Beiträge von Markus

    Hallo SAust,
    es ist richtig, dass die Aktionärsbank und Flatex Geld für die Einbuchung von ausländischen Dividenden nehmen. Darauf weisen wir in unserem Ratgeber auch ausdrücklich hin. Für Dividendenzahlungen jenseits von 15 Euro kassieren beide Anbieter pauschal 5 Euro pro Einbuchung. Bei kleinen Beträgen ist das natürlich sehr teuer. Je höher die Dividendenzahlung, desto weniger fällt diese Provision ins Gewicht.
    Sie müssen aber keine Provision bezahlen, wenn Sie sich für ETF entscheiden, die die Dividenden automatisch wieder anlegen (thesaurieren). Wenn Sie die Ausschüttungen als laufende Einnahmen brauchen und wenig handeln, kann möglicherweise ein anderes Depot günstiger für Sie sein. Etwa das Depot von ING-Diba. Der Ankauf von ETF ist dort derzeit kostenlos ebenso wie das Depot und die Einbuchung von Auslandsdividenden.


    Viele Grüße
    Markus Neumann

    Hallo zusammen,
    erst einmal herzlichen Dank für die leidenschaftliche Debatte. Erinnert mich irgendwie an den ewigen Kampf zwischen Apple- und MIcrosoft-Usern, der wohl nie entschieden werden wird. Zur Zeit hat Apple die Nase vorn, aber das kann sich wieder ändern.


    Ähnlich verhält es sich mit physischen und synthetischen ETF. Vor der Finanzkrise ab 2007 waren sythetische ETF angesagt. Nach der Finanzkrise waren sie out. Das zeigen auch die Kapitalflüsse sehr deutlich. Die Deutsche Bank zum Beispiel, die bis dahin nur synthetische ETF anbot, nahm auch physische ins Programm, um auf die geänderte Nachfrage zu reagieren. Eine zentrale Befürchtung während der Finanzkrise war, dass Fondsgesellschaften bzw. deren Mutterbanken toxische Finanzprodukte in ETF parken. In diesem Lichte sind auch die oben zitierten Beiträge aus dieser Zeit zu sehen.


    Inzwischen haben viele Anbieter synthetischer ETF auf solche Ängste reagiert. Sie veröffentlichen täglich die Portfolios, die sie halten, und legen Rechenschaft über die Sicherheiten ab. Bei Aktien-ETF hält der Fonds nach meiner Kenntnis auch ein Standardaktien-Portfolio und nicht irgendwelche Schrottpapiere, die dann verwertet werden würden, wenn der der Swap-Partner ausfällt.


    Wir bei Finanztip wägen unsere Ratschläge genau ab. Bei der Frage, ob physisch oder synthetisch sind wir neutral, das heißt, wir bevorzugen nach dem heutigen Stand der Dinge keine der beiden Varianten. Wenn man aber weitere Faktoren wie Bequemlichkeit, Zinseszinseffekt und Steuer mit einbezieht, haben thesaurierende synthetische ETF aus unserer Sicht einen Vorteil für den langfristigen Vermögensaufbau. Das ist das Ergebnis unserer Analyse. Es steht jedem frei, anderer Meinung zu sein.


    Es ist richtig, ein Steuervorteil kann immer wegfallen. Aber mir kann auch ein Dachziegel auf den Kopf fallen, wenn ich morgens aus dem Haus gehe. Sollte ich deshalb lieber im Bett bleiben?


    In diesem Sinne mit den besten Grüßen
    Markus

    Hallo Student,
    vielen Dank für deine Anfrage. Erst einmal was Grundsätzliches vorweg: Ein individuelle Steuerberatung dürfen und können wir nicht machen. Wenn es knifflig wird, kann ich nur dringend dazu raten, entweder beim zuständigen Finanzamt nachzufragen oder einen Steuerberater zu konsultieren. Auf Steuerauskünfte in Foren, würde ich mich nicht verlassen. Denn letztlich sind immer eine Vielzahl von individuellen Faktoren entscheidend.


    Ansonsten kann ich mich nur RaphaelP anschließen: Zum Vermögensaufbau sind thesaurierende sythetische ETF unsere Empfehlung. Ein ausschüttender Fonds ist gerade als Sparplan wenig geeignet. Die Auschüttungen betragen auf das Jahr gerechnet weniger als 30 Euro bei einem Anlagebetrag von 100 Euro monatlich, wenn man eine Dividendenrendite von 2,5 % unterstellt. Es würde also mehr als drei Jahre dauern, bis der Betrag für eine weitere Sparrate zusammen wäre. Dieses Geld fehlt aber während dieser Zeit im Fonds und zieht die Rendite nach unten.


    Wenn es also unbedingt ein physischer Fonds sein soll, würde ich zu dem ishares-Produkt raten und darauf hoffen, dass es wie von RaphelP vorgeschlagen mit einer Steuerbefreiung klappt. Ausführliche Steuer-Infos zu thesaurierenden Auslandsfonds gibt es hier:


    http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/thesaurierende-fonds/


    Ich hoffe, dass hilft ein bisschen weiter. Wenn nicht, einfach noch mal nachfragen.


    Beste Grüße, Markus

    Hallo Rentpeter,
    ich kann mich nur RaphaelP anschließen.
    Vielleicht noch ein kleiner Hinweis. Bei den syhthetischen ETF erhalten die Anleger die Nettodividende über den Swap. Das ist ein finanzielles Tauschgeschäft mit einer Investmentbank (siehe auch: http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/). Aus steuerlicher Sicht handelt es sich aber nicht um eine Dividendenzahlung, sondern um eine Wertsteigerung des Fondsanteils, die erst bei bei Verkauf des ETF versteuert werden muss.
    Beste Grüße,
    Markus

    Hallo FMH,


    das sind recht komplexe Fragen, deren detaillierte Beantwortung in diesem Forum zu weit führen würde. Ich versuche mal eine grobe Kurzfassung:


    zu 1.) ein ETF macht einer Fondsgesellschaft nicht viel Arbeit. Sie muss sich keine Handelsstrategie überlegen, kein Geld für Research und Analyse ausgeben, kein teueres Managementteam bezahlen. Deswegen können diese Produkte so günstig angeboten werden. Richtig ist aber auch, dass wir bei ETF auf den MSCI World eine Differenz zwischen den ETF und dem Brutto-Index gemessen haben, die deutlich größer ist als die angegebenen Verwaltungskosten. Wohin dieses Geld fließt lässt sich nur anhand der Wirtschaftsprüfungsberichte nachvollziehen, die aber nicht veröffentlicht werden. Nach unseren Recherchen geht dieses Geld entweder durch Quellensteuerzahlungen verloren oder es gibt weitere Kosten im Fonds, die von außen nicht erkennbar sind. Mehr dazu lesen Sie hier: http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/rendite-luecke/


    zu 2.) Soweit ich weiß, wird jedes börsennotierte Wertpapier mit einem Spread gehandelt, das gilt auch für ETF-Anteile. DEn Spread erhält derjenige, der die Liquidtät bereitstellt, also die Nachfrage nach einem Wertpapier befriedigt. Im Handel mit ETF sorgen oft die an der jeweiligen Börse zugelassenen Market Maker für Liquidität. Sie sorgen dafür, dass Orders sofort ausgeführt werden, falls es gerade keinen passenden Handelspartner gibt. In solchen Fällen kassieren sie den Spread. Mehr zum Wertpapierhandel lesen Sie hier: http://www.finanztip.de/wertpapiere-handeln/


    zu 3.) Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Ich werde es für unser Beispiel ETF auf den MSCI World machen. Bei diesen thesaurierenden ETF steigt der Wert der Anteile durch die Wiederanlage der Dividenden. Auch der Index steigt entsprechend. Die ETF bilden nicht den Kurs-, sondern den Total-Return-Netto-Index ab. Das ist der Index mit reinvestieren Dividenden nach Abzug der Quellensteuer. Mehr dazu lesen Sie hier: http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/etf-vergleich/


    Ich hoffe, diese Antworten helfen weiter. Wenn nicht, einfach noch einmal nachfragen.


    Beste Grüße
    Markus

    Hallo zusammen,
    vielleicht kann ich mit ein paar Anmerkungen weiterhelfen:


    1. Der iShares Core hat steuerliche Nachteile. Deswegen würde ich persönlich die synthetischen Varianten vorziehen.


    2. Richtig ist aber auch: Bei der Geldanlage sollten Steuerfragen nicht die entscheidende Rolle spielen. Wichtig ist zunächst, ob sich ein Anleger mit der ETF-Konstruktion wohl fühlt. tandy hat offenbar eine Abneigung gegen synthetische ETF und damit steht er nicht alleine da. Letztlich geht es hier um Meinung und Geschmack: Objektiv haben phyische ETF keine geringeren Risiken als sythetische. Nachzulesen hier: http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/. Und übrigens: Swaps sind in der Grundform recht simple finanzielle Tauschgeschäfte, die traditionell auch von Unternehmen zur Absicherung von Risiken eingesetzt werden. Sie sind kein Teufelszeug.


    3. Wir haben nicht nur die Performance von einem Jahr verglichen. Im übrigen war die Wertentwicklung der vier thesaurierenden ETF auf den MSCI World in etwa gleich. Wertentwicklung ist hier also gar nicht das Argument.


    4. Wenn Clesch keine Swap-Abneigung hat, würde ich den ETF wechseln, schon aus Bequemlichkeit. Der von Comstage ist eine gute Wahl.


    Viele Grüße
    Markus

    Hallo Zusammen,
    ich möchte ein paar kleine Anmerkungen zur Diskussion besteuern:


    Der Arero ist prinzipiell ein guter Fonds. Zur Zeit empfehlen wir aber keine Mischfonds wegen des zum Teil hohen Anleihe-Anteils. Die Aussichten von Anleihen sind wegen der niedrigen Zinsen langfristig schlecht. Mehr dazu hier:
    http://www.finanztip.de/mischfonds/
    Zum Thema Markttiming: Es klappt in der Regel nicht, den optimalen Einstiegszweitpunkt zu finden. Wäre das möglich, würden fast alles Fondsmanager den Markt schlagen, was sie ja aber nicht tun.
    Einen größeren Betrag nach und nach zu investieren, ist nur ein Vorteil in bereits fallenden Märkten, die anschließend wieder steigen. Siehe auch Durchschnittskosten-Effekt:
    http://www.finanztip.de/aktienfonds-sparplaene/


    In einem Bullenmarkt wie zur Zeit, ist es besser gleich komplett ins kalte Wasser zu springen. Stabilität ins Portfolio bringt der Festgeldanteil, dessen Erträge mögliche Aktienverluste zum Teil ausgleichen können.
    In Kürze erscheint ein Beitrag zum Thema Aktienmarktbewertung. Der hilft bei der Beantwortung der Timing-Frage.


    Beste Grüße, Markus

    Hallo Jan,


    vielen Dank für deine Frage. In der Tat sind die unterschiedlichen Angaben verwirrend. Grundsätzlich ist es so:


    Die Pauschalgebühr enthält alle laufenden Kosten des Fonds etwa für das Management, für die Depotbank und für die Erstellung von Prospekten, Geschäftsberichten und anderen Anlegerinformationen. Auch die Honorare für Wirtschaftsprüfer und Rechtsberatung sind enthalten. Die Pauschalgebühren werden als laufende Kosten monatlich oder vierteljährlich vom Fondsvermögen abgezogen. Diese Kosten betragen für den Comstage MSCI World TRN UCITS ETF (ISIN: LU0392494562 / WKN: ETF110) 0,2 Prozent seit dem 1. Juli 2014. Es handelt sich hierbei nach Angaben von Comstage um eine Kostenschätzung.


    Die Total Expense Ratio (TER) oder Gesamtkostenquote umfasst die Pauschalgebühren und sogenannte andere Kosten. Dazu zählt etwa anfallende Mehrwertsteuer. Nicht enthalten in der TER sind Transaktionskosten, die der Fonds beim An- und Verkauf von Wertpapieren bezahlen muss. Die TER wird für das zurückliegende Geschäftsjahr ermittelt.


    Die TER bezieht sich also auf die Vergangenheit, während die Pauschalgebühr quasi die Gegenwartskosten sind. Sie liegen im Normalfall auch unter der TER. Die Differenz ist jetzt nur besonders groß, weil die Pauschalgebühr erst vor wenigen Monaten gesenkt wurde.


    Für Anleger, die jetzt in den Fonds einsteigenden, sind die aktuell laufenden Kosten von 0,2 Prozent der maßgebliche Wert. Am Ende eines Geschäftsjahres werden dann noch die anderen Kosten (siehe oben) dazu addiert. Sie dürfen den Wert von 0,05 Prozent nicht übersteigen. Die nächste TER sollte somit maximal 0,25 Prozent betragen.


    Ich hoffe, dass beantwortet deine Frage.


    Beste Grüße, Markus