Draufgabe mitnehmen, statt darauf zu verzichten?

    Meines Wissens soll sich das darauf beziehen, dass sich manche Werte/Branchen gut erholen werden und andere nicht. Ein Strich des K geht also nach oben, der andere nach unten. Keine Ahnung, wer das zuerst als K bezeichnet hat. ;-)

    So habe ich es vor etwa einer Woche auch irgendwo gelesen. Da ging es beim K um auseinanderlaufende Kursentwicklungen, ich glaube in dem Fall zwischen digitalen und nicht digitalen Branchen.

    Nur mal so ein Gedanke: Wenn die Mehrheit der Fairr-Kunden nichts mehr einzahlt, sondern ihre Verträge ruhen lässt (und eventuell woanders einen neuen Riestervertrag abschließt), MÜSSEN die bei Sutor ihr Konzept nochmal ändern und eine gewinnbringendere Strategie fahren.


    Die wollen schließlich nicht jahrelang arbeiten, um dann am Ende die Verluste von zig Verträgen ausgleichen zu müssen. Die wollen eigentlich Geld verdienen.

    @ZitronenVergleich: Stegeo hat die ETF's genannt.
    Ich habe bisher keine Erfahrung mit ETF's.

    Aber DU hast doch geschrieben, dass Stegeo die ETFs (oder nur einen von ihnen?) mit einem aktiv gemanagten Fonds vergleichen soll, der nur in Deutschland investiert. Also nochmal die Frage: Warum? Das ist doch eine komplett andere Anlagestrategie, die mit der Sache hier nichts zu tun hat.

    Am Ende habe ich alles in einer großen Transaktion investiert. Wieso? Weil ich jetzt in Ruhe in Urlaub fahren möchte, ohne jeden Tag zitternd auf den Börsenabschwung zu warten, der vielleicht nie kommt.

    Ich habe auch alles auf einmal investiert. Den besten Zeitpunkt schafft man eh nicht.


    Da habt ihr beide natürlich Recht. Trotzdem hat mir mein Bauchgefühl davon abgeraten. Ich habe den Betrag in vier Tranchen aufgeteilt, die ich bis Jahresende regelmäßig als Sparplan alle zwei Monate investiere bzw. den ersten Teil bereits investiert habe. Zusätzlich habe ich eine Limit-Order gesetzt, damit bei fallenden Kursen (eventuell aufgrund einer zweiten Welle oder der aktuellen Blase) sofort ein Einstieg erfolgt. In dem Fall lösche ich die Sparplanausführungen für die noch ausstehenden Tranchen natürlich. Zusätzlich investiere ich seit Mai den Betrag monatlich, den ich zuvor in meinen Fairriester gesteckt hatte.

    Meine Frage geht zentral darum, ob es ratsamer ist in diese bAV privat weiter einzuzahlen (quasi als zusätzliche private AV) oder doch lieber zu kündigen und anders zu investieren und wie chris2702 so schön sagte, einmal nett Essen gehen.


    Ja, so hatte ich deine Frage auch verstanden.


    Es gibt ja dieses Modell mit den drei Säulen zur Altersvorsorge. Die erste Säule ist die gesetzliche Rente. Die zweite Säule wäre eine kapitalgedeckte Zusatzvorsorge, wie eine Riester-Rente oder eben eine betriebliche Altersvorsorge. Und die dritte Säule sind Kapitalanlageprodukte. Hier besparst du ja bereits ETFs.


    Wenn du für die zweite Säule keine Alternative mit besseren Konditionen hast, würde ich an deiner Stelle weiter in den bestehenden Vertrag investieren. Welcher Betrag sinnvoll ist, hängt natürlich von deinem Spielraum ab, und auch davon, wie viel du bereits in ETFs (also die dritte Säule) investierst. 50 Euro klingen aber auf jeden Fall gut.

    Hallo Zitronenelch,


    auch dir danke für deine Rückmeldung.
    Das ist genau der Knackpunkt. Aber ungeachtet dessen, ob ich es bei einem neuen AG fortlaufen lassen kann, würde es sich nicht auch als weitere private AV lohnen ?!

    Ich frage mal anders herum: Was wären denn die Alternativen? Bevor du gar nichts hast, würde ich sagen, ja, dann führe den Vertrag privat weiter. Wenn du etwas anderes in Aussicht hast, müsstest du die Konditionen vergleichen. Ich weiß nicht, was es aktuell so auf dem Markt gibt, ich habe sehr alte Verträge mit sehr hohen Zinsen und würde im Leben nichts Neues abschließen, wo dann auch noch Gebühren und Abschlusskosten in den ersten Jahren anfallen.

    Die Bedingungen sagen:
    Wenn Mindestlaufzeit von 12 Jahren erreicht ist, dann kann jederzeit mit Frist von 2 Jahren das Endalter reduziert werden.

    Okay, dann hast du einen anderen Vertrag als ich. In meinem steht drin, dass es möglich ist, den Auszahlungstermin zu verschieben, wenn die Bank dem zustimmt. Ich hätte also Sutor um Erlaubnis fragen müssen.

    Ich würde die Versicherung nicht kündigen, da du eine Verzinsung von 2,55 Prozent so schnell nicht mehr bekommst. Wenn du irgendwann nach deinem Studium einen Job anfängst, kannst du den neuen Arbeitgeber fragen, ob du diese betriebliche Altersvorsorge über ihn weiterlaufen lassen kannst, statt dort einen neuen Vertrag (mit neuen Gebühren und schlechter Verzinsung) abzuschließen. Falls nicht, kannst du dann den Vertrag ja immer noch kündigen.

    Auf die drei MSCIs World, Europa und Emerging Markets zu setzen, ist ja prinzipiell nicht verkehrt. Wie gut oder schlecht diese schwankungsarmen Varianten sind, weiß ich allerdings nicht. Und dann noch ein ETF auf europäische Anleihen, das war ja zu erwarten.


    Ich verstehe nur nicht, warum die ihre Strategie so schnell schon wieder ändern und der Ein-ETF-Strategie den Rücken kehren – wenn die das tatsächlich so angekündigt hatten. Aber gut, wenn die "Experten" dort sich verkalkulieren, muss Sutor halt am Ende bei eurem Rentenbeginn draufzahlen...

    Kommt darauf an. Der Rat, nicht zu viele Sparpläne zu eröffnen, stammt ja noch aus einer Zeit, als jeder Kauf und jeder Verkauf Gebühren gekostet hat. Dann waren bei vielen Positionen natürlich mehr Gebühren fällig. Wenn man aber beispielsweise seine Sparpläne kostenlos ausführt und bei Anbietern wie Trade Republic nur einen Euro pro Verkauf zahlt, gilt dieser Rat nicht mehr. Dann ist der Verkauf aller Positionen günstiger als der Verkauf einer einzigen Position bei Banken wie comdirect. Wer sich also wohler fühlt, wenn er sein Depot mit Small Cap und Co. aufwertet und dafür einen passenden Anbieter nutzt, soll das meiner Meinung nach tun. Ich finde es wichtig, dass man von der eigenen Strategie überzeugt ist und sie einen nachts ruhig schlafen lässt.


    Was ich allerdings nicht verstehe: @Stegoe wenn du EM und Europa dazunimmst, dann vermutlich, weil dir USA in World zu stark vertreten sind? Dann aber trotzdem den nasdaq? Persönlich würde ich eine Mischung aus World, Europa und EM plus evtl. Asien und/oder Small Cap logischer finden – wenn man gerne streuen will.

    Noch dazu reden wir hier über Zeiträume von nem Jahr. Da ist das Risiko für Verluste ziemlich hoch und entspricht eher nicht dem FT Grundsatz by and hold.

    Stimmt, da hast du Recht. Aber vielleicht gibt es ja einen VL-Sparplan oder etwas ähnliches, was weniger Risiko hat und wo du dieses Prinzip ebenfalls anwenden kannst? Damit kenne ich mich nicht aus, aber eventuell hat ja hier jemand eine Idee...

    Was du auch machen könntest: Die VWL in einen ETF laufen lassen und das gesammelte Geld immer dann, wenn das Minimum von 1.000 Euro erreicht ist, aus dem Depot entnehmen und zur Sondertilgung bei deiner Bank einsetzen.


    Eigentlich sollte ein VL-Vertrag für einen Aktienfodssparplan sieben Jahre bestehen. Aber wenn du keine staatliche Förderung erhältst, weil du mehr als 20.000 Euro im Jahr verdienst, kannst du vorher prämienschädlich kündigen und die VWL dann in einen neuen Vertrag einfließen lassen.


    Das wäre allerdings ein unbequemer Umweg, über den du die VWL deines Arbeitgebers zur Sondertilgung einsetzt.

    Möglicherweise ist das jetzt auch der Sutor Bank aufgefallen, denn jetzt werden meine Aktien-Fondsanteile wieder alle verkauft und die ohnehin schon großen Verluste noch weiter vergrößert, ich finde so viel planlosen Aktionismus schon bemerkenswert.

    Hallo @Iglufant, dieser planlos wirkende Aktionismus ist gewollt. Die Sutorbank nutzt nun die CPPI-Methode: Bei jedem Vertrag wird geschaut, ob aktuell die Beitragsgarantie sichergestellt ist - je nachdem, ob die Kurse gerade unten oder oben sind. Ein Algorythmus sorgt für ein ständiges Hin und Her bzw. für einen ständigen Ankauf und Verkauf von Anleihen und Aktien.


    Das dürfte vermutlich zur Folge haben, dass bis kurz vor dem Eintritt in die Rente immer wieder Aktienanteile bei gefallenen Kursen verkauft und bei gestiegenen Kursen gekauft werden. Also das Gegenteil von dem, was man eigentlich will.

    Ich habe dieses Jahr noch Januar - März in meinen fairrriester eingezahlt und dann beitragsfrei gestellt.
    Jetzt wollte ich diese drei Monatsbeiträge zurückfordern, da ich für diese bisher ja weder eine Zulage noch steuerliche Vorteile bekommen habe. Sutor schreibt mir aber dass das nicht möglich ist.
    Stimmt das so? Oder habt ihr Tipps wie ich das machen kann?

    Die steuerlichen Vorteile bekommst du erst, wenn du deine Steuererklärung für dieses Jahr eingereicht und dort die Riesterbeiträge geltend gemacht hast.


    Ob die Zulagen schon beantragt und gezahlt wurden, weiß ich nicht, da ich Anfang April eine Sonderkündigung ausgesprochen habe. Da können dir andere hier weiterhelfen. Sonst einfach bei Fairr nachfragen, was da los ist.


    Monatsbeiträge kann man leider nicht zurückfordern - sonst hätte ich meine Monatsbeiträge aus den vergangenen Jahren zurückgefordert und stünde besser da als jetzt, weil ich durch den Verkauf zum Tiefststand ca. 5.000 Euro verloren habe.Die Summe muss ich abschreiben unter "Mein Geld leider komplett unfähigen Menschen anvertraut" und daraus lernen.