Irgendwann in der Vergangenheit hatte ich meine Freistellungsaufträge nicht ideal verteilt und irgendwo Steuern auf Erträge gezahlt. Nicht weiter schlimm, denn mit der Steuererklärung habe ich die zu viel gezahlten Steuern zurückgeholt.
Aber: Das Finanzamt „meckerte“ und meinte im Steuerbescheid, man solle doch den Freistellungsauftrag besser verteilen.
Bin ich Hellseher?! OK, ich gebe ab jetzt immer den maximal möglichen Freistellungsauftrag für jedes Konto an und deklariere ggf. den nicht versteuerten Ertrag später in der Steuererklärung. Funktioniert bei Zinsen wunderbar und niemand stört sich dran.
Aber: theoretisch (und gewiss auch praktisch) wird am 1. Werktag in 2024 Vorabpauschale für 2023 fällig. Aber die wird, als Summe, bei mir doch so hoch ausfallen, dass meine 1000 Euro Freistellung nicht reichen werden.
Als praktisches Beispiel habe ich 2 Depots. beide mit 1000 Euro freigestellt.
Auf Depot1 fallen weit mehr als 1000 Euro Vorabpauschale an. Alles was über 1000 Euro sein wird, wird vom "Gegenkonto" abgebucht.
Auf Depot2 habe ich auch mit 1000 Euro freigestellt und hier fallen... na sagen wir (möglicherweise) 700 Euro Vorabpauschale an. Bedeutet nach jetziger persönlicher Freistellungspraxis: ich muss später „nachversteuern“. Aber wie und wo?
Frage1 :Mit der Steuererklärung für das Jahr 2023 oder 2024?
Frage 2: Wo in der Steuererklärung? Anlage KAP – aber wo da genauer- welche Zeile? Und vor allem, wie?
Sicherlich für jeden ETF in jedem Depot mit einem extra Eintrag.
Frage3: Wie benenne ich die Einträge? Was trag ich da noch alles ein?
Und nur der Vollständigkeit
Frage 4: Was ist im umgekehrten Fall: ich geben keinen Freistellungsauftrag zum Jahresanfang ab, bezahle Vorabpauschale, vereinnahme im Laufe des Jahres 600 Euro Zinsen. Jetzt könnte ich noch 400 Euro Erträge steuerfrei kassieren… kann ich rückwirkend die Vorabpausche, die ich theoretisch nicht hätte zahlen müssen auch ohne Veräußerung der ETF wieder zurückbekommen? Oder würden 400 Euro Freistellung ersatzlos verfallen?
An der Stelle sag ich schon mal „Vielen lieben dank“ für die zahlreichen kompetenten Reaktionen